akkord-qualitäten(?) nach spannung geordnet?

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Suicide Snowman
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wie heißt der begriff der beschreibt, wie spannungsvoll ein akkord klingt? ob er "in sich geschlossen" klingt oder quasi nach auflösung schreit? gehört das mit zur qualität? eig. ja nicht. wie ich das glaube zu wissen steht die qualität eines akkords bloß in dur oder moll. oder vertausch ich da verschiedene begriffe (intervallqualität). gibt es akkordqualität überhaupt?

naja jetzt zur eigentlichen frage. mich interessiert gerade, ob sich sämtliche akkordarten nach spannung ordnen lassen.

vom einfachen dur akkord 1-3-5

über 7b9b13

zu o7

Wo kann ich nachlesen welche akkordart sich mit welcher akkordart auflöst, sich steigert, welche leicht steigern und welche stark bzw. wie ich dann den passenden akkord finde der mein gebilde am ende "auflöst".
 
Eigenschaft
 
Also was genau du mit der Akkordqualität meinst ist mir nicht ganz klar. Ich glaube ich weiß was du mit Akkorden "die nach auflöung schreien" meinst... sus4 ist zB so eine Akkordmodulation.
Nun, so eine "Rangordnung" wie du sie suchst gibt es denke ich gar nicht. Das ist Geschmackssache... Jedenfalls gibt es, wie du ja anscheinend schon bemerkt hast, Intervalle, die konsonant und dissonant klingen können. Dazu hier ein kleiner Ausschnitt aus Wikipedia:

Konsonanzen und Dissonanzen [Bearbeiten]

Als Konsonanz ("Zusammenklang") bezeichnet man alle Intervalle, deren Töne tonal geprägte Hörer als miteinander verschmelzend, zueinander gut passend, harmonisch entspannt, ruhig und stabil klingend empfinden. Als Dissonanz ("Auseinanderklang") dagegen bezeichnet man Intervalle, deren Töne eine starke Reibung gegeneinander und darum den Hörwunsch nach einer "Auflösung" in eine Konsonanz erzeugen.
Welche Intervalle als konsonant oder dissonant empfunden werden, hat sich mit kulturellen Hörgewohnheiten und musiktheoretischen Festlegungen historisch verändert. In der Antike galten nur die Oktave, Quinte und Quarte als konsonant.[4] Seit etwa 1500 werden in tonaler europäischer Musik auch Terzen und Sexten als Konsonanzen betrachtet. Als Dissonanzen gelten alle Sekunden und Septimen sowie alle übermäßigen oder verminderten Primen, Quarten, Quinten und Oktaven. Auch reine Quarten, deren Hauptton unten liegt, werden oft zu den Dissonanzen gezählt.
Dissonante Intervalle wurden kompositorisch seit dem Barock immer öfter nicht nur melodisch für Schlusswendungen, sondern auch harmonisch als Teil von Kadenzklängen gebraucht. Die kleine Septime etwa wurde Dominantklängen als spannungsreicher zusätzlicher Leitton mit Strebetendenz abwärts hinzugefügt und machte aus ihnen einen Dominantseptakkord. Zur Unterscheidung vom nach oben strebenden Leitton nennt man diesen Ton manchmal auch "Gleitton".
Der Gebrauch von Dissonanzen für erhöhte harmonische Spannung verstärkte sich in der Romantik und Spätromantik, bis nahezu jeder tonleitereigene oder tonleiterfremde Ton als nach oben oder unten auflösbarer Leitton verwendet werden konnte, so dass sich die Tonalität aufzulösen begann.
 
das ist auf jeden fall sehr hilfreich. mh, also gibt es keine ordnung, sondern wenn dann konsonanz und dissonanz. vor längerem habe ich von einer seite die nicht mehr online folgende infos:

quint = im melodischen spannungsbogen der höhepunkt
septim = stärkste melodische richtungstendenz nach oben
(gefolgt von) sext, quart und sekund = nach unten

bei sekund je nach melodieverlauf auch nach oben. und dann stand halt noch drin das die dreiklangstöne keine melodische tendenz haben. mit anderen worten daher wahrscheinlich die dissonanz.

kann man dieses schema auf akkorde beziehen? ich stelle mir gerade vor das es viel ausmacht, WO sich im akkord die entsprechenden "rausstecher" befinden.
damit meine ich z.b. b7 im 1-3-5.

