Akkordeon im Flieger

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Hi,

unsere Akkordeonistin muss ihr 16-KG-Akkordeon im Lufthansa-Flieger Düsseldorf-München-Tel Aviv mitnehmen.
Geht das als Handgepäck? Hat jemand Erfahrung?
 
Eigenschaft
 
geht, im Zweifel Rucksack nehmen. Selber schon gemacht, allerdings Transatlantik-Flug
 
Was könnte dem Akkordeon als normales Fluggepäck alles widerfahren?

Natürlich wäre da die mechanische Belastung bei der Gepäcklogistik am Boden (Rütteln, Stösse etc.). Ev. wäre das Instrument noch dem Klima ausgesetzt: Hitze, Kälte etc.

Aber was würde im Gepäckraum alles geschehen? Sicher wäre da der Druckabfall und tiefe Temperaturen. Könnte es zu Kondensation kommen?
 
Ein ganzes Orchester ging auf Reisen nach Madrid. Die Akkordeons waren alle gut verpackt im Koffer, bei einigen (MIII) wurden die Bässe mit einem Holzstab fixiert. Niemand durfte das Instrument als Handgepäck mitnehmen.
Am Ende stellte der Handzuginstrumentenmachermeister reihenweise Schäden vor allem an Pigini Instrumenten fest. Bei meinem Sohn war es nur eine Kleinigkeit. Er hat alle Instrumente repariert und die Kosten hat die Fluggesellschaft übernommen. Es waren alles mechanische Schäden, die aber gut behoben werden konnten. Dennoch ist es kein gutes Gefühl, wenn trotz bester Verpackung so viel passieren kann.
 
Mein Akko-Lehrer ist berufsbedingt öfter mit dem Akkordeon mit Flieger unterwegs und nimmt sein Instrument immer als Handgepäck mit.

Hierzu hat er für seine Gola einen speziellen Gigbag (praktisch ohne Polsterung) anfertigen lassen, so dass er mit seinem Instrument gerade noch so die Bordmaße einhalten kann.
Allerdings meint er auch ganz offen, dass es nie ohne Diskussionen, manchmal nur mit stoischer japanischer Ruhe und gelegentlich auch nur mit einem kleinen Privatkonzert im Zoll möglich geworden wäre.
Beim Fliegen selber ist ihm auf die Art allerdings noch nie was am Instrument passiert.

Manfred Leuchter meinte mal, dass er stets mit Balgnagelzange reist, da er praktisch jedesmal, wenn er in den nahen/mittleren Osten fliegt, seine Gola auseinandernehmen müsste. Ob er das Instrument allerdings als Handgepäck mitführt, weiß ich nun wieder nicht - hab ich damals vergessen nachzufragen.

Es geht also, ist aber nicht sicher geregelt und hängt so wie es aussieht stets vom Verhandlungsgeschick vor Ort ab.

Gruß, maxito
 
als Fluggepäck würde ich mein Akkordeon nie aufgeben. die mechanischen Sicherheitsmaßnahmen kann man auch zB in gut sortierten Akkordeon-Fachgeschäften kaufen, oder aber selber bauen. Mein Gerät wurde damals in einer Staukammer in der ersten Klasse verstaut, ich bekam es beim Aussteigen wieder.
 
Zitat von der Lufthansa Handgepäck Info:

Ein Handgepäckstück darf nicht größer als 55x40x20 cm und nicht schwerer als 8 kg sein. [...] Gepäckstücke, die diese Grenzen überschreiten, befördern wir im Frachtraum, da der Stauraum an Bord begrenzt ist.

Gruß, der Vik
 
wir haben uns mit dem Orchester mal riesige Zarges-Boxen besorgt. Da passten 4 Akkordeons rein und noch genügend Polster-Material. Die "Särge" waren dann so groß und schwer, dass sie nicht geworfen werden konnten. Ergebnis: kein einziger Defekt nach dem Flug. Allerdings weiß ich nicht, was wir dafür berappen mussten.
 
