älterer Bassamp "Marshall Bass 60"

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Hallo Leute,

ich bin seit drei Tagen Besitzer eines schönen älteren Bassamps von Marshall. Es handelt sich um einen
Marshall Bass 60.

Es ist so einer: (Bildquelle: http://gitarvasak.blog.hu)
Marshall%20bass%2060.jpg

Ich werde die Tage noch eigene Bilder nachliefern.

Der Amp war sehr sehr günstig, weil bei einem Poti der nach außen stehende Teil der Welle (auf den der Knnopf aufgesteckt wird) abgebrochen ist. Man kann das Poti aber noch mit einem Schraubenzieher verstellen.
Er hat einen Celestion-Lautsprecher.
Der Amp hat einen schönen angenehmen Klang und stellt im Vergleich mit einem Harley-Benton eine gewaltige Verbesserung dar.

Jetzt möchte ich natürlich das defekte Poti auswechseln und ich habe gestern beim Putzen des Amps gesehen, dass bei einem zweiten Poti auch schon eine Hälfte der geschlitzten Welle angeknackst ist.
Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden (irgendwelche Datenblätterseiten o.ä.) was für Potis verbaut sind, ohne den Amp komplett zu zerlegen ?
Was könnte so ein älterer Amp etwa wert sein (will ihn nicht verkaufen, interessiert mir nur) wenn alles daran OK ist ?
Wurde der Celestion-Speaker mal nachgerüstet oder wurden die von Marshall werksseitig verbaut ?

Schade dass ich nicht ungarisch kann, die Seite auf der ich das Bild gefunden habe, enthält eine längere Beschreibung, sonst findet man im web erstaunlich wenig über diesen Amp, scheint nicht sonderlich verbreitet gewesen zu sein.

Gruß
Peter
 
Eigenschaft
 
Hi,

der Amp scheint auch unter der Bezeichnung Marshall JCM800 Bass 60 geführt worden zu sein.
Das habe ich dieser Seite entnommen: http://www.drtube.com/en/library/schematics/69-marshall-schemas
Dort findet man auch den Schaltplan http://www.drtube.com/schematics/marshall/5506.gif , der zumindest von den Bezeichnungen auch zu den Potis/Reglern passt. Die Potiwerte stehen drin; die genaue Typenbezeichnung (natürlich leider nicht).

Zur Verifizierung, ob die Modellbezeichnung stimmt, habe ich gegoogelt und z.B. das gefunden: http://en.audiofanzine.com/bass-gui...-jcm-800/medias/pictures/a.play,m.645026.html

Gruß
Ulrich
 
Super Ulrich, vielen Dank für Links und für Deine Mühe beim abgleichen, ob das auch passt.

Ausschnitt_Schaltplan.jpg


Würdest Du mir zustimmen, dass ich sowohl für den "Contour" als auch für den "Volume" Potis mit 22kOhm und drei Anschlüssen benötige ?

Bei Tube-Town hätte ich jetzt die hier gefunden (klick aufs Bild):


Bliebe noch die Frage, linear oder logarhythmische Potis ? So ein alter Amp hat wahrscheinlich lineare Potis oder ist das in dem Fall ohnehin wurschtegal ?


Gruß + Dank
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Peter,

oben rechts im Schaltplan steht, dass alle Pots "LIN" sind. ;)

Potis haben in der Regel 3 Anschlüsse, sofern es nicht stacked, konzentrische ... sind.

Welche Potitypen Du nehmen solltest, würde ich davon abhängig machen, welche Achse Du für passende Potiknöpfe brauchst, wie sie mit der Platine verbunden sind und wie sie in der Frontplatte verschraubt sind (auch: Achsdurchmesser).
Ob Du dann 22k- oder 25k-Potis nimmst, spielt kaum eine Rolle.

Gruß
Ulrich
 
oben rechts im Schaltplan steht, dass alle Pots "LIN" sind. ;)
oh ... :redface: Vor lauter Poti-Suchen ...

ich verstehe den Rest Deines Postings so, dass ich also morgen auf alle Fälle mal in den Amp reinkucken werde, um zu schauen wie die verbauten Potis von hinten aussehen und dann solche aussuchen, die von Form und Maßen her am besten zu passen scheinen, 22kOhm oder 25kOhm geht beides.
Danke Dir !

Gruß
Peter
 
Lineare Potis für Volume? Das kommt mir komisch vor.

Wie ändert sich denn die Lautstärke beim Verdrehen des Volume-Potis? Ist halb auf etwa doppelt so laut wie viertel auf? Dann ist es mit einiger Sicherheit ein logarithmisches Teil. In der Regel steht das auf den Dingern auch drauf - auf Wikipedia ist erklärt, welche Kennzeichnungen üblich sind.

Viel Erfolg bei der Reparatur!
 
Auf dem weiter oben in Ulrichs Posting verlinkten Schaltplan steht tatsächlich:

mal sehen ob ich morgen dazu komme in den Amp reinzuschauen.
 
Hi,
Lineare Potis für Volume? Das kommt mir komisch vor. ...
Da hast Du vollkommen Recht, heute sind für Gain und Master meist logarithmische Potis verbaut.

Da man aber meist einmal einstellt und dann nicht ständig dranrumschraubt, ist es nicht sooooo entscheidend.

Wenn man aber Probleme hat, feinfühlig leise genug stellen zu können, dann sind logarithmische günstiger als lineare

Gruß Ulrich


mobil gesendet
 
Stimmt. Es stimmt aber auch, das unser Lautstärkeempfinden nicht linear ist.

Probiert einfach aus, ob die Lautstärke sich analog zur Potistellung ändert - das tut sie nämlich nur bei logarithmischen Potis.

Du kannst auch gerne die Beschriftung der Potis hier posten, dann schau ich gerne mal, was sich daraus ableiten lässt.
 
So ein alter Amp hat wahrscheinlich lineare Potis oder ist das in dem Fall ohnehin wurschtegal ?

Da hast Du vollkommen Recht, heute sind für Gain und Master meist logarithmische Potis verbaut.

Wieso meint ihr eigentlich, das logarithmische Potis eine neue Erfindung sind? Die Dinger hat Leo Fender schon 1951 in den ersten Precision Bass geschraubt (s. Cadfaels Schaltplan Sammlung), und auch da waren die keine neue Erfindung sondern Standard für Lautstärkepotis. Dieser Verstärker von 1988 ist dagegen ein richtig junger Hüpfer ...

Übrigens: Hut ab vor diesem Forum mit Leuten wie elkulk, Cadfael und noch ein paar anderen, die derart engagiert ans Werk gehen. Sowas habe ich noch selten erlebt! :great:

Gruß

Just4Strings
 
Beim Volume Poti würde ich eventuell auch einen Log. Poti nehmen. Das hängt aber durchaus von dem Einsatzzweck ab... bei einem Übungsamp sind lineare Potis besser ( unterer Bereich löst besser auf ) im Proberaum / Bühne eher log Potis : Oberer Bereich löst besser auf ...

Bau dir so ein Poti rein und du kannst deinen Amp feinfühligst regelm

http://www.ebay.de/itm/Vishay-10-Ga.../360794916998?pt=Bauteile&hash=item54010d8886

da hast du 10 Umdrehungen zwischen Laut und Leise ... ( allerdings musst du dann Kabelbrücken zwischen Poti und Platine löten )
Hab ich bei meinem Wohnzimmeramp ( auch ein Marshall -aber älter ) auch gemacht

Das Contour Poti sollte linear bleiben.
 
Das hängt aber durchaus von dem Einsatzzweck ab... bei einem Übungsamp sind lineare Potis besser ( unterer Bereich löst besser auf )
der Gute wird auf alle Fälle eher ein Übungsamp bleiben. Auf jeden Fall ziemlich interessant, was Euch zu einem "popeligen" Poti alles an beachtenswerten Dingen und Zusammenhängen einfällt. Alle Achtung.

Wenn der Nachtschichtjetlag es erlaubt, baue ich morgen das Vol.-Poti aus und poste Bilder davon.
 
Dem Inscheniör ist nichts zu schwör ...

Versuche gerade Chinesen Verkabelung von Rechenzentren beizubringen ...

Es gibt kaum unlösbare Probleme - Höchstens geniale Lösungen :evil:
 
Bin zwar kein Innschenjöhr ... habe jetzt aber trotzdem mal reingekuckt.

Der Amp ist ein
"Model 5506"

Die beiden betroffenen Potis haben die Beschriftung:
"Alpha B22K"

und nur so als Info, der verbaute Schreier ist ein
"Celestion K15-100"

Die Potis sind direkt mit der Platine verlötet, da muss ich auf alle Fälle noch ein bisschen weiterzerlegen um an die Unterseite der Platine zu kommen. Die Verstärkereinheit ist in einem separaten Metall-Innengehäuse verbaut, das nach oben offen ist, welches man am Stück einfach rausziehen kann, wenn die Kabel zum Lautsprecher ab sind.

Und jetzt muss ich schlafen ...
k015.gif
 
Die beiden betroffenen Potis haben die Beschriftung:
"Alpha B22K"

Alpha steht für den Hersteller der Potis, B für linear (ich kann's immer noch nicht glauben :() und 22k für 22 Kiloohm. Die Dinger gibt's in einer 24 mm Ausführung (die hast du ja selber schon bei Tube-Town gefunden) und einer 16 mm Ausführung. Dieser Gehäusedurchmesser lässt sich ja einfach ermitteln.

Hast du Erfahrung im Löten von solchem Elektronikkrams, und auch einen entsprechenden Lötkolben? Oder jemanden, der sich damit auskennt? Ohne richtiges Werkzeug (z.B. mit Spielzeuglötkolben) und ein wenig frisches Lötzinn wird das nichts, etwas Erfahrung kann auch nicht schaden. Falls es nur an Erfahrung mangelt: Zum Ausbauen die drei Lötfahnen (Beinchen) mit einem feinen Seitenschneider durchtrennen, Poti ausbauen, Lötstellen aufheizen und die Reste der jeweiligen Lötfahne rausziehen, dann Lötloch mit Lötkolben und Lötsaugpumpe sauber machen. Das Einlöten der neuen Potis ist danach ein Klacks - vorher sicherstellen, das die Dinger auch sauber in die Bohrungen in der Frontplatte passen (z.B. nicht schief sitzen).

Wenn Lötkolben (für Elektronik, nicht für Klempnerarbeiten ;)), Lötsaugpumpe und Lötzinn nicht Dauerbewohner deines Werkzeugkastens sind frag lieber jemanden, der sowas hat und damit auch umzugehen weiß. Gerade beim Auslöten kann man sich hübsch die Platine schrotten.
 
Das sollte mich vor keine größeren Probleme stellen, gelötet habe ich schon viel, ich habe in Jungen Jahren mal eine Lehre als Radio-Fernsehtechniker angefangen, wenn auch nicht beendet. Lötsaugpumpe und Entlötlitze sind vorhanden und Lötkolben in verschiedenen Dimensionen auch. Die Leiterbahnen dürften auch eher großzügig in ihren Dimensionen und Abständen sein (im Vergleich zu Autoradios zum Beispiel, da haben wir bei teuren Altgeräten früher in stundenlanger Arbeit manchmal Platinenbrüche geflickt.
Die Anordnung der Kontaktfähnchen an den Potis scheint ja bei allen einigermaßen gleich zu sein, sodass die ohne allzuviel Gefrickel in die Platine passen sollten. Notfalls kann man ja auch drei kurze Käbelchen an die Platine anlöten und das Poti ne viertel Drehung versetzt montieren.

Den richtigen Gehäusedurchmesser braucht man, weil die Abstände von Welle, Fähnchen, Platine und Loch in der Blende sonst nicht zusammenpassen (ansonsten rein von der Funktion her ist der Durchmesser doch wurscht oder) ?
 
Nun, ein 24er Poti hat vermutlich gar nicht genug Platz an der Stelle, wo vorher ein 16er saß. Umgekehrt könnte es gehen - wenn nicht auch noch die Gehäusebohrung anders ausfällt. Halt einfach ein Lineal dran und du weißt, was du brauchst.

Ausrüstung und Erfahrung scheinen ja da zu sein, die Pots kosten nur 'nen Klacks (+Versand). Also frisch an's Werk und viel Erfolg!

Und sorry wg. meines Beharrens auf eine logarithmische Kennlinie - für mich war immer klar, das linear für Lautstärkepotis nicht taugt. Marshall sieht das wohl anders, vielleicht macht es an einem Instrummentenverstärker anders als an einem Radio sogar Sinn.
 
Mach es richtig . Anständige Potis bereiten langfristig mehr Freude als "billige" Potis.

wäre sowas (klick aufs Bild) "richtig" genug ?

 
wäre sowas (klick aufs Bild) "richtig" genug ?

Schwer zu sagen, es kommt halt auf die inneren Werte an, also die Qualität der Widerstandsschicht, des Abgreifers und der Lagerung der Achse. Das sieht man alles von außen nicht.

Die Alpha Potis sind recht billig, preislich passt das Angebot von Tube Town schon. Bei dem vom Tube Amp Doctor sieht die Oberflächenbeschichtung des Gehäuses wertiger aus - ob die kritischen Stellen auch besser verarbeitet sind - wer weiß? Deutlich teurer ist es auch, aber selbst 6.- € sind kein Geld wenn man damit einen Verstärker wieder beleben kann.

Shedua - hast du einen Tipp, welche Marken hier erfahrungsgemäß gut sind, und wo man die bekommen kann?
 

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