Akkordeonunterricht oder Bläserklasse

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cl_ric
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Hallo, ich hoffe die Frage ist hier richtig platziert. Unser Sohn wechselt nächstes Jahr ans Gymnasium. Er wird dann an seiner Schule 3 Jahre Akkordeonunterricht gehabt haben. An der neuen Schule gibt es eine freiwillige Bläserklasse, wo die Kinder über 2 Jahre ein Blasinstrument ihrer Wahl lernen. Natürlich in dem Rahmen wie man das in zwei Jahren lernen kann, man würde wieder bei 0 anfangen. Wir sind jetzt am überlegen, Bläserklasse ja/nein + Akkordeon an der Musikschule weiterlernen oder Akkordeon für zwei Jahre pausieren, Blasinstrument lernen und dann entscheiden? Beide Instrumente auf einmal wird vermutlich zuviel.
 
Wenn dein Sohn damit nicht zeitlich aber auch sonst überfordert ist, würde ich Akkordeon weiter machen, vielleicht nicht ganz so intensiv, und ein Blasinstrument neu dazu nehmen. Bisschen Vielseitigkeit ist nicht schlecht, bringt auch Abwechslung ins Üben.
Aber wie gesagt ... keine Überforderung, und der Junge muss das wirklich selbst wollen, das wäre für mich die Voraussetzung.
 
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Unser Sohn wechselt nächstes Jahr ans Gymnasium.
Was sagt denn der Sohn dazu, ist ihm das Instrument gleichgültig?

Bezüglich Blechblasinstrumenten und speziell Trompete kann ich dir versichern, dass eine natürliche Begabung wesentlich ist, um in überschaubarer Zeit zu hörenswerten Ergebnissen zu kommen.
Fehlt diese Eignung, wird das Üben ein hartes Brot und das umso mehr, wenn der Unterricht nicht "top notch" ist.

Gruß Claus
 
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Es sollte Spaß machen.
Mir hatte der unfreiwillige Flötenunterricht das Musizieren für Jahrzehnte verleidet.
Heute spiele ich viele Instrumente aber keine Flöten.
 
Musikschule und freiwillige "Klasse" in der Schule sind gänzlich verschiedene Sachen.
Ich würde bei Akkordeon bleiben wenn es höheres Niveau bekommen soll.
 
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@Blues-Opa: ich denke das ihn beides schon überfordern würde, denn dazu kommt ja noch das Gymnasium was auch neu ist, neue Klasse, neue Fremdsprache, anderer Ort, Busfahrt u.a.

Unser Sohn hat keine Meinung zu dem Thema. Er lernt Akkordeon gerne, aber er würde auch das andere sicher gerne machen oder ausprobieren. Nur ständig hin und her wechseln ist eben auch nicht immer sinnvoll und wenn er jedesmal neu anfängt oder nur die einfacheren Lieder macht, weil alle Anfänger sind vielleicht auch nicht so toll. Anderseits ist die Alternative dazu nicht in die Bläserklasse zu gehen und normalen Musikunterricht zu haben... sie lernen das Instrument ja quasie im Musikunterricht (zzgl. üben zu Hause + Auftritte).

@Claus, ob er diese Begabung hat, wissen wir nicht. Speziell aufgefallen bei Schnupperkursen war sie uns nicht.
 
das ganze steht und fällt mit der "Lehrkraft", die die Bläserklasse macht - wenn Pech, ein Musiklehrer, der selber gar nicht bläst...
...mit Glück ein toller Bläser (*) von außerhalb.
Außerdem eine Philosphie-Frage - sollen alle Kinder auf ihrem Niveau gemeinsam "hupen", oder gibt es abgestimmte Förderung? Der Leistungsgedanken wird zunehmend als abwegig empfunden.


(*) Freund von mir, Lehrer in der zweiten Reihe an der Musikhochschule in Mannheim, studierter Posaunist, macht 2x die Woche auch Bläserklassen an Gymnasien.
 