1-5-b7-3 (1E-4D Saite) klingt in der spannung sicher dissonanter als b7-3-5-1 (ebenfalls 1E-4D Saite), weil das b7 im ersten bsp. auf der zweiten seite angeschlagen wird und somit besser durchklingt also durch den akkord. sich besser abhebt als das zweite bsp., wo b7 die tiefste saite im akkord bekommt.

kann man das so sehen? oder sind meine gedanken völlig schrott?

kannst du bzw. jemand mir noch erklären wie sich eine akkordfolge von wenig spannend -> sehr spannend -> etwas weniger -> extrem -> fertig aufgelöst

hinbekomme?

also mit anderen worten. wie kann ich meine intervallstruktur interessant gestalten. lässt sich da noch mit dem quintenzirkel arbeiten? sprich, C7 geht auch vor Am6? weil 7er eher Dur und der 6er Moll sowieso moll ist?
 
danke. das erste buch ist aber gar nicht so günstig. man kann finde ich immer schlecht einschätzen ob einen so ein lehrbuch auch weiterbringt. hast du das buch selbst?
 
Ich verstehe deinen Denkansatz nicht so richtig. Meiner Meinung nach ist es schwer, alleine stehende Akkorde nach "Spannung" zu ordnen. Man sollte das immer im harmonischen Kontext betrachten.

Spiel doch mal ein Dmmaj7. Einmal alleine für sich und einmal den Dmmaj7 und danach ein Dm. Hier hört man m.M.n. schon deutlich, dass sich der mmaj7 Akkord auflösen möchte. Genauso bei einem Dominantseptakkord. Ein G7 klingt schon recht spannungsreich (Tritonus F-B) und löst sich wunderbar in einen C-Dur Akkord auf.

Weiß nicht, ob dir das jetzt weiterhilft:D
 
Ich denke mal das 2te würde dich bestimmt mehr interessieren, es beleuchtet die Entwicklung der Harmonielehre über die Jahrhunderte hinweg..

Das Hindemith Buch ist auch sehr gut, aber eben sehr speziell, wenn man es durchackert lernt man ne Menge über musikalische Logik, elementare Dinge zum teil.

Beide basieren alleinig auf Klassischem Hintergrund, moderne Pop/Rock/Metal etc kommen darin nicht vor.

:)
 
Ein G7 klingt schon recht spannungsreich (Tritonus F-B) und löst sich wunderbar in einen C-Dur Akkord auf.

ja das geht genau in meine richtung. mh, also muss ich einen harmonischen kontext beachten. aber hier ist der knackpunkt. wie komme ich an das "know how" wie ich diesen kontext aufbaue und weiterführe (aber eben auf alle möglichen intervallstrukturen von akkorden bezogen). wie lässt sich ein kontext bzw. eine akkordfolge von der spannung her steigern, absenken und auflösen? gibt es da allgemeingültige regeln?

das wird sich sicher nicht allein im rahmen von konsonanz und dissonanz erklären lassen. wie z.b. die kirchentonleitern verschiedene modes bzw. sounds definieren muss es doch auch regeln im bereich der spannungssteigerung/senkung/auflösung geben. nur auf welchem prinzip bauen diese regeln dann auf ist die frage
 
ja das geht genau in meine richtung. mh, also muss ich einen harmonischen kontext beachten. aber hier ist der knackpunkt. wie komme ich an das "know how" wie ich diesen kontext aufbaue und weiterführe (aber eben auf alle möglichen intervallstrukturen von akkorden bezogen). wie lässt sich ein kontext bzw. eine akkordfolge von der spannung her steigern, absenken und auflösen? gibt es da allgemeingültige regeln?

das wird sich sicher nicht allein im rahmen von konsonanz und dissonanz erklären lassen. wie z.b. die kirchentonleitern verschiedene modes bzw. sounds definieren muss es doch auch regeln im bereich der spannungssteigerung/senkung/auflösung geben. nur auf welchem prinzip bauen diese regeln dann auf ist die frage

Ich kann dir nur raten, die Frage mal im Harmonielehre Unterforum zu stellen. Dort kann dir glaub ich eher jemand weiterhelfen als hier im Anfängerforum;)

Spannung hängt von so vielen Faktoren ab, Betonung, Instrumentierung, Pausen etc.
 
danke für die antworten. das mit "Spannung hängt von so vielen Faktoren ab, Betonung, Instrumentierung, Pausen etc" ist auch ein super denkansatz. werd demnächst mal ins harmonielehre unterforum posten. aber meinst du nicht das diverse akkorde ganz nüchtern betrachten und mit einem downstroke gespielt von der spannung her vielleicht nicht unbedingt geordnet, aber einander zugeordnet werden können? naja wie gesagt ich werds mal posten. trotzdem danke :)
 

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