Altflöte, Probleme mit hohem a

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Hallo,

Ich spiele ein Küng Altblockflöte. Sie ist erst wenige Wochen alt also nicht ganz eingespielt. Die hohen Töne klappen alle gut, außer das hohe a. Woran kann das liegen, denn es ist ja nicht mal ein besonders hoher Ton?!Würde mich sehr über Ratschläge freuen :)
 
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Hallo Takrolimus
Willkommen im Forum! :)

Kannst Du das Problem etwas anschaulicher beschreiben?
Ist das Deine erste Blockflöte?
Hast Du Unterricht?

Gruß
Lisa
 
Vielen Dank für die Begrüßung, ich finde das Forum super und hab hier schon viele nützliche Infos entdeckt.

Der letzte Unterricht ist 20 Jahre her, aber wegen diesem Problem habe ich mich schon bei der Musikschule angemeldet, leider gibt es noch keinen freien Platz.
Es ist meine zweite Flöte, bei der ersten hatte ich auch mit dem hohen a besonders Schwierigkeiten, daher denke ich dass es an meiner Technik liegt. Wenn ich langsam spiele klingt das a gut, aber schnellere Wechsel und besonders wenn zuvor tiefere Töne gespielt werden gelingen mir gar nicht.

Viele grüsse
 
Hallo takrolimus
Hmmmm
Der Verdacht, dass es an der Spieltechnik liegt, ist vermutlich richtig.
Per Ferndiagnose ist Hilfestellung zur Problemlösung ohne Beobachtung der Spielhaltung, der Bewegung des Daumens, des Blasdrucks, der Atmung ... schwer möglich. Aber vielleicht hilft es Dir, genau diese Dinge alle mal zu beobachten und durch Beschreiben bewusst zu machen.

Das hohe a sollte auch ohne Schließen des Daumenlochs funktionieren.
Dann sieht der Griff so aus.
o / x x x x x o o

Um auszuschließen, dass das Problem von der Daumenstellung verursacht wird, blase das a mit diesem Griff an. Variiere den Ansatz, genauer gesagt die Zungenhöhe. Vielleicht gelingt es Dir dadurch, bei relativ geringem Blasdruck zwei verschiedene Überblastöne zu finden. Bei meiner Fehr und meinen beiden Huber gelingt das mit ganz leichtem Anblasen. Wenn ich die Zunge bewege, springt der Ton zwischen es und hohem a hin und her. Bei meinen Flöten muss der Atem ohne Druck ganz gleichmäßig fließen, damit das "Piano-es" gelingt.

Den meisten Anfängern ist nicht bewusst, dass mit Hilfe der Zungen- und Unterkieferstellung die Fließgeschwindigkeit der Luft verändert werden kann. Wenn dann der Sprung von ganz tief nach hoch nicht gelingen will, fehlt unter Umständen genau dieser "Trick". Die Flöten reagieren allerdings unterschiedlich. Das hängt mit der Form und der Größe des Windkanals/Kernspalts zusammen, die bestimmen, wieviel Luft durch geht und ob diese z.B. dadurch, dass der Kanal Richtung Fenster enger wird, mehr oder weniger stark beschleunigt wird. Die "Stellungswechsel" sind (zumindest für mich) minimal, die Wirkung ist aber sehr deutlich. Zeigen und nachmachen lassen ist viel einfacher, als erklären. :dizzy: Probier einfach mal. Vielleicht entdeckst Du den Trick ja.

Eine gute Übung, die hilft den "Stellungswechsel" zu entdecken ist:
- einen tiefen Ton anblasen und schön lang halten; dabei sich merken, wie die Mund-/Zungenstellung ist; dabei locker bleiben;
- dann die Tonleiter nach oben spielen; oben angekommen wieder die Mund-/Zungenstellung bewusst wahrnehmen und dann - zack! - nach unten springen;
Dabei sollte dann der "Stellungswechsel" spürbar und bewusst werden.
Immer wieder Tonleiter rauf klettern und runter springen und auch ausprobieren, wieder nach oben zurück zu springen. Mit der Zeit sollte sich der "Stellungswechsel" so eingeprägen, dass ganz verschiedene Sprünge zum a gelingen.

