Aktivelektronik kills Character???

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Ich habe mir in letzter Zeit die Meinung gebildet, daß Aktivelektroniken den Charcter des jeweiligen Basses "überdecken"

Ich spiele jetzt nur noch passive Bässe und habe das Gefühl, das da einfach mehr vom jeweiligen Bass "rüberkommt"

Wie sind Eure Meinungen dazu? Versteht man überhaupt was ich meine????

Gruß Thomas
 
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servus Thomas - eifriger Kontakt heute was?
ja - da sprichst du fast schon eine Philosophie-Frage an. Ein Jazzbass klingt halt so, weil er passiv ist - fertig.
Bei meinem Thumb z.B. spiele ich fast ausschließlich in der Mittenstellung, weil er von Haus aus schon so geil klingt, dass nur in Ausnahmefällen eine Korrektur über den EQ notwendig ist.
Bei "billigen" Bässen hilft die aktive Klangregelung. Hier können oft Schwächen des Basses etwas überdeckt werden. Bei Slapsounds ist es aber auch vorteilhaft, die Höhen zu boosten.
Insofern haben die aktiven Teile schon genauso ihre Berechtigung wie die passiven.
 
Naja ich kann bei mir zwischen Aktiv und Passiv umschalten. Mit dem EQ auf Mittelstellung ist der Unterschied nicht wirklich gro߅

Ich glaube mir einzubilden, dass der Bass aktiv sahnigere Bässe hat… passiv dröhnts mehr.
 
gegenbeispiele fuer nichtcharaktertoetende elektroniken sind zum beispiel die nolls in den lefays oder die neuen hauselektroniken im muman bongo. da stimmt und klingt alles so, wie es sein soll und nicht "besser" ginge. harrys satz
Harry schrieb:
ja - da sprichst du fast schon eine Philosophie-Frage an.
stimme ich zu!
 
Ich finde, es kommt auch ein bisschen drauf an, was der Charakter sein soll bzw. ist.

Z.B. : Joey DeMaio (Manowar) hat seinen Bass von seinem Techniker auch total modifizieren lassen ( hat glaube ich 2 Batterien drin ). Der Charakter des Basses ist jetzt - passend zu Manowar - einfach "in die Fresse". Haette er den Bass nicht umgebaut, wuerde er nie so laut und maechtig klingen wir jetzt. Das ist der Charakter dieses Basses und er ist absolut in Ordnung - fuer diese Musik.

Aber ich stimme auch zu, dass dies eindeutig einstellungs Sache ist. Ich persoenlich als Musiker lege wenig Wert auf "Echtheit" und "reine" Toene, ich will eben meine Klangvorstellungen durchsetzen, und wenn ich mich mit meinem Instrument und meinem Klang wohlfuehle, dann entsteht erst ein richtiger Charakter.

Das ist so meine Einstellung gegen ueber Aktiven Baessen, Equalizern, etc.
Es gibt aber genug Leute die es halt genau anders sehen, die das Signal verlustfrei und unmodifiziert auf den Lautsprecher uebertragen wollen. In diesem Fall ist natuerlich jede Manipulation fehl am Platz.
 
tweippert schrieb:
Ich habe mir in letzter Zeit die Meinung gebildet, daß Aktivelektroniken den Charcter des jeweiligen Basses "überdecken"

Das gibt's, wie so oft, solche und solche. Es paßt auch nicht alles zu jedem Bass, und manche haben den schlechten Ruf wohl auch verdient, vor allem nicht nur Preamps u/o EQs, sondern auch aktive Pickups.

Es ist wohl immer so, wird der Klang verfärbt, und es gefällt einem, dann ist der happy. Gefällt die Färbung nicht, oder PU/Preamp/EQ sind (wenigstens halbwegs plausibel) linear und man merkt erst, daß der Bass vom Grundkonzept her schon nicht so genial ist, dann besteht eben Handlungsbedarf.

