Alu- TOM für Les Paul: Eure Erfahrungen ?

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Hallo zusammen !

Meine Frage ergibt sich ja bereits aus dem Titel des Threads....

Die kurze Vorgeschichte:
Ich hab eine Les Paul, die jahrelang nur sporadisch bei mir zuhause zum Einsaz kam....
Strats hatten es mir irgendwie mehr angetan, aber getreu dem Motto "Jedem Gitarren-Haushalt
seine Paula" kam dann recht schnell eine Les Paul dazu.

Diese Paula habe ich dann durch einen Pickup-Wechsel etwas aus ihrem "Dornröschen-Schlaf" geweckt und gleichzeitig auch die Stock-Bridge durch eine ABM Bellbrass Bridge tauschen lassen....

Mittlerweile bin ich auf der Suche nach einer anderen TOM, da die Gitarre bereits unverstärkt auf den hohen Saiten etwas zu stechend und in Relation zu den tieferen Saiten auch lauter klingt.... also ein nicht ganz ausgewogenes Klangbild.... ( zu diese Problem hatte ich bereits im Frühsommer einen Thread aufgemacht).

Durch einen User hier bin ich dann darauf aufmerksam gemacht worden, dass es auch TOMs aus Alu gebe und dies zu einem "wärmeren", weniger schneidenden Klang führe....

Eine Nachfrage bei ABM Müller ergab jedoch, dass derzeit keine Alu-Bridges verfügbar seien.
Man wolle aber im Dezember dieses Modell für den Fachhandel zur Verfügung stellen.

Ein Gitarrenbauer in Berlin hat (woher auch immer) aber schon jetzt Alu-Toms im Angebot- zum stolzen Preis von knapp 97 Euro das Stück ( er sagt, er lasse diese in Deutschland eigens für sich herstellen)
Weiter sagt er, dass Alu einen "mittigeren" und "weniger nasalen" Klang fördere als die anderen, üblichen Materialien....

Zur Begründung führt er dann kurz an, dass Alu ja leichter sei als Messing bzw. Guss und die "natürlichen" Schwingungen des Holzes so besser zu Geltung kämen.... und ABM sagt, dass Alu den Klang weniger "einfärbe" als andere Materialien...

(By the way: Warum hat man sich nicht schon in Nashville diese Erkenntnisse zu eigen gemacht ? oder wird hierfür demnächst der Physik- Nobelpreis fällig ? ;))

Hatte schonmal jemand das "exklusive" Vergnügen, eine solche TOM probiert zu haben ?
 
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Eine von Dir angesprochene noch nicht, aber die von Pigtail:

http://www.pigtailmusic.com/Products.php (etwas nach unten scrollen) Allerdings hatte ich sie damals für kleines Geld bekommen, 200 $ + Versand, Steuer und Zoll wären mir dann doch für ein "ausprobieren wollen" etwas viel gewesen. Sie steckt auf meiner 50th SG und macht den Sound etwas luftiger und somit weniger schwer. Im Gesamtkonzept der Gitarre gefällt sie mir richtig gut, so dass ich derzeit überhaupt nicht über einen Austausch nachdenke.
 
Danke für deine Antwort, Chris !

Also scheint man wohl auch in Ami-Land recht tief in die Tasche greifen zu müssen für eine Alu-Bridge.....

Vielleicht nochmal zur Verdeutlichung für alle anderen:
Mir gehts ganz allgemein um das Thema "Tune-o-matic-Bridge aus Alu".......woher die Bridge stammt, ist erstmal zweitrangig.

(ich gehe sowieso davon aus, dass das Modell des Berliner Gitarrenbauers wahrscheinlich noch nicht so viele Leute hier probiert haben.... aber dafür vielleicht ein anderes Alu-Modell....)

Aber schon die Tatsache, dass die Industrie hier wohl noch keinen größeren Absatz-Markt gesehen hat, lässt vielleicht schon die Vermtung zu, dass keine allzugroßen klanglichen "Revolutionen" zu erwarten sein werden.....
 
Hi Gidarr,
Danke für den Link.
(hab das auf die Schnelle überflogen, da gehts ja vornehmlich um´s Stoptail-Piece; auch wenn die Diskussion auch mal die Bridge streift...)

Zur Info: Das Stoptail auf der Gitarre ist bereits aus Alu.....mir gehts wirklich (nur) um die Brücke als solche.
 
Kann es sein, dass das Faber-Zeug auch nur Druckguss ist aber halt aus Aluminium statt Zink? Da würde ich die Teile von ABM bevorzugen. Kosten halt etwas mehr aber CNC-Fertigung ist halt auch teurer.
 
