DerOnkel
HCA Elektronik Saiteninstrumente
Sehr häufig kann man Spekulationen über die Alterung von Tonabnehmern verfolgen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle eine kurze Übersicht geben:
In der Theorie gibt es verschiedene Alterungsprozesse, die sich, neben der eigentlichen Funktion des elektromagnetischen Tonabnehmers, auch auf seinen "Klang" - also seine Übertragungscharakteristik - auswirken können.
1. Der Magnet verliert an Kraft
Das war bei den frühen Tonabnehmern mit Kobaltmagneten manchmal der Fall.
In der Folge wurden sie "leiser" und veränderten sich auch in der Induktivität, was sich auf die Lage der Resonanzfrequenz und die Güte und somit auf den "Klang" auswirkt.
Moderne Magnetematerialien wie AlNiCo oder Keramik haben dieses Problem nicht. Ein merkliche Schwächung des Feldes tritt, je nach Material, erst nach mehr als hundert Jahren auf.
Lagert man einen Tonabnehmer jedoch in der Nähe anderer Magnetfelder von ausreichender Stärke, so können zumindest AlNiCo-Magnete ihr Feld verlieren. Diese können zwar ein starkes Feld aufnehmen, verankern es jedoch nur schwach im Kern.
2. Korrosion
Durch Rost an den Magneten und andere chemische Reaktionen entstanden bei alten Fender-Tonabnehmern häufig Unterbrechungen der Wicklung, da diese direkt auf die Magnete gelegt wurde. Hier ein Beispiel für einen solchen Fall:
Seit Fender (und andere Hersteller von fenderartigen SCs) Magnete und Wicklung voneinander isoliert, ist das jedoch kein Problem mehr.
Unter extremen Bedingungen könnte auch eine Korrosion des Drahtes direkt erfolgen, der dann irgendwann durchgerostet ist.
3. Temperatur und mechanische Belastung.
Durch Temperatureinflüsse und Bewegung (besonders bei locker gewickelten Tonabnehmern) kann die Lackschicht des Drahtes leiden und ggf. "undicht" werden. Die Folge sind Windungskurzschlüsse, die den Klang und die maximale Ausgangsspannung verändern. Richtig "tot" ist ein solcher Tonabnehmer allerdings selten.
Der berühmte "Schlag mit dem Hammer" kann einem Magneten sehr schnell den Garaus machen. Da aber wohl die wenigsten Gitarristen auf diese Weise ihr Instrument spielen, sollte dieser Effekt wohl ausgeschlossen werden können.
Wer sich einen alten Tonabnehmer kauft, sollte sich darüber im klaren sein, daß nach 50 Jahren so mancher Lack einfach porös wird. Ob man dann den Sound von damals hat oder irgendwas anderes, ist zumindest fraglich!
Fazit
Von alle drei Effekten stellt der poröse Lackdraht das größte Problem dar, daß jedoch auch erst nach einer Zeit von mehr als 30 oder 40 Jahren auftreten dürfte. Wer sein Instrument häufig starken Temperaturschwankungen aussetzt, so wie Brian May seine Red Special, der muß da schon mit höherem Verschleiß rechnen. Allerdings verwendet Brian immer noch seine ersten TriSonics, die er 1962 selber gewickelt hat.
Alle weiteren Effekte sind eher schöne Theorie und können in der Regel als Ursache einer Klangveränderung ausgeschlossen werden!
Ulf
In der Theorie gibt es verschiedene Alterungsprozesse, die sich, neben der eigentlichen Funktion des elektromagnetischen Tonabnehmers, auch auf seinen "Klang" - also seine Übertragungscharakteristik - auswirken können.
1. Der Magnet verliert an Kraft
Das war bei den frühen Tonabnehmern mit Kobaltmagneten manchmal der Fall.
In der Folge wurden sie "leiser" und veränderten sich auch in der Induktivität, was sich auf die Lage der Resonanzfrequenz und die Güte und somit auf den "Klang" auswirkt.
Moderne Magnetematerialien wie AlNiCo oder Keramik haben dieses Problem nicht. Ein merkliche Schwächung des Feldes tritt, je nach Material, erst nach mehr als hundert Jahren auf.
Lagert man einen Tonabnehmer jedoch in der Nähe anderer Magnetfelder von ausreichender Stärke, so können zumindest AlNiCo-Magnete ihr Feld verlieren. Diese können zwar ein starkes Feld aufnehmen, verankern es jedoch nur schwach im Kern.
2. Korrosion
Durch Rost an den Magneten und andere chemische Reaktionen entstanden bei alten Fender-Tonabnehmern häufig Unterbrechungen der Wicklung, da diese direkt auf die Magnete gelegt wurde. Hier ein Beispiel für einen solchen Fall:
Seit Fender (und andere Hersteller von fenderartigen SCs) Magnete und Wicklung voneinander isoliert, ist das jedoch kein Problem mehr.
Unter extremen Bedingungen könnte auch eine Korrosion des Drahtes direkt erfolgen, der dann irgendwann durchgerostet ist.
3. Temperatur und mechanische Belastung.
Durch Temperatureinflüsse und Bewegung (besonders bei locker gewickelten Tonabnehmern) kann die Lackschicht des Drahtes leiden und ggf. "undicht" werden. Die Folge sind Windungskurzschlüsse, die den Klang und die maximale Ausgangsspannung verändern. Richtig "tot" ist ein solcher Tonabnehmer allerdings selten.
Der berühmte "Schlag mit dem Hammer" kann einem Magneten sehr schnell den Garaus machen. Da aber wohl die wenigsten Gitarristen auf diese Weise ihr Instrument spielen, sollte dieser Effekt wohl ausgeschlossen werden können.
Wer sich einen alten Tonabnehmer kauft, sollte sich darüber im klaren sein, daß nach 50 Jahren so mancher Lack einfach porös wird. Ob man dann den Sound von damals hat oder irgendwas anderes, ist zumindest fraglich!
Fazit
Von alle drei Effekten stellt der poröse Lackdraht das größte Problem dar, daß jedoch auch erst nach einer Zeit von mehr als 30 oder 40 Jahren auftreten dürfte. Wer sein Instrument häufig starken Temperaturschwankungen aussetzt, so wie Brian May seine Red Special, der muß da schon mit höherem Verschleiß rechnen. Allerdings verwendet Brian immer noch seine ersten TriSonics, die er 1962 selber gewickelt hat.
Alle weiteren Effekte sind eher schöne Theorie und können in der Regel als Ursache einer Klangveränderung ausgeschlossen werden!
Ulf
- Eigenschaft