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Ob das hier auch funktioniert? Bei der Post funktioniert es: Beim Karton oben einen Schlitz lassen, so daß man den Griff fassen kann. Anstatt das Ding dann noch umständlich an den Seiten zu packen und dem Helfer zuzuwerfen, nimmt man es bequem am Griff und trägt es selbst rüber. So habe ich bisher jedes Akkordeon unbeschadet bekommen und versendet. :D

Grüße

Ippenstein
 
bitte beachten, dass Musikinstrumente im eigentlichen Sinne auch kein Handgepäck sind, sondern "Sondergepäck". Zumindestens bei der LH. Mein letzter Flug mit Akkordeon war erst im April
 
Da ich auch schon öfter mit dem Orchester ins Ausland geflogen bin, schildere ich mal meine Erfahrungen:

*Als Handgepäck ging das ganze Akkordeon bei uns nie durch.
*Bei wirklich guter Polsterung - sowohl im Koffer, als auch nochmal mit Styropor und Karton außenrum (wobei wir den Griff auch freigelassen hatten) - ging trotzdem bei einigen, bevorzugt in der Baßmechanik, was kaputt.
* Bei der letzten Flugreise haben wir dann das Akkordeon geteilt. (Also Balgnägel auf einer Seite raus)
Den Diskantteil dann mit einem stabilen Karton an der Stelle, an der der Balg dann offen war verschlossen, mit Noppenfolie umwickelt und zusammen mit den Klamotten im Akkordeonkoffer verstaut. -> Diesen dann als normales Gepäckstück aufgegeben.
Den empfindlicheren Baßteil auch wieder mit Noppenfolie geschützt und in eine passende Tasche gepackt. -> Das war dann unser Handgepäck.

So hat das endlich das erste mal ohne irgendwelche Schäden funktioniert. Die zusätzlichen Kosten für irgendwelche "Riesenkisten" hatten wir dann auch nicht. Man kann halt dann nicht so viel Klamotten usw. mitnehmen ;-)
 
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bitte beachten, dass Musikinstrumente im eigentlichen Sinne auch kein Handgepäck sind, sondern "Sondergepäck". Zumindestens bei der LH. Mein letzter Flug mit Akkordeon war erst im April

Guter Hinweis! Da ich nur seltenst fliege, war mir die Sondergepäckregelung nicht bekannt.

Lufthansa sagt zum Thema Sondergepäck (z.B. Musikinstrumente) folgendes:

Für den Transport von Musikinstrumenten, sperrigen Gepäckstücken und anderem Sondergepäck gelten besondere Tarife und Bedingungen. Informieren Sie sich hierzu bitte rechtzeitig bei Ihrem Lufthansa Service Team.

Über diese Seite kann man die LH kontaktieren. Dort findet man Email-Adressen, Vor-Ort-Büros und Telefonnummern.

Eigentlich ist es ja auch logisch, dass sensible Gegenstände (Sportgeräte, Musikinstrumente, Waffen, ...) besonders behandelt werden - die Versicherungen der Fluggesellschaften würden sich ja dumm und dusselig zahlen, wenn diese sensiblen Gegenstände regelmäßig beschädigt werden würden... .

EDIT
Ach Du meine Fresse! Bei den Videos zur Gepäckbehandlung kann einem Angst und Bange werden!
/EDIT

Gruß, der Vik :)
 
Ein Fall eines von Bodenpersonal einer Flugline zerstörten Musikinstrument musikalisch verarbeitet: http://www.youtube.com/watch?v=5YGc4zOqozo :D

Ich fürcht mich schon vor dem Tag, wenn ich mal mit meinen Musikinstrumente fliegen muß.
Allerdings sind sie von der Dimension vom Gewicht als Handgepäck geeignet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Per Email wird man von der Lufthansa an eine Hotline verwiesen. Da bekommt man aber keine kompetente Antwort. Die Mitarbeiter lesen nur die Infos aus dem Internet ab! Wir werden das Akkoredon dann wohl teilen.

Danke für die Tipps und Bemühungen!

Andreas
 
Nun sind wir erfolgreich zurück aus Tel Aviv. Das Akkoredon wurde geteilt und zur Hälfte im Handgepäck mitgenommen. Die ander Hälfte gut verpackt als Fragile Sondergepäck aufgegeben. Wir sind als 4er Gruppe geflogen. So hat es dann auch mit dem Freigepäck geklappt.
 
