(A-Gitarre) Guild - Typenerläuterungen

soundmunich
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Hallo Freunde der akustischen Schwingungen!

Mein Bestand an Akustikgitarren sind eine Gibson Songwriter, eine Takamine 12 String und eine Stanford.

Immer wieder schaue ich mal, was an akustischen Guild Akustikgitarren so auf dem (Gebraucht-) Markt ist.

Ziemlich klar ist mir die S4 / Songbird, die ja eine klare Sonderstellung unter den Gitarren der Marke Guild einnimmt und zu der ich keine Fragen habe (die suche ich auch konkret - bisher halt entweder zu teuer oder zu schlechter Zustand).

Die übrigen Modelle und Modellreihen sind aber ein Buch mit 7 Siegeln für mich (neben Synthesizern ist mein weiteres Wissensgebiet insbesondere Gibson - man kann halt nicht alles wissen, weshalb es ja schätzenswerterweise das Forum und Euch gibt :claphands:).

Mein Eindruck ist, dass ich einige Guild Akustikgitarren gehört habe, die einerseits sehr druckvoll klingen und eine mir angenehme Ausgewogenheit zwischen Bass und Trebble haben (meine Songwriter ist mir für manche Einsätze im Bass-Bereich etwas zu leise und die Stanford habe ich wegen ihrem mandolinenhaften Klang (mit Elixier Saiten) gekauft). Mich interessiert hauptsächlich der Einsatzbereich Picking und Melodie.

Was einen Grundsatz der Qualität oder Hochwertigkeit einzelner Modelle anbelangt, so habe ich den Eindruck, dass die oberste Klasse das G-Signet als Kopfplatteneinlage hat und die Stufe darunter eine - ich nenne es mal - Säuleneinlage (bitte korrigieren, wenn es hier einen Fachbegriff gibt) in der Kopfplatte hat. Noch weiter nach unten gibt es dann das Säulensymbol lackiert oder als Aufkleber und ohne das alles ist man bei der untersten Stufe angelangt (die will ich niemandem madig machen, ich versuche nur durchzublicken).

Mich interessieren nun die Modelle und Baureihen der ersten beiden Kategorien (Kopfplatteneinlage G-Signet oder "Säule"). Kann mir hierzu jemand erklären, welche Modelle es gibt, wie sie sich unterscheiden und vielleicht welcher bekannte Musiker sie einsetzt oder wo ich mir sonst ein Bild machen kann, wie sie klingen.

Ganz aktuell bin ich über eine Guild JF30 gestolpert und fand bei Recherchen neben einer in den USA bei Reverb auch zwei Guild GAD-JF30 (alle in der Version "Blonde"), die im Unterschied zur "ohne GAD" kein oder ein durchsichtiges Pickguard, keine Dot- sondern aufwendigere Griffbretteinlagen, einen "Zierstreifen" in der Rückseite und einen viel schmäleren oder schmäler auslaufenden Halsfuß sowie weitere Unterschiede haben. Beide Modelle haben eine Säuleneinlage.

Natürlich will ich - jedenfalls bei einem Neukauf - ausprobieren, aber es wird ja nicht ein Laden die gesamte Modellpalette zum Vergleichen vorrätig haben, so dass eine gewisse Vorab-Konzentration erst mal sinnvoll erscheint. Natürlich ist mir auch schon geholfen, wenn jemand Links zur entsprechenden schon vorhandenen Seiten mit Antworten auf meine Informationssuche beisteuert. Ich habe absolut nichts gegen ältere Modelle via Gebrauchtkauf - da gilt halt dann, erst kaufen (wenn der Preis passt), zuhause in Ruhe ausprobieren und notfalls wieder verkaufen - bei meinen E-Gitarren habe ich das auch so praktiziert und bin gut damit gefahren.

Also, schon mal vorab herzlichen Dank für Eure Mühen :prost:
 
Eigenschaft
 
Ganz aktuell bin ich über eine Guild JF30 gestolpert und fand bei Recherchen neben einer in den USA bei Reverb auch zwei Guild GAD-JF30 (alle in der Version "Blonde"), die im Unterschied zur "ohne GAD" kein oder ein durchsichtiges Pickguard, keine Dot- sondern aufwendigere Griffbretteinlagen, einen "Zierstreifen" in der Rückseite und einen viel schmäleren oder schmäler auslaufenden Halsfuß sowie weitere Unterschiede haben.

Nur kurz: die GAD - Modelle stammen alle aus asiatischer Produktion.
 
