Alte Orgel verkaufen / Farfisa

[stäck]

Hallo liebe MB-Gemeinde,

ich muss leider die alte Orgel meiner Großmutter verkaufen. Sie findet keinen Abnehmer in der Familie.

Ich konnte anhand des Typenschildes folgendes herausbekommen:

Farfisa
Mod. Nr. 112472-E

Sie sieht so aus:



Der optische Zustand ist tadellos.

Die Orgel scheint (ich kann es wohl nicht genau beurteilen) auch technisch voll funktionstüchtig.

Nun meine Frage, wer kauft mir so etwas ab? Ebay scheint mir da keine geeignete Lösung zu sein. Da gehen solche Objekte ja zu Schleuderpreisen weg.

Aber vielleicht kann mir jemand auch nur einige Infos zur Orgel geben? Wann wurde dieses Modell gebaut? Was ist das überhaupt für eine Orgel (Da gibt es Percussion, Synth, und andere untypische Sachen für eine Orgel)



Ich bin euch jedenfalls dankbar für einige Informationen zu diesem alten Stück und ob es verkauft werden kann.

Vielen Dank.

Gruß stäck

 

[Leslie710]

Wirklich weiterhelfen kann ich dir leider nicht, aber ebay-Preise sind hier schon ein gutes Abbild des momentanen Marktpreises. Immer wieder sieht man, dass zunächst der Startpreis ein Mondpreis ist und keiner darauf beitet, und dass in einem neuen Anlauf der Sofortkaufen-Preis von Einstellen zu wiedereinstellen des Angebotes mangels Interessenten sinkt. Dies mag jetzt nicht für alle alten Orgeln (Speziell Tonrad-Hammonds und Röhrenleslies bzw. Leslies im allgemeinen) gelten, aber für Farfisa, Gem, Lowrey, Wurlitzer ist die Nachfrage nunmal extrem gering. Selbst wenn man Platz hat würden manche eine solche Orgel nicht geschenkt nehmen. Das schließt aber nicht aus, dass man einen Liebhaber findet.
Die Zeiten, in denen in ein bürgerliches Wohnzimmer eine Heimorgel gehörte (egal ob von Hammond per Liste gekauft oder Dr.Böhm und Weri-Bausatz) sind vorbei.

Steve

 

[thierry]

Das gute Stück wurde in Deutschland einst unter dem hübschen Namen Desiree de Luxe verkauft, und zwar für nicht wenig Geld. Die eigentliche Modellbezeichnung war 257 R oder 257 RK.

Der heutige Marktwert tendiert leider gegen Null. Konsolen-Orgeln, sprich Möbel wie die gute Desiree, sind mit ganz wenigen Ausnahmen praktisch unverkäuflich, wenn es sich nicht um Tonrad-Hammonds handelt, wie Steve ganz richtig schreibt. Die Heimorgeln von Farfisa & Co. in den Kleinanzeigenbörsen landen meist über kurz oder lang in der Kategorie "an Selbstabholer zu verschenken". Da können wir Dir leider nicht viel Mut machen.

Grüße!

 

[stäck]

Danke für eure Antworten.

Das es so ist, wie es ist, hab ich mir schon fast gedacht. Es stellt sich ja wie Ihr schreibt, die berechtigte Frage, wer stellt sich so ein Ding ins Wohnzimmer?

Nun gut, ich werde mein Glück mal bei eBay versuchen.

Aber es ist doch schon merkwürdig, dass man doch tatsächlich, wenn man so eine alte (und schöne) Orgel das erste mal sieht, denkt, man hat DEN Schatz schlechthin gefunden

Vielen Dank nochmal.

 

[Tonradschlumpf]

Ich würde die Farfisa auch mal kostenfrei bei quoka.de reinstellen mit einer VHB im unteren 3-stelligen Bereich, wenn du sehr gute Fotos machst.
Die Anzeigen laufen 3 Monate und damit viel länger als bei Ebay. Es gibt dort einen gewissen zentralen Marktplatz für Orgeln.

Aber wie schon die Vorredner sagten, eine dreistellige Summe wird schwer zu erzielen sein. Vielleicht endest du bei 60 EUR. Für den Käufer ist der Transport oft nochmal teuer.
Andererseits kostet den Besitzer eine Entsorgung auch eine gewisse Summe, wenn man das gute Stück nicht selbst zum Schrott abfahren kann. Habe in den vergangenen Monaten manches stolze Teil in den Müll wandern sehen (war ne Orgel besorgen).

Um deine Farfisa nochmal zu Ehren zu bringen, bist du selbst der Berufene.
Wie wärs denn?

 

[stuckl]

Ich würde an deiner Stelle die Orgel einer Kirchengemeinde anbieten, die manchmal im Gemeindesaal dafür noch Verwendung haben.

 

[fermate]

Es gibt in vielen Städten Projekte mit Kindern / Jugendlichen, die froh um jedes Instrument sind um ihre zb. Bandworkshops realisieren zu können. Versuche es doch mal dort.

Gruß
Dirk

 

[suasponte]

Um eine Orgel halbwegs spielen zu können, müssen beide Hände über ein gewisses Anfängerstadium hinaus gekommen sein. Erschwerend, aber musikalisch durchaus sinn- und reizvoll, kommt noch das Spiel mit dem Basspedal hinzu, welches mindestens mit dem linken Fuß bewerkstelligt wird.
Mit diesen "hohen" Bedienanforderungen erzeugt eine Orgel nur noch in Insiderkreisen Spielfreude.

Schon ein Allroundkeyboard, Anschaffungspreis unter 999 EUR, bietet dem Besitzer eine derart gewaltige Menge Spielhilfen (Styles u.a.), dass einstimmiges Spiel mit der rechten Hand die Automatik des Gerätes eindrucksvoll unterstreicht.
Wozu also eine Orgel?

Den Orgelfreund zu finden, welcher sich eine analoge Orgel ins Zimmer stellt wird sehr schwierig werden.
Versuchs doch mal bei sozialen Einrichtungen, z.B. der Seniorenbetreuung. Dort finden sich immer wieder Leute, die gerne an Orgeln musizieren.