Alnico 2 Humbucker auf Alnico 5 umrüsten

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Moin,

seit ich einen neuen Amp habe gehen mir die Slash PUs extrem auf die Nerven. Zu dunkel und zu matschig im HiGain. Obwohl meine Les Paul akustisch sehr hell klingt.

Habe mir einen gebrauchten Seymour Duncan SH14 mit Alnico 5 und 14kOhm gekauft. Megageil im HiGain, sehr fett und sehr klar. Allerdings beim runterregeln auf leichten Crunch ziemlich fies Klingelig.

Jetzt hab ich mir gedacht ich mache so ein Best of und baue einen A5 Magneten in den Slash PU.
Quasi weniger Matsch im HiGain durch die bessere Bassansprache des A5 und besseren Ton im Crunch weil die Slash PUs nicht so heiß gewickelt sind.

Liege ich theoretisch damit richtig?
 
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Liege ich theoretisch damit richtig?

Nein... :D

Ein Pickupklang funktioniert nicht nach dem Baukastensystem und man kann nicht davon ausgehen, dass ein Alnico5 in jedem Fall einen bestimmten Charakter erzeugt. Es geht immer um das Gesamtsystem und die Abstimmung der Komponenten/Materialien mit der Wicklungszahl.

Ich baue nur mit A5 und Keramik, weil die am einfachsten zu bekommen sind und stimme meine anderen Materialien darauf ab.

Es ist allerdings unter Kennern auch kein Geheimnis mehr, dass sich Pickupbauer einem einfachen Trick Bedienen... Standardspule, anderer Magnet... anderer Name... neues Model ;)

Es kann also auch funktionieren, dass Du durch den simplen Tausch des Magnets ein anderes Model aus dem Portfolio des Herstellers "baust" :D.

Es bleibt also nur der Versuch - jede andere landläufige Meinung über "der Draht klingt so", "Der Widerstand kling so", "der Magnet klingt so" ist einfach nicht richtig.


Bzgl. der Magnettypen geht es insbesondere um die Magnetfeldstärke. Ein A2 ist schwächer als ein A5 - der Pickup gewinnt durch den A5 also in jedem Fall an Output - soviel ist sicher. Und die durch das stärkere Magnetfeld "agilere"/"empfindlichere" Spule wird auch Frenquenzen transportieren, die vorher nicht da waren. Welche genau entscheidet aber die Bauart der Spule, die ja für die Kombination mit einem A2 gebaut wurde. Das Ergebnis mit einem A5 kann, aber muss nicht cool sein.
 
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Ok, danke für die Erklärung :great:

Aber wenn die Spule die Frequenzen vorgibt, dürfte dann nicht der stärkere Magnet nur für einen Boost in allen Frequenzen sorgen?

Ich glaube ich muss mich mal in das Thema einlesen.

Es ist also wie immer: Versuch macht kluch ;)

Ich bestell mal 2 A5 und bau sie ein.
 
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Es ist also wie immer: Versuch macht kluch ;)

Ausschließlich....

Es gibt auch einen großen Haufen Freigeister (oder nennen wir sie lieber findige Geschäftsmänner?! ;) ), die behaupten sie können Dir vorher sagen wie ein Pickup klingen wird oder sogar während der Handwicklung den Klang beeinflussen. Merkwürdigerweise haben die dann immer ganze Wände voll mit "Spezialmodellen"/"Sonderanfertigungen", die man eher als "Zufallsmodell" bezeichnen kann - gekennzeichnet mit kryptischen Codes für Klangbeschreibungen. Nicht weil sie schon immer mal einen Pickup mit gewissen Eigenschaften herstellen wollten um ihn dann zu sammeln, sondern weil die einfach etwas bauen und hinterher schauen wofür das gut sein könnte. Auch eine Idee, aber mit Absicht hat das nichts zu tun.

Ich habe mir mal eine CNC-Wickelmaschine angeschafft und selbst damit merkt man schon kleinste Fehler sofort im Ergebnis. Und dann will das einer mit Hand reproduzieren können?! :D ...nein...eher nicht...
 
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der slash pickup mit A5 ist ein SH2. der Alnico2 pro ist nichts anderes als ein SH2 mit A2 Magneten
 
Ich hätte eher auf den 59er getippt.

Aber egal, für 20€ kann man sich den Spaß mal machen.
 
der slash pickup mit A5 ist ein SH2. der Alnico2 pro ist nichts anderes als ein SH2 mit A2 Magneten

Siehste!! Das ist genau was ich meine :D - anderer Magnet, neues Modell :D ....aber eben nicht so einfach das was man erwartet hätte.
 
Wie siehts denn mit den Abständen zu den Saiten aus?
Alleine dadurch kann man eine ganze Menge beeinflussen und das auch noch für lau.
 
Alleine dadurch kann man eine ganze Menge beeinflussen und das auch noch für lau.

JA das stimmt. Der Saitenabstand ist vergleichbar mit dem Einfluss der Magnetfeldstärke, aber doch sehr viel geringer. Am Grundsound ändert das nicht so sehr viel.
 
Gerade dem Halspickup kann man viel Matsch wegnehmen, wenn er einfach weiter weg ist,
analog verlieren viele Stegpickups den Eierschneider Effekt, wenn man sie bis zum
minimalen Abstand an die Seiten bringt.
 
der slash pickup mit A5 ist ein SH2. der Alnico2 pro ist nichts anderes als ein SH2 mit A2 Magneten
Das ist nicht ganz richtig. Der APH-1 Alnico 2 Pro ist ein SH-2 Jazz mit Alnico 2-Magnet. Der Jazz hat Alnico 5 verbaut. Das ist auch offiziell im Seymour Duncan-Forum bestätigt worden.
Das APH-2 Slash Set ist allerdings etwas heißer gewickelt, um den Sound seiner Appetite Les Paul auch mit anderen Les Pauls zu erreichen. Es ist klanglich ein gutes Stück mittiger und ein wenig dunkler.

Ich schätze mal grob ins Blaue, dass der APH-2 mit Alnico 5 durch die "heißere" Wicklung sich wie ein "heißer" SH-2 verhalten wird. Also etwas weniger Midscoop und etwas "wärmer" in den Höhen, die Bässe sollten etwas prominenter und straffer werden.

Ich habe den Wechsel Alnico 5 zu Alnico 2 beim SH-2 Jazz Neck-Modell selber schon einmal getestet. Der Jazz klingt sehr klar und hat betonte Bässe und Höhen. Die Mitten sind etwas gescoopt. Mit dem Alnico 2 (APH-1 Neck) wurde der Sound ein gutes Stück wärmer, blieb aber trotzdem noch relativ klar. Vom Spielgefühl war alles etwas weicher und federnder, was auch an den loseren und weniger betonten Bässen lag. Der Sound wurde cremiger und flüssiger, weil die Töne mehr ineinander übergegangen sind. Der SH-2 war da etwas "knalliger" und die Töne waren separierter. Die Mitten wurden etwas betonter, was aber wohl auch mit den weniger stark betonten Bässen und Höhen zu tun hat. Es ist halt immer so eine Sache, Klänge und Spielgefühl zu beschreiben...

Ich würde es aber einfach mal probieren. Alnico 5-Magnete bekommt man an jeder Ecke.

Der SH-14 Custom 5 ist im Prinzip ein "großer" SH-1 '59. Sehr viele Bässe und Höhen, dafür aber auch ein großes Loch in den Mitten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es beim zurückdrehen des Potis "klingelig" klingt.

Man kann dem Hals-HB auch mal einen Alnico 4 verpassen. Bei vielen PAFs wird der Sound dann relativ klar und ausgewogen. Da habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass durch diese relativ "lineare" Klangwiedergabe die Gitarre von Haus aus Charakter mitbringen muss.

Es stimmt aber auch, dass man den Sound eines PUs nicht allein an Magnettyp, Drahtstärke, Widerstand, Schraubentyp etc. ablesen kann. Alle Komponenten spielen eine Rolle für den Gesamtklang.

Die Vorgehensweise die @smartin benutzt, also nur Alnico 5 und Keramik zu verbauen ist auch nicht ungewöhnlich. Lange Zeit hat DiMarzio das auch gemacht. Mittlerweile nutzen sie auch Alnico 4 (PAF Master Bridge), allerdings ist das auch ein Signature-Modell für Paul Gilbert. Gealterte oder andere Magnettypen werden mit anderen Technologien realisiert (z.B. Dual Resonance, Airbucker etc.).
Ich habe auch einen DP111 SDS-1 Singlecoil, der zwei Keramikblöcke unter dem Bobbin hat. Wenn man ihn spielt denkt man auch nicht an den "typischen", klischeebeladenen Keramikpickup (harsche Höhen, steriler Sound etc.).
Für Vintagefreaks, die Wert auf das Attribut "historisch korrekt" legen ist das natürlich nichts.

Das Hersteller einem Pickup einen anderen Magneten verpassen und diesen als neues Modell auf den Markt bringen ist auch nicht neu. Das Beispiel mit dem SH-2 Jazz und APH-1 Alnico 2 Pro hatten wir schon. Es gibt da noch die Custom-Reihe von Seymour Duncan:
SH-5 Custom (Keramik)
SH-11 Custom Custom (Alnico 2)
SH-14 Custom 5 (Alnico 5)
SH-10 Full Shred (Alnico 5 mit zwei Reihen Hex-Schrauben anstatt der üblichen Konfiguration Slug-Coil und Schlitzkopfschrauben-Coil)

SH-4 JB (Alnico 5) und SH-6 Distortion (Keramikmagnet in doppelter Dicke) sind fast gleich, allerdings sollen die Wicklungen ein paar Unterschiede haben, weshalb man mit einem Magnettausch nicht exakt den gleichen Sound hinbekommt, aber man kommt sehr nahe dran.

Ich finde die Idee nicht schlecht, dass man vor einem PU-Wechsel erst einmal die Möglichkeiten auslotet, den Sound anzupassen. Durch einen Magnet- oder Schraubentausch kann vielleicht schon genau das realisiert werden, was man sich vorstellt. Manche werfen gleich die Pickups raus, wenn es mal nicht so klingt, wie es soll. Dann werden alle paar Wochen ein paar Sachen ausprobiert und hinterher ist man immer noch unzufrieden, weil man ohne Sinn und Verstand vorgegangen ist.
 
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Moin,

Es ist vollbracht.

Der Tausch der Magnete ging relativ zügig, lediglich die PolePiece schrauben haben mich länger aufgehalten.
Die Tauschmagnete waren 3mm kürzer, hatten aber gleiche Breite und Höhe.

Mit einem Fazit halte ich mich noch zurück.
Zum einen habe ich gelesen, dass die PUs 1-2 Tage brauchen um sich an die Magneten zu gewöhnen (ob es stimmt...???)
Zum anderen bin ich erst Donnerstag wieder im PR am richtigen Amp.

Zu Hause am Marshall SL5 klingen beide PUs tatsächlich weniger matschig, insbesondere der Neck-PU hat gewonnen. Die Töne in den hohen Lagen beim Bridge PU kommen besser, ich muss mich weniger um den Ton bemühen.
Wie auch immer, Donnerstag wird sich zeigen was Sache ist.

Die Austausch-Magnete, wie auch die Originalmagnete, waren übrigens am Nordpol markiert


image.jpeg
 
Noch einmal ein anderer Lösungsvorschlag zu dem Problem: Aufmotzen der Tonblende. Habe gestern unterschiedliche Combo's ausprobiert. Dazu habe ich eine Gitarre angeschlossen, der ich ein aufgeteiltes Tonpoti gespendet habe. Die eine Hälfte regelt wie legendär bekannt, im High-Cut die Bässe weg. Bei Null ist neutral, das ist bei mir "5" die Mitte, das Poti hat einen Mittenraster. Wird weiter gedreht Richtung null, arbeitet ein Bass-Cut physiologisch in die gleiche Richtung. Es wird nicht höher im Klang, evtl. "gefühlt" höher, da der Bass abnimmt. Da habe ich einen Kondensatorwert C von 4,7 nF gewählt. Dadurch ändert sich in den Höhen nichts, nur unten herum, des schruppeliche Frotzen der tiefen Töne ist weg, was frequenzabhängig an manchen Stellen schon nerven kann, und nur mit Spieltechnik etwas zu mindern ist. Aber längere volle Töne sind auch mal erforderlich, und das geht, wenn diese Anteile einfach ausgeblendet werden. Da kann ich mir vorstellen, dass das einigen mehr helfen würde, anstatt auf etwas um zu steigen, was mehr am fiepen ist, und der ursprüngliche Klang verloren geht. Meist ist diese Beschaltung nur am Neck erforderlich, wenn man einen differenzierten klaren singenden Ton sucht, der wärmer ist vom Charakter, als wie der Bridgeton.
Möglich ist die neutrale Nullstellung nur mit Balance-Poti's, die in der Mitte 2x offen = null Ohm haben, herkömmliche Dual-Poti's haben 2x halb zu in der Mitte.
 
:igitt:3 Proben später...

Jo, das ist schon ziemlich geil mit dem A5 und ist nahezu so geworden wie ich mir das vorgestellt hab.

Der PU klingt noch fast genauso wie vorher, nicht mehr mumpfig im Bass und die Töne sind irgendwie schneller geworden. Es klingt mehr nach Slash als vorher:igitt:

Im leichten Crunch nicht ganz so geil wie vorher, aber auch bei weitem nicht so Klingelig wie der SH14.

