A-Gitarre mit Audacity aufnehmen

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Hallo Freunde,
jetzt wollte ich mal ein paar Lieder, mit meiner A-Gitarre, mit Audacity, über Mikrofon aufnehmen.
Gesagt-getan; Das Ergebnis war leider ernüchternd. Während Sprache und Gesang normal wiedergegeben werden, hört sich die Gitarre schrecklich an.
Die Töne werden total verzerrt, in hohen Frequenzen mit viel Hall wiedergegeben. Ich habe es mit unterschiedlichen Mikros versucht, -keine Veränderung.
Nun möchte ich wissen, ob jemand von euch Erfahrung damit hat und mir Tipps geben kann?

Gruß Hans

Bitte verschieben, wenn das Thema falsch platziert ist!
 
Eigenschaft
 
Das klingt für mich sehr eigenartig, denn so unterschiedlich sind Gesang und Gitarrensignal eigentlich nicht. wie klingt es denn, wenn du gleichzeitig singst und Gitarre spielst? Interessant wäre auch noch, welches Mikro du in welchem Abstand von der Gitarre verwendest. Was ich mir noch vorstellen könnte wäre Verzerrung wegen zu hohem Pegel. Da könntest du als Erstmaßnahme mal etwas Mehr Abstand zwischen Gitarre und Mikro bringen.

Für bessere Tipps bräuchten wir noch mehr Info und idealerweise eine Hörprobe.

Gruß

Toni
 
Von mir noch die Rückfrage bezüglich des Mikroeingangs am PC:
Ist das der normale Audioeingang oder eine Schnittstelle, z.B. über USB?
Kontrolliert du den Eingangspegel?
 
Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten könnte der beschriebene Effekt: "viel Hall" auch auf ein Rückkoppelungsproblem hindeuten - vor dem Pfeifen drängt dabei gewöhnlich und allmählich ein ansteigender fieser Hall-Effekt hervor. Vielleicht Mikrofon- und auch die Sitzposition mal verändern und dabei die Position der Boxen beachten!?

stay tuned - hotlick
 
Danke für eure Antworten.
Ich muss sagen, von der Materie habe ich wenig Ahnung.
Das Mikro habe ich am Audioeingang für's Mikro angestöpselt. Gut, den Eingangspegel eben über Audacity kontrolliert. Einmal benutze ich das Mikro eines Headset's und dann ein dynamisches Mikro von Sennheiser.
Das stöbern im Audacity-Forum brachte mich nicht weiter. Ich fand zwar ähnliche Phänomene, aber keine Lösung.
Mehr Abstand zum Mikro und Gitarre mit Gesang probiere ich heute Abend.
Vor ein paar Wochen leistete ich mir eine "Marshall AS50D" Combo. Könnte ich das Gerät auch an den PC anschließen?
 
Also Audacity ist hier nicht das Problem, das ist zwar nur eine Freeware, funktioniert aber für Heimanwendung gut genug.
Das dynamische Mikro von Sennheiser (Typ hast du wieder verschweigen) ist vielleicht nicht ganz so gut für eine Gitarre wie ein Kondensatormikro, ist aber eher leiser und auch kein Grund für Verzerrung.

Ich denke das Problem vermutlich der Audioeingang der Soundkarte.
OnBoard-Soundkarten der Mainboards sind unterste Qualität, besonders die Eingänge.
Wenn das Ding zu Verzerrung neigt ist das kaum hinzubekommen, du kannst es ja mal mit einem übertrieben niedrigen Pegel probieren.

Die meisten Leute verwenden heute als Schnittstelle ein USB-Audio-Interface.
Solltest du dir bessere Mikros anschaffen, ist das sowieso angesagt, mit der Soundkarte des PC bleibst du auf unterster Qualitätsstufe.

Zum Marshall AS50D
Das Gerät hat glaub einen Line-Out, den kannst du natürlich auch am entsprechende Eingang der Soundkarte (oder irgendwann an ein Audio-Interface) anschleißen.
Allerdings ist das unnötig, wenn deine Gitarre einen Pickup hat, dann kannst du den doch auch direkt aufnahmen und nicht erst über den Verstärker.
Die Gitarre klingt über Pickup allerdings meistens nicht so natürlich wie über ein Mikro.
Ein Versuch wert ist höchstens Pickup und Mikro parallel aufzunehmen und je nach Geschmack mischen. Dazu brauchst du aber auch ein Interface oder eine Soundkarte mit 2 Eingängen.

OK, falls das wirklich eine billige Onboard-Soundkarte ist, dann würde ich vorschlagen den Thread zur Beratung in den Recording-Bereich schieben.
Die Spezies sollen dir dann ein brauchbares Interface und ggf. noch ein Kondensatormikro empfehlen.
 