So grundsätzlich und pauschal kann ist an keiner Möglichkeit was auszusetzen oder über den grünen Klee zu loben.

Übrigens trägt auch am Jazzbass alles zum Sound bei... Und EMG JV sind so nahe am klassischen Sound wie aktive PUs nur können...
 
puh ...

Da werfen sich mehrere Fragen und Erkenntnisse auf ...
zum Thema "unverfälschter" Sound

- wo hört die Aktive Elektronik auf und wo fängt der (Pre)amp an, oder die Endstufe, von den Boxen ganz zu schweigen??
- jeder passive PickUp braucht eine stattliche Anzahl von Wicklungen um ein einigermaßen hohen Ausgangssignal zu liefern. Wicklungen -> Spule -> Tiefpassfilter d.h. Hohe Frequenzen werden abgeschwächt!
- wenn eine Aktive Elektronik "gut" gemacht ist kann man Pickups mit wenig Wicklungen verwenden, dessen schwaches Signal wird nun durch die Elektronik "nur" verstärkt -> dadurch werden ALLE Frequenzen möglichst gleichmäßig wiedergegeben.

Wichtig ist meiner Meinung nach eine "Mittelstellung" oder besser noch ein Bypass der die Klangregelung wenn gewünscht umgeht. D.h. ich weiss sowohl an der Elektronik wie auch am Amp, daß ich jetzt ein "unverfälschtes" Signal habe -> was der Ausgangspunkt sein sollte.

MfG

volkerg
 
Zum Thema reiner bzw unverfälschter Sound: Zum einen schickt man das Signal des Basses sowieso durch den EQ des Verstärkers, häufig noch durch zig Effektgeräte Sonic Maximizer und was sonst noch (manche zumindest). Da bleibt wohl vom Originalsound sowieso nicht viel übrig, aufn bisschen EQ am Bass kommt es dann auch nicht mehr an.

Zum anderen wird der "Sound" des Basses sowieso nicht übertragen, sondern nur die Schwingungen der Saiten durch Magneten abgenommen und in elektrische Signale umgewandelt. Den unverfälschten Sound seines Basses hört man daher eh nur, wenn man trocken spielt.

Trotzdem würde ich Thomas zustimmen, hatte früher auch einen aktiven Bass (mit wie ich meine relativ guter Elektronik), bin jetzt auf passiv umgestiegen und irgendwie gefällts mir viel besser.
 
Ich muss meinen Vorrednern zustimmen. Was ist schon ein unverfälscher Sound? Es gibt so viele Einflussfaktoren in der Kette, dass man einen wirklich unverfälschten Sound wohl uberhaupt nicht hinbekommen kann, sofern man ihn elektronisch verstärkt.
Ob man mun ein Freund von aktiven oder passiven Bässen ist, hängt wie so oft von den eigenen Vorlieben und Soundvorstellungen ab.
Auch ich finde es manchmal einfach nur toll meinen Preci mit passiver Elektronik und PUs zu hören, einfach diesen einen charakteristischen Sound.
Es kommt aber auch vor, dass ich meinen Soundgear in der Hand habe und es genial finde von einer auf die andere Sekunde den Sound zu wechseln zu können.
Jedenfalls würde ich es nicht pauschalisieren und sagen, dass eine aktive Elektronik oder Pickups der Charakter des Instruments kaputt machen. Vielmehr denke ich, dass eine gute Elektronik den Charkter des Intruments unterstreichen kann, oder einfach ganz verschiedene charakteristische Sounds liefern kann.
 
Mir ist es eigentlich auch egal, ob passiv oder aktiv, es hängt ja viel vom Top ab über das man spielt. Ich habe gestern bei einer Band mit meinem Preci (passiv) über ein Hartke Top gespielt und es klang nur kacke. Ich konnte machen was ich wollte, ich habe da keinen (für mich) vernünftigen Sound raus bekommen. Ob da eine aktive Elektronik was gebracht hätte? ich weiss es nicht. Ich weiss aber, dass es nicht am Bass lag, da der über mein Ampeg Top ungleich besser klingt. Da liegen Welten zwischen.

