Aktive Pickups - Wirklich SO große Vorteile?

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Hallo,

habe eine recht spezielle Frage zum Unterschied zwischen Aktiven und Passiven Tonabnehmern, da ich überlege nun auch auf meiner Washburn von Aktiv (EMG 81/81) auf Passiv umzusteigen (Wie immer: JB / Dean HWS).

Bei Aktiven Tonabnehmern (speziell EMG) wird gesagt, dass sie vorallem Live entscheidende Vorteile bringen:
Sie sind "Nebengeräuschärmer, Sauberer/linearer klingend" und werden klanglich nicht negativ beeinflusst durch zu lange Kabel, durch zu billige Kabel etc etc.

Soviel zur Theorie...

Sind das denn nur Nuancen oder "verschlimmert" sich mein Sound in Livesituationen mit Passiven drastisch? Spiele 9m Cordial Kabel (die Neutriks für 30€) und selbst in den beleuchtetsten Clubs OHNE Noisegate. Einfach weil ichs mit meinen EMG's kann. Außerdem bin ich kein Fan von Gates.

Da ich mit meiner Band sehr viel Live spiele (bisher immer mit EMG's, da ich da einfach das "die sind für live besser geeignet" Gefühl hatte), bin ich mir nicht sicher ob ich mir mit passiven Pickups ins Bein schießen würde.
Im Moment sieht mein Jahresplan nämlich so aus: 90 Prozent Gigs, 10 Prozent Studio. Letzteres ist also "eher" zu vernachlässigen.

Ist kein wirkliches Dilemma, ich mag sowohl den Sound meiner jetzigen 81er/81er und 81er/60er Combo als auch meinen "Ex Sound" meiner JB's/HWS. Letzteren finde ich aber doch einen Ticken authentischer.
Geht mir wirklich nur darum ob die Vorteile denen aktive Pickups zugeschrieben werden, wirklich so groß sind oder ob das alles (vorallem heutzutage) nur Voodoo ist.

Viele Grüße
Mantas
 
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Hi,

an der Sache mit den langen Kabeln ist was dran, und 9 m sind schon eine Ansage. Etwas Höheneinbußen werden da schon kommen. Andererseits ist der JB auch kein dumpfer HB, bei dem man sich das sorgen machen müsste. Man könnte aber auch ein etwas kürzeres Kabel nehmen, vorne an der Bühne einen Buffer zwischenschalten (z.B. ein Effektgerät ohne True Bypass) und den Rest des Weges zum Amp mit einem weiteren Kabel ohne Verluste bestreiten. Was die Nebengeräusche betrifft, so ist der JB im Gegensatz zu manchen Boutique-Teilen ganz klassisch mit symmetrisch gewickelten Spulen aufgebaut und deshalb eigentlich sehr resistent. Ich hab jedenfalls noch nie aktive PUs vermisst, und wenns gelärmt hat, dann war entweder die interne Verdrahtung in der Gitarre Mist oder der Amp selber hat es produziert.

Ohne Ausprobieren wird es aber gerade im Hinblick auf den Sound wohl nicht gehen.

Gruß, bagotrix
 
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Puh... Also ich bin von den EMGs runter, verwende statt des 81ers nun nen SD SH6 in 2 Gitarren... Livetauglichkeit kann ich dank mangelnder Bühnenerfahrung nicht bestätigen, allerdings sind im Proberaum sowohl Nebengeräusche (die Pre-Amps der EMGs fahren voll auf Radios im Nebenraum oder W-Lan-Netzwerke ab..) als auch Brummen runtergegangen, und vom Spielgefühl her gefallen sie mir besser, weil sie runder und wärmer klingen. Leider finde ich keinen passiven Vertreter, der wie der 60er klingt...

Dass EMGs weniger kopplungsanfällig sind als gleichqualitative passive PUs, ist mir dagegen bisher nie aufgefallen. Nur, dass die Rückkopplung eines EMGs einen durchaus längeren Tinitus verursacht...

Und zur Kabellänge: Sowohl die Idee mit dem Buffer, als auch der Umstieg auf Funk sind praktikable Ideen.
 
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Anscheinend kann man diese "Probleme" passiver Humbucker durch den Blackout modular Preamp beheben und den Sound der passiven behalten.
Ich werde das Teil leider erst in meiner nächsten Gitarre testen können, da ich jetzt keinen Platz für die Batterie habe...aber "Azriel" hat wohl erfahrungen mit dem Ding.
Ein weiterer Vorteil ist auf jeden Fall, das problemlose zurückrüsten und der recht geringe Preis.

