Dass Stimmkrisen und Wechseljahre miteinander gekoppelt sein können, ist sicher recht oft der Fall. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da auch eine starke psychische Komponente mitspielt. V.a. bei Berufssängerinnen: mit den Wecheljahren wird einem das Älterwerden so richtig bewusst, man ist schon allein aufgrund des Äusseren nicht mehr so gefragt, jüngere Kolleginnen werden vorgezogen - wenn dann aufgrund der hormonellen Umstellung auch die Stimme noch zu zicken beginnt, kanns schon sehr schwer werden, den Mut nicht zu verlieren.
Andererseits gibts auch Beispiele, die zeigen, dass es anders gehen kann:
Edita Gruberova (Jahrgang 46!) hat immer noch Auftritte und zwar mit Erfolg und singt immer noch spielend in den höchsten Höhen.
Und ein Beispiel aus dem Hobbysängerbereich: eine Chorkollegin von mir ist Mitte 70 und hat in der Höhe nach wie vor einen sehr schönen runden und weichen Klang sowie ein angenehmes Vibrato, nichts von kratzen, zittern, brüchiger Stimme, Tremolo oder dergleichen und auch in der Tiefe ist sie gut (jedenfalls besser als ich
), sie hatte frühere viele Jahre GU, aber halt auch nachher durchgehend immer gesungen
und auch sonst kenne ich diverse Chorsoprane (ohne GU), die trotz fortgeschrittenem Alter und sicher längst jenseits der Wechseljahre
, noch immer eine recht gute Höhe haben, d.h. so gut wie sie halt bei nichtausgebildeten Stimmen sein kann, aber sicher nicht deutlich schlechter als bei jüngeren Chorsängerinnen, auch diese Sängerinnen hatten allerdings meines Wissens nie einen Singstopp gemacht
Die aber, wie mittlerweile bekannt, eher nicht zu empfehlen ist wegen der Nebenwirkungen.
Und nicht nur deswegen! Es gibt mittlerweile auch Hinweise, dass ein Hormonersatz auf die Stimme nicht unbedingt die erhoffte Positivwirkung hat. Habe von einer Arbeit dazu gehört, leider weiss ich nicht von wem sie ist und wo zu finden, wäre aber sicher noch interessant!