Akkorde heraushören

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Reedfan
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Ich bin im Heraushören und Ausknobeln von Akkorden nicht unbedingt der schlechteste, aber hiermit habe ich Probleme:

http://www.youtube.com/watch?v=Wkx0Dbc111M

Steckt in diesem besonderen Fall eine bestimmte Systematik dahinter, die sich beschreiben lässt?

Der Titel ist akkordtechnisch sehr spannungsreich gestaltet.

Gruß
Herbert
 
Eigenschaft
 
Gib mal "Nuages Sheet" in dein Suchfeld ein. Das Entscheidende wird dann eigentlich schon angezeigt.
 
und man muß natürlich berücksichtigen, daß das Stück für Gitarre komponiert ist und dem Gitarristen einige Finger der linken Hand abgebrannt waren...
 
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Vielen Dank für die Hinweise.

Paats macht da aber akkordmäßig einiges mehr, als in den zugänglichen Leadsheets enthalten ist.
 
Nicht wirklich.

Wenn Du mal die Melodie-/Solo-Linie auszublenden versuchst, bleibt im Wesentlichen das übrig, was in den Sheets steht ...
 
Ich bin im Heraushören und Ausknobeln von Akkorden nicht unbedingt der schlechteste, aber hiermit habe ich Probleme:

Das ist nun keine musiktheoretische Frage...

Steckt in diesem besonderen Fall eine bestimmte Systematik dahinter, die sich beschreiben lässt?

Das nun wiederum schon. Kannst du das präzisieren, wonach du fragst? Geht es dir um die Logik der Akkordverbindungen? Oder um anderes?

Harald
 
@HaraldS:

Ich weiß, dass das erst einmal keine musiktheoretische Frage ist; habe dieses Thema aber auch nicht hierher verschoben.

Vielleicht kommt man mit der Theorie aber der Lösung näher.

Mir geht es eher um die Akkordübergänge. Klar, das Akkordgerüst ist in den Leadsheets enthalten. In dem Beispiel ist aber noch einiges dazwischengebastelt.
 
Wenn Du eine konkrete Stelle - mit Zeitangabe im Video - nennen könntest, könnte man Dir vielleicht helfen !
 
Es geht ja warscheinlich um's Intro. Das Thema selbst ist ja ziemlich straight. Der selbe Akkord wird während er klingt oft anders gevoiced. Oft wird eine Topnote-Melodie mit Voicings untersetzt während sich der harmonische Kontext eben nicht ändert.
 
Ich weiß, dass das erst einmal keine musiktheoretische Frage ist; habe dieses Thema aber auch nicht hierher verschoben.

Okay, ich habe gesehen, du hast das Thema wohl im Akkordeon-Bereich gestartet. Das habe ich erst jetzt gesehen. Ich verschiebe mal nach Musikalisches-Off-Topic, weil es ja nicht um Musiktheorie geht, sondern um die Transkription musikalischer Praxis.

Vielleicht kommt man mit der Theorie aber der Lösung näher.

Aller Wahrscheinlichkeit nach nein, denn es geht dir ja darum, musikalische Praxis in Schriftform abzubilden. Mit Musiktheorie kann man höchstens Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Akkorde eingrenzen. Wenn es dir aber um eine möglichst präzise Abschrift geht, hilft Musiktheorie da nicht, weil ja dein Ziel nicht Vermutungen oder Wahrscheinlichkeiten sind. Was man nicht eindeutig heraushören kann - darüber kann dann auch die Theorie keine sicheren Aussagen machen.

Ich würde die Aufnahme in eine DAW laden und die fraglichen Stellen langsamer abspielen. Das mache ich zumindest, wenn ich komplizierte Stellen transkribieren will.

Harald
 
Danke Harald

Richtig, es geht in der Hauptsache um's Intro.

Okay, ich werde mal versuchen, die Zeitangaben im Video zu nennen:

04-08
13-16
25-29
55-57
109 - 113

Hoffentlich habe ich die Stellen genau genug getroffen.

Das mit dem langsameren Abspielen habe ich zu Hause schon desöfteren erfolgreich probiert. Nur hier hat's mir irgendwie nicht weitergeholfen. Beim Akkordeon kann man schon einiges erkennen, wenn man sieht, wo die linke Hand hingreift. In diesem Falle ist nur nicht viel zu sehen.

