Alterung eines Mikrofons

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Guten Abend liebes Forum:)

Inwiefern verändert sich eigentlich der Klang, mit zunehmendem Alter eines Mikrofons?

Ich habe einige Mikrofone in meinem Sortiment, die schon so 10-15 Jahre auf dem Buckel haben. (Unter anderem zB ein Shure KSM32, SM57, MD421 etc also ganz unterschiedliche Mikrofone)

Eigentlich finde ich sie klingen immer noch gleich wie am Anfang, aber ich kann ja kein direkten A-B Vergleich machen. (wie sie früher mal klangen, als sie neu waren, zu heute)

Was haben äussere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Sonnenlicht oder Temparaturschwankungen auf Dauer für Auswirkungen auf den Klang? (ich habe immer Popschutz verwendet^^) Muss ich mir da Sorgen um meine Mikrofone machen, wenn ich keine eindeutigen Defekte wie knacksen, knistern oder übermässiges Rauschen höre?

Gibt es Unterschiede im Mikrofontyp? Ich denk mir mal das KSM32 wird etwas empfindlicher sein als das SM57? Man sagt ja damit kann man auch Nägel einschlagen:D

hat da jemand Erfahrungen gemacht? oder ein Tip wie ich herausfinden kann, wie gut meine Mikrofone im Schuss sind?

besten Dank schon im Voraus:)
 
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Membrane altern. Das übertragungsvermögen ändert sich. Schmutz und Feuchtigkeit tun ihr übriges. Ich habe ein um70, das wird wohl 30 Jahre alt sein. Bin zufrieden mit dem Ding. Meine m70 habe ich mal in Schleiz nachmessen und reskinnen lassen. Aber das sind studiomikrofone, die behütet in ihrer Kiste unter gleich bleibend guten Bedingungen gelagert werden. Ein bühnenmik wie das sm58 muss da viel mehr rotz und Qualm weg stecken, von ihm wird aber auch nicht so hohe übertragungstreue erwartet und es ist viel robuster verarbeitet. Insofern würde ich mir keinen Kopf machen, wenn es noch tut ohne Auffälligkeiten.
 
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Hallo,

...eigenes Beispiel aus meinem Mikrofonpark: Audio Technica AT4035SV, die habe ich seit, na ja, ich denke, ziemlich Anfang der 90er (müßte ich nachschauen...), und die klingen heute nicht groß anders als damals. Also zwei Möglichkeiten: Entweder da hat sich echt nicht viel verändert ("Gute Pflege, Herr Doktor!") oder es hat sich nur so wenig und schleichend verändert, daß es mir nicht auffällt.
Mit anderen Worten: Kein Grund zur Sorge... in einem Zeitraum von 10 - 15 Jahren ist es m. E. sogar wahrscheinlicher, daß das eigene Hörvermögen sich mehr ändert oder leidet (z. B. berufsbedingt) als ein Klangunterschied bei den Mikrofonen ausmacht.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich bin zwar kein Spezialist, aber ich glaube mich zu erinnern, dass die Membranen bei Mikrofonen nicht aus Pappe wie bei Lautsprechern hergestellt sind, sondern aus dünnen Metallfolien. Ergo ist die Korrosion in erster Linie ein Aspekt bei der Veränderung der Klangeigenschaften. Dem läßt sich mit guter Verpackung bei Nichtgebrauch (Silicagel-Kügelchen und Mikrofon im Plastikbeutel) begegnen. Darüber hinaus gehört auch eine stoßsichere Verpackung hinzu (Kasten, Etui). Wenn Du am Meer auf dem Leuchtturm lebst, wird Dein Mikro schneller leiden als im Binnenland, weil die feuchte, salzhaltige Luft die Korrosion befördert.

Ein weiterer Aspekt ist der "Dreck" auf den Membranen, der ihr Schwingungsverhalten verändert und einschränkt. Klebriger Dreck im Sinne von Teer durch Rauch, aber auch Reste von Spucke. Inwiefern Staubpartikel schaden, kann ich nicht sagen, sofern sie nicht haften bleiben. Aber ich denke, ein Mikrofon sollte man bei Nichtgebrauch immer verpackt aufbewahren. Wenn Du es zuhause bei Aufnahmen am Stativ beläßt, kannst Du ja das Mikrofonetui darüber stülpen.

Ansonsten bin ich der Auffassung wie @Basselch , dass sich im Laufe der Jahre wohl eher das menschliche Gehör verändert als das Mikrofon. Die Dauerbenutzung von Live-Mikrofonen nehme ich mal davon aus, weil sie durch die mechanische Beanspruchung und o.g. Beeinflussungen viel schneller Schaden nehmen (sollten).
 
@ rbschu: so pauschal kann man das nicht sagen, da es eine Vielzahl an Membranmaterialien gibt und wenn sie denn aus Metallen , zB Nickel, bestehen nicht einfach wie der Zaun an der Ecke rosten.

