Akkordwechsel (Rhythmus) lesen und umsetzen

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Punkcore
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Hey liebes Forum!
Ich spiele jetzt seit ca. 6 Jahren Gitarre und habe anfangs auch fleißig die Akkorde gelernt. Da mein musikalisches Ziel aber Metal und Punk war, bin ich schnell auf Powerchords und Melodiespiel umgestiegen und habe Tabs genutzt.
Bei Tabs steht bereits alles da, man muss es nur noch auswendig lernen.
Jetzt werde ich aber in einer Worhshipband spielen und muss dafür lernen, wann man die Akkorde umgreift, die über dem Text stehen.
Ich brauche sehr viel Zeit, bis ich mal einen Song kann. Andere können einfach jeden Song spielen, da sie wissen, wann sie umgreifen müssen.
Nun habe ich keine Ahnung gehabt, wonach ich suchen muss. Kann mir da jemand helfen oder bereits bestehende Posts oder Videos zusenden?

Vielen Dank,
euer Alex
 
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Ich verstehe dein Problem nicht. Wenn die Akkorde über den Text stehen, dann greifst du bei der Textstelle um.
 
Alternativ kannst du auch mal schauen ob du von den Songs auch Noten findest wo der Text drunter steht. Dann kann man besser erkennen wann gewechselt werden muss.
Gerade bei irgendwelchen laaaaaaaange gezogen Wörtern ist es anfangs etwas unglücklich, wenn der Sänger ein "ahh" über 4 Takte zieht und dann steht da nur:
em G5 D
ahhh_______________ oder sowas.
Ansonsten hilft nur anhören der Lieder bis man sie fast auswendig mitsummen kann. Da bekommt man dann ein Gefühl dafür wann zu wechseln ist,auf was man achten muss usw.
Wäre jetzt meine laienhafte Herangehensweise.
Erschwerend kommt hinzu das es ja mehrere Möglichkeiten gibt einen Akkord zu greifen und entsprechend klingt es dann halt auch unterschiedlich.

Anbei noch eine Frage, was ist eine Worshipband??
 
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Ich verstehe dein Problem nicht. Wenn die Akkorde über den Text stehen, dann greifst du bei der Textstelle um.
Das versuchen meine Schüler immer zu machen und stolpern früher oder später gnadenlos.

Die einzige Methode ist, Rhythmus zu lernen und zu verstehen. Das fängt halt bei einigen ganz vorne an mit der Rhythmuspyramide und dem Mitzählen eines Taktes. Jemand in diesem Forum hat mal gesagt: "Du musst immer wissen, wo die 'Eins' ist", und damit ist eigentlich alles über as Thema gesagt.

In einem 4/4 Takt wechseln Akkorde meist auf die 'eins' oder auf die 'drei'. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Damit du jederzeit weisst, wo sich die Zählzeiten befinden, musst du halt dein inneres Metronom schulen.

Und, @Luckie
Lustig, dass du bei deinem Beispiel einer Worshipband gleich auf die Band in meiner Region verweist. Der Bassist ging mit mir in die Schule. ;-)
 
Dass man beim Umgreifen die Zählzeit beachtet, meist die 1 oder 3, wie du sagtest, habe ich bei jemanden, der 6 Jahre Gitarre spielt, voraus gesetzt. ;)

@startom Das war das erste einigermaßen brauchbare Google Ergebnis. ;)
 
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Ich kann - gerade bei Liedern, die ich nicht (gut) kenne! - mit "Akkord über Text" absolut nix anfangen. Bis heute. An den TE: geht nicht nur dir so! Die Methode geht nur, wenn man das Lied vom Ablauf und Rhythmus her gut kennt und nur die Akkorde braucht als Gedankenstütze. Zudem sind diese Teile oft auch nicht ganz richtig, und kaum singt der Sänger mal anders passt es wieder nicht.

Ich brauche - und so sollte es eigentlich sein, aber so machen es viel zu wenige Songbooks - irgendwas in Form eines Leadsheets, wo die Changes klar drauf sind, in Form von Akkorde je Takt.

