Alleinunterhalter und Looper - wie geht das?

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Roki1954
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Hallo zusammen,

wenn ich als Alleinunterhalter unterwegs war, habe ich hauptsächlich Midifiles abgespielt und dazu Gitarre gespielt und gesungen. Für bestimmte Titel hatte ich noch ein Keyboard und habe einige Sachen auch damit live gespielt. Nach einer (kreativen?) Pause will ich nun mein Programm neu aufbauen und auch die Technik anpassen. Meine Idee war bisher, alle Titel als Halbplayback vom Laptop abspielen und dazu singen und Gitarre spielen.

Ich lese allerdings immer wieder davon, dass man als Solo-Entertainer doch einen Looper einsetzen solle.
Meine Frage: Geht das wirklich?
Wie macht Ihr das auf der Bühne?

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie man das Publikum bei Laune hält, bis man den Rhythmus eingespielt hat und der Song endlich losgeht. Die Leute wollen doch (am Ende eines Songs) normalerweise gleich wieder loslegen und weitertanzen. Ein tolles Beispiel, was man mit einem Looper machen kann, sieht/hört man ja bei den Videos von K. T. Tunstall, guckst Du: http://www.youtube.com/watch?v=T7oIa0L7j0M&feature=related. Das ist schon klasse und es macht Spaß zuzuhören und zuzuschauen. Aber die braucht eine ganze Minute, bis der Song endlich losgeht! Da ist das tanzende Publikum doch schon längst davongelaufen. Oder???

Wie macht Ihr das? Kann man die Loops daheim vorbereiten? (aber dann isses ja auch nichts anderes als Halbplaybacks)
Wie macht man das, wenn der Song einen Tonartwechsel vorsieht?
Funktioniert das mit jedem Rhythmus? Geht damit auch 3/4- oder 6/8-Takt?

Achso, vielleicht nicht unwichtig: Ich spiele bei Parties und Festen, bei denen getanzt wird. Also keine Konzerte zum Zuhören.

Ich freue mich über Eure Meinungen und Erfahrungen mit Loopern. Vielen Dank schon mal.

Schönen Sonntag

kiroy
 
Eigenschaft
 
Ich kann dir nur sagen als Solo Gitarrist ist ein Looper Pedal dein bester Freund! Du kannst damit den Rhythmus(gitarre) einspielen und darüber ein schönes Solo spielen! Dazu kannst du je nach Looper auch (Drum)Samples abspielen. Im besten Fall hast dann via Looper Schlagzeug, Rhythmusgitarre und Bass ersetzt. Vorweg: Den Looper richtig einsetzen erfordert schon ein wenig Übung.
Beispiele: http://www.youtube.com/watch?v=N_LkB45JiH4
http://www.youtube.com/watch?v=hC3uB5cejJA

Looper ist top! Erfordert aber Übung ;)
 
Looper ist top! Erfordert aber Übung ;)
Hi, MarcosGuitar,

ja klar, Übung muss sein. Wie meistens. ;)
Dein o. g. Zitat ist (u.a.) der Grund für diesen Thread, von dem ich mir noch ein bisschen Infos erhoffe. Mir ist noch nicht klar, wie das funktioniert, wenn man einen kompletten Song damit performen will. Also zum Beispiel bei einem "klassischen" Songaufbau: Intro - 1. Vers - Refrain - 2. Vers - Refrain - Bridge - 3. Vers - Refrain - Refrain mit Tonartwechsel - Outro. So etwas läuft ja auch nicht nur mit einem Basslauf auf einem Grundton ab.
Und wenn man von einem Song schnell zum nächsten wechseln will, weil das Publikum nach "mehr" verlangt, dann sollte man die Loops ja schon parat haben und nicht erst langwierig einspielen müssen.

Geht das oder ist dafür ein Looper nicht geeignet?

Gruß
kiroy
 
Prinzipiell geht mit einem Looper fast alles. Du kannst in den Looper auch WAV files reinladen. Sprich die "Loops" vorher aufnehmen und dann abspielen.
Ich würde dir dann eher zum http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Boss-RC-300-Loop-Station-/art-GIT0022699-000 raten. http://www.youtube.com/watch?v=FzbPJoDAlRg&feature=related

Meine Erfahrung: Ich hatte schon 3 Solo Gigs mit dem RC-3 Looper. Es reicht wenn du ein Drum-Pattern in FL-Studio erstellst und dann die Rhythmus-Gitarre live auf der Bühne einspielst. Das live einspielen hat auch was und kommt beim Publikum gut an. Ein Beispiel wäre, wenn du Knocking on Heavens Door, die Akkorde (G,D,A,G,D,C) dann "loopst" und darüber dann von slash das solo spielst. Wenn du aber nun dazu drums noch ne baseline etc laufen lässt kommt das meiner Erfahrung nach dies eher unwirklich rüber. Der live effect geht flöten.
Noch etwas: Ein Looper wird nie zu 100% ein Band ersetzen können und du läufts immer gefahr zu viel zu loopen. Wie sagt man so schön Keep it real :p
 
Hm... ja, der Boss-Looper scheint vielen von dem zu können, was ich mir so vorstelle. Ich habe auch die anderen Videos von dem angesehen, das Du verlinkt hast. Da geht schon ziemlich viel.

Naja, Knocking on Heaven's Door kommt ja (je nach Version) mit einer einzigen Akkordfolge aus, da wird ein Looper nur müde lächeln. ;) Interessant wird es eben, wenn man (wie oben erwähnt) mehrere Loops und verschiedene Akkordfolgen braucht. Der Boss RC-300 kann schon mal 3 verschieden Loops. Das geht in die Richtung, die ich mir vorstelle. Wenn ich die Kommentare bei Youtube richtig verstanden habe, kann man aber während eines laufenden Loops nicht ohne Unterbrechnung auf einen anderen Speicherplatz wechseln, um dann noch einmal 3 verschiedene Loops zur Verfügung zu haben. Also z. B. auf dem ersten Speicherplatz Loop 1 "Vers", Loop 2 "Refrain", Loop 3 "Bridge" und auf dem zweiten Speicherplatz das Gleiche, nur einen Ganzton höher. Das wär's! :great:
Naja, vielleicht wird's dann auch zu kompliziert und man ist zu sehr mit hin- und hersteppen beschäftigt. Dann leidet darunter auch die Performance.

Bei welchen Gelegenheiten trittst Du mit dem Looper auf?

Schönen Abend noch!

Grüße
kiroy
 
Naja, vielleicht wird's dann auch zu kompliziert und man ist zu sehr mit hin- und hersteppen beschäftigt. Dann leidet darunter auch die Performance.

Bei welchen Gelegenheiten trittst Du mit dem Looper auf?

Schönen Abend noch!

Grüße
kiroy

Das mit dem hin und her steppen ist nämlich das Problem. Es ist schon recht viel wenn du live eine Akkordfolge einspielst, dazu noch dann dein Overdrivepedal einschaltest und dann das Solo spielst. Ich versuche es halt immer simple zu halten - ganz getreu nach dem Motto weniger ist mehr.

Ich habe mit dem Looper auch in unserer alten Band gespielt als unser Rhythmus-Gitarrist aufgrund seines Studiums umziehen musste. Ich hatte den Looper von unserem Bassisten geliehen. Das ging recht gut und wir mussten unsere Songs nicht "umbauen". Solo trete ich meist in Bars auf - wohlgemerkt z.Z nur mit E-Gitarre. Das Problem jedes Loopers ist, dass es hat keinen "fade out" hat. Als Band kannst das leicht abfangen - Sänger Singt laut oder Drummer "rastet aus" und überspielt somit den abgeschalteten Looper. Als Soloist ist das etwas schwieriger. Ich verfolge deswegen immer diese Devise: Such mir ein Lied aus und spiele dann am Ende des Liedes immer das Solo. Das geht von "Aint no Sunshine" bis hin zu "Heart of Life" von John Mayer sehr gut. Ich benutzte auch noch ein zweites Konzept: Erstens: Rhythmus einspielen (chacka chacka), als zweites Baseline, drittens Rhythmusgitarre und dann mein Improvisation (Blues halt^^). Nun könntest du mit dem RC-30 oder RC-300 Looper, ersten zweitens etc auf verschiedene "Blöcke" legen und ggf. durch abschalten des Rhythmusgitarre oder des Chacka Chacka Spannung aufbauen. Das geht mit meinen RC-3 leider nicht.

Eine frage willst du auch noch Singen? Weil dann kann ich dir von zu vielen Loops nur abraten. Es wird zwar machbar sein zu Singen und alle Loops zu bedienen und dann noch nen Solo zu spielen. Nur wäre mir persönlich das zu viel und dann kommt es stellenweise finde ich unglaubwürdig rüber.
Noch ein paar Dinge die du vor dem Kauf beachten solltest:
- Ein Looper hat keinen True Bypass
- Jeder Looper egal welcher Marke verändert den Sound
- Erwarte nicht zu viel von einem Looper, nach der Anfänglichen Begeisterung kommt die Ernüchterung (war zumindest bei mir so)
- Du musst fast alle Lieder auf den Looper abstimmen ansonsten wird es wie schon gesagt zu viel des guten.
- Ein Looper frisst umheimlich viel Strom - eine 9V Batterie hält maximal 3 Stunden (Ich Rede hier von der bloßen Zeit wo der Looper an ist und keine Loops laufen). Das Netzteil kostet 25€ extra.
- Nach einer weile wird aber dein Looper zu deinem "ziemlich Besten Freund" - Er ist quasi die Band ;)
- Ob dir 450€ für den Teuersten Looper das Geld wert sind wage ich zu bezweifeln. Für die oben genannten Konzepte reicht der RC-3 vollkommen aus.