Bei sorgfältigem Gebrauch und richtiger Lagerung halten die Dinger ewig und klingen trotzdem gut. Ein klasse Beispiel sind die alten M7-Kapseln von Neumann, die gibt's bereits seit 17 1/2 Frankreich z t mit originaler Membran und sind wahrscheinlich auch deshalb so beliebt. In wie weit das am Mojo liegt und ob nicht vielleicht gerade das den Sound ausmacht kann heute niemand mehr sagen, da alle verfügbaren alten Mojo haben und ein Vergleich nicht möglich ist.
 
@Tom Sofa Da hast Du vollkommen recht, dass ich zu sehr pauschalisiert habe, aber mir ging es darum, was man vorbeugend als Konsequenz gegen Alterung tun könnte. Korrosion findet bei edlen Metallen nicht statt. Deshalb sind besagte empfindliche Teile bei guten Mikrofonen auch goldbeschichtet, eigentlich goldbedampft. Aber wie Du auch schreibst, sind sorgfältiger Gebrauch und richtige Lagerung gleichfalls Schlüsselkriterien. Das meine ich ja ebenfalls. Aber ich denke, dass Mikrofone, die rumgeschmissen werden und die man auf der Bühne (oder beim Proben, etc.) mit seinem feuchten Atem oder Sputum besudelt schnell ihr Greisenalter erreichen werden. :igitt:
 
die gibt's bereits seit 17 1/2 Frankreich z t mit originaler Membran und sind wahrscheinlich auch deshalb so beliebt. In wie weit das am Mojo liegt....
Bin ich der Einzige, der das nicht versteht? :)
 
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vielleicht sollte man Siri fragen...
liest sich ziehmlich nach Apple-Auto-Korrektur :p :D

cheers, Tom
 
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Hallo,

...ich lese das als "anno dazumal", oder wie man hier in der Gegend etwas deftiger sagt "annopratsch" :D

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo,

in Sachen Studiomikrofone kann ich nicht auf lange Betriebsdauern blicken. Aber so manches Mikrofon bei mir hat mittlerweile lässig 20 Jahre und mehr (Live und Proberaum) Betrieb auf dem Buckel. ZB das AKG D112, einige Samson S12. Und gerade neulich habe ich ein paar "ältere" Exemplare erstanden und ich kann keine irgendwie geartete "Störung" feststellen. Und vor nicht allzu langer Zeit hatte ich auch ein Mikro hier das mindestens 43 Jahre alt war - super Sound!:)
Insofern würde ich auch eher davon ausgehen, dass die meisten Mikrofone bei vernünftiger Lagerung und Nutzung ein Menschenleben halten.
Ausnahmen sind wohl sehr alte Elektretmikrofone, die aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht für die Ewigkeit gemacht waren.
Allerdings sagt mir mein (soweit vorhanden) gesunder Menschenverstand, dass starke Temperaturschwankungen, direktes Sonnenlicht und übermäßig Feuchtigkeit die Lebensdauer dramatisch senken werden. Es gibt sogar so Sachen wie "Glaspilz" (kein Witz).
Viele Grüße
Markus
 
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Hallo,

...fällt mir gerade noch ein, vielleicht entsinnt sich jemand... Neumann hatte 1998 einen "Sound Engineering Contest" veranstaltet, da war wohl irgendein Jubiläum. Das Teil gab es auf Beipack-CDs in der Fachpresse. Darin enthalten war ein Soundvergleich, da mußte man verschiedene Aufnahmen den entsprechenden Mics zuordnen. Eine Aufnahme war mit einer alten "Neumann-Flasche" gemacht, und es war nicht ganz einfach, wirklich felsenfest zu sagen "Dies muß das alte Mikrofon sein!"... Hat mich damals sehr überrascht, daß dieses alte Teil so gut mit den aktuellen Mikrofonen mithalten konnte. Den Sound Contest - und auch die folgenden - gibt's bei Neumann immer noch zum download.

Viele Grüße
Klaus
 
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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!
Dann bin ich mal beruhigt. Ich dachte, dass die Alterung viel mehr Einfluss auf den Klang hat:)
 
Ich glaub, da haben die Fertigungstoleranzen der preiswerteren Mikrofonhersteller einen wesentlich größeren Einfluß auf Klangunterschiede, vom Gehör mal ganz abgesehen :)
 
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Neumanns Gründungsjahr ist 1928. Die M7-Kapsel findet sich ja in vielen Microtech-Gefell-Mikrofonen unverändert. Die haben zuerst das Ost-U-47 darum entwickelt (UM 57) und viele andere tolle Kondensatormikrofone. Das PVC altert aber etwas schneller als Mylar. Deshalb hat Neumann-West schon bei den U 47ern irgendwann in den Fünfzigern gewechselt. Die ersten hatten auch die M7-Kapsel dann wurd auf die K49 geswitched.
 

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