Als Sänger verloren?!?

[DonMorto]

Hallo liebe Gemeinde,

ich hoffe, ich kann bei euch ein wenig Hilfe finden.

Ich bin mitlerweile beinahe am Verzweifeln. Ich trete auf der Stelle, das Geld wird auch langsam knapp und angesichts der wenigen Erfolge versagt so langsam auch die Motivation.

Ich finde, als Musiker, besonders als Sänger, ist man in Deutschland verloren. Es gibt keine Förderprogramme, das Angebot der staatlichen Institutionen lässt zu wünschen übrig, und finanziell gesehen ist das Musikerdasein jawohl ein einziges großes Fiasko.
Doch was soll man dagegen tun?
Ich bin einer, der später nicht sagen will, och hätte ich doch früher weitergemacht mit dem was ich mag. Wäre ich bei der Musik geblieben.
Ich möchte kein Studium, keine Ausbildung oder ähnliches machen, um dann weiter in dem Beruf zu arbeiten und zu versauern. Doch wie lässt sich das bewerkstelligen? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit als Sänger berühmt (im Sinne von genug Geld verdienen um davon leben zu können) zu werden und das ganze auch noch aus eigener Kraft zu schaffen?
Was meint ihr dazu? Denke ich richtig wenn ich denke, dass Deutschland ein Land ist, ist dem man es schwer hat, vor allem im Bezug auf Rechtslage, Förderung, staatliches Interesse? Wenn nicht dann belehrt mich bitte sofort eines Besseren, denn langsam verliere ich echt die Lust an der Musik

MfG
Morten

 

[SingSangSung]

Hi,

da gab es vor gar nicht so langer Zeit einen länglichen Thread dazu:

https://www.musiker-board.de/vb/allgemein/297283-musik-als-beruf.html

Das dürfte das Meinungsspektrum ganz gut wiedergeben.

Gruß,

SingSangSung

 

[Bell]

Auf den thread wollte ich auch hinweisen... und Dir noch eins zu bedenken geben: in anderen Ländern schaut es für Musiker/Sänger auch nicht besser aus. Eher schlechter.

 

[Fish]

... Ich möchte kein Studium, keine Ausbildung oder ähnliches machen, um dann weiter in dem Beruf zu arbeiten und zu versauern. Doch wie lässt sich das bewerkstelligen? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit als Sänger berühmt (im Sinne von genug Geld verdienen um davon leben zu können) zu werden und das ganze auch noch aus eigener Kraft zu schaffen?

Einer meiner Freunde lebt ausschließlich von Musik (Konzertpianist) es ist also schon möglich. Er hat aber sicherlich ein Studium und sicherlich keine 40h Woche ... .

Aber mal von Anfang an:

Deine obige Aussage bewerte ich als äußertst weltfremd. Ich würde mir erstmal ein Standbein schaffen und z.B. Musik Studieren. Dann kannst Du noch weiter auf Lehramt Studieren und zuerst mal halbtags z.B. in einer Musikschule Arbeiten um die nötigste Kohle fürs Leben zu verdienen.
Vorher hast Du hoffentlich schon viele Connections zu den richtigen Leuten geknüpft und arbeitest Dich als Backgroundsänger bei Produktionen langsam hoch zur zweitstimme.
Mit viel Glück, guter, vorallem markanter, Stimme und Arbeit schaffst Du dann vielleicht den Durchbruch als Solist.

viel Erfolg!

Fish

 

[antipasti]

Deine obige Aussage bewerte ich als äußertst weltfremd. Ich würde mir erstmal ein Standbein schaffen und z.B. Musik Studieren. Dann kannst Du noch weiter auf Lehramt Studieren und zuerst mal halbtags z.B. in einer Musikschule Arbeiten um die nötigste Kohle fürs Leben zu verdienen

Wir beginnen damit genau dieselbe Diskussion, wie sie bereits in oben verlinkten Thread statt gefunden hat. Deswegen nochmal die Bitte, das hier nicht zu wiederholen und ggfls in dem anderen Thread Statements dazu abzugeben - sofern sie nicht schon genannt wurden.

Ansonsten zum Thema Förderung:

kulturelle Förderprogramme gibt es an jeder Ecke. Nur dass die natürlich keine einzelnen Künstler fördern, sondern Kultur an sich - zB unabhängige Veranstaltungszentren. Für besonders begabte Musikstudenten gibt es ebenfalls Förderprogramme. Auch das Arbeitsamt hat eine eigene Künstlervermittlung. In einigen Städten gibt es so genannte Rockbüros, die sich speziell um die Belange junger Rockmusiker kümmern (Übungsräume, günstige Aufnahmemöglichkeiten, Auftrittsmöglichkeiten). Zusätzlich gibt es Castings und Castingshows - wie immer man darüber denken mag.

Auch die Industrie fördert immer wieder Musik durch Sponsoring von Wettberben. Hier an Board findest Du zum Beispiel aktuell den xound blues-wettbewerb (der nebenbei ziemlich penetrant wirbt)

Deswegen weiß ich nicht genau, was Dein Problem ist.

Möchtest Du, dass es eine Instiutution gibt, zu der Du hingehst und sagst: "ich bin ein aufstrebendes Musikertalent und möchte berühmt werden?" und die bringen dich dann in die Charts oder geben dir ein Darlehen, bis Du es selbst geschafft hast? Solche gibt es auch: die heißen Musikproduzenten. Allerdings überlgen die sich natürlich, ob Du diese Investitionen Wert bis... aber das würden staatliche oder andere private Institutionen auch machen.

Wie erfolgreixch Du wirst, hängt am Ende zueinem großen Teil von Dir selbst ab: egal, ob Du freischaffender Sänger bist oder selbständiger Klempner.

...

 

[cyril]

Hallo zusammen...

Ehrlich gesagt, habe ich mich schon über den vorigen Thread mit dem Thema "Berufsmusiker" gewundert. In meiner nicht ganz kurzen Lebenserfahrung habe ich gelernt, daß man zwar mal auf irgendein Berufsziel hinarbeiten kann, aber daß man meist vom Ablauf der Dinge überrascht wird.
Mir ist es so ergangen, daß ich immer entweder irgendwo reingerutscht bin oder daß tausend Chancen an mir vorbeigezischt sind und ich dann doch mal eine geschnappt habe. Ansonsten hätte ich mein Leben als braver Großhandelskaufmann verbracht, was ich aber nicht habe.
Wer es allerdings vorzieht, einen klaren und festgelegten Berufsweg zu verfolgen, der muß dann eben einen der diversen Ausbildungsgänge durchziehen und den auch mit möglichst sehr gutem Erfolg abschließen. Die Konkurrenz schläft nicht.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß dieser Weg 100%-ig sicher ist (????)
Aber,
Viel Glück beim Ergreifen eines Berufes, vielleicht sogar des Musikerberufes!

 

[antipasti]

Danke für den Hinweis...

bevor dieser Thread aber doch zum "Musik als Beruf vol II" wird, schließe ich das hier mal...