Madrigale aus der renaissance suchten, menschliche gefühle in eine gültige tonsprache umzusetzen, bestes beispiel "Lasciatemi morire!" von Monteverdi, beliebt war die klage der verlassenen Ariadne in vielen varianten usw. usf. (ich habe darüber eine diplomarbeit geschrieben).
Über affekte und ihre musikalische gestaltung bei Bach hat Albert Schweitzer in seiner grundlegenden arbeit geschrieben.
Aber das streichquartett entstand als gattung nach der "affektenlehre", was nicht heißt, dass nicht auch im rein instrumentalen gefühle eine rolle spielen. Bei Haydn witz und daseinsfreude, das ganze spektrum, bei Mozart experimentierlust, Beethovens op.18,1 soll im 2.satz die trauer der liebenden umeinander in "Romeo und Julia" ausdrücken, beim "dank eines genesenen an die gottheit" bedarf es keines kommentars, Schuberts quartette sind gefühlsüberladen, Smetanas zeigt die verzweiflung über sein quälendes ohrgeräusch und die beginnende taubheit, Tschaikowsky litt unter der zu verschweigenden homosexualität, Janacek nennt seine quartette "Kreutzersonate" (eine ehebruch-geschichte von Tolstoi) und "Intime briefe" (eigene erfahrungen zum gleichen thema). Auch Bartok ist nicht ohne, von Schostakowitsch ganz zu schweigen, sie vertrauten diesem intimen medium ihre geheimsten gefühle an.
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