Akustik-Schwerfolie zur Optimierung eines Gitarren-Combo (Stichwort Entkopplung)?

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dr.barn
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Ich habe mal einen amerikanischen clip eines Ingenieurs gesehen, der mit Hilfe einer Schalldämmung Hifi Boxen von unvorstellbarer Qualität gebaut hat. Die Entkopplung war nahezu vollständig und die 1000.- € speaker hörten sich ultimativ an. Ein Vergleich mit den teuersten der Welt mussten sie nicht scheuen. Was bringen diese Entkopplungsfolien in einem Combo, der ja offen gebaut ist. Habt ihr da Erfahrungeswerte??? Bei einem qm- Preis von um die 100 € sollte schon was passieren.
Die zweite Frage ist, soll ich die folie mit einem dünnen sperrholz belegen, wie es dieser "verrückte Professer" bei den 1930 er Hifi speakern getan hat - wenn sie in einem combo nur annähenrd so wirkungsvoll sind, ist dies der am besten investierte Hunni meines Lebens ( ja ja a bissl übertrieben).
Interessiert euch dieses Thema ebenso? - Ich würde mal einen Test mit meinem neuen DSL 5C wagen, sobald ich den richtigen Hersteller gefunden habe.
Nur die Hitze der Röhren macht mir etwas Kummer, weiss nicht, wie weit ich bei der Teilentkopplung gehen kann. Wie heiss wird die Endstufenröhre eines 5 W amps.
Ich könnte mir vosrstellen, dass bei 4 x12 er geschlossenen Boxen ein ähnliches wunder geschieht, wie bei den ami speakern, die dann übrigens auch vermessen wurden. Ist also keine subjektive Wahrnehmung meinerseits, sondern Messtechnisch belegt.
Bin gespannt, wer hier schon experimentiert hat.
 
Eigenschaft
 
E-Gitarren Frequenzen haben nichts mit HiFi Sound zu tun. Ob das so sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.
 
Amerikanischer Clip - womöglich auf YT - und dann beurteilen ob das klingt? Na, ich weiss nicht.....
 
das grösste problem im latsprecherbau ist die eigenschwingung des gehäuses zu unterbinden. der speaker schwingt ja auch nach hinten. das gehäuse hat eine eigenresonazfrequenz, wie jede gitarre auch, daher ist die wahl des holzes in verbindung mit den pu´s so wichtig. bei der gitarre verläuft die hauptschwingung in der achse des halses, daher auch verleimte hälse oder auch string through bodies oder aschenbecher. ich habe einen hersteller gefunden der schallentkopplung auf allen gebieten betreibt gefunden und werde ihn anrufen und versuchen sowohl für den Marshall DSL 5 C als auch für den peavey vyper 75 (hinten ganz offen, bis auf einen querriegel unten) material zu bekommen.
gerade in den unteren frequenzbereichen ist entkopplung wichtig, dort findet körperschallübertragung statt. das hat jeder schon mal gespürt, wenn er bei nem gig vor ner bassbin gestanden hat :)
die frage ist also nicht, ob eine verbesserung stattfindet, sondern wieweit sie bei offenen combos spürbar zu hören ist.
aber hier der link für interessierte, der englischen sprache mächtig sind:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
resonanz so ab der 30 min. pi mal daumen
 
Also bei geschlossenen Boxen kenne ich so Akustikwolle. Die Boxen die diese beinhalten gefallen mir idR sehr gut weil die Überhöhungen zurückgehen und durch das Verhindern von stehenden Wellen die Boxen sehr "fett" eingestellt werden können ohne boomy oder undefiniert zu klingen.

Hifi-Equipment in Gitarrenboxen zu fuddeln ist aber imho mit Kanonen auf Spatzen. Dafür ist der Anspruch zu wenig mit "möglichst große Frequenzneutralität" konform und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zu nichtlinear.
Ist das Gleiche wie maximal leitfähige Kabel oder 4mm^2-Brückenseile in eine Gitarrenbox zu verbauen, das halte ich bei den restlichen meist vorzufindenden Umständen an Amp und Gitarre eher für einen "Wohlfühleffekt". Stichwort schwer=wertiger.
 
