The Dude
HCA Bassbau
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Tracklist:
01. Sampo
02. Silver Bride
03. From The Heaven Of My Heart
04. Sky Is Mine
05. Majestic Beast
06. My Sun
07. Highest Star
08. Skyforger
09. Course Of Fate
10. From Earth I Rose
11. Godlike Machine (Bonustrack auf Digi)
Spielzeit: ca. 47 min.
Label: Nuclear Blast
Erscheinungsjahr: 2009
Amorphis scheinen in letzter Zeit sehr aktiv zu sein, was das Songwriting angeht, denn der dritte Longplayer innerhalb von 3 Jahren ist schon eine ziemlich beachtliche Leistung. Gleichzeitig ist Skyforger auch das dritte Album mit Sänger Tomi Joutsen, der neue Mann und Ersatz für den ausgeschiedenen Pasi Koskinen.
Skyforger orientiert sich ganz klar an seinen beiden Vorgängern Eclipse und Silent Waters. Stilistisch treten Amorphis auf der Stelle, was ihnen bisher noch nie über mehr als 2 Alben hinweg gelungen war. Auch Skyforger bietet düstere, atmosphärische, aber auch eingängige Songs, die härtetechnisch meist eher in seichteren Gewässern unterwegs sind, eben so wie wir das von den beiden genannten Vorgängern kennen.
Viel Melodie, ein paar markante Riffs, meist cleaner, melodiöser Gesang, das Tempo leicht gedrosselt....fast schon poppig mutet das alles an. Wo auf den beiden Vorgängern noch öfter mal die Grunzmaschinierie angeworfen wurde, halten sich Amorphis auf Skyforger mit Growls vornehm zurück, einzig im recht brachialen Majestic Beast und From Earth I Rose dominiert der gutturale Gesang , während er in den restlichen Songs nur spartanisch oder eben überhaupt nicht auftaucht.
Ich muss mit Skyforger leider etwas härter ins Gericht gehen, als es mir eigentlich lieb ist. Was man von Amorphis nie kannte, nämlich Uninspiriertheit und auf der Stelle treten, bekommt man auf Skyforger zu Genüge. Kaum ein Song, der einen wirklich mitreißen kann, kaum ein Riff oder eine Hookline, die man nicht schon mal irgendwo anders gehört hat und kaum eine stilistische Abwechslung über das ganze Album hinweg. Es klingt einfach öde und verbraucht. Songsstrukturen, Riffs und Melodien, die auf Eclipse und Silent Waters noch prima funktionierten, wollen einfach nicht mehr zünden, die sonst so typische und unvergleichliche Atmosphäre bleibt aus und irgendwie ist man immer geneigt die Skip-Taste zu drücken, in der Hoffnung auf ein bisschen Abwechslung, die jedoch bis auf ganz wenige Ausnahmen, wie z.B. der sehr gelungene Opener Sampo, ausbleibt.
Leute, die Amorphis vor Skyforger nicht kannten, werden meine Kritik vermutlich nicht nachvollziehen können. Die Herren aus Finnland sind auch auf Skyforger weit entfernt von der drögen Mittelklassigkeit, schreiben immer noch Songs, nach denen sich so manche Band die Finger lecken würde, haben ein tolles Gespür für Melodien und Hooks, schreiben außergewöhnliche aber stimmige Riffs und klingen einfach nicht wie der gängige Einheitsbrei. Es ist wirklich keine schlechte Musik, die Amorphis uns auf Skyforger bieten, aber es fehlt einfach die Frische, das Überraschungsmoment, das kleine Quäntchen Unberechenbarkeit, das Amorphis stets auszeichnete.
Es wäre vielleicht an der Zeit einen Gang zurück zu schalten. Neue Ideen reifen zu lassen und nicht auf Teufel komm raus einen Longplayer nach dem anderen auf den Markt zu werfen. Die Fans sind satt, die Band, so macht es den Anschein, auch.
Die Frische, die Tomi Joutsen zu Beginn seiner Sängerkarriere bei Amorphis in die Band brachte ist verbraucht, ebenso wirkt der dadurch neu definierte Stil nun etwas ausgelutscht.
Alles in allem ist Skyforger sicherlich kein schlechtes Album, aber es ist, vor allem als Fan dieser Band, ein wenig enttäuschend. Es ist zu vorhersehbar, zu seicht, vielleicht ein wenig zu sehr Mainstream aber vor allem bietet es keine neuen Ideen.
Manche mögen dies begrüßen und zu einem gänzlich anderen Fazit kommen, ich jedoch muss es als das bisher schwächste Album der Bandgeschichte betrachten und vergebe dementsprechend auch nur harte, aber faire 6 von 10 Punkten.
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