Zur Begründung führt er dann kurz an, dass Alu ja leichter sei als Messing bzw. Guss und die "natürlichen" Schwingungen des Holzes so besser zu Geltung kämen.... und ABM sagt, dass Alu den Klang weniger "einfärbe" als andere Materialien...

Hi,

ich weiß nicht, ob ich es nur am Gewicht festmachen würde (Elastizität und Biegesteifigkeit müssen damit ja nicht zwangsläufig einhergehen, siehe z.B. Titan und Blei), aber sicher klingt Alu deutlich anders als Messing. Das merkt man ja auch bei Einteilern, wo es ja schon länger Alu-Modelle gibt.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass so ein leichtes Material, das trotzdem wenig dämpfend wirkt, den Klang tatsächlich weniger einfärbt und dafür das Holz besser zum Mitschwingen anregt. Leichtes Material gibt die Schwingung gut weiter, schweres dagegen nimmt es gar nicht erst auf. Hartes Material "frisst" selbst wenig Energie, weiches wandelt dagegen einen höheren Anteil der mechanischen in Wärmeenergie um... Schwingungsmechanik geht jedenfalls weit über simple Gewichtsfragen hinaus, ein schweres Material kann trotzdem dämpfend wirken, weil es vielleicht sehr weich ist, und ein leichtes, hartes Material kann schwingen wie noch was und dabei dennoch wenig Saitenenergie verzehren. Meiner Paula hat die Messing-ABM ja in Sachen Sustain und Breitbandigkeit prinzipiell gut getan, aber ich könnte mir vorstellen, dass eine Alu-TOM sie tonal wiederum auf eine etwas andere Schiene heben könnte. Wenn es sowas zu einem vernünftigen Preis gibt, werde ich es sicher mal ausprobieren.

(By the way: Warum hat man sich nicht schon in Nashville diese Erkenntnisse zu eigen gemacht ? oder wird hierfür demnächst der Physik- Nobelpreis fällig ? ;))

Die Frage lässt sich mMn recht einfach beantworten: Die Original-TOM wurde schon immer aus Guss gefertigt, und wenn die Leute eh immer den "alten" Sound suchen, warum sollte man dann was ändern? Sieh Dir doch nur mal die Diskussionen zu anderen Griffbretthölzern bei Les Pauls an - die meisten wollen das einfach nicht, und eine noch so gute TOM aus XYZ-Material würde sie eher abschrecken als anlocken. Ich denke da mal an die Standard 2008, die verschiedene Locking-Bauteile und die bei weitem großflächigste und wahrscheinlich auch präziseste Halsbefestigung in Gibsons Geschichte hatte. Diese ganzen Veränderungen wurden nicht wirklich vom Markt angenommen, der halt alles auf einen Sockel stellt, was vor 60 Jahren gebaut wurde. Die ABR-1 ist aus meiner Sicht ziemlich veraltet, ein klappriges Ding aus viel zu weichem Material, dass sich nach langem Gebrauch auch gerne mal durchbiegt und zur "Hänge-Brücke" wird... Die Nashville verbesserte wenig und machte anderes noch schlechter, wie die (entkoppelnden) Einschlaghülsen.

Rein betriebswirtschaftlich ist es jedenfalls nachvollziehbar, dass Gibson bei dem alten Kram bleibt. Wer weiterdenkt, muss dann eben bei Spezialisten Kleinteile zum Modden kaufen, das ist bei Gitarren nicht anders als bei Autos. Man sollte aber nicht vergessen, dass das wohl eher eine Minderheit in der Gitarrengemeinde ist.

Gruß, bagotrix
 
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Moin,

Ich habe tzwar bis jetzt nur Erfahrungen mit Alu-STP und kann bestätigen das sie den Ton einen Hauch weicher machen aber so rein lautmalerisch müsste sich Dein Problem eigentlich entweder durch PU Einstellung (und damit meine ich nicht nur PU Höhe an sich sondern auch die Höhe der PolePieces) oder durch Austausch der Saitenreiter in GraphTech oder Titan in den Griff bringen lassen. Prinzipiell finde ich den Ansatz mit einer Alu TOM interessant aber ich habe da strukturelle Bedenken, es biegen sich (wie bagotrix schon bemerkt hat) nämlich die alten Zink/Zamac Teile bereits mit der Zeit durch und dem dürfte das Alu nur wenig nachstehen. Ebenso wirst Du normalerweise auf der Alubridge wieder Messingreiter vorfinden denn Alureiter dürften unter den Saiten sehr schnell und stark leiden... Wie gesagt, ich (!) würde das Problem erst mal versuchen durch Einstellung in den Griff zu bekommen und dann erst nach anderer Hardware Ausschau halten..
 
