Alternate picking mit power chords?

[BlackMetalhead]

Kann man Alternate picking/Wechselschlag auch mit power chords spielen, anstatt nur auf einer Saite? Wenn ja, mit 2 oder 3 Saiten?

Hier ein Beispiel ab 4:23.
http://www.youtube.com/watch?v=QgvTbToSuxg

Vielen Dank für eure Hilfe
Liebe Grüße

 

[Ziggla]

Ich verstehe deine Frage nicht. Du willst Powerchords mit Wechselschlag spielen?

 

[BlackMetalhead]

Ich verstehe deine Frage nicht. Du willst Powerchords mit Wechselschlag spielen?

Genau. Ich greife Powerchords und spiele sie im Wechselschlag.

 

[Azriel]

Stell dir vor, man kann Wechselschlag sogar über alle 6 Saiten spielen. Wie sonst sollten Pfadfinder ihre Lagerfeuerakkorde spielen können?

The Haunted machten das gern (also nicht das mit dem Lagerfeuerakkorden)

https://www.youtube.com/watch?v=NI3x4nHCdFc

Auch Funk wird so gespielt.

 

[Felja535]

Na klar kann man Powerchords auch im Wechselschlag spielen! Hier auch nochmal ein Beispiel von Metallica, so ab 2:44 Min.:
https://www.youtube.com/watch?v=6uZ3LssGl4g

Mag vielleicht ganz am Anfang schwieriger erscheinen als nur einzelne Saiten anzuspielen, ist aber reine Übungssache und gehört zu den Grundlagen eines jeden Gitarristen.

 

[=Thunderbird=]

Klar geht das, versuch nur die Saiten die du treffen willst zu treffen, dann entwickelt du ein Gefühl dafür wie das mit zwei, drei oder vier Saiten auf einmal läuft ohne gleich über alle Saiten zu schlagen. Du solltest dann aber die restlichen Saiten abdämpfen, mindestens die, die direkt neben den angeschlagenen Saiten liegen. Das machst du einfach indem du deinen Zeigefinger (Greifhand) locker auf die nicht angespielten Saiten legst. Wenn du einen Powerchord hast, der auf A, D und G Saite gespielt wird, kannst du die tiefe E Saite einfach mit deinem Zeigefinger abdämpfen, indem du sie mit der Fingerkuppe berührst (nicht greifst!), gleichzeitig dämpfst du mit Zeigefinger wieder durch lockeres drauflegen B und hohe e Saite.
So kannst du auch einfach über alle Saiten anschlagen und hörst trotzdem nur den Powerchord - man sollte es aber troztdem können nur drei Saiten gleichzeitig anzuschlagen, damit man nicht immer so große Wege hat.
Hoffe es war verständlich.

 

[The_Dark_Lord]

Grundsätzlich ja, wie schon alle vor mir richtig sagten.

Allerdings heißt es dann nicht mehr Alternate Picking oder Wechselschlag, sondern "Strumming", oder schlicht "Akkordspiel".

Das wäre dann die allereinfachste Form des Gitarrenspiels: Akkordspiel mit Powerchords.

 

[LongLostHope]

Natürlich kann man Powerchords mit Wechselschlag spielen aber es gibt da Einschränkungen:
Offen, also keine Plammutes, geht das eigentlich bis zu jeder Geschwindigkeit.
Spielst du allerdings Plammutes im Wechselschlag, wirst du ab einer gewissen Geschwindigkeit nur noch Einzelsaiten spielen können. Ich mache Musik in Richtung Symphonic Powermetal und spiele oft 16tel Palmmutes bei Tempi zwischen 140 - 200 bpm. So ab 160bpm spiele ich da definitiv nur noch Einzelsaiten.

http://www.youtube.com/watch?v=3geTo96RwMo
Ab 00:19 ist so ein Beispiel für gepalmmuteten Wechselschlag auf ner Einzelsaite.

 

[Koebes]

16tel bei 200bpm???

