[A-Gitarre]} Hat das Korpusmaterial Auswirkungen auf die Lautstärke des Instruments?

3XeHj
3XeHj
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.12.23
Registriert
07.04.12
Beiträge
404
Kekse
1.132
Ort
niemals da
Eine Frage, nur, weil es mich interessiert: welchen Einfluss hat das Materisl des Korpusmaterials auf die messaber Lautstärke? Also nicht auf den Klang, sondern ausschließlich die Lautstärke? Ich könnte mir vorstellen, dass eine baugleich identische Gitarre mit einem Korpus aus Pappe leiser ist als die aus Stahlblech. Aber Aussagen von "ich könnte mir vorstellen" sind ja eher sinnlos.
 
Eigenschaft
 
Ich denke bei einer Akustik macht das garantiert was aus (siehe Dobro aus Metall).

Bei einer E-Gitarre ist das eher zweitrangig denke ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

....das macht natürlich was aus...doch ist das Beispiel mit der Dobro extrem ungeschickt gewählt, weil bei dieser Konstruktion ("Resonatorgitarre" genannt) fast die komplette Saitenschwingung auf einen/mehrere "Resonatoren" geleitet wird und der Korpus selbst nur als dessen/deren Reflektionsgehäuse verwendet wird-was natürlich auch (eher indirekt) in Sachen Klangreaktion bemerkbar macht.

Das Thema an sich ist recht komplex und man sollte immer bedenken, dass die Energie die von schwingenden Saiten erzeugt wird begrenzt ist und nicht ausreicht um einen Metallkörper zum Schwingen zu bringen (wenn dessen Wandstärke in praxistauglichen Dicken bleiben soll).

Bei Akustikgitarren ist demnach für einen lauten Ton die Verwendung eines Weichholzes (Fichte/Zeder...) für die Decke optimal, härtere Hölzer (Mahagoni, Sapele, Koa ...) brauchen schon sehr dünne gekonnt verstrebte Deckenkonstruktionen um ausgewogen und stark zu schwingen.

Das Korpusmaterial von Akustikgitarren ist eher für Klangübertragung zuständig--es überträgt die Schwingung wieder in die Decke--deswegen ist dessen Einfluss (verschiedene Härten) nicht zu unterschätzen und hörbar!
Eher harte Zargen-Boden Hölzer werden oft sehr dünn verarbeitet und haben dann durch ihre Starrheit (interne sehr schnelle Schallgeschwindigkeit=Übertragung) am wenigsten "Energieverlust" der Schwingung um diese wieder in die Decke zu leiten. Vom Prinzip her sind also Akustikgitarren mit harten Korpusmaterialien (Palisander, Ovangkol) tendenziell etwas lauter als die mit etwas weicheren (Mahagoni...)-wobei es auch hier stark auf die Dicke und Konstruktion an sich ankommt.

Bei E-Gitarren wird`s noch komplizierter--allerdings schwingt natürlich eine solche aus Stahl oder Beton fast gar nicht, dafür ist einfach zu wenig mechanische Energie da. Solche Gitarren haben noch andere Probleme (Schwingungsumsetzung an sich, Gewicht...) und sind deswegen eher seltenst zu finden...

Kürzer geht nicht, n Buch darüber schreiben wäre besser.....oder am besten: einfach Gitarre spielen...:D

Gruss,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hatte in letzter Zeit gelegentlich alte Wandergitarren hier, um sie zu "restaurieren", aus Volllaminat (Sperrholz ;)) ... der Klang war zwar furchtbar, aber sie waren sehr laut. Kenne ich auch noch aus meiner Jugendzeit, wo solche Dinger wirklich als "Wandergitarren" immer dabei waren, die setzten sich mühelos gegen feuchtfröhlichlauten "Gesang" auch größerer Gruppen durch :great:
Material wie gesagt überwiegend Sperrholz, die besseren hatten wenigstens eine massive Fichtendecke.

Bei meinen heutigen Gitarren sind Decken aus Fichte und Zeder deutlich lauter als z. B. Mahagoni. Sehr laut ist auch meine alte Gibson L-3, wobei ich bei dem Modell nicht genau weiß was für Hölzer es sind. Und dann natürlich die Resos, speziell die mit Blechkorpus … die wurden ja schließlich extra dafür erfunden, weil die normalen akustischen Gitarren trotz aller Bauform- und Baugrößentricks einfach zu leise und zu wenig durchsetzungsfähig waren. Auch da machen die Materialien einen Unterschied - hier aber eher im Klang als bei der Lautstärke, Stahlblech klingt anders als Messing klingt anders als Neusilber ... Die Resos mit Holzbodys nehmen hier eine Zwischenstellung ein, wobei das (hier meist laminierte) Holz sich weniger auf die Lautstärke auswirkt als auf die etwas wärmere Klangfärbung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mods: ja, selbstverständlich A-Gitarre. Also die Frage, mit welchem Korpusmaterial bekomme ich eine A-Gitarre am lautesten, messbar, wenn der Klang egal ist. Und zwar wirklich nur deshalb, weil mir der Gedanke gestern beim üben gekommen ist, einfach nur aus Interesse.
 
ja, selbstverständlich A-Gitarre
Ich hab das im Titel ergänzt, da bei den Threadübersichten aus dem Titel nicht ersichtlich war, ob es um E- oder A-Git geht und oben auch schon ein Video
zu einer E-Git (habe ich gelöscht ;) ) gepostet wurde.
 
Grundsätzlich: Alles, was - bei sonst gleichen Parametern - hart und glatt ist, verschluckt weniger (Schall-) Energie als weiches, rauhes.

Damit dürfte laminiertes Palisander oder Ebenholz weit vorne liegen, da (1) hartes Holz, (2) noch einmal am Schwingen (und damit am Energieverlust) gehindert. Das Ganze steigerungsfähig durch eine sauber innen verputzte und am besten lackierte Oberfläche (Badezimmer vs. Salon mit schweren Vorhängen) und einen leicht gewölbten Boden (> Guild!). Leider konnte ich noch keinen a/b-Vergleich laminiert / massiv machen; halbwegs möglich wäre dies zwischen der Yamaha Lx6- und der Lx16-Serie. Lyrachord (Ovation) geht auch gut.

Dass u.U. der Spieler ein Instrument, dessen Korpus mitschwingt, als lauter *empfindet*, kann durchaus sein - die Frage ist, was vorne rauskommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer


Nachdem ich seit ein paar Tagen eine Carbon-Glasfaser-Hybrid-OM von Rainsong mein Eigen nenne, kann ich im Vergleich zu meiner Eastman Sapele OM sagen, Carbon lauter und heller im Klang. Beide mit Elixir besaitet. Sie scheint auch locker mit der Sigma JRC 40E mithalten zu können. Die Klangcharakteristik ist natürlich eine andere, auch wegen der Daddario EXP auf der Sigma. Ein Vergleichsvideo habe ich zu diesem Thema auch gefunden.

Gruß Hermanson
 
Es kommt aber auch z.B. auf die Dicke des Holzes an. Man kann also nicht prinzipiell sagen "Wenn Holz A verbaut ist, ist die Gitarre lauter als wenn Holz B benutzt wurde". Holz A kann sich je nach Bearbeitung ebenfalls "von sich selbst" unterscheiden in anderem Zusammenhang. Rein vom Lesen der Spezifikationen und der Form kann man also nicht wirklich abschätzen, wie laut eine Gitarre ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben