(A-Gitarre) Barré Akkorde entspannt greifen

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Hallo zusammen,

gefühlt wird in Videos, Threads und von Lehrern keine Aussage so häufig wiederholt wie folgende:
"Akkorde müssen entspannt gegriffen werden."

Da es so häufig wiederholt wird, wird da wohl was dran sein. Soweit so gut, dachte ich mir. Hat mit den ersten Akkorden (E, C, D, usw.) auch wunderbar geklappt. Auch bei der nächsten Schwierigkeitsstufe (Emin7, A7sus4, B7, usw.) Hat das noch gut funktioniert.

Jetzt bin ich aber intensiv am Barrés üben und hier hört es bei mir mit dem entspannten Greifen auf. Ich drücke nicht nur mit Zeigefinger und Daumen kräftig sondern auch die restlichen Finger sind automatisch deutlich verkrampfter als bei offenen Akkorden.
Ich habe hier im Forum auch schon ein paar Tipps zum Barrés Spielen bekommen und einige haben auch geholfen. Zu 85% klappen die Akkorde auch gut und jede Saite klingt. Der Preis ist allerdings eine sehr verkrampfte Hand. Es geht so weit, dass mir das Üben schon garkeinen Spaß mehr macht und ich die Gitarre wegstelle. Ich hatte sogar schon Tage an denen mir die Fingermittelgelenke nach dem Üben geschmerzt haben. Vor allem Akkorde im ersten Bund fallen mir sehr schwer (besonders F...).

Ist das normal? Kommt das entspannte erst mit der Zeit wenn man Kraft in der Hand aufgebaut hat?

Danke und Gruß!
 
Eigenschaft
 
Irgendwann greifst du Barres ganz Intuitiv und entspannt, als wärs nix
 
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F ist von der Armhaltung her auch unentspannt. Vor allem am Anfang ist das häufig ein Problemakkord.

Wenn er unbedingt zwingend benötigt wird benutze als Anfänger den von A abstammenden Barregriff dafür statt den von E.
Dann landest du viel weiter oben am Griffbrett und dort ist sowohl die Arm als auch die Fingerhaltung meist viel leichter zu halten.

Ditto B und Bb in A Position.
Hier ist die E Position besser man landet wieder weiter oben am "Brett" und das fällt meist leichter.
Alles ist näher beisammen und auch die Armhaltung ist normalerweise entspannt.

Später mit mehr Übung fällt es auch auf den niederen Bünden viel leichter wie @Filztier schon anmerkte.
 
Hi,
dieser E-basierte Barree klingt halt schon gemein gut. :great:
Aber um mich mal zu outen, obwohl ich schon mehr als 40 Jahre spiele, verkrampfe ich auch noch wenn ich länger den F-Barre im 1. Bund spiele, vor allem im Stehen. Deshalb umgehe ich ihn nach Möglichkeit durch Nicht-Barree-Griffe oder den gleichen mit dem Daumen auf der tiefen E-Saite.
Zum Üben würde ich bei dieser Barree-Form in den höheren Lagen anfangen und mich so langsam zum 1. Bund herunterarbeiten. Und Griffe würde ich bevorzugt immer im Wechsel mit anderen Griffen üben.
Viel Erfolg
 
Also für Barree's nicht so viel Fingerkraft einsetzen, sondern die Finger auch mit dem ganzen Arm an die Saiten ziehen, wäre mein Tip.
Der Daumen führt dann mehr, als das er Gegendruck aufbaut.
 
Barres dauern nun mal seine Zeit. Würde hier mit dem Am-basierten anfangen und vielleicht zunächst einen Kapo auf den 2. oder 3. Bund setzen. So hat das damals meine Tochter auch gelernt.
Kann zwar auch C-Dur basierte Barres greifen, aber mache das wie nasi - vermeide Barres, wenn es machbar ist (z Bsp. auch durch Kapo) bzw. greife z.Bsp F-Dur nur mit kleinem Barre. Lässt sich auch für mich schneller/besser auf C oder G umgreifen. Würde es als Hobbyspieler auch gar nicht durchhalten, wenn ich einen ganzen Abend permanent Barre greifen müsste. Aber können sollte man es halt trotzdem.
 
Ich will dich nicht beleidigen aber "vermeide Barres", halte ich für keinen guten Rat. Klingt für mich eher nach der Drückeberger-Lösung.
Es dauert am Anfang eine Weile bis sich die Finger an diese ungewöhnliche Haltung gewöhnt haben aber sobald der Punkt überschritten ist wird man immer lockerer dabei, die richtige Haltung vorrausgesetzt.:opa:

Ein Freund hat mir damals eine "Übung" gezeigt, die mir sehr geholfen hat.
Spiele immer im wechsel die Akkorde Em und F. Greife das Em dabei aber mit dem Ring-, dem Mittel-, und Kleinenfinger so das der Zeigefinger quasi in der Luft hängt.
Sobald der Akkordwechsel kommt rutschst du mit den Fingern einen Bund nach unten und legst den Zeigefinger mittels knicken des Handgelenkes ab.
Mach das langsam und achte ganz besonders darauf mit dem minimal möglichen Kraftaufwand zu greifen.
Hat bei mir blendend funktioniert also hoff ich, dass es dir auch weiterhilft.^^
 
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....
Jetzt bin ich aber intensiv am Barrés üben und hier hört es bei mir mit dem entspannten Greifen auf. Ich drücke nicht nur mit Zeigefinger und Daumen kräftig sondern auch die restlichen Finger sind automatisch deutlich verkrampfter als bei offenen Akkorden.
.....

Ist das normal? Kommt das entspannte erst mit der Zeit wenn man Kraft in der Hand aufgebaut hat?

Danke und Gruß!

Der F ist natürlich ein Qualgeist..
Vielleichts hilft es dir ja etwas weiter mit etwas Augenmerk auf den Zeigefinger.
Versucht man diesen genau senkrecht und ganz ausgestreckt über die Saiten zu legen braucht man einerseits viel Druck, da ja die Saiten sich erstmal in die
Muskeln eingraben plus dazu ist die Streckung anstrengend zumal andere Finger mit gewölbt werden müssen.

Das kann man feintunen, die Fingerspitze exakt auf dem Bund, dann aber den Druck durch ein leichte Verdrehung in Richtung Sattel mit erzeugen.
Dann muss der Finger nicht gerade senkrechten Druck erzeugen plus das Einsinkproblem sondern kann leicht gekrümmt bleiben und durch die leicht Drehung
kommt man etwas weg aus der weicheren Muskulatur auf die festere Seite des Fingers.
Natürlich geht das nur in einem gewissen Umfang, schafft aber Entlastung sowohl für den ZF als auch für die Lockerheit der anderen Finger fürs Greifen..
 
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Danke schon mal für die Tipps!

Ist es eurer Meinung nach eigentlich normal, dass man nach vielem Üben auch mal schmerzen in den Fingergelenken hat? Es ist nur ein sehr leichter Schmerz und am nächsten Tag auch wieder weg. Ich bin bei sowas nur etwas paranoid weil einige Frauen in meiner Familie an Fingerarthrose leiden. Ich bin zwar keine Frau und mit 30 auch noch etwas zu jung für Arthrose aber mit dem Hintergrund ist man natürlich etwas paranoid bei Gelenkschmerzen.
 
Hi,
auftretende Schmerzen sind ein Warnzeichen und sollten beachtet werden. Lieber etwas kürzer treten.
Lieber mehrmals am Tag kürzere Übungseinheiten als "Gewaltaktionen".
 
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Es ist insofern normal, als dass es eine Reaktion auf Belastungen jenseits der „Alltags-Gewohnheiten“ ist.
Ab wann sich das in chronische Probleme wandelt, ist individuell.
Da es dir aber relativ kurzfristig aufgefallen ist, reicht etwas Aufmerksamkeit und Bewegungsoptimierung.
Die (allgemeine) heutige Arbeitssituation vermeidet bekanntlich körperliche Anstrengungen.
Würdest du täglich eine Stunde Brotteig kneten, Brennholz sägen und stapeln, Handball spielen oder den Garten umgraben (etc), wären die Voraussetzungen etwas besser.
Wichtig ist vielseitige Bewegung der Hände und Armmuskulatur. Bei einseitigen „Spitzenwerten“ passiert genau das, was du beschreibst.
Ich kenne das vom Klettern/Bouldern... ohne Schmerzen am Ende des Tages fehlt(e) da einfach was :D
Als Folge habe ich ein paar vermackelte Sehnen an der Greifhand - selbst schuld :oops:
 
Tja, als Büroangestellter mit Mädchenhänden macht das für mich viel Sinn :D
 
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Ich habe das Gefühl, dass nicht allen Schreibern hier klar ist, dass wir bei den stromlosen Gitarren sind :rolleyes: Es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Satz 9-42er oder einen Satz 12-54er mit dem entsprechenden Saitenzug mit nur einem Finger "festsetzen" muss....

Deshalb erlaube ich mir auch, ungefragt auf die Bedeutung einer korrekten Einstellung hinzuweisen. Bei nicht gerade wenigen Steelstrings sind Barrées mit der Einstellung, die sie beim Kauf haben, nicht gerade eine leichte Übung (Achtung Euphemismus). Dem steht zum Glück gegenüber, dass
länger... F-Barre im 1. Bund
nicht gerade tägliches Brot auf der Steelstring ist. Als Beispiel hier ein Clip; Thema sind Barrée-Akkorde - ein genauer Blick auf das, was gegriffen wird, zeigt allerdings auch etwas anderes... Aber es steht natürlich jedem frei, es besser zu machen als der Typ im Video ;)

 
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Ich denke bei den Barrees wird spätestens klar ob die Gitarre gut eingestellt ist. Meine Gitarre z.B. auch nicht perfekt, weil - sobald Kapo im 1. Bund ist greife ich F wirklich entspannt, ohne Kapo brauch ich mehr Kraft. Geht aber im Moment auch. Ich finde auch tatsächlich die A7 basierten Barrees mit Bass der 5. Saite schwieriger, da scheppert es eher mal.
Wird Zeit und Kraft kosten. Sowohl die Technik wird sich entwickeln um effektiver zu greifen als auch die Kraft bzw. Kraftausdauer später. Sporttrainingstechnisch macht es übrigens keinen Sinn bis zur Ermüdung zu üben/trainieren, sobald es brennt sollte man pausieren, gerade am Anfang wenn die Bewegungsmuster nicht sitzen, sonst wird ein gutes Muster wieder überschrieben.
 
