Alten e-Bass wieder aufleben lassen

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Avanuviel
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Guten Abend zusammen,

ich habe derzeit nur einen 5-Saiter und einen ca. 15-20 Jahre alten Yamaha RBX170 4-Saiter.

Da ich manchmal auch gerne einen 4-Saiter spielen möchte und nun schon merke, dass der Sound qualitativ nicht mithalten kann, überlege ich, ein wenig Geld in meinen alten Bass zu stecken (vor allem weil ich auch ein wenig dran hänge).
Dennoch würde ich davon abgehen, wenn es sich gar nicht lohnen würde.

Ich würde die Saiten tauschen, die Tonabnehmer tauschen, die Brücke tauschen und die Potis sowie den Ausgang für das Verbindungskabel neu machen wollen. Den Bass ggf. beim Meister einmal einer komplett Überholung unterziehen.
250€ denke ich, kann das bei mittlerer Qualität schon kosten, oder?

Ich bitte um Ratschläge aller Güte 🥴

viele, liebe Grüsse
Ava
 
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Yamaha Instrumente sind ziemlich präzise in der Fertigung und machen genau das, was sie sollen bzw das, was für den Preis drin war.
Da kann man einbauen was man will, es wird nie eine wirklich signifikante Änderung stattfinden. Ein RBX-170 ist insofern ein guter Einsteiger-Bass, als er einen relativ klaren Ton hat. Man hört gut, was man spielt.
Oder er kann etwas das „Schwammige“ einer billigen Anlage kompensieren
Andererseits mangelt es an Tiefe und „Charakter“, im Mix wird er immer ein wenig nach Fremdkörper klingen.

Wenn du emotional an ihm hängst, wäre ein guter passender Saitensatz sinnvoll und imho das höchste der Gefühle.
 
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Ja, das emotionale….

das Problem ist unter anderem, dass die Klinkenbuchse schon so sehr wackelt, dass ich das Gefühl habe, manchmal wären Wackelkontakte da. Die potis sind super locker und man kann sie wackeln.
Daher werden die wohl gemacht werden müssen.
Daher auch mein Gedanke, direkt auch neue Tonabnehmer reinzusetzen.
Aber soweit schonmal eine Einschätzung, welche mir weiterhilft.
 
Die Muttern von Buchse und Potis kann man auch als Laie wieder fest anziehen ;)
Die Pickups haben bei einem Bass verhältnismässig wenig Einfluss, viel entscheidender ist der Dynamikverlauf des Tons (manchmal als „punch“ bezeichnet) bzw wie er ein und ausschwingt, das Anschlagverhalten.
Nichts davon wird auch nur ansatzweise vom Pickup beeinflusst.
Man wählt zwar einen klanglich zu den eigenen Vorstellungen „optimalen“ PU, aber das ist eher eine Abrundung des Setups.

Die Basis ist immer die Schwingung zwischen Saite und Hals und (etwas weniger) dem Korpus. Deswegen lässt sich mit Saiten (andere Stärke, anderer Zug, anderes Material) viel mehr „Klang formen“ als mit einem PU Wechsel.
Und dieses individuelle Verhältnis (kein Stück Holz gleicht exakt dem nächsten) ist der Grund, warum man uU selbst mit einem „Billig-Bass“ ein erstaunlich gutes Instrument bekommen kann.
In der Gross-Serie läuft das einfach vom Band und da pickt niemand die Rosinen raus. :D
Das überlässt man dem Kunden im Laden...

ps: deswegen ist Yamaha für mich nicht so interessant - die sind (wie oben angedeutet) derart präzise in der ausgelieferten Qualität, dass sich praktisch keine Ausreisser finden lassen... weder nach oben, noch nach unten.
 