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Grundsätzlich geben die Buchstaben die Form an (D,F,M), die Ziffern die Holzkombination, also Martin etwas vergleichbar. Leider ist das nicht ganz konsequent durchgehalten und in den letzten vielleicht zwei Jahrzehnten sehr inflationär geworden. Too much für mein kleines Hirn...
 
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Nur kurz: die GAD - Modelle stammen alle aus asiatischer Produktion.
...und die Fertigungsstätten in den USA haben - u.A. im Zusammenhang mit Verkäufen und Käufen der Firma - gerade in den von @rw genannten zwei Jahrzehnten mehrfach gewechselt, wobei zumindest beim ersten Umzug nach Kalifornien (also dem nach Corona) so gut wie das komplette Personal nicht mitgezogen ist. Was im direkten Anschluss daran gebaut wurde, gilt nicht als das Gelbe vom Ei.

Ich schreibe bewusst "gilt", weil ich keine belastbaren Angaben habe. Das schließt nicht aus, dass auch in dieser Zeit Instrumente gebaut wurden, die gefallen können, kann aber als Hinweis darauf dienen, dass die Orientierung an Modellbezeichnungen und optischen Merkmalen möglicherweise ergänzungsbedürftig ist.
 
Grundsätzlich geben die Buchstaben die Form an (D,F,M), die Ziffern die Holzkombination
Genau darum geht es mir, hier irgendwie zu "decodieren". Und ja, die Fertigungsstätten sind auch ein Thema: Es wird ja immer darauf hingewiesen, wenn ein Exemplar aus "Westerly" stammt, wobei da, wie mein Eindruck ist, inzwischen auch mit "Westerly RI" "geworben" wird. Alles höchst undurchsichtig, aber ich mag mich ja gerne auf etwas älteres konzentrieren, wofür es vielleicht klarere und konsistentere Bezeichnungssysteme und Erklärungen gibt?
 
Es wird ja immer darauf hingewiesen, wenn ein Exemplar aus "Westerly" stammt, wobei da, wie mein Eindruck ist, inzwischen auch mit "Westerly RI" "geworben" wird.
In Westerly - mit oder ohne Angabe des Bundesstaats in Kurzform, also RI - wurden die US-Modelle von 1966 bis 2001 gebaut. Wohl weil das die Instrumente waren, die den Ruf der Firma geprägt haben, wurde 2015 die von @Bassturmator angesprochene GAD-Modellpalette zur "Westerly Collection", was aber m.W. nur eine historische Referenz ist. Die Website spricht von "homage to Guild’s early history renowned for exceptional craftsmanship, quality, and the introduction of many beloved Guild acoustics". Die Fertigung selbst wurde nicht wieder nach Westerly verlagert.
 
Mal eben, aus dem hohlen Bauch (ich finde gerade die Prospekte nicht):
D - Dread
M - Folk
F - Jumbo
20,25: All Mahagoni (die 25 mit gewölbtem und gepresstem Boden)
35 Fichte/Hog
40 tricky: Mahagoni, aber bei F auch Ahorn :-/
50 tricky: Palisander, aber bei F auch Ahorn :-/
55 Palisander
... und mit einer 12 am Ende 12string, klar
ohne Gewähr...

Guild hat mich von den traditionellen US-Marken eigentlich immer am meisten angesprochen, besonders die D25 und die D35. Aber die Holzwahl ist Geschmackssache.
 
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ich finde gerade die Prospekte nicht

Kein Problem. Guild hat selbst eine Übersicht (Stand 2019) auf der Website. Kuckst Du hier...

Allerdings scheint auch diese Übersicht nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. M.W. waren längst nicht alle F-Modelle Jumbos :ugly:
 
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... und für was steht JF?
 
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Also wenn ich mir da dir Beschreibung von G-37 und G-41 (in dem verlinkten Prospekt - herzlichen Dank dafür - anschaue, kriege ich das nicht unter eine Holzart, Größe und/oder Bauart. Und, "G" ist in der obigen Liste auch gar nicht enthalten.

Vielleicht ist bei dem Kuddelmuddel bei Guild die Themenstellung zu umfassend. Ich denke mal, dass für einen klaren und ausgewogenen Bass-Anteil die Jumbo-Bauweise infrage kommt. Oder was denkt Ihr? Wenn ja, was gab/gibt es denn für höherwertige Jumbo-Modelle?
 