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Das unterrichtet ein Pädagoge der staatlichen Musikschule. Erstmal soll zusammen musiziert werden, ich denke in den zwei Jahren gibt es keine abgestimmte Förderung. Man kann sich sein Blasinstrument für die Bläserklasse aussuchen, da gibts ja auch eine gewisse Bandbreite. Nach den zwei Jahren kann man sich entscheiden, an der Musikschule weiter unterrichtet zu werden.
 
Unser Sohn hat keine Meinung zu dem Thema. Er lernt Akkordeon gerne, aber er würde auch das andere sicher gerne machen oder ausprobieren. Nur ständig hin und her wechseln ist eben auch nicht immer sinnvoll und wenn er jedesmal neu anfängt oder nur die einfacheren Lieder macht, weil alle Anfänger sind vielleicht auch nicht so toll. Anderseits ist die Alternative dazu nicht in die Bläserklasse zu gehen und normalen Musikunterricht zu haben... sie lernen das Instrument ja quasie im Musikunterricht (zzgl. üben zu Hause + Auftritte).
Dein Sohn wird also 10-12 Jahre sein, je nachdem, wann er eingeschult wurde und ob ihr in Berlin wohnt oder woanders. Ich habe als Musiklehrer an Musikschulen, in Bläserklassen an Gymnasien (bin Posaunist im Hauptfach) und als Musikschulleiter oft die Erfahrung gemacht, dass es für Jugendliche im Alter 10-16 sehr sinnvoll ist, mehrere Instrumente zu spielen. In dieser Zeit findet man heraus, was einem liegt, was zu einem passt, wie der eigene Charakter und das soziale Umfeld sich entwickeln. Dann ist es immer gut, mehrere musikalische Optionen zu haben, denn Instrumente spielen bedeutet auch Mitwirkung in Ensembles.

Es kann durchaus sein, dass dein Sohn in einem Akkordeonorchester o.ä. gerne mitwirkt und dass das ein außerschulisches hilfreiches soziales Umfeld ist. Auch bei einer Bläserklasse können solche Effekte innerschulisch entstehen. Das Erlernen des Instruments ist in dem Alter ja meist nicht das zentrale Ziel, sondern Persönlichkeitsbildung an, mit, durch (und manchmal trotz :tongue: ) Musik.

Auf dem Hintergrund rate ich grundsätzlich zur Bläserklasse. Aber nur dann, wenn der Kennenlern- und Instrumenteauswahl-Prozess gut läuft. Am Anfang des Schuljahres wird es Termine geben, an dem Schüler und Instrumentallehrer sich kennenlernen und das Instrument ausgewählt wird. Wenn da zu erkennen ist, dass dein Sohn etwas findet, was er gern machen möchte bei einer Lehrkraft, die ihn musikalisch und pädagogisch vernünftig fördern kann, dann macht die Bläserklasse Sinn. Falls dein Sohn dagegen schon lange seinen Weg mit dem Akkordeon gefunden hat, lass ihn dabei.

Das unterrichtet ein Pädagoge der staatlichen Musikschule. Erstmal soll zusammen musiziert werden, ich denke in den zwei Jahren gibt es keine abgestimmte Förderung. Man kann sich sein Blasinstrument für die Bläserklasse aussuchen, da gibts ja auch eine gewisse Bandbreite. Nach den zwei Jahren kann man sich entscheiden, an der Musikschule weiter unterrichtet zu werden.
Mit "abgestimmt" meinst du vermutlich "differenziert". Es hängt vom pädagogischen Geschick der Lehrkraft ab, das hinzubekommen. Und Differenzierung soll durchaus passieren.
Musikschulen sind übrigens nicht staatlich, sondern i.d.R. kommunal. Also städtische oder kreisweite Einrichtungen.