Die 20€ haben sich definitiv gelohnt, ich werde das fürs erste so lassen.

Und wie wohl der SH14 mit dem A2 klingen mag...:rolleyes:
 
Bei mir war es bisher immer so, dass der Pickup nach dem Tauschen der Magneten etwas "seltsam" klang. Wie eine Mischung aus Altem und Neuem.
Der SH-5 Custom hatte direkt nach dem Austausch des Keramikmagneten gegen einen Alnico 8 noch die etwas "harschen" Höhen. Am nächsten Tag war der Klang "runder" und hat sich seitdem auch nicht mehr verändert.
Vor einigen Tagen habe ich den Alnico 5 eines SH-2 Jazz gegen einen Alnico 4 getauscht. Da hatte der PU nach dem Tausch auch noch die etwas stärkeren Bässe des Original-PUs. Am nächsten Tag war alles "ausgewogener", wie ich es von dem Alnico 4 auch erwartet hatte.

Keine Ahnung, inwiefern die Psychoakustik da eine Rolle spielt. Man muss nur mal ein und das selbe Setup mit gleichen Settings an zwei verschiedenen Tage spielen. Manchmal klingt es genial, an anderen Tagen wiederum schrecklich.

Ich würde trotzdem immer etwas warten und den PU erst einmal ein paar Tage spielen, bevor ich ihn abschließend bewerte.

Der SH-14 Custom 5 mit Alnico 2 ist nichts anderes als ein SH-11 Custom Custom. Warmer Klang mit vielen Mitten und wenigen, losen Bässen. Eher etwas für Powerstrats mit Floyd Rose. Für Metal etwas zu warm und instabil in den Bässen, aber für Hard Rock (z.B. Van Halen Sound ab 1984) eine sehr gute Wahl. In eine Les Paul würde ich den wohl nicht einbauen, das könnte vielleicht etwas zu viel werden.
Was ich empfehlen könnte, wäre der Custom mit UOA5 (Unoriented Alnico 5). Das klingt dann wie eine Mischung aus Alnico 2 und 5. Mehr Mitten als der SH-14, aber nicht so übertrieben warm wie der SH-11. Die "moderne" Version wäre dann mit Alnico 8. Der Custom 8 ist sehr beliebt im Seymour Duncan-Forum. Ich finde ihn auch sehr gut in meiner Powerstrat. Kräftig wie der SH-5 Custom, aber mit "angenehmeren" Höhen und etwas mehr Mitten. Der SH-5 Custom hat einen ganz leichten Scoop, allerdings in Relation zum SH-14 liefert er doch eine ganze Ecke Mitten mehr.

Ich kenne ja nur den "normalen" Alnico II Pro (APH-1). Es stimmt, dass er bei ganz leicht angezerrten Sachen und Cleansounds die Nase gegenüber der Alnico 5-Version (SH-2 Jazz) vorne hat. Der Sound ist wärmer und weicher, was ihn auch etwas "cremiger" macht. Bei viel Verzerrung fällt er dann aber meiner Meinung nach schnell auseinander. Schwer zu beschreiben.
Das mit dem "schneller" soll wohl heißen, dass der PU jetzt mehr Attack hat? Das wird wohl an den strafferen und "knackigeren" Bässen liegen, die er durch den Alnico 5 jetzt hat.

Man kann bestimmt mit dem Weg, den @halfcupsound vorgeschlagen hat auch zum Ziel kommen. Mir ist ein Magnetwechsel aber doch lieber, weil ich nicht so viel löten und mit unterschiedlichen Kondensatoren, Potis und Widerständen hantieren muss. Trotzdem ein sehr interessanter Ansatz.
Bietet nicht Bill Lawrence (das Original!) nicht auch so etwas ähnliches für seine Pickups an? Der 500XL ist z.B. für Metal bei einigen Gitarristen sehr beliebt, aber ihr volles Potenzial können die Pickups wohl erst entfalten, wenn man auch den Q-Filter benutzt oder mal die Potis bemüht. Ich schätze mal, dass viele diese Pickups falsch verstehen, weil sie nicht die ganze Einheit betrachten, sondern einfach den Pickup einlöten, alles auf 10 drehen und sich dann über "harsche" Höhen beschweren.

@GeorgeB spielt doch auch richtig heiße Neodym-Humbucker (Dark Star ND) in seiner Jazz-Gitarre und bekommt durch entsprechende Einstellungen und Beschaltungen eine Menge an unterschiedlichen Sounds aus diesen "Lötbrennern".
 
JCM 800 2203 Reissue

Gibt's etwa noch andere Amps?;)
 
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Perfekt ! :cool::great:
 

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