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Ach, die Jumbos sind schon gut, aber Martin Kolbe hatte eine Zeitlang eine Guild D-25 gespielt, John Renbourn eine Zeitlang eine D-55, Nick Drake vermutlich (hier streitet sich die Welt) eine M-20. Ich hätte mir vor Jahren beinahe eine D-35 als Pickinggitarre zugelegt. Geht also auch mit Dreads und Mahagoni oder mit beidem. Wenn man jetzt so "mitten in die Wurst" sticht, dann würde ich eine Ahornjumbo als Ausgangspunkt der Suche nehmen. Jumbo möchtest du eigentlich, Mahagoni hast du auch nicht erwähnt, dann könnte das ein guter Einstieg sein. (Persönlich haben mir die Guild Ahornjumbos beim Anspielen auch gefallen und grundsätzlich fand ich auch bei den Palisanderjumbos die Bässe nicht zu stark.)
 
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Über das Holz und dessen Auswirkung auf die Stärke der Bässe hab ich noch nicht nachgedacht und weiß auch nichts. Meine Gibson Songwriter (die mir für sich schon gut gefällt -> aber) ist mir halt bei den Bässen etwas zu dürftig, d.h. ich hätte gerne prägnantere Bässe. Ich nehm jetzt mal die genannten Player und höre mir ein paar Songs mit nachvollziehbarer Gitarre an (hab am Rechner 2.1 Harman/Kardon, geht also schon ein Bisschen was beim Sound). Weitere Tipps nehme ich natürlich gerne und danke Euch schon mal für Eure Mühen bis hierhin :prost:
Beitrag automatisch zusammengefügt:

PS: Hab jetzt mal im Thread "Bilder von euren Akustikgitarren" mit der Suche nach Guild geschaut und da gibt es auch ein paar Treffer. Die schau ich mir auch mal an und kann ja die Autoren/Besitzer direkt noch anschreiben ;)
 
Noch ne Idee: Es gibt ein paar Videos von Reina el Cid und Toni Lindgren, in denen eine von beiden eine All-Mahagoni-Guild-Dread spielt, die andere irgendwas anderes, mal eine Martin, mal sonst was. Klar, ist Youtube, aber IMHO für einen Vergleich recht brauchbar aufgenommen. Meist spielt Reina el Cid die Guild, dann meist mit Strumming, aber ich habe eben auch eine Aufnahme gefunden (), in den Toni Lindgren die Guild solistisch spielt. Bei allen Limits halte ich diese Aufnahmen für gut interpretierbar. (Und Zuhören und Zusehen macht ohnehin Spaß bei den beiden und den anderen Leuten, mit denen sie zusammenspielen.)
 
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Wenn auch eine späte Antwort: - Dazu gibt es Informationen im Forum "Let's Talk Guild" - und, wie ich meine, bei Guild selbst: guildguitars.com -.

Früher gab es auch über die Nummern Angaben zum Herstellungsjahr.

Ich spiele zwei Westerly Guilds: Eine JF-30 als 12-string; eigentlich DIE Referenzgitarre der 12-Saiter; und eine FJ-65 als Sechssaiter, auch Westerly made.

Westerly war die lanmgjährige Manufaktur von Guild nach der Gründung bei New York in Hoboken - und noch von Alfred Dronge und Gruhn mitbegründet - und gilt eigentlich als die Blütezeit dieser legendären Gitarren; legendär bezüglich der BAuform (-en); und der damaligen Verarbeitung.

Hans aus RAvensburg
 
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Die Phase, in der die Guilds unter Fender-Regie aus New Hartford kamen, waren auch richtig gut und viel gelobt. Ich habe eine D40BG aus dieser Zeit. Die ist wirklich klasse. Ich finde, die Guilds haben grundsätzlich einen durchaus eigenen "Brand-Ton". Ich habe auch eine Mahagoni-12-Saiter aus China. Auch gut, aber die USA-Guild ist eine ganz andere Liga (auch im Preis). Die chinesischen haben übrigens alle (die ich gesehen habe) eine matte Halsrückseite. Bei den US-Modellen ist das anders. Die sind dann auch mit Nitro lackiert.
Interessant ist bei den Jumbo-Modellen, dass sie einen gewölbten Boden haben. Der ist laminiert - aber nicht aus kostengründen. Durch das größrer Body-Volumen klingt sie dann auch noch ein bisschen exra-voluminös.
Bekannte aber noch nicht genannte Guild-Spieler sind auch Richie Havens und natürlich Tom Petty. Donavan hatte glaube ich auch eine 12-Saiter.
 
Interessant ist bei den Jumbo-Modellen, dass sie einen gewölbten Boden haben. Der ist laminiert - aber nicht aus kostengründen.

Das hatten die anderen Bauformen der USA-Guilds auch.
 

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