So, nun bin ich gespannt, ob Du mit meiner Erklärung was anfangen kannst. :)

Gruß
Lisa
 
Was sagt denn die Grifftabelle der Herstellerfirma aus... Barock und Barock sind ja auch nicht immer identisch, insbesondere im hohen Bereich gibt es doch "Nebengriffe" die man mal versuchen sollte.

Hier findet man viel Interessantes: http://blockfloetengriffe.de/de/index.php
 
Vielen Dank, ihr habt mir sehr weiter geholfen. Ich weiß jetzt dass es nicht an der Daumenstellung, sondern am Ansatz liegt. Wenn ich genauer auf die Zungen und kieferhaltung achte kommt das hohe a schon viel stabiler. Aber ich muss noch vieeeel üben.

Meine Flöte ist von Küng, auf der beigelegten Grifftabelle war nur eine Möglichkeit für jede Note abgebildet. Kann ich die "nebengriffe" einfach übernehmen?
 
Ich würde mir einfach ein Stimmgerät nehmen und versuchen, welcher der "Nebengriffe" von der Frequenz und vom Klang her "passt".
 
@takrolimus Fein, dass Du schon einen Erfolg hattest. Um stabile Töne, also ohne abfallende, schwankende oder gar flattern Tonhöhe spielen zu können, setzt man wie beim Singen die sogenannte Zwerchfell-Stütze ein. Sieh Dich zu dem Thema mal um. Da hat schon manche/r gestaunt, wieviel schöner sogar ganz einfache Blockflöten klingen, wenn man mit einer gut gestützten Atmung spielt.

Mit den Griffen mach es wie von @Old Boy vorgeschlagen: Stimmgerät benutzen und kontrollieren, was der Zeiger bei den verschiedenen Griffen sagt. Manche Griffe eignen sich für bestimmte Grifffolgen besser als andere oder man kann einen Ton mit einem der Griffe leiser spielen oder ihn leicht erhöht oder abgedunkelt spielen usw. Das hängt einerseits immer von den bautechnischen Feinheiten der einzelnen Blockflöte ab, die auch innerhalb einer Modellreihe ganz winzige Abweichungen aufweisen können. Andererseits spielt aber auch die individuelle Spieltechnik eine Rolle.
Es ist also intensives Beobachten angesagt.

Für den Fall, dass Du noch Infos zum Thema Stimmgeräte suchst, schau mal in mein Profil und wähle dort das Register "Reviews". ...

So. Jetzt muss ich weiter Flöten üben. Bin gerade dabei, 11 Chorsätze mit 4 bis 7 Stimmen zu pauken. Spielen muss ich immer nur eine (mal Sopran, mal Alt, mal Tenor), wegen der Verzahnung der Stimmen die anderen aber auch hören üben, damit die Einsätze klappen. Da sitze ich jetzt den 5. Tag immer mal so zwischendurch dran. Morgen muss alles sitzen. Deshalb mach ich mich jetzt mal dünne. ... :)

Gruß
Lisa
 
Das mit dem Stimmgerät war eine super Idee. Da merkt man mal, welche Töne sonst nicht etwas "daneben" liegen :eek:
 
Das Stimmgerät ist jetzt eine wichtige und gute Orientierung.
Diejenigen, die in einem Flötenensemble spielen, werden bei einem guten Leiter die Erfahrung machen, dass sie die chromatischen Stufen, ein klein wenig anders spielen, als vom Stimmgerät angezeigt. Das Stimmgerät differenziert nicht zwischen A# und Bb oder D# und Eb. Gute Blockflötenspieler tun dies aber im Prinzip genauso wie die Streicher. Sie müssen z.B. für Renaissance-Musik ihr Gehör darauf trainieren, reine Dreiklänge zu hören und zu spielen. Dann klingt die Musik um ein Vielfaches schöner.

Aber einen Schritt nach dem anderen. Erst einmal das grundsätzliche Bewusstsein für die Intonation entwickeln. Dann aber möglichst bald schauen, wo man einen Lehrer in der Nähe findet, der einem hilft die Intonation zu verfeinern, damit man möglichst bald den Unterschied zwischen gleichschwebender Stimmung der Tasteninstrumente und der reinen Intonation auf der Blockflöte verstehen und zu üben lernt.

Gruß
Lisa
 
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