Allrounder-Mic vs. Rest

[Adelie]

Hallo Leute,

ich hab jetzt immer öfter von Leuten gehört das sie prinzipiell nur noch mit Allrounder-Mics aufnehmen. Jetzt wollte ich euch einmal fragen was ihr über Allrounder-Mics denkt?!? Findet ihr das es sich klanglich und preismäßig auszahlt ein Allrounder-Mic in der teureren "Oberklasse" zu kaufen oder glaubt ihr das es eigenltich besser ist sich für "jedes einzelne" Instrument ein eigenes Mic zu kaufen?!? Oder besser gefragt; gibt es eurer Meinung nach ein Mic welches überdurchschnittlich viele Frequenzbereiche abdeckt?

Lg Adelie

 

[nichtrauscher]

Besonders viele Frequenzbereiche werden durch Meßmikrophone abgedeckt. Diese könnte man getrost als Allrounder-Mics bezeichnen, weil sie für alle im typischen Homerecording anfallenden Anwendungsgebiete gleich schlecht geeignet sind. (Und zudem als Kugel-Mikros den Sound von "All-Around" aufnehmen)

Aber jetzt mal im Ernst

Bevor hier eine ausufernde Grundsatzdiskussion losgeht, wärs angebracht, den Begriff "Allround" zu präzisieren.

Manch einer würde diesen Begriff sonst vielleicht so verstehen, daß ein bestimmtes Großmembranmikro schon "Allround" wäre, nur weil man damit männliche UND weibliche Vocals aufnehmen kann. (Country AND Western!)

Ich bezeichne zb (im Ernst!) meine vier Shure SM57 als Allround. Mein Anwendungsgebiet ist: Bandrecording, Live-Gigs, Abnahme von verschiedenen Instrumenten incl. Drums.
Die SM57 hänge ich guten Gewissens an: Toms, Snare, E-Git. Wenn mir die Mikros ausgehen, auch an E-Bässe, Trompeten, Vocals.
Für jede einzelne dieser Anwendungen würde mir jeweils sofort ein anderes Mikro einfallen, das besser ist. Aber keins, welches das SM57 in ALLEN diesen Anwendungen gleichzeitig (wohlgemerkt Live UND Studio) überflügelt.

 

[Basselch]

Hallo, Adelie,

das ist wie eine Frage an Radio Eriwan. Im Prinzip ja, aber... Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung: Ich habe Brauner Phantom AE schon sowohl für Solo-Vocals als auch als AB-Hauptmikrofonierung für Chor- bzw. Orchesteraufnahmen verwandt. Auch schon mit Oktava MK012 Solo-Vocals aufgenommen. Letztens noch waren bei einer Aufnahme für eine Sax-Spur folgende Mics von mir im Einsatz: CAD E200, Audio Technica AT4035SV, AKG5600 und mehr als Gag das Electrovoice Cardinal Black (das war mal eine Sonderserie für 99 € das Stück). Der Saxofonist wollte die Spur vom Cardinal... das hat seine teureren Konkurrenten grandios aus dem Feld geschlagen. Solo-Vocals würde ich darüber aber nie aufnehmen...
Fazit: Erlaubt ist, was klingt, auch wenn's unorthodox ist

 

[Astronautenkost]

Es gibt Universalisten wie das Neumann U 87, das sich vor der Bassdrum ebenso wenig verstecken muss wie vor dem Gitarrenamp noch vor dem Mund einer Sängerin. Auch an Bläsern macht es eine gute Figur. Allerdings ist es nicht grade billig! Das wäre die Oberklasse.