So ähnlich wie @saitensauber sehe ich das auch.

Man kann sich das Leben mit einem passenden Setup schon oft ein bisschen einfacher machen.
Wenn man z.B. im 5. Bund schon fast einen Bleistift zwischen Saiten und Bund-Oberkannte stecken kann, dann hat sich das mit "entspannt greifen".
Ok, dass ist sicher ein etwas übertriebens Beispiel, aber ähnliches habe nur allzu oft gesehen.

Die Technik, die Übung, das Setup, die Saiten. Das spielt schon alles eine Rolle.

Wenn ich auf einer Steelstring mit schmalem Hals unterwegs bin, dann greife ich auch schon mal gern in gewohnter E-Gitarren manier und nehme z.B. den Daumen mit über das Griffbrett. Gerade wenn man länger spielt ist das schon angenehm. Auf meiner Maton geht das z.B. noch ganz gut. Bei anderen akustischen Gitarren weniger. Dann hilft so oder so nur das klassische Barrée.

Da wo es der Song, bzw. die Spielweise nicht zwingend anders erfordert, da kann man aber auch gut ein "vereinfachte Barrées" verwenden, oder mal den Daumen mit einsetzen.
Oft macht spieltechnisch aber auch ein Barrée an mancher Stelle einfach Sinn.

Viele gute Gitarristen spielen aus gutem Grund so ergonomisch und kräfteschonend wie möglich.
Auch Tommy Emmanuel ist da keine Ausnahme.

Irgendwelche Schmerzen würde ich nicht auf die lange Bank schieben.
Ich hatte mal längere Zeit Spaß mit dem oft auftretenden Tennisellenbogen.
Seitdem bin ich da recht wachsam und im Zweifel auch fix beim Doc.
 
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Das geht ja noch. Wenn man den ganze Schrunz dann greifen kann, kommt als nächstes das viel größere Problem, welche der öchzig Varianten von A-Dur in dem Song am besten klingt :D
 
Also wie man Fdur mit dem Daumen greifen soll ist mir ein Rätsel. Habe das schon paar mal bei Hendrix gesehen aber ich glaube dafür sind meine Finger zu kurz. No way, das ist mir anatomisch nicht drin :D

Es kann schon sein, dass meine Gitarre nicht perfekt abgerichtet ist. Probleme habe ich eigentlich wie vorher beschrieben nur im ersten Bund mit der G und B Saite. Bereits ab F# (Bund 2) wird es DEUTLICH einfacher. Insgesamt finde ich die Gitarre aber ganz gut eingestellt (Werkseinstellung).

Den Tipp mit Zeigefinger nach links abrollen habe ich auch schon bei Justinguitar gesehen. Funktioniert bei mir aber nicht da ich an der Kante meines Zeigefingers einen Hubbel habe und dann G und B garnicht mehr runterdrücken kann. Zeigefinger liegt relativ flach und nur gaaanz leicht in Richtung sattel gedreht ab.
 
Ich habe das Gefühl, dass nicht allen Schreibern hier klar ist, dass wir bei den stromlosen Gitarren sind :rolleyes: Es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Satz 9-42er oder einen Satz 12-54er mit dem entsprechenden Saitenzug mit nur einem Finger "festsetzen" muss....

Ich spiele meine beiden Yamaha immer mit 10-46 das geht dann eigentlich gleich "schwer" wie auf den elektrischen wo ich von 9-42 bis 10-46/52 verwende und ist auch so laut das mich Leute in 50m Entfernung noch hören.;)
Damit kann man Voll-Barre über das gesamte Brett auf Dauer spielen ohne Krämpfe zu bekommen.

12-54 erscheint mir extrem unangemessen für klassisches "Strumming" wenn man nicht ausschliesslich Fingerpicking oder klassischen Jazz spielt braucht man das doch nicht oder? Natürlich wenn man 50 jahren Routine hat geht wahrschenilich auch damit Voll-Barre aber die Regel ist das wohl eher nicht.
 
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Der Vollständigkeit halber: ich spiele 11/52 Saiten. Habe mir aber überlegt auf 10/50 oder sogar 10/47 runterzugehen. Aktuell traue ich mich aber nicht weil ich mal gelesen habe, dass man dann den Halsspannstab nachstellen muss.
 

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