LG Yannic

Ps: hier der Link zu dem Preamp
https://www.thomann.de/at/seymour_d...ular.htm?sid=03f15a6175e6a14738558711ec456e81
 
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Der modular preamp ist der gleiche preamp der in den blackouts zu finden ist. Man sollte etwas aufpassen was für pickups man verwendet was den output angeht, oder die coil packs nutzen. Der sound orientiert sich an die blackouts, also it das laut SD nicht der sound der eignen pickups in aktiv, sondern soll so um 70% blackouts sound + 30% eigener charakter durch die installierten pickups.

Hier wird das alles beantwortet:



Ist schon interessant wenn man nicht seine pickups verkaufen will da man immer die möglichkeit hat das auszubauen und wieder seine normalen passiven pickups zu haben.
 
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Dazu braucht man nicht unbeding den Modular Preamp.
Das ist auch nichts anderes wie ein Impedanzwander für die Gitarre und da gibt es auch verschiedene zu kaufen.


Außerdem gibt es doch genug Gitarristen mit passieven Pickups die auch ohne Gate auskommen, da wirst du da wohl auch schaffen.
 
Dazu braucht man nicht unbeding den Modular Preamp.
Das ist auch nichts anderes wie ein Impedanzwander für die Gitarre und da gibt es auch verschiedene zu kaufen.

Hi,

das ist nicht ganz richtig. Der Duncan BMP-1 arbeitet wesentlich aufwendiger. Ein einfacher Preamp/Impedanzwandler verarbeitet das Signal des gesamten Pickups oder sogar das von den passiven Bauelementen (Potis, Schalter) schon bearbeitete Signal und fertig. Beim BMP-1 werden die beiden Spulen getrennt in den Preamp eingespeist und elektronisch aufaddiert, wobei auch der Sound über den Einfluss der Impedanzwandlung hinaus bewusst und deutlich verändert wird. Das ist wohl ein sogenannter Differenzverstärker (frag mich nicht...), jedenfalls wird dabei auch die Unterdrückung von vorhandenen Nebengeräuschen elektronisch optimiert, was ein simpler nachgeschalteter Preamp nicht kann - im Gegenteil, der verstärkt die noch.

Ob man die (anscheinend recht dominante) Soundveränderung möchte, muss man natürlich selber wissen.

Gruß, bagotrix
 
Ok, hab mir das Video jetzt auch mal angesehen.
Da wird der "Humbuckereffekt" (Nebengeräusche vermindern) eben mit elektronischen Bauteilen aktiv umgesetzt. Das selbe was ein Humbucker sowieso macht, nur aktiv.
Kann schon sein das es besser ist, jedenfall die Idee dahinter ist nicht schlecht.
 
Hey Leute, erstmal Danke für euere Auskunft!

Mal ne ganz dumme Frage:
Kann man den angesprochenen "Höhenverlust durch lange Kabel" nicht einfach durch ein etwas weiteres aufdrehen des Treble/Höhen Potis am Amp ausgleichen?
Oder gehen neben den Höhen auch Dynamik oder Qualität verloren?

Gruß
 
Kann man den angesprochenen "Höhenverlust durch lange Kabel" nicht einfach durch ein etwas weiteres aufdrehen des Treble/Höhen Potis am Amp ausgleichen?
Oder gehen neben den Höhen auch Dynamik oder Qualität verloren?
durch eine erhöhte Gesamtkapazität [Pickup-Klangregelung-Kabel] wird die Resonanzfrequenz des Pickups nach unten verschoben. Lag die RF vorher in einem Bereich, der Dir lag, könnte der Tonabnehmer nun dumpfer/muffiger für Dich klingen. Ebenso ist Dynamik ein Effekt, der vor allem durch die Überhöhung um die [Deinen Soundvorstellungen genehme] RF herum entsteht. Geht der Bereich verloren bzw. verschiebt sich nach unten, könnte Dein Klangeindruck ein völlig anderer sein.
Diesem Effekt mit Klangstellern am Amp zu begegnen halte ich für schwierig. Du müsstest das Signal dort erhöhen, wo im Prinzip nichts bzw. einfach weniger vorhanden ist, und gleichzeitig den ggf. muffigen Bereich absenken, damit dieser nicht mehr überhöht ist. Das dürfte vermutlich eher eine Aufgabe für parametrische Equalizier denn für ein "einfaches" Klangregelnetzwerk eines Amps sein.

Ich hielte es für sinniger, ein Kabel mit entsprechend niedriger Kapazität [z. B. MTI TP 70] und/oder [vor allem bei längeren Signalwegen] einen Buffer einzuschleifen.

Gruß,
Dietmar
 
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Nicht nur der Klangeindruck geht verloren.
Was am Anfang weggefiltert wird, das bleibt für immer weg. Man kann später versuchen den Klang irgendwie wieder hinzubiegen, aber es wird nie das selbe sein.
Wenn man etwas leises lauter machen will, besteht auserdem immer die Gefahr das man das Grundrauschen auch erhöht.
 
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