Also in etwa:

| Am | C | F | G |

Da sehe ich, aha 4 Takte, jeder Takt ein anderer Akkord, da kann man dann mitzählen und entsprechend wechseln.

Oder meinetwegen auch:

|: Gm7 | Bbmaj7 Am :|
(Bei 4/4 ist das ein Takt Gm7 über 4 Schläge, dann jeweils 2 Schläge Bbmaj7 und Am, dann nochmal wiederholt.

Ich mache es in so einem Fall immer noch so, das ich mir das Stück daheim anhöre und "zerlege". Ich zähle Schläge und Takte, sortiere den Ablauf, und dann die Akkorde dazu.

Schematisch also so:
- aha, der Vers hat zwei Teile mit je 8 Takten, also 16 Takte Vers (= 4 Zeilen mit 4 Kästen aufgemalt)
- aha, der Chorus hat 16 Takte (ebenso)
- ok, danach nochmal Vers/Chorus im selben Ablauf mit identischen Akkorden
- aha, da gibt's auch so ne Bridge mit 4 Takten (rausfinden!)
- dann nochmal Vers/Chorus
- und das Outro ist anders hinten ... wahrscheinlich Chorus mit 4 Takten anders hinten (rausfinden)

So habe ich ein Blatt, da steht drauf

VERSE1
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CHORUS1
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VERSE2 = VERSE1
CHORUS2 = CHORUS1

BRIDGE
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VERSE3 = VERSE1
CHORUS3 = CHORUS1

OUTRO
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Da natürlich die Akkorde rein, und natürlich immer zur Aufnahme mitspielen ob die Akkorde/Changes passen.

So mache ich es bis heute. Leider - warum auch immer - sind diese "Akkord über Text" Teile immer noch verbreitet, aber für Nichtkenner des Stücks eben wirklich nicht geeignet. Mit vernünftig aufgebauten Lead Sheets kann aber "jeder" quasi sofort vom Blatt die Akkorde mitspielen. Falls Dir das selbst zu viel ist, lass' dir das von jemandem der es kann fix aufschreiben, genau so. Wenn man's im Kopf hat, ist das eine Sache von wenigen Minuten!

Akkorde musst Du halt selbst lernen ... da gibt's dutzende gute und gut aufgebaute Lessons usw., wo man die Dur/Moll-Akkorde, jeweils auch als Septakkord, in diversen Lagen und Voicings lernt. Hier kann man entweder musiktheoretisch einsteigen und den Aufbau lernen (das ist der "richtige" Weg), oder einfach durch viel Spielen und Lernen und einfach machen sich eine eigene "Library" an Akkorden aneignen (so dass man eben einfach aus dem Kopf die gängigen 3 bis 5 C-Durs auf dem Griffbrett findet und spielen kann). Beides Arbeit, "schneller" geht's zu Beginn mit Auswendiglernen der Akkorde, langfristig ist bisschen Harmonielehre der solidere (und schnellere!) Weg...
 
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Yepp, da quäle ich mich gerade auch durch weil ich endlich zum Gitarre spielen auch singen möchte. Und für einige meiner Lieblingssongs gibt es halt keine Tabs sonder nur diese Chordsheets. Mittlerweile finde ich die fürs Mitsingen sogar praktischer. Aber es funktioniert wirklich nur so, dass man sich zunächst einmal eingehend mit dem Song beschäftigt und ihn häufig hört, aber das ist ja eigentlich normal und immer so. Währenddessen kann man sich dann notieren, wann die Akkordwechsel kommen bzw. wie lange der einzelne Akkord gespielt wird. Höre ihn auch oft häppchenweise und spiele erstmal nur die 4tel mit. Ich notier mir da dann immer auf dem Blatt hinter dem Akkord ne Zahl 1 für einen Takt, 2 für zwei Takte, 1/2 für nen halben usw. Einfach als Gedankenstütze für mich. Und ganz zu Anfang natürlich erstmal die Taktart herausfinden ;)
 
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Ich kann - gerade bei Liedern, die ich nicht (gut) kenne! - mit "Akkord über Text" absolut nix anfangen. Bis heute.

