Adriana Breukinks Theorie bzgl. Windkanäle — meint ihr, das stimmt?

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AnneG
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Ich fand gestern diesen Text auf der Seite von Adriana Breukink:

http://www.adrianabreukink.com/mouthpieces.php

Wenn das stimmt, was sie da postuliert, bin ich wohl ein "Einatmer". Die Wörter sind für mich — auf Englisch und auf Deutsch — gewöhnungsbedürftig, da wir als Menschen nun einmal ein- und ausatmen müssen. Aber vielleicht ist doch etwas dran. Ich habe mich heute beim Spielen beobachtet und ein paar Aufnahmen, die ich gemacht habe, bevor ich von dieser Windkanaltheorie für Ein- und Ausatmer gehört hatte. Mein Einatmen ist deutlich wahrzunehmen. Auch habe ich heute festgestellt, dass ich beim Spielen im Sitzen dazu tendiere, mit dem Rücken nach hinten zu gehen. Ohne Zweifel, ich mache das. Ich bewege eher mich selbst als die Flöte — ich bin bis dato davon ausgegangen, dass ich es nicht tue, weil es mich vom Spielen ablenkt. Ich habe andere Spieler dabei beobachtet (Dorothee Oberlinger macht es oft, aber sie setzt auch ihren Körper viel ein) und es probiert, aber schnell wieder aufgehört. Ich würde jetzt meine Lippen nicht als fest im Sinne von "zusammengepresst" auffassen, aber wenn ich Bilder von mir beim Spielen angucke, sehen meine Lippen deutlich angespannter aus als die von Sarah Jeffery, die mit sehr lockeren Lippen spielt.
Das mit Mond vs. Sonne klingt mir mehr nach Esoterik als nach Physik.
Nun zu meinen Flöten: Ich habe zwei Flöten, die ich sehr gerne spiele, eine Fehr IV und eine Rottenburgh. Beide haben einen geraden Windkanal. Der Windkanal der Fehr ist schmaler, etwa 1 mm hoch. Die Weite des Windkanals der Rottenburgh schätze ich auf 2 mm. Von der Ansprache her würde ich sagen, dass die Rottenburgh nicht gerade wenig Luft braucht, vor allem für langes Legato, aber recht leicht überbläst. Die Fehr nicht so leicht, zumindest ab dem hohen D. Ich habe sie deshalb anfangs, als ich sei eingespielt habe (und noch eine Weile danach) als "Zicke" bezeichnet.
Was ich bei aktuellen Flötenmodellen sehe, ist dass der Trend zu schmalen und gebogenen Windkanälen geht. Bei den großen Marken gibt es gerade Windkanäle eigentlich nur noch bei Fehr. Das einzige Modell von der Marke, das einen gebogenen Windkanal hat, ist ihr 415 Hz-Barockmodell. Moeck baut mittlerweile alle Rottenburghs mit gebogenem Windkanal, und die Windkanäle sind schmaler als bei meinem Modell aus den 1990ern. Aber falls ich mir jemals eine Flöte von Adriana Breukink machen lasse, wird es vielleicht eine mit einem etwas weiteren Windkanal sein.
 
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Hallo Anne
Ich habe den Artikel mal durchgelesen und bin mir noch nicht so recht schlüssig, was ich davon halten soll.
Ich arbeite mit sehr unterschiedlichen Flötenarten; unter anderem Okarinas, die zum Teil extrem unterschiedlich angeblasen werden müssen, wenn die Intonation passen soll.
Ich passe mich daher bis zu einem gewissen Grad den Erfordernissen der Instrumente an. Bis zu einem gewissen Grad deshalb, weil es durchaus Instrumente gibt, mit denen ich mich nicht so wohl fühle und die ich dann nicht - wie soll ich sagen? - komplett ausspiele. Das ist bei Okarinas der Fall, die eine extrem ansteigende Blasdruckkurve fordern. Bei denen lassen sich die obersten Töne nur mit enorm viel Energie erreichen, fordern also besonders viel aktiven Einsatz. Das andere Extrem sind die sogenannten lowbreath Ocarinas, mit denen sich die hohen Töne ganz leicht erreichen lassen. Trotzdem kann man mit den lowbreath Okarinas ganz unterschiedlich umgehen (sowohl aktiv, als auch passiv ausatmend)

Ich gestalte den Ausdruck beim Spiel je nach Musik immer wieder anders. Häufig setze ich aus meiner Mitte an. Wie soll ich das erklären? Das hat seinen Ursprung in meiner Tanzausbildung (künstlerischer Ausdruckstanz).
Bei der Formung des Tons kann (muss aber nicht) die sogenannte Stütze eine ganz wichtige Rolle spielen. Ich nutze sie, um weit gespannte Bögen zu spielen.
Ich habe auch Okarinas, mit denen man sich zurücklegen und ganz entspannt ausatmend spielen kann. Das fühlt sich toll an und ergibt eine völlig andere Musik, deren Bogenbau dem Atemrhythmus folgt.

Für mich gilt: Alles zu seiner Zeit ...

Ich empfinde die Einteilung in zwei Spielertypen als Schablonendenken. Für mich ist das nichts.
Aber vielleicht hab ich da was missverstanden. :nix:

Gruß
Lisa
 
Ich habe zwar nur eingeschränkte Erfahrung mit Ocarinas, aber ich kenne das Problem mit den höchsten Tönen bei 12-Loch-Ocarinas. Im Internet habe ich mir dann eine Technik angeschaut, die auf youtube als "acute bend" bezeichnet wird — die Ocarina wird fast senkrecht gehalten und von oben reingeblasen. Ein bisschen doof, aber ich spiele trotzdem lieber 12-Loch als 10-Loch, da das Loch für den kleinen Finger der linken Hand bei der "europäischen Griffweise" (wie es bei Rotter heißt), sehr groß und ein bisschen zu groß für mich ist.
 
das Problem mit den höchsten Tönen bei 12-Loch-Ocarinas. Im Internet habe ich mir dann eine Technik angeschaut, die auf youtube als "acute bend" bezeichnet wird — die Ocarina wird fast senkrecht gehalten und von oben reingeblasen

Ja, die acute bend Technik ist bekannt.
Ich spiele lieber Okarinas, bei denen man diese Technik nicht benötigt.

Ich habe ziemlich kleine Hände. Wenn das linke Kleinfingerloch oval geformt ist, komme ich mit der italienischen Griffweise gut klar. Deshalb spiele ich die Galliani von Rotter sehr gerne. Die Instrumente von Pacchioni mag ich auch sehr. Die sind schön klein und handlich. Das wirkt sich auch auf die Grifflochgrößen aus.
 

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