Allerlei Tipps für die Spielpraxis

  • Ersteller Bernhard_Baptist
  • Erstellt am
Bernhard_Baptist
Bernhard_Baptist
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.12.21
Registriert
29.12.15
Beiträge
206
Kekse
3.958
Ort
Innsbruck
Ich habe den Titel dieses Threads ganz bewusst allgemeiner formuliert, weil ich mir gut vorstellen kann, dass hier allerlei Ratschläge und Tipps zur Spielpraxis landen könnten, die sonst schwer einzuordnen sind.
=================================================

Ich mache mal den Anfang:

Einfache aber effektive Daumenstütze

Wer mehr oder weniger viel auf größeren Blockflöten (ab Altflöte) spielt, wird das Problem kennen: Der Stützdaumen der rechten Hand wird oft überfordert, das Daumengrundgelenk beginnt zu schmerzen. Es gibt käufliche Daumenstützen aus Kunststoff, die aber meist überteuert , gut sichtbar, und manchmal noch so primitiv gefertigt sind, dass man sich damit womöglich die Flöte zerkratzt.

Abhilfe schafft hier ein simpler Eigenbau mit als Meterware erhältlichem, selbstklebendem Klettband. In meinem Fall war die kleinste erhältliche Menge 10 cm. Kostenpunkt: rund 1 Euro.
Ein Klettverschluss besteht aus einer flauschigen Seite und aus jener mit den Kunststoffhäkchen. Letztere verwenden wir für die Daumenstütze:

Etwa zwei Zentimeter lang wird das Klettband auf die Rückseite der Flöte geklebt - an die Stelle, wo erfahrungsgemäß der eigene Daumen seinen Platz hat.
Wer noch beim Probieren ist, mache das Band einfach etwas länger, um nicht daneben zu liegen. Damit die Klebung möglichst gut hält, empfiehlt sich gründliches Abwischen der Flöte vor dem Klebeakt.
Mir gefällt an dieser Methode besonders, dass diese Daumenstütze von der Publikumsseite aus unsichtbar bleibt.
Und ist das Fleckchen abgenützt, kann es einfach abgezogen werden, ohne Rückstände oder Schäden zu hinterlassen.

Floete_F_002az_s.jpg

Klettband-Daumenstütze an Altflöten-Mittelstück
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Bernhard_Baptist

Schön, dass du auch so kreativ bist! Nähst du dir für den Daumen aus dem flauschigem Gegenstück eine Ring, der mit dem Gegenstück auf der Flöte verbunden wird und in den beim Spielen der Daumen gesteckt wird?

Blockarina
 
Nein, das ist aber auch gar nicht notwendig. Auf den Kletthäkchen ruht der Daumen perfekt.
 
Nein, das ist aber auch gar nicht notwendig. Auf den Kletthäkchen ruht der Daumen perfekt.

... dann würde ich diese eleganten/runden Klettklebepunkte empfehlen:
51B8j35wwjL.jpg

Damit die Häkchen im Flötenkoffer oder einer Flötenhülle/-Tasche keine Fäden aus dem Stoff zieht, kann man das Flausch-Gegenstück vor dem Einpacken aufsetzen ;-)

Blockarina
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Klebepunkte sehen gut aus! Mit dem Aufsetzen des Gegenstückes für den Transport haben wir dann schon eine Deluxe-Variante zur Auswahl.
 
Blockflöte bekleben ist jetzt nicht so mein Ding. Ich nehme hin und wieder Frotteehaarbänder als Daumenstütze. Die schlinge ich so stramm um das Flötenmittelstück, dass sie nicht von alleine weg rutschen. Man könnte auch aus dünner Kordel eine dekorative Wicklung machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe gerade auch nach einer Daumenstütze gesucht, da die Tenorflöte von Bärenreiter schon ordentlich schwer ist. Meine Wahl fiel auf ein Stück Kabelbinder-Klettband, dass an dem Computerkabel jahrelang hing.

band.jpg


Die kann man auch als Meterware kaufen in verschiedenen Breiten. Da ist Haken- und Flauschband miteinander verklebt,
dadurch ist es immer wieder benutzbar. Ich hab eins mit 10mm, das läßt sich prima darumwickeln und festklemmen und
bei Bedarf macht man es einfach wieder ab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hatte eben noch eine Idee für eine ganz einfache Daumenstütze, die ich euch nicht vorenthalten möchte! Ich verwendete dafür Nakiplast (Knete mit Bienenwachs):

upload_2016-1-8_16-2-1.png
upload_2016-1-8_16-2-51.png


Durch den Bienenwachsanteil dieser Knete von Pelikan lässt sie sich leicht weichkneten und formen und sie hält sehr gut. Der Vorteil ist auch, dass paraffinierte Flöten nicht darunter leiden. Die Stütze lässt sich leicht wieder entfernen und hinterlässte keine Farbspuren (wie die übleich schmierige Knete). Ich verwende sie auch für meine Flötenexperimente und werde auch mal eine Daumenstütze für die Quena anfertigen: Wenn beim hohen g alle Löcher geöffnet werden müssen, muss man sonst mit Abdecken der unteren Löcher die Quena stabilisieren!

