und wie sieht das mit tinnitus aus?
ich hab einen tinnitus und bin lichttechniker, und wollte nach meiner VTler ausbildung vllt. in die richtung ton gehen.
würde mich der tinnitus da doll behindern?
hab auch gehört dass verdammt viele tonis nen tinnitus haben, desshalb dachte ich mir das wär kein problem....
Sonderlich toll ist ein Tinnitus zum Mischen sicherlich nicht, genausowenig wie ich mir das als Sänger oder Instrumentalist toll vorstellen würde, ständig einen "Referenzton" im Ohr zu haben.
Insbesondere zum letzten Posting vor mir: "Tinnitus" muß nicht "Lärmtrauma" bedeuten.
Ich selbst hatte zwar vor Jahren mal ein Knalltrauma mit folgendem Tinnitus in Form eines wunderbaren Pfeiftons auf dem rechten Ohr durch Knallkörpereinwirkung (Chinaböller D in 1m Entfernung...), in vielen Fällen hat ein Tinnitus aber seine Ursache woanders.
Z.B. verursacht durch Ohrerkrankungen, einen Tumor, bakterielle Infektionen, Tauchunfälle oder Hörzsturz.
Auch muß man unterscheiden zwischen Piepen/Pfeifen, Rauschen und Klopfen/Knacken.
Ein dauerhafter, subjektiv "lauter" Piepton ist sicherlich keine gute Voraussetzung zum Mischen - mit einem Rauschen oder Knacken sieht das vielleicht etwas anders aus.
Insbesondere live gibt es da halt die Problematik, z.B. Feedbacks zu erkennen.
Interessant wäre die Ursache und Ausprägung des Tinnitus, um da mehr sagen zu können.
Die Kombination Ohr/Gehirn ist sehr anpassungsfähig, gut trainierbar, aber auch sehr vergesslich. Letzteres merke ich, sobald ich mal zwei Wochen nicht am Pult war. Die Anpassungsfähigkeit erlaubt es aber, selbst nach langen Flügen oder bei großer Müdigkeit noch brauchbar zu mischen, wenn man seine Ohren vorher ein wenig "kalibriert".
Z.B. mit einer bekannten und bekannt gut klingenden CD über einen gut klingenden Kopfhörer.
Spielt man die gleiche CD dann über die PA ab und versucht, das auf dem Kopfhörer gehörte mittels EQ im Saal umzusetzen, ist man schon ein ganzes Stück weiter, muß dann nur aufpassen, die Band nicht "ohrausgleichend" zu mischen...
Natürlich ist das eine Krücke, aber in Notsituationen geht das.
Übrigens sind nicht nur Tonmenschen von Tinnitus bzw. Hörschäden betroffen, sondern insbesondere auch viele (klassische) Musiker. Eine Geige ist am Ohr des Bedieners _verdammt_ laut und ein Orchester größeren Ausmaßes dürfte pegelmäßig im Graben so gut wie jeder vermeintlich lauten Rockband das Wasser reichen können (vielleicht mal abgesehen von Manowar in der ersten Reihe).
Kurz gesagt: Wenn es nicht unbedingt ein Lärmtrauma ist, was Deinen Tinnitus verursacht hat, würde ich es einfach mal versuchen - idealerweise zusammen mit jemandem, der einen Mix objektiv beurteilen kann und Dir auch ehrlich sagt, wenn Du Mist mischst