Akkordfolge erstellen??

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Hallo,

eine Frage:kann mir jemand genau erklären wie man eine Akkordfolge erstellt?
Ich weiß schon welche Akkorde zu welcher Tonleiter gehören,nur ich weiß nicht wie man eine Akkordfolge erstellt.
Ich hab mal gehört,dass einfach alle Töne vorkommen sollen,stimmt das?:confused


Danke im voraus für die antworten!
MfG Chris
 
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eine Frage:kann mir jemand genau erklären wie man eine Akkordfolge erstellt?

Hört sich jetzt vielleicht an wie ne blöde Antwort, is aber so:
In dem Du verschiedene Akkorde aufeinander folgen lässt.

Welche Regeln vielleicht Gültigkeit haben, sind dabei höchstens von der Stilrichtung abhängig. Das geht aus Deiner Frage nicht hervor.
Nach was soll es sich denn anhören? Volkstümlich? Jazz? Metal?

Ich hab mal gehört,dass einfach alle Töne vorkommen sollen,stimmt das?:confused

Ich sag erstmal: Nö.;)

Ich weiß schon welche Akkorde zu welcher Tonleiter gehören,nur ich weiß nicht wie man eine Akkordfolge erstellt.

Das ist ja schon mal was. Du kannst mit den Stufenakkorden einer Tonleiter experimentieren. Oft machen aber gerade die Akkorde ein Stück interessant, die nicht in die Tonleiter passen.
Du könntest Dich mit Kadenzen auseinandersetzen. Zum Thema Kadenzen in Pop-/Rockmusik (falls das Dein Ding ist) fällt mir jetzt als erstes folgender Thread ein: https://www.musiker-board.de/vb/harmonielehre/321094-angemessene-theorie-f-r-popularmusik.html#post3694970

Kanst Dich ja mal durchwühlen.;)

Das wichtigste ist wohl, daß Du ein Gefühl dafür entwickelst, wie sich verschiedene Folgen anhören.
Probier's aus und hör Dir dabei zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
@funkeybrother:danke schonmal!
ich mach eigentlich nur rock!
ich wollte fragen was man beachten muss usw.
 
Ich hab mal gehört,dass einfach alle Töne vorkommen sollen,stimmt das?

Also dann gäbe es verdammt wenig Songs. Hast du keine Vorbilder, an denen du dich orientieren und mal versuchsweise ein paar Songs nachspielen kannst? Dann bekommst du ein Gefühl, was klingt und kannst deine Variationen ausprobieren.
 
ich sag jetzt mal "quintenzirkel"! das könnte dir auch einiges helfen wenn du dich mal damit beschäftigst. kurzfassung: akkorde die nah aneinander liegen hören sich zusammen meistens gut an.
Michi;)
 
kurzfassung: akkorde die nah aneinander liegen hören sich zusammen meistens gut an.
Michi;)

Oder uninteressant.;)

Aber schon richtig: der Quintenzirkel ist ein wichtiges Werkzeug - man sollte ihn am besten so schnell wie möglich auswendig lernen.

Eine meiner Meinung nach sehr gute Darstellung und Erklärung, was man alles am Quintenzirkel ablesen kann findest Du auf hier auf der Homepage vom Kollegen Gitwork:
http://www.musikurlaub.com/online-gitarrenschule/musiktheorie/quintenzirkel/index.html
 
kann mir jemand genau erklären wie man eine Akkordfolge erstellt?
Ich weiß schon welche Akkorde zu welcher Tonleiter gehören,nur ich weiß nicht wie man eine Akkordfolge erstellt.
Ich hab mal gehört,dass einfach alle Töne vorkommen sollen,stimmt das?

Hi,

eine Akkordfolge ist, wenn ein Akkord dem anderen folgt. Insofern kannst Du mit Deinem schon erworbenen Wissen (Akkorde auf den jeweiligen Stufen einer Tonleiter) eine Akkordfolge (=Akkordprogression) zusammenstellen.

