Alternative zum DepthFinder für "Depth & Presence": GUP Tech PdeQ (Pedal)

suckspeed
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Hallo zusammen,

in letzter Zeit hatte ich im Proberaum das Gefühl, dass irgendwas an dem Sound fehlt, der von meinem Pedal-Board kommt. Ok, der war schon immer so (seit 12 Monaten), aber auch zu Hause kannte ich meinen Sound eigentlich anders: mit mehr Punch und Presence beim Rack.
Erst vor wenigen Tagen fiel mir ein, warum das so ist: Ich hatte bis vor einiger Zeit eine Transistor-Endstufe von Hughes & Kettner. Das Teil hat einen Character-Regler, mit dem man den Sound echt besser machen kann. Ich hatte ihn immer so auf 3 Uhr stehen und dann ging einfach die Sonne auf: Druck untenrum und die Höhen auch prima. Nun habe ich seit einiger Zeit die Harley-Benton-Endstufe GPA-100 und die ist echt klasse. Hat sogar einen 3-fach EQ und ich dachte: das ist ja noch viel besser.
Aber letztlich sind die EQ-Bänder nicht so gestaltet, dass man damit diesen Sound einer Röhren-Endstufe einstellen kann. Sie dienen eher dazu, den Sound an unterschiedlich klingende Boxen anzupassen. Auch toll, aber nicht das Gleiche.

Ich hatte schon häufiger in der Vergangenheit über so einen DepthFinder von amptweaker nachgedacht. Der war aber schon nicht mehr neu verfügbar usw. Soll jetzt aber neu aufgelegt werden.

Zum Glück gibt es eine Alternative: den PdeQ von Gup Tech:

DSC_9435.jpg


Das Teil habe ich mir mal direkt beim Hersteller vor 2 Wochen bestellt und es kam erstaunlcih schnell an. Handarbeit in Kanada steht auf einem beigelegten Zettel, sowie auf der Rechnung handschriftlich "Thanks Frank, Cheers <Name>".
Nun aber zu dem Gerät selbst, oder besser zum Preis: ich habe ca. 103 € bezahlt inkl. Versand, kein zusätzlicher Zoll.
Funktioniert super. Im Vergleich zum DepthFinder hat es auch einen Fußschalter, weiterhin zwei Kippschalter, mit denen man getrennt die beiden Regler umgehen kann bzw. das, was sie tun. Somit kann man das Pedal mit beiden Kippschaltern nach unten auch einfach als Buffer benutzen.

Verarbeitung und Funktion: einwandfrei. Bin begeistert und habe es am Rack und Pedalboard getestet. Sowohl über die Endstufe (Harley Benton GPA-100) in die 2x12"-Engl-Box (2xV30) und auch durch verschiedene Speaker-Simulationen geschickt (Palmer PDI-09 & PDI-03 JB).
In allen Fällen kommt genau das, was eine Röhrenendstufe hinzufügt heraus. Bevor ich hier gesteinigt werde: ja klar hat eine Röhrenendstufe noch viel mehr Einfluss als Depth & Presence. Das ist mir bewusst. Aber die Veränderung des Sounds durch dieses Pedal und die Einstellbarkeit von Depth & Presence ist genau das, was mir gefehlt hatte.

Ich kann das Teil nur empfehlen und ende hier mal mit einem recht guten YouTube-Video, das den Effekt des Pedals sehr gut beschreibt und hörbar macht:


View: https://youtu.be/eEICS3NUJVg?si=4_r3QQkMUOkJc48B
Beitrag automatisch zusammengefügt:

...und gleich hinterher: in meiner Signatur findet ihr den Link zu meinen Messungen über den Einfluss des Character-Reglers meiner früheren Endstufe CF-100 von Hughes & Kettner. Daran kann man gut sehen, was der Regler macht und was man mit diesem Pedal hier auch hinbekommt.
 
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Das der Amptweaker neu aufgelegt wird find ich super. Ich befand mich auch in der gleichen Situation wie du.
Da ich mich von meinem Dream Amp Diezel D-Moll getrennt habe ( zu schwer, zu groß für mich ) wollte ich kleineres anschaffen. Anfang hat es mit einem EVH 5150 III Lunchbox Amp hinbekommen. Dieser hat hinten die Resonance regler, der so ähnlich wirkt.

