Ärger mit Veranstaltern - eure Geschichten

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So genial heute, ich MUSS das erzählen:

Schon seit ner Weile stehe ich mit einem Veranstalter aus Schwerin in Kontakt, um einen Auftritt meiner Band "Guten Morgen, Lena" aus Greifswald auf dem Christopher Street Day dort zu planen und zu organisieren. Zunächst einmal bittet man uns, zu berücksichtigen, dass sie ein Verein sind und kein Gewinn mit dem Festival machen. Gut, denke ich mir, wir machen zwar auch keinen Gewinn bei der Sache, entspreche aber dennoch der Bitte, rechne ihnen also die Kosten, die 6 Jungs und Mädels mit zwei Autos voll Equip so haben, vor, gebe ne Stange Rabatt und schicke das Angebot über 250€ ab, Spritkosten schon inklusive(!!!).

Einige Tage später erreicht mich eine Mail, dass dem Chef das ein wenig sauer aufstoße, über 200€ könne man nochmal nachdenken, Zusage ist dann aber dennoch nicht sicher.
Ich also Krisensitzung mit meinen Kollegen, einigen uns dann, das mit heftigem Zähne knirschen noch anzunehmen, sofern die Technik dann dafür bitte tip top ist.

Tags darauf bedankt man sich für das Entgegenkommen, teilt überdem freudig mit, dass die Technik kein Problem sei, man lasse professionelle Leute kommen, die ordentliche Bühne aufbauen und ordentliche Technik ankarren, sowie beim Open Air dann ordentlichen Ton machen. Außerdem fragt man nach dem Rider, um diesen gleich den Technikern vorlegen zu können und überhaupt das Ganze jetztmal endlich mal in Gang kommt.

Na super, alles bestens, geiler Gig mit geiler Technik an der frischen Luft mit Spritkosten und sogar noch bisschen Gage, ist doch nichts gegen einzuwenden, ist ja auch mehr oder weniger fürn guten Zweck. Also freut man sich auf das Fest im Sommer.

Heute dann die dubiose Mitteilung, dass man gestern(!!) die entscheidende Orga-Sitzung für Bühne und Programm gehabt habe und sich da für die eine oder andere Band entscheiden hat müssen und wir plötzlich nicht mehr ins Programm passen.

:eek:

So haben wir geguckt, als wir das gelesen haben.
Was ist denn das für eine Art und Weise, einer Band zunächst zuzusagen, sie anschließend nochmals runterzuhandeln und schließlich doch aus dem Programm zu kanten?
Ich meine wir planen doch auch unseren Sommer, was wäre denn bitte gewesen, wenn wir ein anderes Angebot aufgrund dieses vermeintlich feststehenden Gigs abgeschlagen hätten?
Diese Gedankenlosigkeit seitens einiger Veranstalter geht mir tierisch auf den Sack :evil:

Man fragt sich ja auch, worans denn nun gescheitert ist. Bei 8 Stunden Zeitfenster kann man sich fast nicht vorstellen, dass da das Programm schon restlos voll sein soll. Die müssen ja mit tausenden Anfragen überhäuft worden sein. Lags also an der Qualität der Musik? Waren die 200€ etwa immer noch zu viel?
Ich meine, irgendwelchen Label Bands schiebt man eben des Label-Deals wegen hunderte tausend in den Hintern und für regionale, um ihre Existenz kämpfende Bands hat man nichtmal 200€ übrig (Spritgeld von Greifswald nach Schwerin für ZWEI Autos schon inklusive!!!!!)?