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Lass die Pickups drin, ist in weiten Teilen eh meist nur Mojo und geschwurbel.
1. defekte Teile austauschen bzw. reparieren.
2. neue gute Saiten drauf
3. Setup von Fähiger Technikerin

und er ist wie neu

PUs kannst du dann immer noch tauschen
 
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Und als ERSTES , einfach mal die Saitenspannung lockern und dann ALLE , aber wirklich alle Schrauben nachziehen. Erfahrungsgemäß, und deiner Beschreibung nach, ist da Potential zur Optimierung vorhanden, und es kostet nichts.
 
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Den Halsstab würde ich jetzt nicht festziehen wollen;-)
 
Ja, neue Saiten drauf machen Sinn und die Schräubchen selber festziehen, mehr würde ich auch nicht machen.
 
Mal komplett Reinigen/Pflegen. Vielleicht auch mal die Bünde polieren (Gibt es so Tücher oder "Radiergummis" für), Griffbrett richtig sauber machen. Spielt sich dann meist auch schon angenehmer (Wenn man es längere Zeit vernachlässigt hat)...
 
Da ich manchmal auch gerne einen 4-Saiter spielen möchte und nun schon merke, dass der Sound qualitativ nicht mithalten kann, überlege ich, ein wenig Geld in meinen alten Bass zu stecken
da hilft leider keine „Kosmetik“ ;)
 
Das mit den "Schrauben nachziehen" ist imho ein oft unterschätztes Thema. Bei meinem großen jährlichen Setup meiner Bässe checke ich auch, ob alle Schrauben / Muttern fest sind. Wenn sich z.B. die Mechanik im Bohrloch gelockert hat oder die Brücke keinen festen Halt hat, kann das den Ton schon ordentlich beeinflussen, da der Übergang von der Saite zum Holz suboptimal ist. Von daher habe ich mein Bass-Werkzeugset um einen passenden Schraubenschlüssel erweitert (für die Mutter der Mechanik) - und es geht hier tatsächlich "nur" um Einstellarbeiten, nix Bass-Bau-mäßiges.
 
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wenn es sich gar nicht lohnen würde
Es kommt darauf an, wo Du hin willst.
Über Deinen 5-Saiter schreibst Du nichts - ist der die Messlatte? Dann sind wir vielleicht bei dieser "Äpfel-mit-Birnen-vergleichen-Nummer". Ein SUB by Sterling by MusicMan Bass ist kein MusicMan Stingray und wird's auch durch "Tunen/Pimpen" nicht werden.
Der 170-er ist halt die Budget-Schiene von Yamaha, nicht schlecht, aber auch nicht supertoll.
Wenn der mit einem guten / sehr guten 5-Saiter mithalten soll, würde ich sagen: Lass es, das wird wahrscheinlich nichts werden.
Ansonsten hast Du hier schon Tipps erhalten, neue PUs wären für mich der letzte Schritt (und nur dann, wenn sie rauschen / pfeifen / brummen / defekt sind).
 
Es sind jetzt viele Dinge, die hier zusammenkommen.
Ich habe mich aufgrund der Kommentare entschieden, Sachen wie Saitenwechsel, Spannung etc. mal über einen Fachmann machen zulassen.
Wie in einem anderen Thread schon beschrieben werde ich morgen früh beide Bässe dort hin bringen und dann mal schauen, was auf mich zu kommt. Ich denke, da kann dann auch mal der Grünspan am Griffbrett weggemacht werden und all sowas. Das beschämt mich zudem etwas, aber gut, wenn das Instrument so lange liegt… Pflege macht halt vieles aus.

Meinen 5-Saiter habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen und hatte da vorher keinen speziellen Wunsch geäußert. Es ist ein Ibanez SR655E.

viele Grüsse
Ava
 
Erstes Resumee:

Ich war nun beim Bassbauer.

Dieser hat festgestellt, dass der Bass ansich eine überdurchschnittlich gute Qualität vorweist und der Bass war auch im Test ohne Modifikationen sehr gut bespielbar, trotz 15-20 Jahre alten Saiten.