Es gibt nun verschiedene Arten von Progressionen. Prinzipiell kann man dabei 2 Gruppen unterscheiden. Plagale und authentische Progressionen.
Dabei handelt es sich um die Klassifizierung von Intervallen.

Sekundfortschreitung nach unten = plagal
Terzfortschreitung nach unten = authentisch
Quartfortschreitung nach unten = plagal
Quintfortschreitung nach unten = authentisch
Sextfortschreitung nach unten = plagal
Septfortschreitung nach unten = authentisch

Du siehst also, es gibt 3 plagale und 3 authentische Bewegungen. Die Intervalle können natürlich jeweils durch ihre jeweiligen Komplimentärintervalle ersetzt werden, d.h. Septfortschreitung abwärts = Sekundfortschreitung aufwärts.

Von den authentischen Fortschreitungen ist die Bewegung "Terzfortschreitung nach unten" am schwächsten, da in ihr der Leitton als stabile Quinte erscheint. Aber das nur nebenbei.
Die stärksten Verbindungen sind Quint/Quart und danach Sekund/Sept. Terz/Sext ist am schwächsten.

Weiterhin sind die Qualitäten der einzelnen Stufen beim Zusammenstellen einer Akkordprogression von Bedeutung.

I Stufe Tonikaqualität (stabil)
II Stufe Subdominantqualität (weniger stabil)
III Stufe Tonikaqualität (stabil)
IV Stufe Subdominantqualität (weniger stabil)
V Stufe Dominantqualität (instabil)
VI Stufe Tonikaqualität (stabil)
VII Stufe Dominantqualität (instabil)

Dabei ist der spannungsreichste Akkordfolge Dominantqualität -> Tonikaqualität. Weniger spannungsreich ist dagegen Subdominantqualität -> Tonikaqualität.
Spannungslos, und das ist absolut wertfrei!, ist, wenn Akkorde ein und derselben Qualität hintereinander folgen. Das ergibt einen schwebenden Zustand.


Kadenzen sind die wichtigsten Akkordfortschreitungen in der Musik, denn sie sind dazu da um ein tonales Zentrum zu festigen oder auch, z.B. nach einer Modulation neu zu etablieren. Auch werden sie formal als Zäsur eingesetzt.
Eine Vollkadenz sollte, um diese Wirkung zu erzielen, womöglich alle Töne einer Tonart beinnhalten. Dazu ist es nötig alle 3 Qualitäten mit in's Boot zu nehmen.

Wenn Du beim Zusammenstellen von Kadenzen nun das oben Genannte beachtest, kannst Du den Spannungsgrad durch die Wahl der Intervalle erheblich variieren.

Bevor Du aber loslegst, solltest Du Dir noch Folgendes verinnerlichen:

|| Stabil | instabil | weniger Stabil | instabil ||

oder

| Stabil instabil | weniger Stabil instabil ||

Das ist die Formel des harmonischen Rhythmus. Es ist die Gewichtung innerhalb der Takte. Einmal in einem 4-Takte-Schema und einmal im 2-Takte-Schema.

Setzt Du nun die auf einen instabilen Taktteil einen instabilen Akkord, erhöhst Du die Instabilität. Gleiches gilt natürlich bei stabilen Faktoren.

Zunächst reichen die 7 diatonischen Stufenakkorde völlig aus, um zu experimentieren.
Schreibe so viel wie möglichen Kadenzen auf und höre sie Dir danach an. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür. Spiele dagegen auch andere Akkordfolgen aus z.B. einer einzigen Qualität um den Unterschied hörbar zu machen. Lass Dich dabei nicht beiiren. Es braucht seine Zeit.

Du kannst für diese Übungen am besten 4-stimmige Akkorde nehmen (Septakkorde). Dreistimmig geht auch, ist aber etwas schwieriger.
Versuche beim Aneinandereien immer mit Umkehrungen zu arbeiten mit der Premisse, gemeinsame Töne bleiben liegen, alle anderen nehmen den kürzesten Weg.

Viel Spaß

CIAO
CUDO
 
Ja da gibt`s nicht viel zu ergänzen, aber vereinfacht kann man mit der Stufenharmonik arbeiten.

