Also Flageoletts hab ich da jetzt keine gehört...
Aber zur Kernfrage:
Nun zum Thema: Ich höre immerwieder in Liedern das nach einem Akkord den man ausklingen lässt 3 Töne gespielt werden die so einen Abschluss bilden.
Meine Frage ist nun wie man so etwas spielt, genauer gesagt wie man die passenden töne zu einem ausklingenden Powerchord findet.
Wenn du damit jene Töne meinst, die sich komplett glatt in den gerade gespielten Akkord einfügen, dann meinst du damit höchstwahrscheinlich die drei Töne, aus denen genau der Akkord besteht.
Bei Powerchords sieht das folgendermaßen aus:
Ein Powerchord ist ein Zweitöner, bestehend aus einem sogenannten Grundton und einer sog. Quinte. Der Grundton gibt ihm gleichzeitig den Namen, also als Beispiel D5 hat im Grundton ein D und die zugehörige Quinte (also der 5er) ist ein A. Damit hast du schonmal 2 dieser 3 Töne, die du suchst.
Der dritte Ton ist ein bisschen tricky:
Powerchords bestehen wie schon erwähnt aus 2 Tönen, im Regelfall spielt man sie z.B. x-5-7-x-x-x, was der erwähnte D5 wäre (Töne D & A) oder x-5-7-7-x-x, ist auch ein D5, bestehend aus dem selben D & A, hier kommt das D dann nochmals eine Oktave höher vor.
Ein wichtiger "Baustein" für einen vollständigen Akkord fehlt den PCs, nämlich die sog. Terz, das ist der dritte Ton, den du suchst. Die Terz kann groß oder klein sein, wiederum bezogen auf den Grundton D wäre die kleine Terz ein F, die große ein F#. Würde man zu dem Zweiklang D-A ein F dazu spielen, hätte man mit dem Dreiklang D-F-A einen d-Moll- Akkord, wäre es ein F#, ein D-Dur-Akkord.
Dadurch, dass die Terz fehlt bezeichnet man Powerchords auch als "Geschlechtslos", die Terz ist das tongeschlechtsgebende Intervall und fehlt ja.
Trotzdem kannst du dir den dritten Ton nicht einfach aussuchen, es ist nämlich so, dass mehrere Powerchords, die harmonisch zusammenhängen trotzdem ein Tongeschlecht haben, weil sie "normale" Dur/ Moll-Akkorde ersetzen. Steht ein Lied z.B. in G-Dur, man spielt einen Takt lang G5, einen Takt C5, einen Takt E5 und einen Takt D5, dann ersetzt der G5 einen G-Dur Akkord (Töne: G, H, D), der C5 einen C-Dur-Akkord (C-G-E), E5 einen e-Moll-Akkord (E-G-H), sowie D5 einen D-Dur (D-F#-A). Das wären dann jeweils die drei Töne, die du garantiert immer zu dem jeweiligen Akkord dazu passen, weil er aus diesen besteht oder im Falle der Powerchords, sie aus 2 davon bestehen und einen Akkord ersetzen, der aus diesen 3 besteht.
Faustregel zum finden der Töne (aber Achtung, funktionieren wird das bei weitem nicht immer, aber ich glaube so etwas wolltest du ja eigentlich):
1. Du brauchst die Tonleiter, aus der das Stück besteht. Google fragen, lernen, wie man sie raushört, oder du schreibst einfach alle Töne, die vorkommen auf und sortierst sie.
Kommt dann z.B. raus D-E-F#-G-A-H-C#
2. Zu dem jeweiligen Powerchord, wo du diese 3 Töne drüber legen willst nimmst du den Grundton, z.B. A, nimmst in der Tonleiter den übernächsten (C#) und dazu nochmals wiederum den übernächsten (E, wenn man hinten ankommt einfach wieder vorne anfangen). Heißt: Über den Powerchord A5 kannst du den Dreiklang A-C#-E legen (kannst die Noten aber beliebig vertauschen, solange der A5 darunter klingt, passt jeder der drei Töne immer).
Wenn du dich in das Thema einlesen willst (chronologische Stichwortliste):
-Intervalle/Tonleitern
-Rhythmusgrundlagen
-Akkorde bilden/ Stufentheorie
-Akkordverbindungen/ Funktionsharmonik