Alte Wandergitarre Dekorativ aufbereiten

Günny 53
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Hallo Freunde der Gitarre und der Bastelei,

ich habe nun schon einige Threats gelesen, wie man zerschlissene Gitarren wieder aufmöbeln kann!
Einfach neu Lackieren kann man sicher in vielen Varianten, ist aber nicht mein Geschmack, wenn sie eh nur noch selten oder gar nicht mehr bespielt wird,
(dazu habe ich noch zwei neue Ibanez) wegschmeißen aber auch kleine Option ist.
Ich möchte euch heute vorstellen, wie ich meine alte Hopf Wandergitarre aufbereitet habe.
Zu meinem Vorhaben sei gesagt, das meine Spezialität Portraits in Holzbrandmalerei ist.
Meine Vorstellung ging in Richtung „Luna Guitars“, die ein ähnliches Dekor haben.
Nun kann man aber auf lackiertes Holz nicht Brennen, weil man den Lack aus dem Holz nicht heraus bekommt.
(Stinkt fürchterlich und das Bild wird Grau statt Braun)
Meine alte Klampfe aus den 60érn klingt wie ein Blecheimer und ist auch ziemlich Ramponiert, Fournierschäden, Prilblumen und Smilie-Aufkleber aus den 70érn eingeschlossen.
Eine solche Patina mag ich nicht!

20151205_194236.jpg

So sah sie aus, nachdem ich sie zuerst einmal von den Spuren der Vergangenheit befreit hatte.

Den Saitensteg habe ich sitzen gelassen, da ich mir nicht sicher war, ob ich ihn ohne größere Schäden abbekomme.
Außerdem bleibt so die Saitenlage erhalten. Die Mechanik und der Hals sind noch weitgehend ok.
Also ablackieren und neues Fournier aufbringen.
Schon das ablackieren (abbeizen) war ein riesen Fehler, die Zarge hat entsprechend gelitten, was mir in diesem Falle aber noch relativ egal war.
(Ausschließlich abschleifen ist künftig angesagt!)

Da ich nun mit den Fourniertechniken keine Erfahrungen hatte, habe ich einfacherweise mit ganz blauen Augen eine Lage Birke Fournier 0,6mm mit Ponal Weißleim aufgeleimt!

20151209_101346.jpg

Das Ergebnis war schlichtweg „Umwerfend“ !…….. :eek::mad::igitt:

Also per Bandschleifer alles abschleifen und alles noch mal, nun aber richtig!

Doppelte Lage Fournier miteinander über Kreuz verleimt (dieses mal nicht mit Ponal Weißleim, sondern mit Titebond Ultimate III) und zwischen zwei dicke Platten gespannt. Supi !

Danach das Fournier auf eine Sperrholzplatte getackert und Riefenfrei geschliffen.
Das auftackern ist Wichtig, da sich das Fournier sonst ziemlich verspannt, die Malerei dauert halt etwas länger und die Brennhitze tut ihr übriges zu einem ordentlichen Flitzebogen!

Nun der Entwurf.

20151205_195140.jpg


Bis dahin alles Bene, nur noch ein Passendes Portrait von mir selbst aussuchen!

Nun kam der angenehme Teil der Arbeit. Entwurf und Portrait übertragen und Brennen.

20151224_115825.jpg


Nun das Fournier vom Brett abnehmen, außen grob zuschneiden, Durchbruch für den Saitensteg sauber und passgenau ausschneiden,
Schallloch und Halsaussparung müssen später angepasst werden.

Gitarre von innen abstützen und das fertige Blatt mit Titebond Ultimate III aufleimen.

20151207_191144.jpg


20160101_174936.jpg


Halsaussparung und Griffbrett (Runder Ausschnitt) angepasst, :great: Perfetto :great:

Nun noch die Kanten beischleifen und mit Clou Schnellschleifgrundierung versiegeln.

20160111_112049.jpg



Schalloch anpassen!
20160111_111736.jpg


Die Umrandung habe ich mit einem Clou Retuschierstift Nussbaum gezogen.
Das ganze habe ich dann mit einem Wasserlöslichen Clou Seidenglanz Lack überzogen.

20170130_164839.jpg


Zusammengebaut, neue Nylon Saiten aufgezogen, gestimmt, fertig!

Nun hängt sie als schönes Deko an der Wand und auch der Klang ist nicht mehr so Blechern wie vorher!
„Sie ist nach wie vor bespielbar“!

Mein nächstes Projekt ist schon in Arbeit, jetzt eine etwas bessere / neuere Akustik für einen T.Rex Fan!
Das Ergebnis werde ich hier posten.
Auf das Klangergebnis bin ich gespannt………

Gruß Günny 53
 
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