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GEH, danke für Deine umfassende Ausführungen.
Das Mikro ist ein "Sennheiser e 822 S".
Ich habe jetzt nochmal alles mögliche versucht, aber keine Besserung. Wenn ich die Gitarre direkt anschließe entsteht der gleiche Effekt wie über das Mikro. Sprache und Gesang gut, -Gitarre fast unkenntlich.
Ich stelle keine hohen Anforderungen an den Klang, da es nur zur Selbstkontrolle sein soll, aber so bringt es nichts. Nun werde ich mal mit meinem PC Händler reden.
Danke nochmal für die Ausführungen.

Hans
 
Nun werde ich mal mit meinem PC Händler reden.
Ich wüsste nicht, was das bringt, von Musik aufnehemn hat der wahrscheinlich auch keine Ahnung ;) Also dass die Gitarre ein anderes Ergerbnis liefert als Gesang ist in der Tat unlogisch. Aber an sich ist der Mikrofoneingang am Onboard-Sound halt in der Regel ziemlicher Schrott und da kann man keine Qualität erwarten.

Mich würden auch mal Hörproben interessieren. Also am besten wo du gleichzeitig singst und Gitarre spielst, bzw. mal mehr den Mund, mal mehr die Gitarre in richtung Mikro bringst.
 
Ich glaub auch: den Weg zum Computer-Spezie kann Hans sich sparen. Die Audiokarte des PC ist für so etwas einfach nicht geeignet. Und für die primäre "Selbstkontrolle" gibt's mittlerweile einige sehr brauchbare und preiswerte Audiointerfaces ohne viel Schnickschnack und halbwegs guten Mikrofonvorverstärkern, die dann ebenso für's Mikrofon wie auch für die Abnahme eines Piezo-Tonabnehmers geeignet sind.
 
Ich glaub auch: den Weg zum Computer-Spezie kann Hans sich sparen.
Seh ich auch so!

Die Audiokarte des PC ist für so etwas einfach nicht geeignet. Und für die primäre "Selbstkontrolle" gibt's mittlerweile einige sehr brauchbare und preiswerte Audiointerfaces ...
Da er außer einem günstigen Mikro eigentlich noch gar kein richtiges Aufnahmeequipment besitzt, wäre auch ein mobiler Recorder eine Möglichkeit:
-> https://www.musiker-board.de/f596-multitracker-mobiles-recording-rec/
-> https://www.thomann.de/de/cat.html?gf=portable_recorder&oa=pra
Solche Gräte nehmen heute ja überraschend gut auf und sollten seinen einfachen Ansprüngen genügen.
Einfacher wie das Gedöns mit dem PC ist es auch.
2 Mikros und Interface ist zwar besser, klar, ist aber jetzt auch ein Frage, was Hansgeorg investieren will?
 
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Ich habe ein ganz billiges ~10 Euro USB-mikro für Skype dran. Und das ist (wohl eher zufällig) schon viel besser als ein etwa gleichwertiges, das ich hinten an die soundkarte stecken kann, wo auch nur kratzen rauskommt :) Sobald es aber über sprache hinaus geht, sind diese kleinen mikros beide völlig überfordert, da kommt (bei mir) alles mögliche raus. Mein kleiner handyrecorder gibt eine um welten bessere qualität her und hat noch die vorteile, dass er klein und transportabel ist.

Gruss, Ben
 
Das ist sicher alles richtig, und auch den Tip mit dem mobilen Recorder als Alternative zum Interface finde ich nicht schlecht: Manche dieser mobilen Recorder kann man auch als externes Mikrophon über USB an den PC anschließen, z.B. das Zoom H2n - das habe ich mir gerade angeschafft, die ersten Versuche, auch mit Audacity, sind vom Sound her durchaus überzeugend.

Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, daß hier noch etwas anderes schief läuft - daß Gitarrenaufnahmen, egal ob über Mikrophon oder Direktanschluß, immer unbrauchbar sind, Gesangsaufnahmen über das selbe Mikrophon Deinen Ansprüchen aber genügen, kann ich mir sonst nicht erklären. Ich würde mich daher ars ultima anschließen und vorschlagen, daß Du mal eine Hörprobe einstellst, bevor Du gleich in neues Gerät investierst. Vielleicht ergeben sich daraus ja neue Erkenntnisse.
 
