Verstehe, was Du sagst.
Natürlich ist es uncool, etwas zu kopieren. Je mehr Profi man ist, desto uncooler, das ist klar. Jeder hat seinen eigenen Stil und das ist auch gut so.
Es geht mir auch nicht darum, das Stück genau nachzuspielen, sondern eher darum, mir bisher unbekannte Elemente zu erfassen um sie ggf. woanders einzubauen. Aber dazu muss ich erst einmal halbwegs kapieren, was da überhaupt abgeht. Insofern ist Deine Analyse für mich ein wertvoller Tip. Nochmals Danke!
Ich gehe eh schon recht unprofessionell vor, in dem ich Noten nur bis zu dem Zeitpunkt benutze, bis ich es auswendig kann, und das geht dummerweise bei mir recht schnell. Im freien Spiel, besonders wenn ich nicht darüber nachdenke, ergeben sich dann interessante Abwandlungen. Ich wäre ein grottenschlechter Orchestermusiker z.B. für die 4. Stimme. Ich bewundere Leute, die das können.
Aber ich sage auch, um von Regeln abzuweichen, muss ich sie zunächst kennen.
Als Armatuer kann ich nur zu Profis aufschauen und mir die Frage stellen, was macht der da überhaupt? Über mein Gehör bin ich schon so manchen spannenden Dingen auf die Spur gekommen. Nur irgenwann isses Gehör am Ende und dann versuche ich die Theorie zu bemühen. Ich versuche halt aus allen Richtungen Honig zu saugen.
Das Problem im Jazz ist, dass das meiste nicht aufgeschrieben ist. Eingefleischte Jazzer sagen jetzt, das ist auch gut so. Verstehe ich auch. Nur die Armateure haben damit ein großes Problem, wenn die Gehörbildung an die Grenzen gestoßen ist. Dann sieht man die Jazzer in ihrem Olymp und denkt sich, rein spieltechnisch könnte ich das eigentlich auch ... dumm gelaufen.