Das bedeutet, auf jedem Ton der Tonleiter bildet man einen Akkord. Dieser Akkord darf aber auch nur Töne enthalten, die in der Tonleiter liegen.
Am beispiel C-Dur sind es also nur weiße Tasten.
Dazusagen muss man noch, das ein Akkord immer aus Terzen besteht, wie du evtl. schon gehört hast.

Fangen wir mal in C-Dur an. Der erste Akkord hat den Grundton C.
Terzen (kl. und gr.) fürhen zu es/E. E ist in der C-Dur tonleiter---> C-E
nochmal terzen von e aus: G oder Gis---> wir nehmen das G-->C-E-G --->C-Dur.
===> 1. Stufe = C-Dur (-->I.)
Das ganze auf der 2. Stufe (D)
F oder Fis ? natürlich F. As oder A ? natürlich A.
--->D-F-A = dm : 2. Stufe ist Mollakkord (IIm.)

und so weiter.
Für C-Dur entsteht folgendes:
C-Dur (=I.)
D-Moll (=IIm.)
E-Moll (=IIIm.)
F-Dur (IV.)
G-Dur (=V.)
A-Moll (=VIm.)
H-Verm.(=VII°.)

Diese Akkrode kannst du also für ein Stück in C-Dur fast beliebig aneinanderreihen.
Die 7. Stufe ist eher ungewöhlich, aber nicht unmöglich.
Standart-Kadenzen (s. Vorredner) wären z.B. I-IV-V-I.
Aber nicht vergessen: es soll auch nach was klingen.

Das ganze kann man übrigesn in jeder Tonart machen.
Falls du nicht weißt, wierum du die machen sollst:
Nimm nen Würfel (1 = C-Dur, 2 = dm ...) und Würfel 4 Akkorde aus und spiele diese in der gew. Reihenfolge. Evtl. ergibt sich so ein cooles Riff.


Liebe Grüße,
LUKN-134
 
achso!ich habs verstanden
man kann die akkorde in einer beliebigen reihenfolge folgen lassen:)

danke an euch allen!:great::great::great::great:
 
achso!ich habs verstanden
man kann die akkorde in einer beliebigen reihenfolge folgen lassen:)

Super Zusammenfassung! :D

Danke für die ausführlichen Erklärungen weiter oben, habe wieder was dazu gelernt.
 
das ganze zeug was oben zieeeeemlich ausführlich erläutert wurde kann man übrigens auch mehr oder weniger aus dem quintenirkel ablesen;)
ein buchstabe links vom ausgangsbuchstaben = IV (subdominante)
ein buchstabe rechts vom ausgangsbuchstaben = V (dominante)
ein buchstabe unter dem ausgangsbuchstaben = mollparallele
...
Michi
 
das ist ja mal ein interessanter thread,

eine frage habe ich auch noch gibt es da auch bestimmte erkläreungen, die man beachten sollte, wenn man strophe und refrain komponiert?

gibt es bestimmte töne die man benutzen kann um von der strophe in den ref zu kommen?
 
das ist ja mal ein interessanter thread,

eine frage habe ich auch noch gibt es da auch bestimmte erkläreungen, die man beachten sollte, wenn man strophe und refrain komponiert?

gibt es bestimmte töne die man benutzen kann um von der strophe in den ref zu kommen?
Das hängt weniger mit "Tönen" zusammen, eher mit der Wahl der Akkorde. Cudo hat oben wunderbar beschrieben, mit welchen Akkordtypen man Spannungen erzeugt, verstärkt oder absenkt. Zusätzliche Töne in einem Akkord verstärken nur den Grund-Charakter, und der Melodieton muß nicht zwangsläufig einer der ersten vier Töne eines Akkordes sein.
Patentrezepte taugen nichts, weil jeder Song anders ist, von daher mußt du dich erst mal mit der Wirkung der Akkord-Grundtypen beschäftigen. Und wenn du die und deren Stellbvertreterakkorde dann beherrschst, sollte dein Problem eher ein Ideenproblem sein, weniger ein handwerkliches.
 

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