Abbey Road-Studio zu verkaufen!

morry
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Hey,
wer ein bisschen Kleingeld übrig hat, kann zuschlagen: ;)
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Sehr interessant ist die Begründung für den Verkauf ", weil Künstler dank preiswert gewordener Digitaltechnik ihre Musik inzwischen daheim aufnehmen können." Läutet das Homerecording das Ende der Ära großer Studios ein?

Ich stell das hier einfach mal zur Diskussion...

Gruß
Moritz
 
Eigenschaft
 
Läutet das Homerecording das Ende der Ära großer Studios ein?

Natürlich.

Solche Betriebe muss man sich für Produktionen in diesen Saugzeiten erst einmal leisten können....das kann nur die Spitze des Eisberges.

Mich wundert allerdings ein wenig, dass solch eine Legende wie Abbey Road unter den Opfern ist.
 
Also ich nehm 3 davon. Vielleicht auch bei Ebay für 1 Euro als Schnäppchen :D

Ist natürlich eine traurige Sache, wenn so ein Studio als "Museum" oder Turi-Tempel umgebaut wird. War zwar noch nie drin - wird wohl auch nie passieren :( - aber von den Aufnahmen und dem Equipment mit Sicherheit eins DER Studios überhaupt.

Mit der preiswert gewordenen Digitaltechnik ist natürlich so eine Sache: Ich glaube schon, dass viele prof. Musiker sich sagen, dass man seine CDs auch genau so gut "Zuhause" aufnehmen kann. Wenn man genug Geld hat, und sich hochwertige Sachen zulegt, die Räumlichkeiten und verdammt viel Knowhow hat bzw. einen Tontechniker bezahlen kannt, warum nicht ? Ich möchte auch nicht die Tagessätze der grossen Studios wissen - bzw. sind für kleiner Künstler nicht bezahlbar. Und moderne Technik liefert - richtig eingesetzt - ja Möglichkeiten, von denen Musiker von 10 und mehr Jahren nur geträumt haben. So ist nunmal der Lauf der Zeit.

Allerdings fällt mir immer mehr auf, dass auch "Profis" immer weniger Wert auf HiEnd-Aufnahmen wert legen. Im Alter von MP3-Downloads (legal oder illegal) und Lofi-/Retro Sound interessiert das ja leider auch kaum noch einen Konsument. Ich möchte nicht wissen, wie viele junge Leute garnicht mehr wissen, wie eine CD klingen kann bzw. was das ist :redface:

Allerdings ist das ja auch angeblich der Grund, warum CDs nicht mehr verkauft werden. Woran u.a. EMI ja kränkelt. Wenn ich mir aber die Preise für eine neue CD anschaue, stellt sich mir nicht mehr die Frage, wie es dazu kommen konnte. Wenn man einem grossen Künstler Rekord-Honorare zusichert, dann die CDs für 20 Euro anfänglich verkauft, um dann 3 Monate später die Teile für unter 10 Euro auf dem Grabbeltisch verscheuert, habt sich die Musikindustrie sein eigenes Grab schonmal geschaufelt. Und bis die CD erschwinglich ist, haben sich die meisten Leute doch schon die MP3s besorgt - man will die Sachen ja heute und nicht 3-6 Monate später haben. Ich gehöre noch zu den wenigen aus meinem Bekanntenkreis, die sich lieber eine CD kaufen und sich davon evtl. MP3s macht. Aber bei einen Grossteil der CDs warte ich eben auf Angebote.

Das Argument ist für mich einfach das Preis-/Leistungs Verhältnis. Damit will ich nicht die Arbeit der Musiker schlechter machen, als sie ist (zumindest von einigen). Aber Musik ist nunmal ein Konsum-Produkt. Zumindest, was die breite Masse betrifft. Das merkt man ja umso mehr, wenn man die Charts und die vielen Awards-Gewinner bzw. sogenannte Künstler anschaut. Das sind doch 70% Leute, für deren CDs/Lieder man sich in 2 Jahren schämt, dass man sie evtl. hat. Und CDs von "kleineren Bands" kosten dann leider auch noch min. 6 Monate mehr als 15 Euro. Und keiner hat Bock darauf, soviel Geld dafür auszugeben. Auch wenn natürlich alle davon leben wollen. Aber die Industrie macht es ja mit den sogenannten "Superstars" und deren Verträgen vor. Und davon traümt doch fast jedes Musikerherz.

So, jetzt ist erstmal Schluss mit Jammern ;)
 
timesharing irgendjemand ? :D


naja traurig, aber war absehbar. oder ist jemand ernsthaft überrascht?
 