Ich zitiere mal Manfred Zollner:

Gitarren-Lautsprecher müssen vor allem eins sein: laut. Während man bei Studio- und HiFi-Laut-sprechern Resonanzen durch Absorber abdämpft, gilt für viele Gitarrenboxen das Gegenteil.
 
Rausgeschmissenes Geld...
 
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Für offene Boxensysteme ist eine Dämpfung nur dann ratsam, wenn es kostruktiv "böse" Resonanzen gibt. Ansonsten sind die entstehenden Schwingungen des Gehäuses gewollt und unterstützen den Klang des Lautsprechers (Blues, Jazz, Funk, Classic Rock - 1x12" oder 2x12" Cabs).

Bei geschlossen Boxen ist das anders, weil man den "Punch" nach vorn herausarbeiten will. Da gibt es auch konstruktiv Schallumleitungen und Dämpfungen innerhalb des Gehäuses (Bsp. Thiele-Box). Das sind auch Cabs für die härtere Fraktion (in allen Ausprägungen, meist 2x12" oder 4x12", 1x12" als Ergänzungsbox oder 2 Stück 1x12"].

Im Gegensatz zu HiFi-Lautsprechern, sind Gitarrenlautsprecher für Frequenzen zwischen ca. 50Hz und 5.000Hz ausgelegt...
 
eine dämpfung durch wolle tut nur eines, im prinzip den schall etwas langsamer machen, wie bei einem wiederstand im stromflüss - hier geht es aber darum das gehaüse zu entkoppeln.
wenn man den rückwärtigen hub der schallwelle verzögert dann kommt es zu keiner schallauslöschung bei umleitungen
Ja bei geschlossenen gehäuse dürfte der nutzen wesentlich grösser sein, wobei sie gerade, oder fast ausschliesslich für tiefere frequenzen gilt.
ich habe eine combo unter den marshall DSL 5 stehen und das gehäuse des peavey vibrierte spürbar vehement.
ich habe mich etwas schlauer gemacht und herausgefunden, dass Slan- Polyurethan- polymere als kleber zwischen 2 holzschichten, wobei die 2te innere aus dünnem sperrholz bestehen kann -
an die wirkung von sorbothane rankommen - diese eigenschaft findet im handwerk hervoragende anwendung z.b. bei der parkettverlegung.
da es hier um ein experiment geht und das nicht mit gerede zur lösung kommt, werde ich nun schauen, welches produkt die besten entkoppelungswerte bringt, denn die klebe eigenschaften sind hier untergeordnet.
die eigentliche frage ist, wie weit braucht der amp gewisse schwingungen, denn auch sie sind teil der charakteristischen sounds. da habe ich nur eine kurze info zu gefunden.
was mich sehr interessieren würde: hat jemand erfahrungen mit schallauslöschung on stage, wenn mehrere offene combos in betrieb sind
 
Die einfachste Entkoppelung ist, den Amp vom Peavy-Combo zu trennen, also daneben zu stellen.

Je nach Pegel, gibt es auf der Bühne mit echten Amps immer irgendwelche Punkte oder Areas, die seltsam klingen. Ob das nun Übersprechungen der Sounds oder Interferenzen dafür verantwortlich sind, hat wahrscheinlich noch niemand wirklich untersucht. Im Regelfall ändert man dann die Position der einen oder anderen Box (höher, niedriger, angekippt, einen anderen Winkel usw.).

Abgesehen davon, sind die Pegel der Amps auf den heutigen Bühnen ganz anders als früher, nämlich deutlich leiser (Ich nehme hier mal JB und EC ausdrücklich heraus.). Deshalb gibt es die Probleme eigentlich nicht wirklich. Selbst wenn Du in einem kleinen Club mit dem Ampsound den Raum beschallst ist das allemal deutlich leiser als ein aufgerissener TWIN oder Marshall.