 

[=Thunderbird=]

Könnt ich auch gerne, aber ist doch jetzt nicht soooo selten, dass Leute das können oder?

 

[Vester]

Ich würde die 16-tel bei 200 aber auch abdämpfen. Das hört sich sonst zu matschig an finde ich. Vor allem wenn man den Powerchord beim Spielen noch etwas variieren muss.

Wenn es nur um die Begleitung geht - also die rechte Hand die Hauptarbeit leistet - sind diese Tempi ja machbar.., man muss ja nicht jeden Ton greifen. Solche Typen gibts bestimmt auch irgendwo, aber erstens artet das in Arbeit aus (ich könnte das nicht), und zweitens hat nicht jedes Ohr Lust, so viele verschiedene Töne abzuarbeiten

 

[The_Dark_Lord]

16tel bei 200bpm???

Wenn's nur Tremolo auf einer Saite ist, bzw ein normaler Riff, dann ist das nicht all zu schwer.

Bis zu 240 BPM kann man noch Achtel mit Downstrokes spielen (und damit 16tel mit Wechselschlag), wenn man ein paar Jahre dahingehend übt.
Darüber ist dann so die Grenze, wo's nur noch einige wenige gibt.

 

[LongLostHope]

Also sauber und(!) ausdauernd kann ich es so bis 180bpm. Also Palmmute Wechselschlag-Rhythmen auf einer Saite.
Kürzere 16tel Phrasierungen gehen so bis 210 bpm. Dann ist aber die Schmerzgrenze erreicht.

Unter sauber und ausdauernd verstehe ich, dass man ganze Strophen oder Refrains oder sogar quasi ganze Songs in16tel Rhtyhmen durchspielt, ohne ins Schwimmen zu geraten und ohne dass die Schlaghand zu verkrampfen droht.

Palmmute 8tel Downstrokes gehen ausdauernd auch so bis 180/190 bpm. Danach fang ich an, zu verkrampfen, wenn es über ein paar Takte hinaus geht.

Das alles ist aber reine Trainingssache und kann man ganz einfach trainieren. Wir hatten für unser neues Album einen Song auf 175bpm geschrieben, bei dem ich den ganzen Refrain 16tel Plammutes spielen muss. Quasi durchgeschrubbt mit eingeworfenen Galopps zwischendurch. War ca. vor einem halben Jahr noch unmöglich für mich. Da war die Grenze so bei 160bpm. Habe dann einfach ein paar Wochen lang regelmäßig beim TV kucken das Metronom nebenhingelegt und das 16tel-Schrubben Abends so 3-4 Stunden (mit Pausen) nebenher mit unangeschlossener Gitarre trainiert. So steigert man sich in wenigen Wochen um 20bpm, wenn bereits ein Grundtempo und saubere Technik da ist und man wirklich nur noch das Tempo steigern muss.

Sowas ist aber halt wirklich dann nur lästiges steigern der notwendigen handwerklichen Fähigkeiten und hat null mit Musik machen zu tun.

 

[Maxx is]

Ja das kenn ich, ist der Lauf der Dinge. Mir ging und geht es oft so, dass ich weiß, wie ich etwas spielen will, es aber in der Geschwindigkeit einfach nicht schaffe. Dann muss man sich halt einfach auf seinen A****h sitzen und stumpf üben, üben, üben . Ist zwar manchmal sehr nervaufreibend, aber man will sich ja auch nicht immer mit Kompromissen zufriedengeben.

 

[LongLostHope]

Der große Vorteil an unserem Instrument ist ja, dass man das stumpfe "trainieren" von Geschwindigkeit ohne Amp echt neben dem TV oder Film schauen machen kann. Das ist was, was wirklich nebenher geht. Und dann ist es auch nicht schwierig, jeden Abend 2-3 std. zu üben.

Aber natürlich hat das dann schlichtweg nichts mit "Musik machen" oder "Instrument spielen" zu tun. Das sollte man nebenher trotzdem noch tun