Absolutes Gehör...

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Ralphgue
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Für mich absolut erstaunlich, wie präzise dieser Jung Klavierakkorde zuordnen kann...
 
Eigenschaft
 
Sehr gutes Erinnerungsvermögen. Gut geschultes Gehör. Möge er sich in einer Welt bewegen, die nur 440 Hz spielt. In der Klassik - hier speziell der Kirchenmusik mit "historischer Aufführungspraxis" sind durchaus andere Stimmungen üblich - z.B. 415 Hz Bach bis 460 Hz "Chorton" im Zeitalter Monteverdis. Da kämpfen Absolut-Hörer schon häufiger mal. Allerdings kämpfen auch Sänger da mal gerne, weil die Töne nicht mehr da "liegen" wo man sie sucht, sondern bis etwas mehr als einen Halbton daneben.
 
Eine Mischung aus (Insel-)Begabung und Übung … aber richtig spannend wird´s ja erst dann, wenn er, oder jeder andere mit einem absoluten Gehör, anfängt, das nicht als Zirkusnummer wie im obigen Video vorzuführen, sondern es im Rahmen und zum (höheren) Zwecke von Musikmachen zu verwenden.
Denn DAS ist noch einmal eine ganz andere Geschichte ...

'Thomas
 
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aber richtig spannend wird´s ja erst dann, wenn er, oder jeder andere mit einem absoluten Gehör, anfängt, das nicht als Zirkusnummer wie im obigen Video vorzuführen, sondern es im Rahmen und zum (höheren) Zwecke von Musikmachen zu verwenden.
Ich weiß, was du meinst - wenn es nur eine theoretische Fähigkeit ist, kann man damit keine Musik machen. Aber ich finde es total beneidenswert, wie der Junge selbst die komplexesten Akkorde versteht. Mein relatives Gehör ist schon nicht schlecht, würde ich behaupten, aber da komm ich nicht ansatzweise ran. Das beschränkt mich darin, komplexere Harmonien zu verstehen und dann im nächsten Schritt in meine eigene Musikpraxis einzubauen. Man muss dafür natürlich kein absolutes Gehör haben, aber ich glaube schon, dass es hilfreich ist.

Rick Beato hat seinen Sohn schon in mehrere Videos eingebaut und in einem sagt er, dass es ihn überhaupt nicht stört, wenn Musik nicht in 440 Hz ist. Das heißt, es klingt für ihn zumindest schonmal nicht schief. Aber ob er damit wirklich klar kommt, ist da nicht deutlich geworden.
 
mal ganz im ernst und ohne ironie: inwiefern ist das denn hilfreich?
Nun, ein absolutes Gehör _kann_ sehr hilfreich sein, wenn man im Jazz improvisiert und sich mit anderen gleichgesinnten durch diverse Tonarten moduliert. Auch wenn das vielleicht eher "akademisch" ist. Ansonsten ist die Fähigkeit bestimmt sehr nutzvoll zum innerlichen "Vorhören" von Progressions und Changes. Allerdings glaube ich, dass es nict zwingend so ist, dass jemand der absolut "hört" auch absolut "voraushören" kann. Das ist nochmal eine ganz andere Fähigkeit und nicht an das "absolut" gebunden, sondern an Erfahrung im Musik machen. Was mir bei dem Video allerdings auffällt ist das Dylan auch die Töne "singen" kann und damit scheint er die Fähigkeit auch zu besitzen. Ob und inwieweit das zusammengehört kann ich nicht sagen.
 
mal ganz im ernst und ohne ironie: inwiefern ist das denn hilfreich?

Du hast recht.
Bei weitem nicht so sehr, wie viele glauben. Hätte ich die Wahl, zöge ich ein sehr gut entwickeltes relatives Ohr immer vor.
Aber in wenigen, bestimmten Situationen, kann es schon hilfreich sein: Z. B. beim sofortigen Hören der Tonart beim zwanglosen Jammen, ohne
vorher ewig auf seinem Instrument nach dem passenden Grundton suchen zu müssen ... aber auch DIESES Thema läßt sich mit anderen Mitteln bestens regeln ...

Also: Du hast recht.

Thomas
 
Der Dirigent kann die Sopranistin mit dem absoluten Gehör fragen: “Geben Sie uns bitte mal ihr a? Ich muss das Orchester stimmen.“
 
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Es war tatsächlich als Frage gemeint.
Beim Hören/Konsumieren und reproduzieren: okay.
Beim selbst Musik machen im Sinne von hervorbringen, erschaffen ist mir der Vorteil nicht so ganz klar.
 
Und es war von mir tatsächlich als ernstgemeinte Antwort gedacht.
 
Mei, dann passt’s ja.
 
Ich denke, es gibt da auch verschiedene Stufen beim Hören. Ich hatte auch schon eine Phase (als ich sehr viel musiziert habe und mich auch auf ein Tonmeisterstudium vorbereitet habe), in der ich 4-5 Stimmige Akkorde am Klavier/Flügel absolut erkennen konnte (allerdings nicht so gut wie der Junge im Video) Aber wenn da 4 Flöten gespielt hätten, hätte ich das nicht mehr so gekonnt. Das war denke ich viel Training/Erkennung von Klangfarben oder Ähnlichem im Spiel, ich konnte es mir nicht so richtig erklären, jedenfalls war das für mich kein wirklich absolutes Hören, ich hätte die Töne auch nicht absolut genau singen können. Jedenfalls ein spannendes Thema :)
 

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