Gehört das nicht in den Flohmarkt?-)

Gruss
TheMystery
 
Hallo,

finde ich ganz schön bitter - Hintergrund ist aber wieder mal das Gejammer großer Plattenkonzerne, sie kämen finanziell nicht über die Runden. Wenn man den Trend "Internet" verschläft und CD-Preise künstlich hochhält (ich hatte mal Zahlen, wieviel Geld im Schnitt von einer CD effektiv beim Künstler landet, aber die sind sicher schon lange nicht mehr aktuell), dann vielleicht auch noch sonstiges Mißmanagement dazukommt, muß man sich betriebswirtschaftlich eigentlich über so was nicht mehr wundern.
Sollte Abbey Road wirklich den Bach runtergehen, wäre es immens schade um die dort noch vorhandenen einmaligen Geräte, die Erfahrung der dort arbeitenden Menschen (natürlich, zuvörderst, auch um deren Arbeitsplätze!). Ein Museum wäre wirklich nur die zweit- oder drittbeste Lösung - welcher gewöhnliche Tourist weiß, an welchen Kostbarkeiten er da vorbeiläuft, mal vom Zebrastreifen vor der Tür abgesehen? Aber wenigstens, wenn es sonst nicht geht, als Teil der Musikgeschichte müßte der Gesamtkomplex erhalten bleiben.

Viele Grüße
Klaus
 
...den Zebrastreifen, den alle Taxifahrer lieben, weil da permanent irgend welche Touris drauf posen.....:D
 
Das Problem wird wahrscheinlich sein, dass der Kaufpreis der Abbey Roads für den zukünftigen Betreiber nur schwer wieder reinzuholen ist. Und heut lockt man doch keinen mehr hinterm Ofen hervor, wenn über die Produktion gesagt wird, dass sie in den Abbeys stattgefunden hat. Da bleibt doch fast nur die Übernahme durch eine andere Plattenfirma oder einen splinigen Promi, der was für seine Sammlung sucht. Ich hoffe natürlich, dass sich eine Lösung findet. Oder da wird die teuerste SAE Schulungsstätte draus. :p

@paulsn: ja hier, ich! :)
 
ich bin immernoch für ein gemeinschaftliches konkurrenzangebot vom recording board ;)
 
Ich wär ja dabei, aber ist an den original britischen Konsolen nicht der Master links? :gruebel:
 
An den alten TG teilen so weit ich weiß ja, kommt das deswegen für dich nicht in Frage?? :great: Paul Mc Cartney soll auch interessiert sein, bei gearslutz will man schon spenden sammeln^^
 
wenn das musikerboard übernimmt wird das ding sowieso gegen ein tascam us122 und cubase 5 ersetzt :D
 
Hallo,

zu dem Thema gibt's was neues: Zum einen ein offizielles Dementi von der EMI, Abbey Roads solle nicht verkauft werden, man suche jedoch finanzielle Unterstützung für eine gründliche Renovierung und Sanierung. Zum anderen hat die britische Regierung kurzerhand die Abbey Road Studios unter Denkmalschutz gestellt.

Viele Grüße
Klaus
 
EMI sind doch wohl bescheuert DAS Studio zu verkaufen!:eek::bahnhof:
 
EMI sind doch wohl bescheuert DAS Studio zu verkaufen!:eek::bahnhof:
EMI ist ein Unternehmen, das betriebswirtschaftlich agieren muss. Und kein gemeinnütziger Verein und zur Erhaltung bedetender Kulturdenkmäler.
 
Nicht schlecht! Hm, dat mit dem Denkmalschutz könnten die hier in Lübeck mit meinem Studio auch ruhig machen;)
 
EMI sind doch wohl bescheuert DAS Studio zu verkaufen!

EMI ist ein Unternehmen, das betriebswirtschaftlich agieren muss. Und kein gemeinnütziger Verein und zur Erhaltung bedetender Kulturdenkmäler.

Eben, es geht hier um den Shareholder Value, den ein Management einer Aktiengesellschaft nunmal den Anteilseignern schuldet. Der Verkaufspreis lag bei etwa 120 Millionen Pfund. Das ist zur heutigen Zeit eine bedeutende Finanzspritze. Wie es aussieht wird die Abbey Road aber jetzt nicht verkauft. Im Prinzip wäre es eigentlich eine Katastrophe, dass ein Studio, das wirtschaftlich ist (und das ist das Abbey Road sogar momentan) verkauft wird, weil der Besitzer, ein Label das in den vergangenden Jahren viel Mist gemacht hat und von einem sterbenden Backkatalog lebt, schnell Geld braucht. Ich kann nur empfehlen sich mal bei der Emi die Jahresabschlussberichte zu ziehen, stehen auf der Page.
 

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