Lies mal erst noch das hier:
(von der offiziellen Marshall Seite:
http://www.marshallamps.de/)
Warum kann ich nicht einfach einen normalen E-Gitarrenverstärker für meine Akustikgitarre verwenden?
Obwohl von einigen Usern in der Praxis schon oft einmal E-Gitarrenverstärker für die Akustikgitarre benutzt werden, möchten wir deutlich davon abraten, dies zu tun!
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1.) Die Eingangssektion eines professionellen Acoustic Amps kann eine extrem große Bandbreite von Signalpegeln verarbeiten. So werden z.B. passive Piezotonabnehmer selbst ohne Aktivelektronik von ihnen locker verarbeitet, während der Pegel dieser Tonabnehmer für einen E-Gitarrenverstärker einfach zu klein ist. Noch wichtiger ist jedoch der umgekehrte Fall: Ist eine Akustikgitarre mit einer Aktivelektronik ausgerüstet, so kann ihr Ausgangspegel so hoch sein, dass unerwünschte Verzerrungen am Verstärker auftreten. Dabei können schlimmstenfalls die hohen Ausgangspegel mancher interner Akustikgitarren-Preamps bei einige E-Gitarren Verstärkern sogar zur Zerstörung der Eingangsstufe des Verstärkers führen! Auch wenn dies vielleicht Ausnahmefälle sind - die dabei entstehenden Kosten übersteigen die Mehr-Investition für einen Akustikamp bei weitem...
2.) Akustikinstrumente neigen deutlich stärker zu Feedbacks als E-Gitarren. Daher sind professionelle Akustikverstärker, wie z.B. der Marshall AS50R oder AS100D mit speziellen Tools ( Notchfilter, Phase-Shift ) ausgestattet, welche helfen, derartige Feedbacks zu vermeiden. E-Gitarrenamps betonen nun aber einmal mit ihrem Grundsoundcharakter gerade diese Feedback-Frequenzen. Treten beim Anschluss einer Akustikgitarre an einem E-Gitarrenverstärker solche Feedbacks (z.B. in der Resonnanzfrequenz der Akustikgitarren-Decke...) auf, so kann dies zu Beschädigungen der Endstufe oder des Lautsprechers des verwendeten Verstärkers führen.
3.) Bei vorsichtig eingestellter Lautstärke an Akustikgitarre am leise eingestellten E-Gitarrenverstärker ist zwar das Gitarrensignal hörbar - es wird aber nie der natürlich Klang des Akustikinstrumentes zu hören sein. Marshalls Acoustic Soloist Amps übertragen das Signal dank ihres Schaltungsaufbaus, der speziellen Basslautsprecher und Hochtöner ähnlich linear, wie eine Hi-Fi Stereoanlage - dadurch werden Feedbacks vermieden und das Instrument so wiedergegeben, wie man es hören möchte. Ein E-Gitarrenverstärker gibt dagegen nicht annähernd die Bass- und Hochtonbereiche wieder, welche den ganz eigenen Charakter akustischer Instrumente ausmachen.
Hinweis: Eine kleine Ausnahme bilden die Marshall AVT-Modelle mit "Acoustic Simulator" Schaltkreis. Diese Schaltung optimiert den Frequenzgang des Gerätes für akustische Instrumente - weshalb inzwischen einige findige Gitarristen diese Geräte problemlos mit ihrer Akustikgitarre verwenden. Sie profitieren dabei von der lineareren Wiedergabe des Acoustic Simulators (und der damit verbundenen Verminderung von Rückkopplungen).
Der Simulationsmodus ist allerdings ursprünglich dafür gedacht, den Klang einer E-Gitarre so umzuwandeln, dass sie den typischen Charakter einer Akustikgitarre erhält - z.B. um während eines Gigs für die Balladen nicht die Gitarre wechseln zu müssen. Einen Acousticverstärker mit Notchfilter, Phase Shift und optimierter Eingangssektion kann und will Marshall mit einer solcher Schaltung nicht ersetzen. Aus den unter 1.) und 2.) angegebenen Gründen ist eine solche Anwendung den Profis vorbehalten, die sich genau mit den Ausgangspegeln ihrer Instrumente und der optimalen Bühnenpositionierung der Gitarre zum Monitoring auskennen...