Akkustik verbessern - aber wie?

[lordmusic]

Hallo zusammen,

da ich in meinem Zimmer einen recht unausgewogenen und zu halligen klang habe, bin ich am überlegen wie ich die akkustik verbessern kann (fotos folgen). Ist der raum von der form her überhaupt geeignet? gerne stelle ich die möbel um, weiß aber nicht wie es am sinnvollsten wäre... an investitionen in dämmmaterial, diffusoren etc ist gedacht. aber auch hier: wo am besten hin damit? habe mich bereits im forum durchgelesen und einige hinweise sowie links gefunden. aber sicher bin ich mir da nicht, wie das nun genau bei mir umzusetzen wäre...
ich dachte da zunächst mal an eine neupositionierung des tisches, vllt unterm kleinen fenster oder an der rechten wand, dort wo momentan das große regal steht...

wär super wenn ihr ein paar tips hättet!
grüße

ps: leider musste ich aus zeitgründen auf eine maßstabsgetreue abbildung verzichten

 

[Martin Siebert]

Hallo!
Hier ein paar Tips. Zunächst würde ich den Parkettboden mit einem Teppich auslegen. Grobflorige Teppiche eignen sich wegen der besseren Dämmung sehr gut. Damit solltest Du schon ein bisschen weniger Hallanteile in dem Raum haben. Weitere Reflexionen könntest Du mit Vorhängen an den Fenstern minimieren. Um einen besseren Überblick der störenden Frequenzen zu bekommen ( u.a. Bassmanagement, raumtypische Resonanzen) kannst Du Dir eine einfache Formel zu Nutzen machen. Raummaße (Breite/Länge/Höhe) ausmessen und dann in diese Formel eingeben Schalgeschwindigkeit in mtr/sec. = 343mtr. geteilt durch Raumhöhe. Beispiel: Bei einer Raumhöhe von 2,45mtr. liegt die erste stehende Welle bei 140 Hz, die zweite bei 280 dann 560 usw. Mit dieser Formel kommst Du schnell an die Problemfrequenzen des Raumes ran und kannst mit entsprechenden Absorber-Modulen diese Frequenzen abfangen.

LG

Martin

 

[lordmusic]

vielen dank, das werde ich ausprobieren, damit müsste ich dann gezielter mit absorbern arbeiten können.

würde es sinn machen den tisch samt den abhören in die zimmernische zu stellen in der momentan die gitarren stehen? denn die abhören kommen an den arbeitsplatz (tisch) und der steht ja momentan ungünstig an den fenstern....?

 

[Martin Siebert]

Würde ich ausprobieren. Es kann allerdings sein, dass Du in der Nische mehr Probleme mit Direktschall von den Wänden zu tun hast. Gerade bei kleinen Räumen sind die Reflektionen heftiger als in großen Räumen. (je länger der Schall unterwegs ist desto mehr Energie verliert er)

LG

 

[Preci55ion]

Hi,

mein persönlicher Vorschlag:

Zuerst solltest Du Deinen Abhörplatz bestimmen. Hast Du diesen Platz gefunden:

° dann stellst Du eine Box genau auf diesem Platz und lässt nur über diese eine Box Sinustöne in 5er Schritte laufen (30hz,35hz,40hz) und suchst erstmal Raummoden. Dann schaust/hörst Du ob diese Mode zwischen diesen 5er Bereich liegt wie z.B. 37Hz.
Hast Du z.B. bei 37 hz eine Raummode, dann gehst Du durch den Raum den Wänden entlang und suchst die Stelle, welche diese Mode am lautesten ist. Diese markierst Du und suchst weitere Moden unterhalb von 100 hz.
An diesen Stellen solltest Du Helmholtzresonatoren aufstellen.Es ist Sinnvoll erstmal den Bassbreich in den Griff zu bekommen.

Du kannst Dir Bassfallen bauen, aber gegen Raumoden helfen die auch nicht weiter. Der Peak bleibt und nervt auf ewig. Bekämpfe erst die Moden. Eine Bassfalle müsste sehr dick ausfallen um 37 Hz zu bekämpfen. Ich glaube nicht das Du 2m Wandabstand opfern kannst.
Wenn Du die selbstegmachten Bassfallen (wie ich sie auch habe in zwei Ecken) baust, dann hat sie eine tiefe von ca. 60cm. Bis runter auf 140-150hz würden die Dinger gut helfen, aber alles was tiefer ist, wie eine Raummode bei 70hz, bleibt davon unbeindruckt.

Du solltest zuerst mit Helmholtzresonatoren anfangen. Ich habe jetzt 3 Resonatoren mit 369 Liter Volumen. Auch hier: Unter 200 Liter würde ich keinen bauen.

So ein Kasten kostet wenn Du MDF verwendest ca 80€ im Baumarkt. Wenn Du einen Resonator kaufst, dann bezahlst Du 277€ und mehr für einen ohne Lieferung. Der Witz: die Dinger sind kaum 100 Liter gross, also müsstest Du mindestens 6 Stück kaufen...das nenne ich Abzocke.

° Danach würde ich mich erst um die schwächere Erstreflektionen an den Wänden und Decke kümmern (Absorber, Diffusor). Erst wenn der Bassbreich einigermassen stimmt, kann man darüber entscheiden wie dick die Absorber an Decke und Wand werden soll. Machst Du zuerst die Wände und Decke, dann wird eine Bassfalle auch hohe Frequenzen schlucken. Dann müsstest Du mit Folie arbeiten, damit nicht noch mehr hohe Frequenzen absorbiert werden. Besser von unten nach oben.
Teppich und Vorhänge würde ich erst am Schluss in Erwägung ziehen.

 

[lordmusic]

war bisher leider zu beschäftigt als das ich alles hätte ausprobieren können, aber nun habe ich eine viel konkretere herangehensweise. vielen dank für die hilfe!
Ich werde dann schön berichten was sich getan und zum guten gewendet hat