Vielleicht findest Du auch was fuer Dich interessantes in diesem Thread: https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/460405-upgrading-les-paul.html

Meiner Meinung nach sind bei der Bruecke in erster Linie die Reiter entscheidend fuer den Sound. Die Nashville Bruecke auf den aktuellen Gibsons (ausser denen aus dem CS) haben alle Gussreiter, die mMn zum Vergessen sind. Die ABR-Bruecken besitzen Reiter aus massivem Messing (nicht gegossen), die meiner Erfahrung nach eigentlich immer besser klingen. Die Fassung, die die Reiter haelt, spielt laut Udo Pipper wohl auch eine Rolle, da habe ich aber noch keine Versuche unternommen. Es ist schon so, dass die Uebertragung wohl am ehesten optimal durch massive (nicht gegossene) Brueckengerueste erfolgt. Ich muss allerdings sagen, dass ich die ideale Kopplung der Bruecke an den Body (wie zum Beispiel bei dem Faber Locking System) fuer wichtiger halte. Genauso wie der direkte Kontakt der Bruecken-Studs mit dem Korpus (durch z.B. das Faber iNsert Set, oder ein sehr aehnliches System von Callaham).
 
Die Nashville Bruecke auf den aktuellen Gibsons (ausser denen aus dem CS) haben alle Gussreiter, die mMn zum Vergessen sind.
Die CS haben schon von Haus aus keine Nashville-Bridge, sondern die auch von Dir benannten ABR. Die Aussage könnte man so falsch verstehen. :) Wenn jemand von Euch noch eine fast neue Nashville benötigt, ich glaube, davon habe ich noch drei Stück. Die lernen bei mir alles erstes das Fliegen!

Ich kann es jetzt nicht beschwören, aber ich bin der Meinung, dass bei der Pigtail die Reiter ebenfalls aus Alu bestehen! :gruebel: Ich hab noch ein paar in Reserve, die müsste ich mal wiegen und mit den Gussreitern einer Replacementbridge vergleichen. Vielleicht habe ich mir das auch immer nur eingebildet...! :D
 
Die CS haben schon von Haus aus keine Nashville-Bridge, sondern die auch von Dir benannten ABR. Die Aussage könnte man so falsch verstehen.

Genau das steht doch in meinem Satz - alle haben eine Nashville Bruecke, AUSSER denen aus dem CS ;) Wobei das gar nicht mal sooo richtig ist, da ja auch die "normalen" Les Paul Customs aus dem Custom Shop kommen UND eine Nashville Bruecke drauf haben ...
 
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Ein Unbedarfter könnte aber auch meinen, dass alle Gibson die Nashville drauf haben und nur die Fabrik-Gibson Gussreiter. Aber wir wissen, was wir meinen! :)
 
Meiner Meinung nach sind bei der Bruecke in erster Linie die Reiter entscheidend fuer den Sound. Die Nashville Bruecke auf den aktuellen Gibsons (ausser denen aus dem CS) haben alle Gussreiter, die mMn zum Vergessen sind. Die ABR-Bruecken besitzen Reiter aus massivem Messing (nicht gegossen), die meiner Erfahrung nach eigentlich immer besser klingen. Die Fassung, die die Reiter haelt, spielt laut Udo Pipper wohl auch eine Rolle, da habe ich aber noch keine Versuche unternommen. Es ist schon so, dass die Uebertragung wohl am ehesten optimal durch massive (nicht gegossene) Brueckengerueste erfolgt. Ich muss allerdings sagen, dass ich die ideale Kopplung der Bruecke an den Body (wie zum Beispiel bei dem Faber Locking System) fuer wichtiger halte. Genauso wie der direkte Kontakt der Bruecken-Studs mit dem Korpus (durch z.B. das Faber iNsert Set, oder ein sehr aehnliches System von Callaham).

Moin ChevChelios,
die Steifigkeit der gesamten Brückenkonstruktion (genannt Brückenimpedanz) sollte bei den Haltern nicht aufhören. Deshalb ist das genauso wichtig. Deren Material spielt da auch eine, aber nicht soo große Rolle. Bei den ABM sind z.Bsp. die Verstellschrauben unter Spannung eingepaßt.

Die Nashville sind genauso gut/schlecht wie die anderen, wenn die Passungen schlabbernd ausgeführt sind.
Nun kann man aber die einzelnen Federn nachbiegen und damit die Reiter ziemlich stramm in ihrem Sitz halten. Dann macht eine Nashville schon eine ganz andere Figur.

Und na klar, eine gute kompakte Brücke macht auch keinen Sinn, wenn sie auf der Decke locker rumvibrieren kann.

Eine gute festsitzende Alubrücke hat in etwa ähnliche Auswirkungen auf den Klang wie ein Alu Stoptail. Aber wie ich schon mal an anderer Stelle schrieb, Alu ist nicht gleich Alu.
Man könnte die Reiter aus hochfestem Alu machen, die können der Belastung stand halten.
 

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