Ich teile aber die Meinung von The Dude, dass eine vernünftige Elektronick den Charakter des Instrumentes unterstreichen kann - und sie produziert obendrein noch mehr Druck.
 
tweippert schrieb:
Ich habe mir in letzter Zeit die Meinung gebildet, daß Aktivelektroniken den Charcter des jeweiligen Basses "überdecken"

Würd ich - so wie die anderen hier - auch nicht global so sagen.

Nachdem der eBass nun mal Elektrizität braucht und verstärkt werden muß gehört es für mich zur Charakteristik des Basses, was da für ein Signal rauskommt - egal ob das ein Aktiv- oder Passivsignal ist.

Gewisse Musikstile 'bevorzugen' vielleicht das eine oder andere.

Und ob die Frequenzen nun im Bass, im Pre-Amp oder in der Endstufe über einen Equalizer laufen (oder in allen dreien) ist auch egal, sofern dann das rauskommt, was wir uns soundmäßig vorstellen!

Allein für Bundbass und Bundlosen hab ich total unterschiedliche EQ Einstellungen - und das mit gutem Grund. Obwohl ich das gleiche Modell habe, würde niemand den 'Charakter' des Fretless-Sounds am Bundbass wiedererkennen!
 
im aktuellen Bassprofessor ist ein Test von einem Bass, der, wenn ich das richtig verstanden habe, den Ton über Licht aus den Saiten holt und nicht über ein Magnetfeld

Sachen gibts ...
vllt hab ichs aber auch nur halbverschlafener Weise im Zug falsch verstanden
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
gegenbeispiele fuer nichtcharaktertoetende elektroniken sind zum beispiel die nolls in den lefays oder die neuen hauselektroniken im muman bongo. da stimmt und klingt alles so, wie es sein soll und nicht "besser" ginge.!

Stimmt, kann ich bestätigen. Ich habe schon Bässe mit wirklich schlechten Aktivelektroniken gespielt, bei denen der Sound einfach nur "aufgeblasen" klang.
Wenn ich das aber etwa mit dem fantastischen, natürlichen Sound meines Marleaux mit einer Noll-Aktivelektronik vergleiche, kann ich nur sagen, dass es lediglich auf die Qualität der Elektronik ankommt. Und die ist nunmal nicht bei allen gleich.:rolleyes:
 
pommes schrieb:
im aktuellen Bassprofessor ist ein Test von einem Bass, der, wenn ich das richtig verstanden habe, den Ton über Licht aus den Saiten holt und nicht über ein Magnetfeld

Sachen gibts ...
vllt hab ichs aber auch nur halbverschlafener Weise im Zug falsch verstanden

Ne, davon hab ich auch schon gelesen… kommt glaub ich auch oft bei elektrischen Kontrabässen zum Einsatz.
 
Lightwave... Hab' ich auch mal 'rumüberlegt, aber hört Euch mal selber die Demos bei denen und bei Christof Kost an... :(
 
Ich habe mir zwei Bässe umgebaut mit jetzt jeweils Noll TCM 3 drin. Und die klingt ja wirklich geil, aber wenn man auf passiv schaltet gewinnt der Sound doch nochmal etwas an Charakter. Soll heissen die Mitten hören sich einfach einen tick knurriger und geiler an. Aber wir sprechen hier von nuancen, die man in der Band auf keinen fall hört. Für mich zeigt sich hier die Qualität der Aktivelektroniken, nämlich im vergleich passiv zu aktiv. Je näher sich diese beiden einstellungen kommen, desto besser "klingt" sie. Und so nahe wie bei der Noll war noch keine dran, die ich ausgetestet habe...
 

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