Ist doch gut, wenn man durch die Ideen anderer auch eigene Ideen entwickeln kann ;-)

Blockarina
 
Es gibt käufliche Daumenstützen aus Kunststoff, die aber meist überteuert , gut sichtbar, und manchmal noch so primitiv gefertigt sind, dass man sich damit womöglich die Flöte zerkratzt.
Die Aulos Kunststofflöten haben direkt eine Kunststoffdaumenstütze mit im Lieferumfang - die nutze ich dann aber auch nur für die Kunststofflöte (nicht die große Investition mit ca. 3 €, aber wer sich vlt. eine Aulos kaufen möchte....)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Kontrolle über Spiegel:

Wer nicht wie @Lisa2 einen verspiegelten Tanzraum hat, kann sich so helfen: In einem 1 € Shop habe ich einfache Spiegel, eigentlich Rahmen (etwas größer als DIN A4); direkt mehrere, da mir auch schon einer zu Bruch gegangen ist. Spiegel neben die Noten auf dem Notenpult und auf einen zusätzlichen Notenständer gestellt und so kontrolliere ich iGriffhand und die rechte Hand beim Zupfen der Gitarre; lässt sich aber ebenso beim Flöten nutzen, wenn nicht gerade ein Spiegel im Übungsraum hängt.
 
An meinem Knicktenor von Küng habe ich am Fußstück einen Bändel drum. Der hat eine Schlaufe, in die ich den Daumen stecke.

Der Bändel hält am Fußstück, da da solche Ausbuchtungen und Rillen sind.
 

Unter "Spiegelfliesen" findet man auch immer wieder mal günstige Spiegel. Da gibt es z.B. das Format 30*30. Die kann man sich auch zu mehreren auf Platte kleben...

In Baumärkten kann man auch ab und an mal günstige Bad- oder Garderobenspiegel bekommen. Da habe ich gerade meiner Holden einen ganz einfachen dreiteiligen Schminkspiegel gebaut.
 
Dreiteilige Flöten: Beste Position des Fußstücks finden

Bei dreiteiligen Blockflöten kann es anfangs Probleme bereiten, beim Zusammenbau die persönlich ideale Position des letzten Lochs auf dem Fußstück zu finden.

Die folgende Methode ist einfach und schnell:

Nach dem Zusammenbau spielt man den folgenden Trillergriff (b'' - a'' auf der Altflöte):

/ X X X X O X (tr)

Erklingt der Triller sauber, dann ist das Fußstück korrekt eingestellt - fertig!

Man kann sich die Position dann anhand von Maserungsdetails merken oder mit weichem Bleistift markieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Muss doch diesen Thread mal wieder ausgraben, weil mir heute ein interessanter Artikel in die Quere kam:
http://musiciansway.com/blog/2011/04/effortless-sight-reading/
In diesem Artikel werden Tipps gegeben, wie man seine Noten-Lese-Fähigkeit verbessert.
Unter anderem wird sinngemäß darauf hingewiesen, dass es nicht gut ist, wenn man zu große methodische Sprünge macht. Das Notenlesetraining ist erfolgreicher und effektiver, wenn das Niveau der ausgewählten Stücke dem aktuellen Leistungsstand entspricht und sofort ohne über Rhythmus oder Melodie nachdenken zu müssen abgespielt werden kann. Voraussetzung dafür ist tägliches Training, so dass sich wiederkehrende "Muster" einprägen und dadurch immer leichter und schneller wiedererkannt werden.

In dem zweiten Artikel geht es um die Bedeutung der guten (ich nenne es mal) "Stoffauswahl", das das Aufteilen des Lernstoffs in kleine, leicht zu bewältigende Aufgaben letztlich schneller zum Ziel und zu einem sicheren Vortrag führt als wenn man sich mit schweren Stücken "herumschlägt".
http://musiciansway.com/blog/2009/12/the-benefits-of-accessible-music/

Gruß
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben