Akkordfolge analysieren: Endgegner der Akkordfolgen

  • Ersteller Markus Gore
  • Erstellt am
Markus Gore
Markus Gore
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.11.24
Registriert
21.08.06
Beiträge
476
Kekse
395
Ort
Düsseldorf, Germany
Hi ! Ich bin grade fleißig für meine Aufnahmeprüfung am lernen .... Jazzgitarre, und bin über eine für mich etwas kompliziert erscheinende Aufgabe gestolpert:

Analysieren sie folgende Akkordfolge

| Bbmaj7 | B0 | Cm7 | C#0 | Dm9 | Ebmaj7 |

Für mich klingt es sehr schlüssig wenn man es spielt, ein chromatischer Aufstieg. Gut.... Aber stufen EINER Tonart kann hier wohl nicht feststellen wenn ich mich nicht irre.

PS: Diese Aufgabe wurde am Samstag bei einer Prüfungssimulation in Köln (wo ich nicht anwesend sein konnte) besprochen. Die prüfer erwarten nicht, dass die prüflinge die Aufgabe lösen können, wollen aber schauen wie weit sie kommen da es sich eher um eine aufgabe für die Harmonielehre-Abschlussprüfung handeln könnte....
HAB ICH GEHÖRT von jemandem der da war :D

Hey hoffentlich kann mir jemand helfen XD
 
Eigenschaft
 
Die Tonart ist ganz klar Bb-Dur - es sind nur zwei Zwischendominanten eingefügt worden: B° und C#°, die Du einfach als verkürzte Dominanten ansehen kannst.
B°= G7 ohne Grundton = Dominante zu Cm7
C#° = A7 ohne Grundton = Dominante zu Dm7

Beim Dm9 ist die None hochalteriert - Wie erklärt man das? Ein Ausflug ins quintverwandte F-Dur? Modal Interchange?
Die Dominante davor enthält ja auch den Ton E...:gruebel:
Praktisch nichts besonderes - kenne nur keine "schulmäßige" Erklärung.
 
Ich verbinde so eine aufsteigende (Bass-)Linie immer sofort mit "Rhythm Changes". In diesem Beispiel "störend" ist lediglich das abschließende Ebmaj7 (IVmaj7) ... insoferne sind die ersten 5 Harmonien des Beispiels in ihrer Gesamtheit ein Ersatz für I - VIm7 - IIm7 - V7 - IIIm7.
Eine theoretisch korrekte "Ableitung" kann ich leider nicht liefern.

LG, Thomas
 
Die Tonart ist ganz klar Bb-Dur - es sind nur zwei Zwischendominanten eingefügt worden: B° und C#°, die Du einfach als verkürzte Dominanten ansehen kannst

Ja ! Das leuchtet mir ein. Danke. Ich denke du hast recht. Das Problem ist nur wie schreibe ich das Korrekt auf ?

| Bbmaj7 | B0 | Cm7 | C#0 | Dm9 | Ebmaj7 |
I ? IIm ? IIIm IV

@Turko

Ich verstehe deine erklärung leider nicht auf anhieb. Kannst du nochmal versuchen mir das spektakel da zu erklären? Was sind Rythm Changes ? Meinst du Kadenzen damit ? Und warum passt das Ebmaj7 nicht rein ? Ich finde gerade durch diesen letzten Akkord kommt etwas klarheit in dieses "Wirrwahr" :)
 
Was sind Rythm Changes ? Und warum passt das Ebmaj7 nicht rein ?

Zum Thema "Rhythm Changes" kann man hier (zwar auf englisch) einiges nachlesen ... :
http://www.jazzguitar.be/rhythm_changes.html

Und die IV maj 7 paßt deswegen nicht hinein, weil die von Dir angeführten Harmonien, bzw. die ersten 5 davon, eben nur ein AUSSCHNITT der Rhythmchanges sind. Normalerweise ist das "Ziel" nach den ersten 4 Akkorden wieder die I, bzw. halt die III als Ersatz, und daran anschließend halt eine neue "Schleife" der gleichen Art. Und aus DIESEM Zirkel führt die IV halt hinaus ... außer, es würde entsprechend weiter harmonisiert ... aber das steht ja hier nicht zur Debatte.

LG, Thomas
 
Aha, danke Thomas. Wenn ich das richtig verstehe hab ich solche sachen auch schon mal gespielt und es hat mir da auch schon schwierigkeiten bereitet.
Kennst du "Yes or No" von Wayne Shorter (Jazz Standard)??? Im Teil B passiert sowas durchgehend.
Typische II / V / I verbindung wobei die I schon wieder die neue II für die nächste Tonart darstellt.
 
Nein, ich kannte die Nummer nicht, hab´ sie mir aber gerade eben auf Youtube angehört. Ja, der Mittelteil ist so eine Quintfall-artige Sequenz, wie von Dir beschrieben. Allerdings sehe ich nicht ganz den Zusammenhang, weder zu Deinem ursprünglichen Beispiel, noch zu den Rhythm Changes ... höchstens zu deren "Bridge" ... jedenfalls, daß der Ziel-Grundton einer II-V-I-Verbindung dann als neue II7 der nächsten Progression umgedeutet wird, das kommt wohl im Jazz sehr oft vor. Vor allem auch in Bossa Nova Nummern etc. ... jedenfalls, das tolle an den Rhythmchanges ist, daß deren Bridge ganz kurzfristig so aus der (ursprünglichen) Tonart geht, aber in so einer logischen und zwingenden Art und Weise in die Tonart zurückdrängt, daß es enorm Spaß macht, sowas zu spielen. Deswegen beseht wohl auch die gefühlte Hälfte aller Jazzstandards aus Rhythmchange-Harmonien, die andere Hälfte sind wohl Blues ... :)

LG, Thomas
 
Ja ! Das leuchtet mir ein. Danke. Ich denke du hast recht. Das Problem ist nur wie schreibe ich das Korrekt auf ?

Jazz: Imaj7 #I° IIm7 #II° IIIm9 IVmaj7

Funktionstheorie: T7 (/D) Sp7 (/D) Tg7 S7 Die Slashes müssten eigentlich durch das D gehen, aber das lässt sich nicht tippen.
 
aha! Danke an euch. jetzt hab ichs verstanden. Hat mir wirklich keine ruhe gelassen aber ist ja nur halb so schwer wie ich gedacht habe. danke !
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben