Marty hä? Den kennt doch schon wieder keiner (mehr)!
Nebenbei - die Handhaltung die er in seinen Videos zeigt, wurde früher für Jazzer und für die Herren aus der Gypsy-Swing-und Konsorten-Ecke empfohlen.
Ist fast etwas naturgegeben, weil die Klampfen an sich schon dicker sind und der Steg bzw. dessen Höhe auch noch überwunden werden müssen. Ich habe die entsprechenden Klampfen, nur die Anschlagtechnik habe ich für mich gleich wieder abgeschafft. Allerdings - wenn man Schmerzen im Handgelenk und eine Sehnenscheidenentzündung im rechten Arm haben will, ist die recht gut.
Bis ich zum "steif" gehaltenen Handgelenk kam, hatte ich eine ähnliche Haltung, allerdings hätte ich dann auf natürlichem Weg das Handgelenk versteift, weil mir das immer weh getan hat, und teilweise schon bös geknackt hat. Und das gerade mal nach etwa sechs oder sieben Jahren Gitarrespielens. Vielleicht sollte ich dazusagen, daß ich von der Akustik komme, wo man sowieso mehr Kraft bei der Rhyhtmusarbeit braucht. Und ich - auch Unterrichtsbedingt - kaum unter sechs Stunden täglichen Spiels davonkam. Meine eigene Übungszeit mal außen vorgelassen.
Nur - ich habe dann vor gut fünfundzwanzig Jahren (auch dank eines gewissen Herrn Reininghaus - den auch wieder keiner kennt) meine Handhaltung umgestellt, bin jetzt in der Altersklasse wie die hier genannten Herrn und erfreue mich eines gut und schmerzfrei funktionierendem rechten Handgelenkes und weiß, warum ich so auf richtige Haltungen bestehe.
Nur bin ich mittlerweile auch zu der Haltung gekommen, daß ich sage und erkläre, und dann einfach abwarte.
Der eine oder andere kommt dann schon von alleine drauf, warum man manches machen, und anderes lieber bleibenlassen sollte.
Abi vons Kolumne war jahrelang der einzige Grund für mich, die Gitarre & Bass zu kaufen. Insofern: Zumindest mir ist er ein Begriff, ich bitte darum, von jeglichem Generalverdacht zunächst einmal ausgeschlossen zu werden. Alle, die sich nun unter meinem Generalverdacht stehend sehen, eingeschlossen
Als Mr. Friedman mal auf der Musikmesse plötzlich neben mir stand, ich unterhielt mich gerade mit dem Nachbarn meines damaligen Drummers aus Hagen, mit dem ich zusammen die Musikmesse besuchte (der wiederum hatte bei AMA gerade zwei Standardwerke für Rockgitarristen sehr erfolgreich laufen.. auch wenn ich denen teilweise kritisch gegenüber stehe), also als Mr. Friedman neben mir stand, dachte ich, Hoppla, ist der klein.
Aber zum Thema
Du sagst es selbst: Akustikgitarre erfordert mehr Kraft. Demzufolge E-Gitarre weniger, gemessen an Techniken auf der Austikgitarre. Wer Django spielen möchte, muss das mit einer anderen Technik tun, als es für E-Gitarren richtiger oder besser wäre. A- und E-Gitarren sind verwandte, aber nicht gleiche Instrumente. Andere Saitenspannung, teilweise andere Spieltechniken, andere Ausdrucksmöglichkeiten.
Desweiteren ist, das kann ich aus meinem Fitnesstraining berichten, ist es überhaupt kein Problem, sich auch am Ellbogen Schmerzen, Entzündungen, Sehnenzipperlein, Gelenkprobleme usw. einzufangen. Das klappt auch an der Schulter. Oder im Rücken. Eigentlich an allen beweglichen Teilen des Körpers. Ich habe mal erlebt, wie sich ein Anfänger eine Bizepssehne zerrissen hat, mit minimalem Gewicht. Aber falschem Bewegungsablauf. Es waren nur 5 kg aufgelegt, Trainierte schaffen 30 kg. Man darf nur nicht in der Abwärtsbewegung in den freien Fall geraten und das dann noch abzubremsen versuchen.
Mit anderen Worten: Ich würde nach wie vor den Anschlag aus dem Handgelenk empfehlen. Aber genauso empfehle ich eine gute, am besten exzellente Technik. Und ich empfehle, mit(!) der Masse der Hand zu arbeiten, und nicht gegen(!) sie. Das ermöglicht Lockerheit, und gleichzeitig Punch. Und Lockerheit ist eines der obersten Prämissen. Nicht nur aus musikalischen Gründen, sondern auch aus gesundheitlichen.
Grüße Thomas