Der Begriff voicing ist mir nicht geläufig. Mal schauen, was ich darüber rauskriege. Das scheint ein vielversprechender Hinweis zu sein.

Vielen Dank!
Herbert
 
Ich mach mal den Anfang:
paats_impro_nuages_004_009.jpg
 
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Oh Danke! Ich werd's heute Abend ausprobieren.

Als Musikprofi ist man klar im Vorteil :great:

Ich weiß, man sollte nicht zuviel nach Systematiken fragen, aber steckt da sowas wie ein roter Faden dahinter? (Ist ne dumme Eigenschaft von Ingenieuren, sich möglichst alles irgendwie herleiten zu wollen.)
 
Kommt darauf an, wie grundsätzlich Du die Systematik betrachten willst.
Für diese kleine Stelle ist es ein simpler chromatischer Abgang, wie er oft in französischen Chansons zu finden ist, jedoch nicht immer voll auf die eins sondern leger hinter den Melodieton hergeschleift - in der Haltung "ich probiere mal für Euch, was alles geht".

Die größeren Zusammenhänge im Stück habe ich nicht analysiert. Das würde ich nur tun, wenn ich es spielen wollte und Paats Stil kopieren wollte.
Wie systematisch eine Komposition ist ... sehr unterschiedlich. Manche Jazz Standarts sind fast mit klassischen Lehrbuch - Harmoniefolgen aufgebaut. All the things you are z.B. hätte auch von Vivaldi sein können. Die Folge des berühmten Pachelbel Kanons wird in unzähligen Poptiteln verwendet. Aber ich finde es fast gefährlich, wenn man das alles weiß. Das macht es dann so durchschaubar und beliebig. Man fühlt nicht mehr so gut sondern denkt - ah, das kenne ich von da, das von da - alles 0815 Schema F usw. Je mehr man begreift, desto unspannender wird es.
Jugendliche spielen ein Stück oft frischer als Profis, weil sie sich damit indentifizieren und weil es eine Herausforderung für sie ist. Der Profi hakt es ab. Es ist wirklich eine Kunst, frisch zu bleiben und sich den kindlichen Spieltrieb trotzdem zu bewahren.

Aber egal - ich schwafele. sorry.

Hörs Dir an und freue Dich. System ist hinderlich! ;)
 
Verstehe, was Du sagst.

Natürlich ist es uncool, etwas zu kopieren. Je mehr Profi man ist, desto uncooler, das ist klar. Jeder hat seinen eigenen Stil und das ist auch gut so.

Es geht mir auch nicht darum, das Stück genau nachzuspielen, sondern eher darum, mir bisher unbekannte Elemente zu erfassen um sie ggf. woanders einzubauen. Aber dazu muss ich erst einmal halbwegs kapieren, was da überhaupt abgeht. Insofern ist Deine Analyse für mich ein wertvoller Tip. Nochmals Danke!

Ich gehe eh schon recht unprofessionell vor, in dem ich Noten nur bis zu dem Zeitpunkt benutze, bis ich es auswendig kann, und das geht dummerweise bei mir recht schnell. Im freien Spiel, besonders wenn ich nicht darüber nachdenke, ergeben sich dann interessante Abwandlungen. Ich wäre ein grottenschlechter Orchestermusiker z.B. für die 4. Stimme. Ich bewundere Leute, die das können.

Aber ich sage auch, um von Regeln abzuweichen, muss ich sie zunächst kennen.

Als Armatuer kann ich nur zu Profis aufschauen und mir die Frage stellen, was macht der da überhaupt? Über mein Gehör bin ich schon so manchen spannenden Dingen auf die Spur gekommen. Nur irgenwann isses Gehör am Ende und dann versuche ich die Theorie zu bemühen. Ich versuche halt aus allen Richtungen Honig zu saugen.

Das Problem im Jazz ist, dass das meiste nicht aufgeschrieben ist. Eingefleischte Jazzer sagen jetzt, das ist auch gut so. Verstehe ich auch. Nur die Armateure haben damit ein großes Problem, wenn die Gehörbildung an die Grenzen gestoßen ist. Dann sieht man die Jazzer in ihrem Olymp und denkt sich, rein spieltechnisch könnte ich das eigentlich auch ... dumm gelaufen.
 

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