Wenn ich noch etwas hinzufügen darf...
Sehr oft, insbes. in der modernen Musik, stehen Akkord und der Melodieton, der gleichzeitig (oder kurz danach) gespielt wird (also i.d.R. der erste Ton des Taktes) im Verhältnis zueinander. Ich habe hier schonmal ein bisschen was darüber geschrieben:
https://www.musiker-board.de/vb/1952296-post7.html
'Verhältnis' meint im einfachen Sinne nur: der Melodieton gehört zum Akkord oder nicht. Sehr oft ist bei Melodietönen zu beobachten, dass sie Teil des Akkordes sind, Beispiel: in C-Dur spielst du den Ton D - dann fällt dein "Verdacht", welchen Akkord du spielen könntest, automatisch auf G-Dur (Dominante) oder D-Moll (Subdom.-Parallele). Denn der Melodieton D ist Teil dieser beiden Akkorde (G-H-D und D-F-A). Welchen Akkord du nimmst, musst du logischerweise nach Gehör entscheiden.
Ein weiteres mögliches 'Verhältnis' von Akkord und Melodieton wäre, dass der Melodieton nicht zum Akkord gehört, aber zu einer Auflösung zu einem Akkordton hin strebt. Siehe dazu das im Link beschrieben Abba-Beispiel.
Also, kurzum: Faustregel: der Melodieton ist oftmals Teil des Akkords (wie einleitens gesagt, bezieht sich das hauptsächlich auf die moderne Musik). Übrigens klingt es auch mekrlich anders, wenn ein Ton nicht zum Akkord gehört. Oft hört man die Kombination: Subdominante auf die Quinte, am Beispiel C-Dur heißt das: F-Dur als Akkord und G als Melodieton. Oder auch: Dominante auf Terz (C-Dur: G-Dur auf E), strebt recht stark zur Tonika auf Grundton (C-Dur auf C) hin.
Naja, das sind alles Erfahrungen die man mit Musik macht ... mit der Zeit kann man ungefähr einschätzen wie was klingt. Da hilft wirklich nur: viel Musik hören, viel Musik machen, und das jahrelang.
Und übrigens: ich glaube da kann der Gitarrist mit dem Pianisten nicht mithalten.