Der Diezel D-Moll oder Herbert hat nicht nur Deep sondern auch midcut.
Da würde das JHS Haunting mid ähnlich wirken.

Momentan habe ich nur das JCM800 Studio. Und mit einem JHS Screamer kommt da richtig wumme unten her. Dazu noch JHS Haunting Mids, solls nochmal richtig ab gehen. Ist auf jedenfall auf der nächsten Bestellung dabei.
 
Den Amptweaker Depthfinder hatte ich auch immer mal wieder auf meiner must-have-Liste, weil mein altes Pedalboard um den Amptweaker TightMetal ST in eine ART SLA 100 Endstufe auch zu wenig Eier hatte.

Jetzt ist der ganze Kram verkauft.

Aber das PdeQ sieht interessant aus. Das kommt aber noch vor der Endstufe, vermute ich mal?
 
Naja, hinter der Endstufe müsste es ja noch mit Speaker-Level klar kommen.
Ja, idealerweise kommt es als letztes Pedal vor die Endstufe, die in so einem Setup vermutlich keine Röhren-Endstufe ist.
Sofern man irgendeinen Amp hat, der eben untenrum zu wenig Oomph (Depth) hat und/oder in den Höhen zu wenig (Presence), kann dieses Gerät die Lösung sein.
Kann man ja auch in einen FX-Loop packen, falls man noch mehr Regelmöglichkeiten haben will. Also ich bin sehr zufrieden.

Ich habe zu Hause auch viel mit Speaker-Simulatoren (Hardware) laufen und nehme gern so auf. Ja klar, IRs kenne ich auch und habe ich haufenweise. Aber irgendwie ist mir Hardware da immer noch sympathischere, weil ich mich mit IRs super-schnell in den Millionen Möglichkeiten verliere. Man hört 20 durch und weißt gar nicht mehr, welchen Sound man eigentlich wollte.

Was auch sehr gut funktioniert, obwohl es eigentlich die "falsche" Reihenfolge ist: Mit Speaker-Sim (Hughes & Kettner Red Box oder Palmer PDI-09 oder PDI-03 JB) ins Audio-Interface und aufnehmen. Dann hat man beim Direct-Monitoring schon mal was sehr brauchbares. Und dann packe ich gern eine Tube-Poweramp-Simulation als Plugin:
igniteamps_tpa-1.jpg

Das Gratis-Plugin TPA-1 von Ignite Amps. Hat auch noch eine Rückseite, wenn man die Pfeile rechts klickt und da kann man verschiedene Röhren auswählen und noch einige sehr effektive Regler einstellen.
Damit kann man die "Eier" und Durchsetzungsfähigkeit in den Höhen auch extrem gut optimieren. Wie gesagt: trotz "falscher" Reihenfolge von Speaker-Simulation und Poweramp-Simulation richtig gut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man dann nicht stattdessen vor der Endstufe nicht auch einen graphischen EQ nehmen, der dann entsprechende Frequenzen pusht?

Ich hätte das Pedal gerne ausprobiert, um meiner Bass schwachen EL84 Endstufe untenrum mehr Punch zu geben. Aber ich denke, dass da einfach am Schaltungsdesign liegt, dass die Endstufe kaum Bass liefert. 😔
 
Das mit dem EQ hatte ich vorher ausprobiert. Habe dafür dieses Teil genommen:


Das ist zwar mit 10 Bändern schon ganz schön fein einstellbar, aber die Bänder sind immer noch viel zu breit, als dass man genau diese Frequenzen mit dem passenden Q-Faktor einstellen könnte. Man kann damit sehr gut Tone-Shaping machen, also generell irgendwelche Bereiche anpassen usw, aber das ist nicht vergleichbar mit dem, was Depth und Presence bei einer Röhrenendstufe machen. Du kannst mal ausprobieren, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass so ein dediziertes Pedal einfach genau an den richtigen Frequenzen eingreift. Was das PdeQ-Pedal macht, konnte ich mit dem 10-Band-EQ absolut nicht hinbekommen.
 
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