Sorry, das richtet sich jetzt nicht gegen (Mitglieder von) Label-Bands, mich frustriert nur die sich hier verbreitende Einstellung, junge Künstler mit nem Kasten Bier abspeisen zu können.
Es ist nicht einfach eine Band aufzubauen, die nach Jahren harter und intensiver Arbeit auch qualitativ ziemlich gute Musik abliefert, und JEDE Band steckt eine Menge Arbeit, Zeit und Nerven in ihr Projekt. Da gibts ncihts zu verschenken und jedes Angebot über einen Auftritt fürn Kasten Bier oder ne Hungergage ist eine Beleidigung eines jeden Musikers der Band! :bad:

Das musste jetzt erstmal raus. Wer bis hier gekommen ist, möchte ich fragen, ob er ähnliche Erfahrugnen gemacht hat, was so die Bezahl-Mentalität von Non-Profit-Bands angeht, oder ob diese tolle Moralität eine Eigenschaft der "Veranstalter" des Nordostens ist?

Wie auch immer, support your local act :evil:
 
Eigenschaft
 
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Erzähl mir was neues .. :rolleyes: :redface:

Das Angebot bestimmt den Preis. Dabei habt ihr 250.- verlangt und wurdet auf 200.- gedrückt. Eine andere Band verlangt vielleicht 200.- und wird mit Ausreden auf 150.- gedrückt. Und so weiter .. Viele gute Bands spielen auch für Minuskosten um überhaupt mal rauszukommen und auftreten zu können ! Das ist dann natürlich gefundenes Fressen für Veranstalter und garnicht mal so schwer bei der Fülle an "professionellen Amateurbands".
Das man erst zu- und dann absagt ist sicher nicht die feine Art aber solange da noch nichts vertraglich geregelt wurde sicher legitim. Leider.
 
Das ist der Grund warum wir sobald die mündliche Zusage da ist drauf bestehen, das der Veranstalter unseren "Gastspielvertrag" unterschreibt.
Will er das nicht, sagen wir entweder direkt ab oder wenn faule ausreden kommen nehmen wir den nicht ernst und planen den Tag so als wäre da nichts. Genau so sagen wir dem Veranstalter das auch. Nichts schriftlich heisst, wir sichern keinen Termin zu.
Mündlich zählt einfach nicht, ist mir vollkommen wurst, wenn wir dann nen besseren Gig bekommen und dem anderen sagen: "Hättest mal den Vertrag unterschrieben, jetzt musste halt zusehen".

Musik ist Business und knappe 50% der Anfragen sind unseriös. Alles nach dem Motto: "Entweder gleich richtig oder sucht euch wen anders."
Klingt hart aber die einzige Möglichkeit sich abzusichern.

Andersrum müsst ihr euch fragen: Wollt ihr kostendeckend (Nicht gewinnbringend sondern mindestens auf plus minus null kommen) Arbeiten oder einfach raus spielen?
Bei "einfach raus spielen" einfach annehmen und gucken was es dafür gibt. Das ist dann ja nicht wichtig.
Wenn ihr kostendeckend arbeiten wollt, würde auf so ne Anfrage wie du sie bekommen hast von uns folgendes kommen: "Ja, vielen Dank, wenn wir draufzahlen sollen damit ihr euer Fest/Konzert/Whatever machen könnt, dann sucht euch mal nen anderen Dummen. Bis dann."

Sprüche ala: "Wir sind ein Verein und machen damit keinen Gewinn" kannst du in 99% der fälle einfach vergessen.
Wer sich professionelle Mischer und Bühnentechnik leisten kann, MUSS die Band bezahlen können. Das sagen die meisten nur damit sie ein Argument haben euren Preis zu torpedieren.
Das ist dann als kauf ich mir nen Monster Amp + Teuro Klampfe und hab dann kein Geld mehr fürs Kabel.
Planungsfehler vom Veranstalter oder einfach gelogen, damit die Einnahmen nicht nur für die Mucke rausgehen.
Nicht ernst nehmen solche Anfragen.

Veranstalter wollen nichts zahlen, haben kaum Vorstellung davon was es kostet eine Band aufzubauen und sind teilweise echt dummdreist was das Gagen drücken angeht, aber wenn Ihr glaubt Ihr seid es wert, dann setzt euren Preis durch.
Wer das nicht zahlen will hat euch nicht verdient.

Ich habs geschafft innerhalb von einem Jahr mir auf die Art so viele Kontakte und Connections zu sichern das wir bisher 23 Auftritte für dieses Jahr gebucht haben (Und uns gibt es erst seit Winter 2008, davor hatte niemand von uns Banderfahrung). Weitere (10 und mehr) in Planung.

Seriöse Veranstalter schätzen es wenn man auf Augenhöhe mit Ihnen redet, sagt was man will und das professionell durchzieht, vom ersten Kontakt bis zum letzten gespielten Ton.
Jeder (gute) Veranstalter fand bisher diese Art und Weise zu arbeiten sehr professionell und förderlich.
Man sagt was man haben will, geht hier und da Kompromisse ein, man einigt sich, Vertrag wird unterschrieben, Gig gespielt und alles passt.

Es gibt keinen Ärger und alle sind glücklich.

mfg
 
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Sicherlich eine leicht nervige Geschichte, insbesondere wenn man sich schon auf den Auftritt gefreut hat.
Aber wirklicher Ärger mit Veranstaltern sieht imho anders aus.
Solange kein Vertrag unterschrieben ist, ist ein Termin noch nicht fix und man muss mit solchen Dingen rechnen. Kommt vor. Unabhängig von der Gagengröße. Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass da eher im Verein noch irgendjemand die Band seines Sohns/Nachbarn usw. unterbringen wollte, oder einer der Vereinsoberen eure Musik nicht mochte.
Nicht Ärgern, der nächste Gig kommt. Und sieh es so, wenn es im Vorfeld schon so gelaufen ist und um 50€ gefeilscht wurde ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die prof. Technik sich als die Hifi Anlage des Sohns vom Vorstand entpuppt.
 
Das mit dem Gastspielvertrag kann ich nur unterschreiben, die einzig richtige Art und Weise an Gigs ranzugehen. Denn zu begreifen, dass Musik wirklich zu einem großen Teil Business ist, ist meiner Meinung nach elementar.
Wir waren letztes Jahr für 2 Gigs im Erzgebirge gebucht, haben das glücklicherweise von Anfang an über Verträge gemacht. Dann hat der VA des 2. Gigs auf einmal drei Tage vorher abgesagt, hatte wohl schiss vor den Kosten. Wir haben durch den Vertrag dann immer noch eine Entschädigung erhalten, was die Sache natürlich nicht schöner machte, aber unseren Trip gerettet hat. Er war halt dazu verpflichtet.
Auf die Art wird man nie wieder flachgelegt von solchen Bolzen, die meinen man kann mit Bands genauso unseriös umgehen wie mit dem Gebrauchtwagenhändler.
 
Wir haben im vergangenen Jahr mit "Everybody's Darling" auf dem Schweriner CSD gespielt und gute Erfahrungen gemacht. Schon im November vorher haben wir unseren Vertragsentwurf geschickt, manche Klauseln haben wir noch gemeinsam Richtung Straßenfest getrimmt, aber da war alles gut. Wir sind aus Hamburg angereist und haben kostendeckend gespielt. Die Technik war in der Tat sehr ordentlich.

Hatte mit zwei Leuten aus dem Orga-Team Kontakt und immer einen guten Draht. Vielleicht hat das Team gewechselt?!
 
Ärger mit Veranstaltern - eine Sache, an die ich mich nie gerne erinnere. Stundenlange Verspätungen, kaputte Technik, keine Werbung, keine Gage... alles schon dagewesen.

Um noch was zu der Mentalität der Veranstalter zu sagen: Heutzutage zahlen viele Bands doch sogar schon dafür, irgendwo auftreten zu dürfen. Mir persönlich geht das nicht in die Birne rein - man bezahlt dafür, eine Leistung abliefern zu dürfen. Meist haben kleine bis mittlere Veranstalter einen Haufen Bands an der Hand, die ohne Monitore, Bühne oder Gage spielen, nur um danach mit nem Kasten Paderborner im Backstage sitzen und die eigene Coolness feiern zu können.
Wenn man das als "Jungveranstalter" so mitbekommt - dann wähnt man sich eben in der stärkeren Position gegenüber den Musikern. Und leider trifft das zunehmend zu.
 
Danke, besonders an XenoTron, für die hilfreichen Ratschläge. Ich habe mich mit meinen Bandkollegen noch einmal zusammengesetzt und unsere Preispolitik diskutiert, die ab sofort einen anderen Kurs fahren wird. Hinterher ist man eben immer schlauer, wieder was gelernt.

Das Problem nur, das ich für die hiesigen Gefilde sehe, ist, dass beim zukünftigen Durchdrücken unserer neuen Preispolitik die Gigs hier in der Umgebung wohl erstmal weg bleiben werden. Unseren eigentlichen Preis hat man hier nämlich bisher genau 2 mal gezahlt, und uns gibts schon 3 Jahre. Aber irgendwann kommt eben der Punkt, an dem man sich sagen muss, das haben wir nicht mehr nötig :)

Wenn man am Arsch der Welt wohnt, hat man einfach mal kaum Chancen, wir werden sehn, dass wir jetzt endlich mal bisschen weiter nach Deutschland rein kommen.
 
Hey,

um das ganze hier etwas zu ergänzen: Veranstalter haben jeglichen Respekt vor Bands und Publikum verloren, es geht lediglich um die Abrechnung nach der VA, nichts anderes interessiert.

Hier eine kurze Geschichte von meiner Band: Letzten Sommer, Straßenfest irgendwo in Hessen. Wir waren 2 Monate vorher gebucht, Gage, PA und alles weitere war geklärt. ca. 2 Stunden bevor wir auftauchen sollten bekommen wir einen Anruf; Konzert abgesagt! Na geil, wir hatten natürlich den Bus beladen, geprobt usw. Wir dachten uns, dass wir den Tag ja nicht verlieren wollen und sind dennoch zu diesem Straßenfest gefahren um uns andere Bands anzusehen. Als wir an der Bühne standen, auf der wir spielen sollten stand ganz groß drauf: KONZERT FÄLLT AUS WEGEN KRANKHEIT SEITENS DER MUSIKER. Fotos gemacht und Anwalt eingeschaltet.

So siehts heutzutage aus auf der Bühnenwelt...geil hm?
Da bekommt man so richtig lust auf weitere Konzerte.

saludos

Pablo
 
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@LichKing:

Ganz genau meine Rede.

Warum man zahlt, um Spielen zu dürfen,wird mir nie in den Kopf reingehen, und ich persönlich werde mich zeitlebens weigern,zu zahlen,damit ich spielen darf. (Von geringem Draufzahlen wg. Sprit usw. bzw. ner Nullrunde mal abgesehen,damit kann ich leben)

Immerhin erbringe ich eine Leistung,und investiere Zeit,Geld und Gedanken,damit andere Leute unterhalten werden können. Ich sollte dafür entlohnt werden. (Muss ja keine Fette Gage sein, n Brötchen auffe Faust reicht schon)


Ärger hatten wir zum Glück noch nie, gut, unsere bisherigen Gigs fanden immer nur auf der Weihnachtsfeier meines Betriebes statt, aber auch da haben wir grade die jungen Leute gut unterhalten. Uns wurde sogar gesagt "Ihr seid neben dem Bullride und der Wii die einzige Attraktion,finden wir gut das ihr hier spielt". Als Gage gabs letztes Jahr ne Dose Printen,nen Gutschein für die Mayersche,50 Euro für jeden und n Dickes Buffet für lau.

Technik war ok, ich wusste halt, was ich erwarten konnte.


Gruß
Chris
 
Es geht halt immer darum, wie man miteinander umgeht. Wenn der Veranstalter vor dem Gig mit uns das Gespräch sucht, uns und unsere Musik wertschätzt und wir uns auf ihn verlassen können, dann kommen wir auch mit ner Gage á la "Brötchen auffe Faust" klar, wenn es zB. eine Privatperson oder ein kleiner Verein ist. Ich persönlich verlange als Gegenwert für meine Leistung nicht zwingend harte Währung: Wertschätzung und Anerkennung sind mir um einiges wichtiger. Aber die meisten Veranstalter, die ich getroffen habe, waren so von sich selbst fasziniert, dass sie auf die Bands unsagbar arrogant heruntergeblickt haben, als wenn man als Musiker dankbar um ihre Füße kriechen müsste, weil sie ja in jedem Fall 20 lokale Bauernbands von irgendwelchen Cousins als Ersatz hätten. Sie fühlen sich oft als die großen Gönner und Unterstützer unbekannter Musiker - und geben mir regelmäßig das Gefühl, nur ihrer unendlichen Gnade wegen auftreten zu dürfen.

Das trifft wohlgemerkt nicht auf alle Veranstalter zu. Aber leider auf sehr sehr sehr viele.
 
Aber bei der Preisbildung ist nicht allein der eigene Aufwand entscheidend... Man sollte den Veranstaltern etwas Verständnis entgegen bringen und auch mal umgekehrt die Frage stellen, ob er denn mit der Band etwas VERDIENEN kann. Wenn eine Band auf dem Straßenfest tausende Leute gut unterhält, die die Bierstände leer trinken, ist das sicher etwas anderes, als wenn eine hochversierte, aber völlig unbekannte Band 300 Kilometer fährt zu einem Gig in einem viel zu großen Club und außer dem Spritgeld noch eine Gage als Profimusiker erwartet.

Ich will nicht pauschal jedes Gagendumping von Veranstaltern verteidigen, aber mal einen Impuls geben: Wie bei jedem anderen Produkt auch, sollte man sich überlegen, wem dieses Produkt am meisten nützt - und danach kann man sich dann die besten Partner aussuchen. Darüber nachzudenken und kreative Wege zu finden, kann die Band auf eine ganz andere Ebene bringen.
 
Sicher, oft genug muss man zumindest einen Teil der Schuld bei sich selbst suchen. Das was ich schrieb gilt natürlich unter der Voraussetzung, dass man dem Veranstalter einen Mehrwert bietet. Wenn die Musik nicht passt oder die Ausgaben relativ gesehen zu hoch sind, hat man als vernünftiger Musiker auch Verständnis dafür. Es geht eher um das allgemein Zwischenmenschliche, was heutzutage sehr auf eine geschäftliche Ebene reduziert und um Höflichkeit erheblich ärmer ist.
 
Bei dem Ganzen "Kampf uns Geld" nicht vergessen: Es kann durchaus vorkommen, das es sich lohnt für einen Gig draufzuzahlen wenn entsprechend etwas anderes Wertvolles dabei rauskommt.
Beispielsweise: Stadtfest mit 25000 Besuchern die euch sehen oder Gefallen für einen bekannten der Band woraus andere Gigs resultieren.
Das muss man aber im Einzelfall entscheiden und das kann man einfach nicht pauschal sagen.

Natürlich streitet niemand ab das man kleinen Vereinen und/oder Privatpersonen die nur einen schönen Polterabend bzw. Vereinsfeier haben wollen preislich entgegen kommt, aber nicht sich selbst auf Teufel komm raus verkaufen.

Vor allem macht man sich selbst den Ruf kaputt. Die Musikerkollegen, die davon leben müssen, werden sich bei euch bedanken, wenn Ihr ständig die Gagen drückt. Ausserdem bekommt man schnell den ruf als "Billigband" ala: "Mit denen kann mans machen, die lassen eh jeden scheiss mit sich machen." Da wieder raus zu kommen ist übel.
Auch wenns manch einer nicht glaubt. Die Veranstalter kennen sich untereinander und reden miteinander. Mehr als man denkt.
Wenn man Band YX für quasi nichts bekommt und die noch draufzahlen und die Veranstalter das wissen werdet ihr Probleme bekommen, wirklich kostendeckend zu arbeiten.

Ein gewisses Level sollte da sein. Getreu dem Motto: "You get what you pay for".
 
Ich hab ne schöne Story ^^

Letztes Jahr im Spätsommer, nen Auftritt in ner Stockschützenhalle relativ zentral (in nem 400 Seelen Dorf) gehabt und beim Soundcheck ist dann der Besitzer der Halle schonmal hergekommen von wegen wir dürften nicht lauter sein als 90 db. (Er wusste bzw. hätte wissen sollen dass es ein Metal Konzert ist)

Nun denn, der Tontechniker hat halt einfach die Augen verdreht, grade dass er den Kerl nicht ausgelacht hat und hat ganz normal sein Ding durchgezogen, was bis zu uns (4. von 5 Bands) auch ganz gut gelaufen ist.

Nach uns spielte dann noch ne Grindcore Band und bei denen war dann einfach nach guten 10 Minuten der Strom weg. Halle finster, PA aus und keiner wusste so recht was los war.
Nach kurzer Recherche war dann klar, dass der Hallenbesitzer so lustig war und ohne Vorwarnung alles abgedreht hat.
Zum Glück für ihn ist sonst nichts kaputt geworden.

mfg
Paddi
 
Salve.

Letztes Jahr im Spätsommer, nen Auftritt in ner Stockschützenhalle relativ zentral (in nem 400 Seelen Dorf) gehabt und beim Soundcheck ist dann der Besitzer der Halle schonmal hergekommen von wegen wir dürften nicht lauter sein als 90 db. (Er wusste bzw. hätte wissen sollen dass es ein Metal Konzert ist)

Nun denn, der Tontechniker hat halt einfach die Augen verdreht, grade dass er den Kerl nicht ausgelacht hat und hat ganz normal sein Ding durchgezogen, was bis zu uns (4. von 5 Bands) auch ganz gut gelaufen ist.

Nach uns spielte dann noch ne Grindcore Band und bei denen war dann einfach nach guten 10 Minuten der Strom weg. Halle finster, PA aus und keiner wusste so recht was los war.
Nach kurzer Recherche war dann klar, dass der Hallenbesitzer so lustig war und ohne Vorwarnung alles abgedreht hat.
Zum Glück für ihn ist sonst nichts kaputt geworden.

mfg
Paddi

Also ich muß mal ehrlich sagen, ich finde dieses Verhalten unter aller Sau. Es ist zwar durchaus der Fall, daß 90 dB für Metal etwas wenig ist, aber sich einfach über eine Auflage - die ja nicht mal vom Vermieter des Venues bzw. vom Veranstalter selbst kommen muß - hinwegzusetzen und ihm mehr oder weniger indirekt zu drohen, daß er für die durch die, durch Fehlverhalten der Bands und Techniker herforgerufene (notwendig gewordene), "Zwangsmaßnahme" eventuell entstandenen Schäden haftbar gemacht werden soll, finde ich dann doch ein starkes Stück. Ich weiß nicht, ob Du bzw. euer Techniker daran gedacht habt, aber es kann durchaus die Konzession an solchem "Mir egal, was der da sagt" hängen. Und mit dieser steht und fällt meist auch der Lebensunterhalt des Betreibers.

Jaja, "Wir machen Metal, das muß Laut sein und wir sind die bösen Rebellen und wenn wir Bock haben 120dB zu fahren, dann machen wir das auch und nach uns die Sintflut" hört man häufig, ist aber verdammt uncool und extrem kurzsichtig gedacht.

Sorry, daß ich Dich jetzt so angehe, aber Dein Post lässt weder Toleranz, noch den Versuch einer Kommunikation mit dem angesprochenen Vermieter / Veranstalter erkennen. Auslachen, Augen verdrehen und einfache Auflagen zu misachten ist wirklich unter aller Sau. Vor allem tut Ihr damit einiges daran, daß andere Metalbands halt nicht mehr dort spielen dürfen.

Warum ist es denn immer so ein Drama, wenn man etwas Rücksicht walten lassen soll? Warum ist es denn immer so schwer, vernünftig mit Menschen zu kommunizieren? Muß man diese immer auslachen und später drüber herziehen?

Zum Rest des Threads schreib' ich die Tage noch mal was - ist länger geworden als ich dachte, muß das noch mal sortieren.

Besten Grusz,
 
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Salve.



Also ich muß mal ehrlich sagen, ich finde dieses Verhalten unter aller Sau. Es ist zwar durchaus der Fall, daß 90 dB für Metal etwas wenig ist, aber sich einfach über eine Auflage - die ja nicht mal vom Vermieter des Venues bzw. vom Veranstalter selbst kommen muß - hinwegzusetzen und ihm mehr oder weniger indirekt zu drohen, daß er für die durch die, durch Fehlverhalten der Bands und Techniker herforgerufene (notwendig gewordene), "Zwangsmaßnahme" eventuell entstandenen Schäden haftbar gemacht werden soll, finde ich dann doch ein starkes Stück. Ich weiß nicht, ob Du bzw. euer Techniker daran gedacht habt, aber es kann durchaus die Konzession an solchem "Mir egal, was der da sagt" hängt. Und mit dieser steht und fällt meist auch der Lebensunterhalt des Betreibers.

Jaja, "Wir machen Metal, das muß Laut sein und wir sind die bösen Rebellen und wenn wir Bock haben 120dB zu fahren, dann machen wir das auch und nach uns die Sintflut" hört man häufig, ist aber verdammt uncool und extrem kurzsichtig gedacht.

EDIT: Wenn du die bösen alten Männer ausm Fernsehn kennst - genauso hat er sich verhalten - nichtmal "Bitte macht etwas leiser" sondern gleich von Anfang weg "90 dB oder ich dreh den Strom ab und schmeiß euch raus"
Sorry, daß ich Dich jetzt so angehe, aber Dein Post lässt weder toleranz, noch den Versuch einer Kommunikation mit dem angesprochenen Vermieter / Veranstalter erkennen. Auslachen, Augen verdrehen und einfache Auflagen zu misachten ist wirklich unter aller Sau. Vor allem tut Ihr damit einiges daran, daß andere Metalbands halt nicht mehr dort spielen dürfen. Abgesehen davon kann cih mir gut vorstellen, daß die Familie, die drei Häuser weiter wohnt nicht wirklich auf Grindcore steht...

Warum ist es denn immer so ein Drama, wenn man etwas Rücksicht walten lassen soll? Warum ist es denn immer so schwer, vernünftig mit Menschen zu kommunizieren? Muß man diese immer auslachen und später drüber herziehen?

Zum Rest des Threads schreib' ich die Tage noch mal was - ist länger geworden als ich dachte, muß das noch mal sortieren.

Besten Grusz,


Nunjo, Lösungswege hätts vermutlich einige gegeben, aber wenn er die Halle vermietet und im vorhinein darüber aufgeklärt wird was gespielt wird kann er nicht während des Soundchecks draufkommen, dass eigentlich doch zu laut ist. Sagt er von Anfang an die Geschichte wird zu laut aber wenn man sich an die und die Lautstärke hält is kein Problem oder wenn er einfach von Haus aus sagt "geht nicht" wärs ja verständlich. Aber die Halle ein paar Monate vorher vermieten und "Jaja macht nur is alles gut" sagen und dann 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung draufkommen dass doch nicht passt is von seiner Seite her auch nicht so OK oder?

Im Übrigen is das nicht MEIN Verhalten sondern das des Tontechnikers/Veranstalters/wem auch immer... ich hab nur gespielt und darauf vertraut dass die mich auch für ausenstehende richtig einstellen ;)
 
Nunjo, Lösungswege hätts vermutlich einige gegeben, aber wenn er die Halle vermietet und im vorhinein darüber aufgeklärt wird was gespielt wird kann er nicht während des Soundchecks draufkommen, dass eigentlich doch zu laut ist.
Doch kann er. Es sei denn in eurem Mietvertrag oder Gastspielvertrag (je nachdem ob ihr gemietet habt, oder gebucht wurdet) steht drin, dass ihr die Veranstaltung mit beliebigem Pegel fahren dürft.

Sagt er von Anfang an die Geschichte wird zu laut aber wenn man sich an die und die Lautstärke hält is kein Problem oder wenn er einfach von Haus aus sagt "geht nicht" wärs ja verständlich. Aber die Halle ein paar Monate vorher vermieten und "Jaja macht nur is alles gut" sagen und dann 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung draufkommen dass doch nicht passt is von seiner Seite her auch nicht so OK oder?
Es ist vielleicht nicht geschickt, aber wer weiß, ob er nicht ne Woche vorher von nem genervten Nachbarn ne Anzeige bekommen hat und deshalb jetzt etwas andere Rahmenbedingungen herrschen, als zum Zeitpunkt des Vermietens? Generell ist es doch so: wenn er eine Begrenzung vorgegeben bekommen hat, muss er sie durchsetzen, wie (geschickt oder auch nicht) er das macht, darüber kann man sicher diskutieren, aber nicht über das "ob".
 
Also deine 250, später dann 200 Euro kommen mir eh schon sehr wenig vor!
Und draufzahlen für nen Gig würde ich wiegesagt auch nur dann, wenn was dabei herausspringt, z.B. ein lukratives Engagement.
Samstag ist für uns z.B. so ein Gig. Allerdings werden wir nicht draufzahlen, sonder spielen nur fürn Eintritt, Technik ist in dem Schuppen fest drinn, also haben wir weiter keine Ausgaben. Zu diesem Gig kommen einige Veranstalter, die uns evtl. buchen wollen.
Absagen, nach mündlichen Zusagen hatten wir auch scho öfter, aber da muss man drüber stehen, dann eben net!
 
Mir persönlich geht das nicht in die Birne rein - man bezahlt dafür, eine Leistung abliefern zu dürfen.

Hmmm, das mag vielleicht für Coverbands zutreffen, die "nur" dazu da sind, das Publikum zu unterhalten. In dem Zusammenhang kann man von einer Dienstleistung sprechen, da bin ich ganz deiner Meinung!

Wenn wir aber über Bands reden, die mit eigenem Material auftreten und sich der Öffentlichkeit präsentieren wollen, um mit ihrer Musik "was zu erreichen", sieht die Sache schon wieder anders aus. Da bist du als Band erst mal der Bittsteller, dem der Veranstalter - wenn er will - eine Plattform bieten kann, die du ohne ihn schlicht und einfach nicht hättest. Ohne Leute, die dir ihre Bühne anbieten, bist du ein Niemand und wirst es immer bleiben. Das ist nicht nett, aber leider Realität. Solange du nicht in der Position bist, dass du genug Leute ziehst, die dem Veranstalter einen Gewinn bringen, hat er nichts davon, wenn du bei ihm auftrittst, während du derjenige bist, der von dem Gig profitieren würde. Und genau so fallen halt eben auch die Verhandlungen aus.
Versteht mich nicht falsch: natürlich kostet es Zeit, Geld und Energie, eine Band zum Laufen zu bringen. Aber dafür kann der Veranstalter nix. Dass den nur das interessiert, was unterm Strich stehen bleibt, liegt auf der Hand. Solang man als Band nichts bietet als eigene Songs, die kein Mensch kennt, kann man einfach nicht mit Forderungen ankommen....

just my 2cts

grühs
Sick
 

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