Abrundung Griffbrett/Bundstäbe bei Binding

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Liebe Selbsthilfegruppe,

ich bin im Internet auf folgendes Video gestoßen,



in dem der werte Herr Griffbrett wie Bundstäbe mit einem (Achtung, 1:1 übersetzt) „Schaumstoff-Schleifblock“ (180-220) abrundet – gefühlt in 5 Minuten.

Jetzt saß ich gestern Abend sowohl an meiner Paula wie an der Tele und dachte mir: „Joar, so ein bisschen runder würde der Ergonomie nicht schaden“. An einer Tele ohne Binding kann man das Video ja leicht nachahmen – aber was ist mit der Sonntagsbraten-Paula mit Creme-Binding?

Wenn ich bei meiner Paula das Griffbrett etwas abrunden wollte, so müsste ich ja vom Binding etwas abnehmen – right?

Hat da jemand Erfahrung, wie das geht und ob es was taugt?

Man darf der alten Dame gerne das Alter und ein paar Modifikationen ansehen (der Hals ist hinten schließlich auch schon angeschliffen), aber verhunzen möchte ich auf keinen Fall etwas.

Stimmt ihr dem Video zu oder habt ihr bessere Tipps?

Viele Grüße

Lester Telecaster
 
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Darell verzapft normalerweise keinen Blödsinn.
Ich hab das mit dem Schaumstoff-Schleifblock (aus dem Baumarkt) auf meinen Strats ohne Binding nachgemacht und das fühlt sich gut an.
Natürlich ist nur eine leichte Krümmung machbar.

Wenn man mehr will müsste man wohl stärkeres Schleifpapier nehmen und dann selbstverständlich auch die Bundenden neu abrichten.

Mit Binding würde ich es mir aber zweimal überlegen.
Ich steh halt absolut nicht auf relic. ;-)
 
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Hab das so an meiner Slick gemacht weil mit den Griffbrettkanten konnte man Brot schneiden...allerdings hab ich das Finishing nicht mit Stahlwolle gemacht (ich kann das Zeug nicht ab) sondern mit Micromesh Pads...
Bei einer Gitarre mit (überlackiertem) Binding würde ich das nicht bzw nur sehr vorsichtig machen bzw wenn die Frets mit Nibs versehen sind dann braucht es das eigentlich auch nicht...
 
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Das Binding kannst du perfekt mit einer Teppichmesser Klinge abrunden, das gibt eine wesentlich bessere Bespielbarkeit.
 
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Es geht auch ein Stück Holz, welches natürlich plan sein muß, mit dementsprechendem doppelseitigem Klebeband aufgeklebtem Schleifpapier. Der Holzklotz gibt nicht nach, ist für mich berechenbarer, als so ein nachgiebiger Schleifklotz. Im Grunde ist es egal, ob man Holz oder Plastik, sprich Binding verrundet, bzw. abträgt.
 
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Letztlich kann man es ausprobieren, sollte aber vorsichtig sein und in Kauf nehmen, dass man Ästhetik für Ergonomie aufgibt?

Ich will jetzt nicht sagen, der Hals meiner Paula wäre schlecht, Bünde sind gut angerichtet und generell ist das Griffbrett gut verarbeitet, aber nach dem Abrunden der Tele fühlt die sich schon angenehmer an.
 
Das geht schon auch mit Binding. Wenn die Bundenden allerdings einwandfrei sind und nur die Kante des Bindings etwas hart ist, würde ich statt zum Schleifklotz eher zur Ziehklinge greifen, weil man mit der wirklich nur am Binding entlanggehen kann und die Bünde nicht unnötig bearbeitet. Oft sind die Bünde bei teuren Gitarren ja sehr sauber verrundet, aber die Griffbrettkanten vor lauter Streben nach optischer Perfektion sogar kantiger als bei etwas günstigeren Gitarren. Was die Bünde angeht, gilt für mich: Don't fix it if it isn't broken...

Mit sanftem Druck im richtigen Winkel ist die Ziehklinge bzw das Ergebnis mMn feiner kontrollierbar als der Schleifblock. Das Teil heißt übrigens Ziehklinge, weil man sie nicht schiebt. :eek: Letzteres geht zwar schneller, aber auch so gut wie immer schief.

Bei unlackierten Griffbrettern ohne Binding benutze ich übrigens nicht mal eine Ziehklinge, sondern ein hartes Plektrum, das ich in prinzipiell gleicher Weise mit festem Druck entlangziehe, sodass die Holzfasern an der scharfen Kante nicht abgetragen, sondern nur zusammengedrückt werden. Das geht natürlich beim Binding aus Plastik nicht, weil es keine "hohlen" Zellen hat wie Holz.

Gruß, bagotrix
 
Was meinst du mit Ästhetik in den Fall?

Denke jeder Gitarrenbauer, der z.B. eine Replica macht wird das tun, weil dadurch das Feeling extrem besser wird. Mit der Klinge passiert da auch sonst nicht viel, da das Binding oben eh nicht lackiert ist, wie an der Seite.
 

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