Die offenen Boxensysteme oder Combos strahlen auch nach hinten ab, was dann, jedenfalls für mich, offener und nicht so fokussiert klingt. Wenn es auf der Bühne komisch klingt, kann man eine Decke oder einen Deckel nutzen, um das zu reduzieren. Das ist für einen Metaller nicht gewünscht, sondern Punch nach vorn heraus aus einem System, dass das auch ermöglicht (2x12", 4x12" oder Thiele, auf jeden Fall geschlossen).

Ich spiele einen Mesa Boogie Lonestar Classic, immer im 100 Watt Mode, der ursprünglich in einem 2x12" Gehäuse (offen) wohnte. Da mir die 40 kg zu schwer wurden, habe ich dem Amp ein Headshell gegönnt und mir eine federleichte Box für den C90 (Shadow) gekauft, auch nach hinten offen. Ich hatte starke Befürchtungen, dass das dünnere Gehäusematerial der Box mit dem 90 Watt Lautsprecher Probleme machen würde. Das hat sich nicht bestätigt! Auch Schwingungen sind kein Problem. Ich habe noch keine registriert, die irgendwie auffällig oder fies wahrnehmbar sind. Und Du kannst mir glauben, dass der Amp der Box ordentlich Feuer macht.

Der letzte Punkt betrifft die Art und Weise den Amp zu fahren. Allein stellt man ihn so ein, dass das Frequenzbild sehr rund und warm ist, da ja kein Bass anwesend ist. In der Band räumt man den Bassbereich deutlich auf und spielt wahrscheinlich unter 100Hz garnicht mit, wenn Bass und Bassdrum im Spiel sind. Dann kommt es auf die Musik an, die Metaller mit dem V-Shape (Mitten eher ausgedünnt), ich eher mit deutlichen Mitten, etwas weniger Höhen und auch relativ wenig Bass.

Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter, auch wenn es jetzt ein etwas längerer Text geworden ist.

Ray
 
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...der mit Hilfe einer Schalldämmung Hifi Boxen von unvorstellbarer Qualität gebaut hat. Die Entkopplung war nahezu vollständig und...Was bringen diese Entkopplungsfolien in einem Combo, der ja offen gebaut ist....
Hifi und Highend Boxen haben nichts aber auch gar nichts mit Gitarren Boxen oder Combos zu tun.
Im Gitarrensegment sind Lautsprecher wie auch Gehäuse klanbildende Komponenten...im Highend nicht.
Fazit...du kannst fast nichts aus beiden Welten miteinander vergleichen.
 
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Wobei man bei Highend-HiFi auch noch sehr vorsichtig sein sollte - da ist auch schon sehr viel Voodoo dabei ("richtungsgebundene Kabel aus Skin-Effekt armen Kupferkabel aus monokristallinem Kupfer").

hat jemand erfahrungen mit schallauslöschung on stage, wenn mehrere offene combos in betrieb sind

Schallauslöschungen finden ja erst mal nur dann statt, wenn eine Schallquelle das gleiche abstrahlt, wie die andere und das dann entsprechend Phasenverschoben aufeinander trifft. Sonst wäre ja die Abnahme der Amps mit Mikrofonen und die Verstärkung/Mixing durch die PA auch nicht wirklich möglich.
 
Die "Schallauslöschungen" (Interferenzen) entstehen z.B., wenn man seine Box hört, der Monitor dann dazu kommt und ein anderes Instrument den gleichen Ton in gleicher Lage (Tonhöhe/Frequenz) spielt. Man hört aber, öfter als echte Auslöschungen, eine Art Choruseffekt durch Phasenverschiebungen. Diese entstehen häufig bei (FRFR-) Monitoren die digital betrieben werden, weil sich in den Wegen dann die Latenzen addieren.
 

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