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Mondluchs
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Geh los, geh wohin du willst,
spüre den Wind zwischen deinen Fingern
wenn du versuchst nach ihm zu greifen
lass dich von ihm tragen und flieg,
zumindest ein Lächeln lang, genau.

Lass dich fallen, nach vorne und hinten
spüre, wie dich keiner auffängt, du hast
dich
aber das kann für den Moment auch genügen
und dann kommen die Anderen und fliegen
mit dir, nehmen dich und lassen dich frei
zumindest ein Lächeln lang, genau.

Schließe die Augen und schau dich an
was du bist, sei, und sei bereit, wenn du dich
spürst
stolper und torkel, halt dich fest, wenn du
wankst, und finde irgendwo deinen Halt
wenn du dich nicht dabei verbrennst
zumindest ein Lächeln lang, genau.


Dieser Text entstand innerhalb von fünf Minuten, von der ersten Idee bis zum letzten Punkt. Im Kopf hatte ich eine ruhige Gitarre, kann aber auch rockiger werden. Ich stelle ihn rein, weil es mich sehr interessieren würde, wie ihr so etwas findet.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir persönlich gefällt der Text sehr gut, da ich so allgemeine Sachen mag, in die man sich vertiefen kann. Dafür das er so schnell entstand, ist das Gesamtbild sehr stimmig, dieses Bild des sich selbst fühlens finde ich sehr stark.
was du bist, sei, und sei bereit, wenn du dich
spürst
Hier würde ich das sei vorziehen, also: sei was du bist,... , hört sich, find ich, besser an.

Mein Interpretationsversuch: Ich würde sagen es handelt sich hier um die beschreibung eines Trips, vor allem der vorletzte Vers lassen das vermuten, mit dem erhobenen Zeigefinger, nach all dieser Beschreibung von Freiheit und "zumindest ein Lächeln lang" währendem Glück.
 
Inhaltlich finde ich es sehr ansprechend, poetisch. Zu konkret würde ich es gar nicht interpretieren, gerade das Unbestimmte macht den Reiz aus. Eine Atmosphäre von Risiko, Neugier und Vertrauen. Sprachlich wirkt es zunächst eher unausgereift, spröde, es gewinnt aber bei mehrmaligem Lesen - natürlich auch eine Frage der musikalischen Umsetzung. "Ein Lächeln lang" erinnert mich an eine Formulierung aus Rilkes "Stundenbuch", "genau" erscheint mir dabei eher unpassend.
 
ich find den gut.
ich find auch das "genau" gut... ich les es eher so wie eine bestätigung.
genau!
 
Hi Mondluchs,

gefällt mir sehr gut, prima Fluß, schöne Bilder die man mit eigenen Farben füllen kann.

Kompliment!

x-Riff
 
kann was mit dem text verbinden, man fühlt sich danach wohl.
schöne zeilen.

gruß christl
 
Hallo Mondluchs,
das ist etwas Frisches, aber es ist sehr ungeformt und roh.
Es ist ein fünf Minuten- hingekotztes Stück Selbstfindungsversuch. Da sind dann immer eilfertige, unsaubere, sogar unpassende, den Fluß störende Konstruktionen enthalten, die man unbedingt lokalisieren und anpassen sollte.
Man kann es auch so lassen, quasi als Spiegellung eines Momentes, wenn man das situative Gefühl einfrieren möchte, aber ich glaube eine Korrektur und eine Erweiterung könnte die Relevanz des Textes für dich und deine Leser/Hörer erheblich erhöhen.
z.B. die Stelle:
"aber das kann für den Moment auch genügen" finde ich kalt und rücksichtlos versachlicht- unbeholfen, gedrängelt.
Ich weiß nicht, ob das hilft...
Grüße
willy
 
Ich lese den Text jetzt nochmal - hingekotzt war er keinesfalls, das Hingekotzte erspare ich euch. ;)

'das kann für den Moment auch genügen' ist aufmunternd gemeint - man braucht nicht immer Menschen um sich zu haben, du hast jetzt gerade dich - aber hey, das kann doch auch schön sein? :) Es muss mit einem Lächeln vorgetragen werden.

Die unsaubere Metrik übrigens kann man als eine Art 'Dissonanz' betrachten - ein bewusstes Spannungsverhältnis im Klang, welches aufgelöst wird mit der festen Betonung auf die 1.

'spüre, wie dich keiner auffängt, du hast
dich'

Die schweren und leichten Zählzeiten, die man sonst hat, werden bewusst ausgeschaltet - hier ist es natürlich wichtig, dass auch die Musik dahingehend geführt wird, damit nicht am Ende zu viel Dissonanz ist. Für meine Verhältnisse würde ich dann wohl eine sehr harmonische Begleitung nehmen, um den Hörer reinbringen zu können...

Danke für die positiven Antworten und für die Kritik jedenfalls. :)
 
Super schöner Text mit viel Interpretationsspielraum. Bombe!
Dass du so etwas in nur 5 Minuten auf die Beine stellst - Chapeau!
 
hi,

hm. weiss nich. liest sich so zwiespältig für mich. einerseits produzierst du schöne bilder, andererseits ists manchmal sehr trivial formuliert. z.b. "aber das kann für den Moment auch genügen" sticht da raus, für mich.

würde da einige füllworte wegnehmen und so die metrik auch anders gestalten, weils sich für mich teilweise unrund liest. die nahezu komplette reimfreiheit ist wahrscheinlich gewollt, nehm ich an, dann sollte mmn. aber die metrik fluppen, damits halt rund wird.

hier mein vorschlag für die erste strophe, wobei ich vllt. ne weitere zeile einbauen würde. müsste man aber auch im kontext zur musik sehen/hören.

Geh los, geh wohin du willst,
spür' den Wind zwischen den Fingern
versuch ihn zu greifen
lass dich tragen und flieg,
zumindest ein Lächeln lang, genau.


gruß,

micha
 
Hey,

zunächst einmal ist der Text von seinen Bildern her wirklich schön und in den Worten kann man sich gut verlieren. Allerdings gibt es paar Sachen, die einen wieder zurückholen und das ist störend. Das ist, wie schon öfter angesprochen, die Metrik. Man merkt zwar, was du beabsichtigst, aber das funktioniert nicht bei allen Zeilen. Zum anderen ist das die Ungereiftheit mancher Gedanken und Wörter.

Geh los, geh wohin du willst,
spüre den Wind zwischen deinen Fingern
wenn du versuchst nach ihm zu greifen
lass dich von ihm tragen und flieg,
zumindest ein Lächeln lang, genau.


--> Der Vorschlag von scraping-micha ist wirklich gut und das solltest du dir mal durch den Kopf gehen lassen.

Lass dich fallen, nach vorne und hinten
spüre, wie dich keiner auffängt, du hast
dich
aber das kann für den Moment auch genügen
und dann kommen die Anderen und fliegen
mit dir, nehmen dich und lassen dich frei
zumindest ein Lächeln lang, genau.


--> Nach vorne und hinten fallen lassen. Hm, eigentlich ein schönes Sinnbild, die Wörter sind nur... hm ... etwas na ja.
Vll besser: Lass dich fallen, vor und zurück
Spüre, wie dich keiner fängt, du hast dich
Es kann genügen für ein Moment
Bis die Anderen kommen, dich nehmen
Dir die Freiheit schenken
zumindest ein Lächeln lang
Oder so etwas ähnliches.

Schließe die Augen und schau dich an
was du bist, sei, und sei bereit, wenn du dich
spürst
stolper und torkel, halt dich fest, wenn du
wankst, und finde irgendwo deinen Halt
wenn du dich nicht dabei verbrennst
zumindest ein Lächeln lang, genau.


--> Hier würde ich den Vorschlag von Jedi annehmen (Sei was du bist und sei bereit ...)
Ich würde vll auch das irgendwo rausnehmen. Du hast ja in der zweiten Zeile von den Anderen gesprochen, die dich halten und nehmen. D.h. dann muss man selber nur den Halt in sich selber finden.
Und die vorletzte Zeile, hm... "wenn du nicht dabei verbrennst" ... eigentlich ein schönes Bild, aber es ist schwierig das in den Sinn reinzusetzen, weil du vom Gehen, Fliegen, Fallen, Halten, Freilassen redest. Vll fällt dir da ja noch etwas besseres ein.

Was ich etwas störend finde, ist das "genau" am Ende. Du baust immer so schöne Bilder auf und dann kommt an Ende diese Zustimmung. Mag zwar passend sein, aber das stört einfach nur, meiner Meinung nach. Das wirkt irgendwie plump bei den ganzen Wörtern, die du sonst benutzt.

Bei dem Text würde ich auf etwas Ruhiges gehen, vll keine typische Balladenform, aber irgendetwas in der Art. Bei einer rockigen Untermalung könnte es schnell in so ein Grusel-Schlager abrutschen ;)
 
So, meinem unterdurchschnittlichen Gesang und meinen kaum vorhandenden Gitarrenkünsten zum Trotz habe ich jetzt eine Version des Ganzen aufgenommen. Ich habe den Text tatsächlich nochmal umgeändert, aber relativ wenig von euren Vorschlägen genommen. Das liegt vor allem daran, dass ich die Form des Ganzen schon im Kopf hatte, auch wie die verschiedenen Phrasen gesprochen/gesungen werden sollten. Zum Beispiel das 'was du bist, sei, und sei bereit' war ganz bewusst mit der zweimaligen Betonung auf dem 'sei' - aber das könnt ihr jetzt eh hören. Übrigens das erste Mal, dass irgendwas von mir veröffentlicht wird. Also nicht gleich bashen, außerdem ist meine Nase total zu und ich huste, was das Ganze natürlich nicht aufwertet. Würde auch sonst nichts online stellen, aber nach den vielen Kommetaren habe ich mich überwunden. ;)

www.myspace.com/koscfof

Hier der neue Text:

Geh los, geh wohin du willst,
spüre den Wind zwischen deinen
Fingern
wenn du versuchst nach ihm zu greifen
lass dich von ihm tragen und flieg,
zumindest ein Lächeln lang, genau.

Lass dich fallen, vor und zurück
spüre, wie dich keiner auffängt, du hast
dich
und das genügt auch für den Moment,
spüre die Freiheit um dich herum,
zumindest ein Lächeln lang, genau

Schließe die Augen und schau dich an
was du bist, sei, und sei bereit,
wenn du dich spürst, stolperst und wankst
halt dich einmal bei mir fest
zumindest ein Lächeln lang, genau.
 
ich finde den Text einfach nur klasse :great:
 
Hey,

wirklich ein klasse Text! Die musikalische Umsetzung hörte sich für mich jedoch überraschend 'fröhlich' an. Bin da irgendwie von etwas Getragenheit ausgegangen, so wirkte der Text eher auf mich. Trotzdem gut!

Gruß Priceless
 

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