Außerdem eine Philosphie-Frage - sollen alle Kinder auf ihrem Niveau gemeinsam "hupen", oder gibt es abgestimmte Förderung? Der Leistungsgedanken wird zunehmend als abwegig empfunden.
Hohe Leistung ist im Bläserklassen-Unterricht ist in der Tat nicht das alleinige Ziel. Der Wikipedia-Artikel ist ganz aufschlussreich dazu. Ich habe viele Fälle erlebt, in denen Schüler mit hoher Leistungsfähigkeit in einer Bläserklasse unterrichtet wurden, und die in der ein oder anderen Form davon pofitiert haben. Da gibt es ganz viele Konstellationen, z.B. dass ein Schüler bereits vorher ein Blasinstrument gespielt hat, aber durch die Bläserklasse auf einem anderen schnell sehr gut wurde, dass Streicher oder Sänger einen viel breiteren und besseren Blick aufs Musikmachen bekamen, oder dass ein Schüler durch die Bläserklasse herausgefunden hat, dass das Blasinstrument zwar nett ist und es gut war, das gespielt zu haben, dass es jetzt nach zwei Jahren auch reicht.

(*) Freund von mir, Lehrer in der zweiten Reihe an der Musikhochschule in Mannheim, studierter Posaunist, macht 2x die Woche auch Bläserklassen an Gymnasien.
Freund von mir ist auch Posaunist und leitet die Musikschule Mannheim ;).
 
Ist der Akkordeonunterricht so schlecht, dass ein Klassenmusizieren in der Schule mit Anfängern auf Blasinstrumenten eine echte Alternative ist?

Oder geht es auch um organisatorische oder soziale Dinge oder finanzielle Dinge?

(Logistik und Freunde)
 
Die Frage erschließt sich mir nicht. Wir sind mit dem Unterricht zufrieden und das eigene Instrument war für uns sogar eher kostenintensiv. Jetzt muss aber dennoch entschieden werden ob Bläserklasse oder Klasse mit "normalen" Musikunterricht.

Er ist dann 10 Jahre alt.
 
Ich habe nochmal deinen 2. Beitrag gelesen. Es geht also nicht

Musikschule Akkordeon vs. Schule Bläserklasse

sondern

Schulmusikunterricht vs. Schule Bläserklasse.

Das Problem: Beides zu hause üben...

Ich wäre als Akkordeonlehrer nur maßlos enttäuscht, wenn das zart wachsende Pflänzchen nach 2-3 Jahren zugunsten einer Anfängergruppe in der Schule den eigentlich professionellen Unterricht aufgibt.
 
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...Hohe Leistung ist im Bläserklassen-Unterricht ist in der Tat nicht das alleinige Ziel. Der Wikipedia-Artikel ist ganz aufschlussreich dazu. Ich habe viele Fälle erlebt, in denen Schüler mit hoher Leistungsfähigkeit in einer Bläserklasse unterrichtet wurden, und die in der ein oder anderen Form davon pofitiert haben. Da gibt es ganz viele Konstellationen, z.B. dass ein Schüler bereits vorher ein Blasinstrument gespielt hat, aber durch die Bläserklasse auf einem anderen schnell sehr gut wurde, dass Streicher oder Sänger einen viel breiteren und besseren Blick aufs Musikmachen bekamen, oder dass ein Schüler durch die Bläserklasse herausgefunden hat, dass das Blasinstrument zwar nett ist und es gut war, das gespielt zu haben, dass es jetzt nach zwei Jahren auch reicht...
ich habe im Schulamtsbezirk von meiner Frau eigentlich immer das gleiche Dilemma erlebt, die Bläserklasse ist ziemlich schnell in zwei Gruppen zerfallen, die einen haben sich gut bis sehr gut entwickelt, aber ein erheblicher Teil hat das Niveau vom ersten Tag nie verlassen.
Frust pur bei allen Beteiligten, bzw. den zweiteren war das völlig wurscht.
 
