Alter Bass - Fragen zu Hardware reinigen (Messing, Pole Pieces, E-Deckel)

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Zu meiner sehr großen Freude konnte ich einen ESP 800 Jazz Bass erstehen.
20230704_181452.jpg
Der Bass ist aus den 90ern. Oder späten 80ern. Egal.
Jedenfalls wurde er wie bekloppt gespielt vom Vorbesitzer, dessen Spitzname vermutlich "Der Oxidator" ist und der seit den späten 80ern da Säure und Salzlake raufgeschwitzt hat.
Siehe Bild.
20230704_181504.jpg
Was macht man den am besten mit dem (ehemals ganz, jetzt nur noch verhalten) vergoldetem E-Fachdeckel?
Die Pole Pieces? Vorsichtig polieren? Oder lieber lassen?
Die Brücke? Das wird ja wohl Messing sein, oder? Das war ja mal hip damals. Oder vergoldet? Ne, das wäre anders gealtert oder? Doch Messing? Kann man normal polieren.

Und noch ein Kuriosum: Die Mechaniken laufen anders herum. Also sie sehen aus wie normale Rechtshänder-Tuner, man muss sie aber anders herum drehen als ich es bei allen anderen Gitarren oder Bässen kenne.
Ich kann natürlich die Saiten gegenläufig aufziehen, dann passt es wieder nur dann laufen sie völlig schräg über die Kopfplatte. Das Drehen "verkehrt herum" ist also gewollt.

War das mal normal? Ist das eine Vintage-Anspielung? Warum würde man das sonst machen?


Vielen Dank für alle Hilfe und Ideen.
 
ich würde den bass nur gründlich reinigen und ordentliche funktion herstellen .

.... der bass hat doch eine geschichte , warum sollte man die wegmachen ?
 
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Hi.
Um das Reinigen geht es ja. Die Geschichte des Basses geht ja nicht weg.
Und irgendwann verrosten mir alle Schrauben (die sind schon munter dabei) und dann ist sogar die ordentliche Funktion auch dahin.
 
Ich als Bassturmator würde sagen dass der Bass vom Oxidator sehr geil ist.

Gründlich putzen damit man sich nicht ekelt, hier und da mit feinster Stahlwolle die Pickel entfernen und dann:

Don´t fake the Funk or your nose will grow...

*
 
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Hallo carangg,

da hast Du ja ein tolles Schätzchen gefunden, der würde mir auch gefallen.

Also Vintage in Ehren, aber da war wirklich der Oxidizer dran!


View: https://youtu.be/iJOXYdVeEdw

... so, Spaß bei Seite ...

Also, ich finde sowas immer wahnsinnig interessant, habe aber mit Vintage-Instrumenten wenig Erfahrung.

Meine altes Sammlerstückchen aus den guten alten 80ern habe ich (fast) so gelassen wie sie war.
Ich habe die Saiten runter genommen, alles an Staub und entfernbarem Schmodder auf den an-oxidierten Metallteilen mal ordentlich abgebürstet und abgeputzt.
Die Bundstäbchen habe ich an den Rändern abgeklebt und sie dann mit Stahlwolle und später nochmal mit meinem Dremel, der entsprechenden Filzscheibe und ein wenig Wachs poliert.
Den ganzen Schmutz auf dem Korpus habe ich mit Seifenlauge, einem feinen Baumwolltuch und Wattestäbchen Schicht für Schicht weggewischt.

Man kann, gerade auch bei Elektroteilen und Kontakten, mit Isopropanol (70%) an die Sache ran gehen, ABER ... vorsicht bei manchen Lacken, denn die könnten je nach Lack ggf. reagieren/ sich lösen! Metallteile lassen sich damit alle Mal super reinigen, aber wie gesagt, vorsicht bei Lack. Wenn Du da zu 100% sicher gehen willst, würde ich die Teile vorher ggf. abschrauben.

Aber im Prinzip gebe ich meinen Vorrednern recht .... never change a running system .... und so lange das Ding noch läuft!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich habe mir das gerade nochmal angeguckt ... die Madenschrauben und die Gewinde an der Brücke sehen echt kriminell aus ... evtl. hilft auch ein Öl den grobsten Ranz zu lösen? ... viellleicht wirklich abschrauben und mal ordentlich mit WD40 behandeln und anschließend ewig putzen und polieren, um alles wieder weg zu bekommen?!
Beitrag automatisch zusammengefügt:


View: https://www.youtube.com/watch?v=Nl64VfS6LJg


View: https://youtu.be/CHMftKsKjYU
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde die Brücke demontieren und putzen, ohne die echte Patina wegzupolieren, also eher nur den Schmutz entfernen. Den Rest kann bzw soll man imho so lassen wie es ist, Alterspatina hat ja auch etwas für sich. Ich persönlich mag so etwas.

BTW: ein Freund von mir hat mal in einem Laden in Rom ein altes Teil gefunden, das ziemlich runter gekommen war. So richtig viel Grind und Kratzer in den Metallplatten usw. Er hat es aber dann doch für relativ wenig Geld gekauft (so umgerechnet um die 1200€) weil halt ein bekannter Name drauf stand. Daheim hat er erst mal sanft den Schmutz entfernt und wollte dann an die Kratzer in den Metallplatten gehen. Nur das waren keine Kratzer im Metall (Messing um genau zu sein) sondern Kratzer in der Schutzfolie, die da noch immer drauf war. Was soll ich sagen, der bass war nagelneu und nur zu lange im Geschäft herum gestanden. ach ja, und es war ein Alembic Piccolo Bass, quasi unbespielt. Schwein muss man haben. ;)
 
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Vielen Dank erstmal für die Tipps und Hinweise.

Die Story mit dem alten Bass erinnert mich an die Story meines Gitarrenbauers, wo ein Kunde in den Laden kommt mit einem Fender Precision Bass von 1968.

"Alles noch original!", sagt er stolz, "bis auf die g-Saite."
 
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Das Drehen "verkehrt herum" ist also gewollt.
Ja ist es. Bei einigen Fender Classic Modellen werden auch die "falsch herum drehenden Tuner" verbaut :)
Ich würde die Saiten auf keinen Fall anders herum aufwickeln, sonst kriegst Du sehr viel Zug auf die Kerben im Steg und die Stimmstabilität/Stimmbarkeit wird schlechter.
 
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