Ich glaube, das Phänomen hängt einerseits von der Soundkarte + der damit eng verbundenen Elektronik im Rechner (Magnetfelder) und andererseits mit dem akustischen Instrument, bzw. dem Resonanzkörper der Gitarre zusammen und tippe deshalb immer noch auf Rückkoppelung, die schlicht und ergreifend durch beide Komponenten ausgelöst wird. Ich habe das schon bei einigen Rechnern erlebt, dass akustische Gitarren "auch" in Verbindung mit Computern gerne Rückkoppelungen produzieren, die sich nicht direkt als Pfeifen zeigen - aber sozusagen kurz davor. Dann klingt das ganze wie aus einer Blechbüchse mit fiesem Hall und Verzerrungen. In den gängigen Rechnern in Zeiten der TFT-Displays ist einfach eine für diesen Zweck unangemessene Abschirmung verbaut. Die Mikrofone klingen deshalb brauchbar, weil sie eine ganz andere Richtcharakteristik haben; und jeder weiß, dass akustische Gitarren besonders gerne Rückkoppelungen verursachen - eben dann auch in Verbindung mit einem Mikrofon.

Es kann sogar sein, dass sich das Phänomen ein wenig abmildern lässt, wenn das Schallloch zu geklebt wird - aber ganz verschwinden wird es dadurch nicht. Ein externes Audiointerface oder spezielle PCI-Interfaces sind ohnehin für Musikinstrumente konzipiert und entsprechend abgeschirmt - da passiert das dann nicht oder nicht so schnell und lässt sich dann aber durch Änderungen der Position oder durch einen eventuell am Pickup-System vorhandenen Phasendreher in den Griff bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme dir insofern zu, als Feedback kurz vor dem lauten Pfeifen tatsächlich hallähnliche Artefakte erzeugen kann. Was das Ganze mit Magnetfeldern und Abschirmung zu tun hat, das müsstest du uns nochmal genauer erklären. Prinzipiell ist es möglich, auch mit einem Billig-Headsetmikro über die Onboardkarte vernünftige Gitarrenaufnahmen zur Selbstkontrolle zu machen.

@Hansgeorg: Einen Rückkopplungseffekt kannst du ausschließen, indem du während der Aufnahme einfach mal die Speaker ausschaltest. Wenn ich mich richtig entsinne, kann man das auch softwareseitig in Audacity machen, aber ich kann dir im Moment nicht genau sagen, wie das geht.

Gruß

Toni
 
Hi toni, kann sein, dass ich bezüglich der Magnetfelder etwas auf dem Holzweg bin, allerdings gibt's neben den bekannten "elektroakustischen" Rückkoppelungen auch noch zahlreiche andere - eben auch und insbesondere in hochfrequenten elektronischen Regelkreisen:
Selbsterregung (d. h. das initiale Entstehen von Schwingungen) tritt ein, wenn zunächst eine positive Kopplung und dann verzögert eine negative Kopplung einsetzt. Die Systemparameter pendeln dann zwischen Ruhe und typischen Höchstwerten. Dieser Fall kann insbesondere in elektronischen Regelkreisen bei hohen Frequenzen eintreten, wenn die Phasenbedingung für eine Gegenkopplung aufgrund zufälliger Phasenverschiebungen aller Komponenten nicht mehr zuverlässig gegeben ist. (Wikipedia Rückkoppelung)
.... ich glaube schon, dass es kein Zufall ist, dass die Beschreibung von Hans eigentlich genau die Soundeigenschaft beschreibt, die bei einer Rückkoppelung eintritt - zudem habe ich tatsächlich - ohne die Hintergründe im Detail technisch verstanden zu haben - mit Computern und A-Gitarren häufiger solche Phänomene erlebt. Klar denkt man bei Rückkoppelungen zuerst an die Wirkung zwischen Box und Mikrofon, aber in Computern entstehen eben auch hochfrequente Schwingungen - ich denke, auch in allen an den Schalt- und Regelkreisen beteiligten Magnetfeldern. Es kann immerhin sein, dass da mehrere Faktoren zusammen kommen und durch die Schwingfreudigkeit einer A-Gitarre und den damit einhergehenden bekannten, hoch geschaukelten elektroakustischen Faktoren mit Lautsprechern in der Nähe ein solches Ergebnis raus kommen kann.

Grüße - hotlick
 
Ich denke auch, dass dein Problem die Soundkarte ist. Mit so ner On_Board-Schleuder wirst du kein sauberes Signal bekommen. Lass dir mal ein einfaches audio-interface schicken und probiers damit. Was hast du für Mikro und soundkarte?
 
Danke für die vielen Stellungnahmen,
wie vorgeschlagen, werde ich mir ein externes Gerät zulegen, bin noch nicht ganz sicher, welches?
Entweder "Zoom H-1 V2" oder "Olympus LS-5" ist zwar etwas teurer, hat aber gute Tests.
Zudem kann man das Spielzeug noch für andere Dinge nehmen.

Gruß Hans
 
Bei Zoom würde ich eher das H2N wählen, das ist immer noch günstiger als das Olympus LS-5.
Tests dazu kannst du bei T jede Menge abrufen.
Das funktioniert nebenbei auch als Interface, also direkt über USB auf den PC (was du ja ursprünglich gesucht hast).
 

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