Das meine ich.
Wenn der allgemeine Musikunterricht gut sein sollte, wäre er eigentlich eine bessere Ergänzung. Wenn er schlecht sein sollte (was leider häufig so ist)
und der Fachlehrer in der Lage ist eine Schulklasse zu managen (was selten ist) kann die Bläserklasse die bessere Wahl sein.

In jedem Falle ist mMn beides kein Ersatz für den Musikschul - Akkordeonunterricht. (Es sei denn er ist wirklich schlecht.)
Aber immerhin ist das normalerweise Einzelunterricht mit persönlicher Betreuung und baut auf schon Gelerntem auf. Würde ich nicht einfach kündigen.
 
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Priorität 1: Er soll ein Instrument lernen, auf das er Lust hat - Motivation wirkt Wunder.

Priorität 2: Er soll auf diesem Instrument den bestmöglichen Unterricht bekommen, den Ihr Euch leisten könnt (finanziell und zeitlich). Eine Bläserklasse mit bisschen gemeinsam Musizieren kann keinen Einzelunterricht ersetzen. Und es muss auch mit der Lehrkraft passen.


Wenn möglich noch etwas Musiklehre und ab und zu mit anderen gemeinsam Musizieren. Auch Chorsingen halte ich für eine sehr gute Ergänzung. Beides gibt es an vielen Musikschulen.

Die Wahl des Instruments muss motivieren. Blasinstrument kann toll sein (Vorsicht mit Blockflöte, s.oben), Akkordeon auch ... vielleicht auch Klavier, wenn er schon Tastenakkordeon spielt.
Hauptsache er macht Musik und hat Freude daran.
 
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Nur wegen dem Wechsel aufs Gymnasium würde ich den Akkordeonunterricht nicht bleiben lassen und auch nicht pausieren, denn letzteres ist sehr wahrscheinlich der Einstieg zum Ausstieg. Zumindest in solch jugendlichen Phasen des Umbruchs.

Meine erste Prio wäre zu schauen, welches Instrument das Kind möchte. Ein Kind das bereits ein Musikinstrument mit Freude spielt braucht eigentlich keine Bläserklasse. Die Instrumentallehrer in meinem Umfeld raten da - zumindest für ihre eigenen Schüler - sehr davon ab und würden auch die eigenen Kinder nicht in einer solchen Klasse anmelden.

Die Tochter von Freunden hatte ziemliches Glück, allerdings war es so, dass das Blasinstrument für ausnahmslos alle Teilnehmer der Bläserklasse bereits das zweite Instrument war. Das ist nicht die Regel, denn die Instrumentalklassen sind in meinen Augen eher eine niederschwellige Möglichkeit für alle, die bislang keinen Zugang zu einem Instrument hatten.

Noch nicht klar ist mir, in welcher Form der Akkordeonunterricht momentan erteilt wird. Und unabhängig von der Unterrichtsform wäre mir das Risiko vermeintlicher "low hanging fruits" bei einem Wechsel in eine sehr niederschwellige Anfängergruppe zu hoch. Bei den Bläserklassen wäre mir auch das Risiko, dass _gar nicht_ geübt wird viel zu groß.

Bei der Entscheidung pro / contra Bläserklasse würde ich mich auch ein Bild vom regulären Musikunterricht machen wollen.
 
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Akkordeonunterricht beibehalten, Bläserklasse dazunehmen.
Das geht, weil das Niveau der Bläserklassen in der Regel nicht soooo hoch ist. Unsere Tochter hatte einige Jahre (AFAIR 4 Jahre) Klavierunterricht, als sie dann auf dem Gymnasium zusätzlich in die Bläserklasse eingestiegen ist. Der Aufwand war recht gering, so dass problemlos beides parallel gefahren werden konnte. Die Bläserklasse war dann auch irgendwann vorbei, das Klavier lief die ganze Zeit durch.
 
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