Hallo Andreas,

Danke für den Erfahrungsbericht. Für Dich kommt meine Antwort jetzt zwar zu spät - vielleicht ist sie dennoch für den ein oder anderen interessant:
Mittlerweile hatte ich Gelegenheit, mit befreundeten Musikern zu sprechen, die öfters zu Auftritten im Ausland mit dem Flugzeug unterwegs sind. Sie verpacken ihre Instrumente in speziellen Flightcases aus Metall mit Innenpolsterung und geben sie normal als Reisegepäck auf. Schäden sind beim Transport bisher nicht aufgetreten. Wer für einmalige/gelegentliche Verwendung selbst kein Flightcase anschaffen möchte, kann sich bei Orchestern, Musikakademien o. ä. entsprechende Cases ausleihen, auch für andere Instrumente (Kontrabass etc.)...
 
Hallo,

da ich in ein paar Tagen zum ersten Mal die Erfahrung "Akkordeon im Flieger" machen werde, habe ich mir besagtes Flightcase von einer befreundeten Musikgruppe ausgeliehen. Die Kiste ist ein Eigenbau aus stabilem Aluminiumblech und eigentlich speziell auf eine 96-Bass Alpina bzw. deren quaderförmigen Koffer maßangefertigt:

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Der Koffer meiner Lucia III, die meine Reisebegleiterin sein wird, ist geringfügig kleiner und besitzt eine etwas andere Form. Die Lücken zwischen Koffer und Kiste werden deshalb noch mit Luftpolsterkissen ausgefüllt, auch um die Stoßübertragung von außen etwas zu minimieren. Durch das abgeschrägte Oberteil des Lucia-Koffers findet ein kleines Köfferchen mit meinen Schwanenhals-Mikros, dem Funksystem und einem Notfall-Reparaturset (Multitool, Klebstoff, zusätzliche Batterien) sowie dem Notenständer und 2 Kabeln, falls ich nicht funken darf, noch einen Platz:

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Im Gehäuse außen integriert sind 2 Rollen (und 2 zugehörige Standfüße) auf der Unterseite, ein Koffergriff sowie ein ausziehbarer Trolley-Griff, so dass die Kiste bequem zu transportieren ist. Außerdem besitzt die Kiste eine bequeme Sitzhöhe :):

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Das Akkordeon wird als reguläres Gepäckstück (Gruppenreise, bei der durch geschicktes Packen ein Koffer gespart wird) aufgegeben. Größere Bedenken, dass etwas beschädigt werden könnte, habe ich aufgrund der Erfahrungen und Empfehlungen von Bekannten eigentlich nicht.
 
Grund: Bilder aus Album verlinkt
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mal wieder,

an anderer Stelle hatte ich ja schon einmal erwähnt, dass bei mir im September erneut eine Flugreise mit Akkordeon ansteht.
Leider funktioniert dabei der Trick vom letzten Mal nicht:

Das Akkordeon wird als reguläres Gepäckstück (Gruppenreise, bei der durch geschicktes Packen ein Koffer gespart wird) aufgegeben.

Für den Transport als Sondergepäck von Frankfurt nach New York und zurück würden Kosten in Höhe von 600 € anfallen :eek:, deshalb werde ich diesmal mein kleines Concerto I mit ins Handgepäck nehmen. Das Reisebüro, das den Flug bzw. die Reise organisiert, ist auf Musiker-Touren spezialisiert und hat die Sache mit der Fluggesellschaft unter Dach und Fach gebracht, trotz leichter Überschreitung der Höchstmaße (max. 114 cm, max. 12 kg). Mein Gigbag ist 40x46x35 cm groß, und beim Gewicht habe ich einige Kilo Reserve :). Auf die Handgepäck-Kontrolle bin ich jedenfalls schon mal gespannt, und ob sich die Gelegenheit bietet, in luftiger Höhe über dem Atlantik mal kurz in die Tasten zu hauen ;)...
 

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