Sämtliche Muttern/Schrauben wurden angezogen, und die Plastik-Dreh-Knöpfe wurden gegen Metallende ausgetauscht. Allein das war schon ein viel schöneres haptisches Gefühl.

Wie in einem anderen Thread von mir angesprochen hatte ich auch meinen SR655E Ibanez mit, um neue Saiten auf den 5 Saiter zu bringen. Die alten "unbenutzten" Saiten wurden (natürlich mit Ausnahme der H Saite) auf den alten RBX170 aufgezogen. Dabei sind aber zwei Mechaniken am Kopf "abgeschissen" und konnten nicht mehr benutzt werden. Dafür neue zu bekommen wird schwierig sein, daher habe ich mich für moderne Mechaniken entschieden, die nun eingearbeitet werden. Der Kostenfaktor liegt bei ca. 40 EUR inkl. Einbau.
Die einzelnen Bünde wurden neu abgerichtet, das Griffbrett geschliffen und poliert. Die Brücke ist nicht mehr in gutem Zustand und muss kurz- bis mittelfristig getauscht werden. Das wird nun aber noch nicht gemacht.

Zudem kommen neue Tonabnehmer rein. Der Bassbauer sagte mir, dass eine stark wahrnehmbare, positive Veränderung des Tones vorhanden sein wird, trotz meiner Bedenken, dass die Tonabnehmer nur eine geringe Rolle spielen könnten (Erfahrung aus diesem Thread). Dies verneinte er aber deutlich. Er hat mir die Tonabnehmer aber keinesfalls aufgeschwatzt. Ich habe mich da aktiv für entschieden.
Der alte noname Singecoil weicht einem Delano JC HE, der Splitcoil weicht einem Delano PC 4 HE/M2.

Einzig eines Umbaus auf eine aktive Elektronik habe ich mich nicht getraut.

Das ganze Projekt wurde kalkuliert auf ca. 200-250 EUR, und das ist es mir aufgrund meiner Emotionalität, die drinsteckt, wert.

Wenn der Bass fertig ist, gebe ich natürlich gern nochmal ein Feedback :)
 
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Top, Gratulation
 
Ich hab mir den Thread mal durchgelesen und das klingt sehr vielversprechend! :) Wenn man an einem Instrument hängt, dann hat das meist seine Gründe auch wenn einige Komponenten nicht sooo toll sind. Gerade neue Tonbanehmer können in der Tat wirklich eine Menge ausmachen.
 
@Avanuviel, alles richtig gemacht! Was ich Dir empfehle ist nicht am Bass weiter herumzuschrauben, sondern einfach einen guten EQ zwischen Bass und Amp zu schalten. Der etwas ausladende BOSS EQ 200 wird Dir beim Sound Shaping mehr bringen als irgendein Pickup-Tausch oder der Umbau der Elektronik. Wir Gitarristen unterschätzen gern die "Macht" des EQs und habe so etwas nicht auf dem Schirm...
 
So, jetzt kommt das zweite Resumee :) :

Es wurden Delano JC HE und Delano PC 4 HE/M2 als Pickups eingebaut sowie eine neue Göldo 3D Bassbrücke.

Der Bass hat so einen unglaublichen Sound bekommen, dass ich diesen absolut vorziehe. Plötzlich ist alles einwandfrei möglich, Slappen hört sich super an, Tappen geht gut, unglaublich klarer und präziser Sound. Der Bass hört sich für mein Befinden sogar etwas besser an als mein Ibanez SR655e. Und das bei einem ursprünglichen Kaufpreis von 170 EUR. Es hat sich definitiv mehr als gelohnt, vor allem die neuen Delano Pickups.

Selbst ein anderer Bassspieler hier vor Ort war sehr beeindruckt. Der Umbau hat schlussendlich knapp 300 EUR gekostet.

Das Fazit ist, ich bereue es, so eine Art Umbau nicht schon eher gemacht zu haben.
 
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