Hallo Kollegen!
Entgegen der hier vertretenen Auffassung sehe ich kein Problem (mehr) darin, wenn man es richtig macht. Ich praktiziere diese Methode inzwischen seit einiger Zeit ganz gezielt mit Erfolg. Genau wie hier beschrieben, wollte ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt diese Mischung auch vermeiden. Aus einer Notsituation heraus habe ich es dann aber doch einmal versucht und war selbst überrascht von dem guten Ergebnis.
Theoretisch mag es vielleicht richtig sein, aber in der Praxis sieht es, wie so oft, etwas anders aus: "Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, dass es in der Theorie keinen gibt."
Ich mache z.B. oft folgendes: Ein aktives System mit Subwoofer (aktiv, 3 Kanäle) und Satelitten (passiv) ,das eigentlich nur noch einen Mixer braucht, bestücke ich mit einem Powermixer (alternativ Mixer + 2. Endstufe), mit dem/der man 2- 4 weitere Boxen betreiben kann. Alle Signale laufen über das eine Mischpult. Das ist simpel und funktioniert gut. Die Lautstärken der beiden Systeme können auch unterschiedlich abgestimmt werden. Bei kleineren Konzerten kann so ein Teil der Boxen auch als Monitore fungieren, soweit das gewünscht wird. Dass unterschiedliche Boxen verwandt werden ist deshalb kein Nachteil, weil dadurch das Klangbild sogar breiter und vielschichtiger ausfallen kann als bei lauter gleich klingenden Boxen. Das Mehr an Boxen ermöglicht ausserdem einen gleichmässigere Verteilung des Sounds, wenn die Aufstellung geschickt gemacht wird. Und das wiederum führt zu einem volleren und ausgewogenerem Gesamtklangbild, ohne dass die Lautstärke unbedingt höher gefahren werden muss. Bekanntlich geht "Probieren über Studieren". Wie überall entstehen neue interessante Ergebnisse oft erst durch das Verlassen von ausgetretenen Pfaden. Ich erlaube mir auch deshalb dieses Urteil, weil ich mich seit fast 30 Jahren um den Sound meiner Band in verschiedenen Besetzung von Solo bis Septet gekümmert habe und meine Aussagen auf persönlichen Erfahrungen beruhen. Und ich muss sagen, dass mir an einem guten Sound immer sehr gelegen war, denn es gibt nur 2 Todsünden bei Live-Musik: schlechtes Spielen und/oder schlechter Sound. Beides beruht gewöhnlich auf schlechter Vorbereitung.
In meinem Beispiel oben ist nur das Prinzip wie man es machen kann veranschaulicht, ohne für alle möglichen Varianten ins Detail zu gehen. Im Einzelfall muss man sehen wie man es mit der Verkabelung am besten organisiert. Ein paar Überlegungen muss man schon anstellen. Aber das KIS- Prinzip (Keep It Simple) ist für die Praxis kein schlechter Leitfaden.
Falls also in deinem Fall das bestehende System vor Ort (HK) komplett unabhängig laufen kann, hätte ich keine Bedenken die Proberaumteile dazu zu nehmen.
Womit ich zurückhaltender wäre ist die Idee mit "mehr Bums". Leider führt das oft, speziell bei Rockkonzerten, zu einem übertriebenen Bassanteil, wenn der "Bums" vor allem durch mehr Subwoofer erzeugt wird oder werden soll. Das wird auf Dauer schnell als unangenehm empfunden, abgesehen davon dass der Gesamtsound leicht an Tranparenz verliert. Ich kenne genug Leute die aus diesem Grund Live-Konzerte verlassen haben, insbesondere wenn es sich um Konzerte in geschlossenen Räumen handelt. Anders sieht es natürlich aus, wenn ihr ausschliesslich für Schwerhörige spielen solltet. Dann könnt ihr das so machen.
Falls die zum Subwoofersystem zugeschalteten (Peavy) Boxen als Fullrange Boxen laufen, ergibt diese Vergrösserung der Membranfläche mMn schon genügend zusätzlichen "Bums" ohne insgesamt zu basslastig zu werden. Probiert das mal aus.
Einen guten Sound wünscht
Kond