DeathMetal schrieb:
Hätte mal ne Frage zur Verkabelung von einem Mischpult und einem Audiointerface. Ich benutze ja das Soundcraft Spirit Auto und das Audio-Interface M-Audio 101 (mit symmetrischen Anschlüssen). Mir ist natürlich klar, dass ich dafür die Direct Out`s verwenden könnte, oder mit etwas Bastelei auch die Insert´s, was ich auch sonst gemacht habe. Aber ich habe letzte Woche mit nem Techniker geredet, der meinte man könne auch genau so gut die Alternative mit den Tape-Send/Returns verwenden.
...etwas verwirrend. --> Da muss man ein wenig ausholen, deshalb fangen wir mal ganz von vorne an.
Dein Mischpult, ist ein 'Inline monitoring' - Pult mit 8 Subgruppenbussen. (Ich weiß nicht, ob du das bereits durchschaut hast, deshalb erklär ich dirs kurz, weil sonst checkst du die Verkabelung nicht.)
Dabei hast du in Jedem Kanalzug 2 Ebenen. Die Channel-Sektion und die Monitorsektion.
Wofür braucht man das?
- Stell dir einfach mal dein Mic- oder zb. dein direktes Gitarrensignal vor, das in dein Pult in den 1. Kanalzug soll. Du hängst das Mic an den Mic Input bzw. die Gitarre an den Line Input und pegelst mit dem 'Gain'-Regler ein. Weil du das Signal aufnehmen willst, regelst du vielleicht ein wenig mit dem EQ Störfrequenzen raus, lässt es aber sonst trocken. Jetzt willst du dieses (Vorderband-) Signal in dein Interface schicken. Beim 8-Bus Pult, routest du das Signal am besten auf die 1. Subgruppe und geht dann vom (Direct) Group output 1 in einen Input des Interfaces (also zu deiner 'Bandmaschine').
Die Besonderheit an DEINEM Pult ist, dass am 'Tape Send' Ausgang jedes Kanalzugs die Subruppe(n) auch anliegt(/en). D.h. Du kannst also auch die Tape Sends an die Interface-Inputs anschließen und bekommst damit ebenfalls die Subgruppensignale auf deine Interface Eingänge.
Drückst du in einem Kanalzug 'DIRECT', liegt am Tape Send Ausgang dieses Kanalzuges statt einer Gruppe, das Signal des Channels (nach dem Fader) an. (...Dies wäre dann der Direct out)
- Damit kannst du dir die Routerei mit den Subgruppen sparen.
Du kannst jetzt zwar aufnehmen, hörst aber noch nichts!
Damit du aber etwas hörst, muss jetzt dein Hinterbandsignal wieder ins Pult. Du holst es über den entsprechenden Output deines Interfaces in einen 'Tape return' (so heißts auf deinem Pult, auf anderen heißts z.B. Tape in,...). - (Diesen kannst du mit dem 'Trim'-Regler extra nochmal einpeglen.)
---> Du bist nun in der Monitorebene des Kanalzuges. Hier kannst du z.B wie wild am EQ rumdrehen, oder das Panning ändern, oder Effekte dazuholen, es wird sich nicht mehr auf die Aufnahme auswirken, weil ja
'hinterband'. Es ist also für einen 'Monitormix' (also einen Roughmix) während der Aufnahme gedacht.
(Aus diesem Hinterband-Monitorweg beschickst du auch z.B. die Aux-sends für Kopfhörermischungen).
(Der Monitormix ist eine eigene Summe - Schau mal ins Handbuch, wie du die regelst)
So wär dieses Pult zum Aufnehmen zu verkabeln und zu bedienen.
(Beim
Mixdown, was du aber wahrscheinlich eh nicht übers Pult machst, sondern im Rechner, kannst du dann die Eingänge der Kanalebenen 'flippen' zwecks besserer Bedienmöglichkeiten. Dabei wird der Channelsektor statt mit dem am 'Line in' anliegenen Signals mit dem am 'Tape in' anliegenden (das signal vom Interface - also hinterband.) gespeist. Dazu müsstest du 'CHANMTR INPUT REV' im Kanal in dem du das haben willst, drücken.
So...ziemlich weit ausgeholt, aber so kannst du dein Pult dann auch voll ausnutzen!
Alles unklar?