Fals du noch Fragen hast schieß los! :)
 
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Hey marco,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hat mir schon sehr geholfen.

Ja, ich singe auch dazu. Wie gesagt, spiele ich vor allem auf (Geburtstags-)Parties oder sonstigen Tanzveranstaltungen und da könnte so ein Looper wirklich zu viel meiner Aufmerksamkeit erfordern. Wenn man ab und zu mal nach unten schauen muss, ist man auch gleich weg vom Mikro. :redface:

Ich denke, ich werde mir mal einen Looper besorgen (zuerst vielleicht mal was günstiges gebrauchtes), ein bisschen damit probieren und üben. Und wenn ich das Gefühl habe, das könnte was für die Bühne geben, kann ich ja immer noch auf ein Teil ähnlich dem Boss RC-300 umsteigen. Auf jeden Fall haben Deine Beiträge Lust auf mehr gemacht. ;)

Viele Grüße und 'ne schöne Woche
kiroy
 
Ich denke es kommt darauf an, was Du machen willst:
Als alleinige Tanzmucke wird es mit nur einem Looper sehr schwer. Ich könnte mir nicht vorstellen wie, vor allem wenn es primär "Die-größten-Hits-von-eh-und-je - Covers" sein sollen.

Wenn Du da eher was eigenes machst oder selbst künstlerisch interpretierst kann das ganz anders aussehen.
Einer meiner Lieblingssolokünstler:
http://www.youtube.com/watch?v=Chsn0_-94kA
http://www.youtube.com/watch?v=rxoiZZ8UBEY

Hier haben die Songs richtig Stimmung, Aufbau und grooven von Anfang an. Da sind Harmoniewechsel drin, Spannungsbögen. Gerade C'mon talk macht zum Schluss hin richtig auf. Da ist nix mit "langweiligem Einspielen".
Es ist aber halt ganz was anderes als reine "Tanzveranstaltungunterhaltungsmusik".

Kommt halt immer auf den Betrachter an :)

Geetz schlitznase
 
Hi schlitznase (was für ein geiler Name!);)

hast wohl Recht. Wenn man selbst interpretiert und/oder ganz eigene Sachen macht, bietet sich so ein Looper schon an. Bei meinen Solo-Einsätzen handelt es sich aber tatsächlich um "Die-größten-Hits-von-eh-und-je - Covers", da habe ich auch Bedenken, wie das mit Looper hinhaut.

Wow! Die Videos sind der Hammer! Groove ohne Ende! Geil!

Wie gesagt, ich werde mir mal einen Looper kaufen und ausprobieren und dann schauen wir mal, wo es mich hintreibt... ;)

Gruß
kiroy
 
Hi schlitznase (was für ein geiler Name!);)
Als ich, bzw. meine Freundin auf diesen Namen gekommen ist, war uns genau diese Zweideutigkeit nicht aufgefallen. Es sollte halt ein Pendant zum "Schlitzohr" werden ;)

hast wohl Recht. Wenn man selbst interpretiert und/oder ganz eigene Sachen macht, bietet sich so ein Looper schon an. Bei meinen Solo-Einsätzen handelt es sich aber tatsächlich um "Die-größten-Hits-von-eh-und-je - Covers", da habe ich auch Bedenken, wie das mit Looper hinhaut.
Hmm evtl. kannst Du den Looper als Effekt zusätzlich zum Playback nutzen. Manche Solis oder so dann 2 Stimmig aufbauen.

Wow! Die Videos sind der Hammer! Groove ohne Ende! Geil!
Mir gefallen die sehr gut. Ich dachte zuerst, dass das Video getürkt ist. Aber der bringt das auch Live.

Wie gesagt, ich werde mir mal einen Looper kaufen und ausprobieren und dann schauen wir mal, wo es mich hintreibt... ;)
Das ist die richtige Einstellung :)
Vielleicht machst Du ja dann auch was Ureigenes. Machst Du das als "Bezahltes Hobby" oder bist Du tatsächlich finanziell darauf angewiesen?
 
Machst Du das als "Bezahltes Hobby" oder bist Du tatsächlich finanziell darauf angewiesen?
Huhu,
das ist nur bezahltes Hobby. Ich habe das früher mal ziemlich intensiv betrieben. Mittlerweile sind's nur noch ein paar Solo-Gigs, um div. Kaufanfälle aufzufangen.:D
Irgendwann will ich noch in 'ner "Alt-Herren-Rock-Band" spielen, nur zum Spaß... (und dann bestimmt ohne Looper und sonstigem Schnick-Schnack). ;)

Gruß
kiroy
 
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