Absurde Saitenhöhe beseitigen - Musima Archtop Jazz Gitarre

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Hallo ihr Bastler, Klampfer, Helden usw.

Ich habe vor kurzem eine Musima Jazz Gitarre erstehen können...

Ein wunderbares Teil (obwohl ich mir nciht Sicher bin ob daran alles original ist)

Jedenfalls ist diese Gitarre dank ihrer bescheidenen Saitenlage allerdings nur bedingt spielbar.

Ich dachte zuerst daran die Halskrümmung anders einzustellen? Dazu jetzt aber meine Frage... an welchem Rädchen muss ich drehen? :D

Oben an der Kopfplatte ist wie bei meinen anderen Gitarren die einstellschraube zu sehen... aber unten am Übergang von Korpus zu Hals ist nochmal so ein drehbares... Teil.

Hier ein paar Bildchen: P1010338.JPGP1010341.jpgP1010342.JPGP1010340.JPG
 
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Schönes Teil!

Ich würde mal vermuten, daß der Hals nicht eingeleimt ist, sondern durch die Gewindeschraube im Halsfuß gehalten wird.
Hast Du diese schonmal festgezogen?


Greetz,

Oliver
 
Ich weiß auch nicht, was das für eine Schraube am Halsfuß ist. Es gibt Gitarren, bei denen der Halswinkel einstellbar ist, möglicherweise ist der Hals hier aber auch einfach angeschraubt.

Das Einstellen des Halsstabs dient der Feineinstellung. Die Saitenlage kann man damit nur sehr bedingt und vor allem in der Mitte des Halses beeinflussen. In deinen Fall sind die Saiten ja auch über dem Korpus wahnsinnig hoch. Ich fürchte, der Grund dafür ist eben ein falscher Halswinkel. Wenn du viel Glück hast, ist der tatsächlich einstellbar. Wahrscheinlicher ist aber, dass der Hals im Laufe der Jahrzehnte dem Saitenzug und/oder dem Klima nachgegeben hat.

Wenn dem so wäre, wäre eine Reparatur leider aufwendig und teuer. Wegen des stärkeren Saitenzugs passt der Halswinkel besonders bei älteren Akustikgitarren oft nicht mehr. Bei einem Ausmaß, wie es auf deinem Bild zu sehen ist, muss man dann einen Neck Reset durchführen, also den Hals entfernen, etwas Holz wegnehmen und ihn neu einsetzen. Hier ein paar Erklärungen und Bilder dazu:
http://www.guitartips.addr.com/tip97.html
 
Mach uns doch bitte noch ein paar Fotos von der Brücke (wenn möglich mitz etwas mehr Licht :rolleyes:). Ich könnte mir vorstellen, dass da was untergelegt ist.
 
Also die Saitenlage ist so einfach "kaputt". Da ist entweder der Halswinkel völlig aus dem Lot oder aber die Brücke ist kilometer weit zu hoch. Ich schätze es ist der Halswinkel zumal da diese auffällige "Schraube" am Korpus vorhanden ist. Ich würde in folgender Reihenfolge vorgehen:
1. Den Halswinkel flacher montieren (falls möglich)
2. Dann das Halsprofil (mit der Schraube an der Halsplatte) anpassen (ganz leichte Durchbiegung, mal googeln...)
3. Nachjustieren der Saitenlage an der Brücke (vor dem Einstellen des Halswinkels auf eine "mittlere" Höhe einstellen)

Viel Erfolg mit der Gitarre!!

Btw. am Sattel muss da auch etwas passieren. Zum Glück hat die Gitarre einen Nullbund, aber die Führung der Saiten ist wegen den als viel zu groß erscheinenden Sattelkerben auch alles andere als optimal.
 
Danke erstmal für die Antworten :)

Oh je na dann hoff ich mal um so einen "Halsreset" herum zu kommen ^^P1010378.JPG

Geleimt.. oder geschraubt.. Tja also wenn ich mir folgendes Bild genauer ansehe kann ich da eine gelbe Masse erkennen. Kleber?

P1010380.JPG

Hinten sind aber nochmal 2 Löcher angebracht... Als hätte man den Hals auch mal versucht dran zu schrauben. :D


P1010375.jpg

Wenn ich mir die Gitarre so ansehe frag ich mich echt was fürn Opi da dran rumgeschraubt hat. Irgendwie Arg zusammengeschustert.

und hier noch ein paar zusätzliche Bilder
P1010377.JPG P1010376.JPG P1010381.JPG
 
Aaaalso… ich habe dasselbe Problem bei einer alten Archtop gehabt. Folgendes ist passiert: Über die Jahre hat der Saitenzug den Hals nach vorne gezogen und dabei hat der Hals die Decke nach hinten gedrückt, also hat sie sich verbogen. Dabei hat sie den Auflagepunkt des Halsfußes mitgenommen und jetzt ist alles verzogen und du hast eine absurde Saitenlage. Was man da aber machen kann ist das: Du löst vorsichtig die Schraube, die den Hals am Korpus hält und guckst, ob der Hals noch zusätzlich verleimt ist (hab ich schon öfter gesehen, vermutlich eine gängige Modifikation durch diverse Vorbesitzer solcher Gitarren). Ganz abbauen brauchst du den Hals nicht, es reicht, die Verbindung etwas "flexibler" zu haben. Wenn der Hals nicht geleimt ist, kannst du dir ein kleines passendes Stückchen Holz basteln, was du zwischen Decke und Unterseite des Griffbretts klemmst, das ja bei deiner GItarre übersteht. Dann die Schraube wieder festziehen und vorsichtig die Saiten spannen. Hat bei meiner "Alten" geklappt, da war es aber auch nicht sooo schlimm...
 
Für mich sieht das so aus , als wenn die viereckige Schraube im rechten Bild eine Halswinkeleinstelleschraube sein könnte. Vielleicht ist die nie richtig eingestellt worden , weil der passende Schlüssel abhanden gekommen war ?
Ich glaube ich habe sowas mal in der Heizungsabteilung eines Baumarkts gesehn ,man könnte aber sicher auch
die ganze Schraube gegen ein Exemplar mit gängigem Sechskant oder Inbus austauschen.
Ich kenne dieses Problem beim Banjo , durch den Korpus geht eine starke Schraube , die den Halswinkel bestimmt.
Wenn man dann versucht , eine falsche Einstellung dieses Winkels mit Halseinstellschraube oder Stegveränderung auszugleichen geht das nicht.Entweder schepperts oben oder unten stark , oder die Saitenlage endet so wie auf dem Foto.
 
Hallo MetalMaxe,

Risse in der Decke und Kleberrückstände am Halsfuß deuten klar auf Bastelei hin. An den Bildern kann man erkennen, dass der Hals nach oben geklappt ist, woraus sich die extreme Saitenlage ergibt. Die Schraube vorne im Halsfuß wird schwerlich zur Einstellung der Halsneigung dienen. Ihre Lage ist dieser Funktion nicht zuträglich. Sie wird vielmehr ursprünglich den Hals in der Halstasche des Korpus fixiert haben. Die Beiden Schraublöcher unten im Korpus sind wohl Folge eines vergeblichen Versuchs, den Hals fixiert zu bekommen.

Da hilft nur, den Hals komplett zu entfernen (wenn er geklebt ist, hilft oft die Zuführung von Wärme) und den Sitz in der Halstasche zu kontrollieren und ggf. nachzuarbeiten. Auch die Bruckstellen in der Decke müssen komplett gerichtet und geleimt werden. Ich vermute mal, das die Halstasche generell in ihrer Verbindung zum Korpus brüchig geworden ist.

Die Feineinstellung des Halses via Halseinstellschraube am Headstock und die Erneuerung des Sattels dürften danach ein Kinderspiel sein. ;)

Viele Spass beim Restaurieren!

/V_Man
 
Phu das Klingt ja richtig ekelhaft :eek:

Also ... Saiten runter ---> Mit Föhn den Leim einweichen ---> Hals tiefer hinein setzen und dann? Mit was festkleben?

Schwierige Sache :D
 
Also ... Saiten runter ---> Mit Föhn den Leim einweichen ---> Hals tiefer hinein setzen und dann? Mit was festkleben?

Korrekt erfasst... wenn Du es historisch korrekt machen willst nimm Knochenleim (Heißleim), ansonsten einen Leim der richtig aushärtet, bevorzugt auf PU Basis wie den bereits erwähnten Franklin Titebond. Ponal oder Propellerleim bleiben elastisch => nicht gut
 
Hallo Maxe,

jetzt will ich auch mal meinen Senf dazu geben: Ich habe vor einigen Jahren mal eine Gitarre mit so einer Schraube-Hals-Befestigung renoviert (Leider habe ich da nichts dokumentiert). Das war wohl mal eine gängige Befestigungsmethode. Ich beschreibe mal, was ich machen würde.

1. Hals rausnehmen: Die beiden Bastlerschrauben vom Boden raus schrauben. Den Vierkant raus schrauben. Hoffen, das nichts verleimt ist. Falls doch, mit Wärme, etwas heißen Wasser (Spritze) , Vorsicht und viel Geduld lösen.

2. Hals wieder einsetzen: Offensichtlich aus dem Leim gegangene Holzverbindungen wieder verleimen (Ich nehme Ponal EXPRESS, keinen normalen Ponal). Die "Backen" des Halsfußes wieder an die Halsfuß-Aufnahme anpassen (Da wird im Laufe der Jahre durch diverse Basteleien einiges an Holz abhanden gekommen sein), d.h. wahrscheinlich Furnierstreifen einsetzen (sieht man erst, wenn man den Hals in der Hand hat). Jetzt muss man einen passenden Keil schleifen, der in den oberen Teil der Halsfuß-Aufnahme kommt: Mit diesem Keil stellt Du den Halswinkel und damit (zum Teil) die Saitenlage ein. Der Keil soll so großflächig wie möglich sein, weil der ziemlich viel Druck abbekommt und weitergibt. Jetzt würde ich den Vierkant durch eine heute gängige Mutter/Schraube ersetzen und das Ganze zusammen schrauben (Nicht tierisch fest anknallen, sondern nur festschrauben). Leimen würde ich die Verbindung nicht. Die Feineinstellung macht man dann über den Steg.

3. Freuen, dass die Saitenlage wieder menschenwürdig ist. Jetzt kann man über Feinheiten wie den Halseinstellstab und den Sattel nachdenken.

Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Servus,

schaut mal auf der Musima Seite des Onkels vorbei, dort sieht man weiter unten wie die Halsbefestigung bei diversen Musimas gestaltet war... vllt eine Hilfe beim fälligen Neck-Reset.
 

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