sanderbasser schrieb:
hm du willst also Konkrete Fragen.
Halt so allgemeine Fragen die zum Fretless Spiel auftauchen
Hallo!
Auf die Gefahr hin, ZU konkret zu werden
: Bevor Du den saftig teuren Jaco-Jazz-Bass von Fender kaufst (ein Bekannter von mir hat ihn), solltest Du dreimal versuchen, an einen (ALTEN!) Squier J zu kommen - meiner kostete mich (1987, ok) 550 Maak und klingt mindestens so gut wie der viermal so teure Edel-Fender.
Wenn Du einen Fretless kaufst, solltest Du evtl. genug Zeit zum Ausprobieren mitbringen. Wenn er schon ohne Amp gut klingt, ist es bestimmt nicht verkehrt. Auf Sustain und Deadspots würde ich achten - denn singen sollte das Teil ja schon. Vor einem Palisandergriffbrett würde ich nicht zwangsläufig schreiend davonlaufen - kann sehr schön klingen, muß halt evtl. ein bißchen öfter abgeschliffen werden, weil die Saiten dem weicheren Holz etwas mehr zusetzen. Beim Korpus würde ich mal ganz subjektiv Richtung Erle gehen - Esche wäre mir zu hart und distanziert.
Dann kannst Du (für mein Empfinden) auf einem Fretless mehr als auf einem Bund-Baß mit verschiedenen Anschlagstechniken etc. rummachen: weicher, härter, mehr/weniger Fleisch, näher am Steg, fast auf dem Griffbrett etc. etc.
Linke Hand: Vibratos und Glissandi werden gern genommen.
Effekte: Chorus natürlich, am besten stereo (s.u.).
Lautsprecher: Mit 12ern klingt meiner am besten, warm und rund (da kann der EQ ganz rausbleiben), aber für ruppigere Geschichten kommt auch die Hartke XL 4x10 sehr angenehm. Meine wüsteste (geliehene) Kombination bei einem Gig bisher waren der fette Peavey-1x15-Combo (fürs Fundament, nicht zu laut) und zwei Peavey-Gitarrenamps (weit rechts und links) fürs Panorama: mit einer alten Ibanez-Stereochorus-Tretmine dazwischen waberte das Ding so dermaßen durch den Raum, daß es fast schon egal war, was man spielte - klang so oder so sturzgenial.
Vorsichtig wäre ich wahrscheinlich mit bundlosen Bässen der Precision-Richtung: mir würde der Steg-TA einfach für den Klang fehlen - auch wenn es der Jaco-Klischee-Klang ist. Mit dem Hals-TA beim Jazz Bass alleine kommen auch die Anschlagsnuancen (s.o.) nicht so nett.
Musiker? Sind viele schon genannt. Wenn ich mich aber nicht irre, spielt Jäcki Reczinek (schreibt der sich so?) auf mindestens einer alten Silly-LP ("Februar", 1988) sehr schöne Fretless-Geschichten. Und dann noch Thomas Giessler (Fender J mit zugedrehtem Höhenhahn allerdings) auf noch älteren LPs des Pianisten Christoph Spendel: schöne Sachen (ausgenommen ein spezielles Solo über ein Stück, dessen Titel ich verdrängt hab
).
Michael