Geht mir ebenso. (und ich glaube auch, so ganz stimmen die Angaben häufig nicht...)
 
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Ja, das mit dem "einfach umgreifen" ist super hilfreich :D
Ich habe das bei mehreren Songs geübt und kann das eigentlich, nur wusste ich nicht, dass man den Song tatsächlich kennen muss.
Das hauptsächliche Problem für mich war bei kurzen Pausen des Sängers, ich weiß einfach nicht, wann er weitersingt - da habe ich meist den Akkord zu früh gewechselt.
Aber eure Antworten haben mir super weitergeholfen, vielen Dank euch beim erleichtern des Einstiegs!

Und: Worshipbands spielen, wie oben erwähnt in Gottesdiensten oder auch einfach bei Andachten in Bibelschulen etc.
 
Wenn der Bassist (m/f) in Deiner neuen Band fit ist, kann er/sie Dir die Sache mit Sicherheit erleichtern - der Bass dürfte entsprechende Wechsel haben wie die Gitarre.
 
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Ich bastele für mich und meine Mitmusiker für jeden Song ein Leadsheet, was beispielsweise so aussieht:

Every Breath You Take_2_Seite_1.jpg

Damit kommen alle Beteiligten gut klar bezüglich Struktur, Harmonien und Texten.
 
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@Stoptail22

gutes Beispiel. Wenn das jetzt einer spielt der den Song nicht kennt und spielt einfach Grundakkorde... dann klingts nach vielem aber nicht nach Every Breath You Take

grüße B.B.
 
...klingt aber mehr nach dem Song als wenn die Akkordwechsel willkürlich irgendwie und irgendwann passieren.

Klar, so ein lead sheet ersetzt nicut dass man ggf. seinen Part noch verfeinert oder gar bestimmte Riffs Licks usw. kann... aber mit der Basis kann man halt mal loslegen.
 
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so ein lead sheet ersetzt nicht, dass man ggf. seinen Part noch verfeinert oder gar bestimmte Riffs/Licks usw. kann... aber mit der Basis kann man halt mal loslegen.

Du bringst es auf den Punkt. Den Song muss man schon "irgendwie" im Ohr haben. Und damit aus dem "irgendwie" beim Spielen nicht "irgendwas" wird, gerade bei mehreren Mitspielern, hilft eben eine Basis (s.o.), nach der sich alle richten.
 
Also wir machen das in unserer Coverband auch so wie hier schon erwähnt wurde: viel das Original Stück hören. Das mache ich für mich auch, weil eben teilweise das Theorie-Wissen fehlt, aber man einen Song/Musik erst richtig lernt und begreift, wenn man viel Musik hört, spielt und ein gewisses Gefühl entwickelt. Wir hören einen neuen Song immer erst an, wenn alle ihn nicht kennen sowieso und mehrfach. Ggf muss die Tonart auch an den Gesang angespasst werden. Ich für meinen Teil muss den Song auch erst einmal verstehen, das funktioniert bei mir über mehrfaches hören, abspeichern und ggf mitspielen des Liedes mit laufender CD oder so. Ansonsten spiel ich die Akkord-Wechsel für mich, versuche zu verstehen was wo gegriffen wird. VIelleicht auch mal einen Griff nicht im Standard-Modus, sondern in einem anderen Bund. Ggf sind auch zwei Gitarren-Stimmen dabei. Das hört man meistens, oder guckt im Netz nach den Tabs/Videos. Dann mache auch zwischendurch immer wieder die CD an, wenn mir etwas unklar ist oder ich es nochmal genau hören möchte. Das kommt alles mit der Zeit, mit viel Spielen und vor allem viel Musik hören. Richtige Musiker, meist im Orchester, können natürlich auch für sie unbekannte Lieder anhand der Notation lesen und spielen, das ist aber glaub ich wieder ein ganz großer Sprung und für Gitarristen eben oft nicht der normale Weg.
 

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